Kooperative Beratung II

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 Präsentation transkript:

Kooperative Beratung II Struktur und methodisches Vorgehen Felix Predikant

Entscheidungsfindung Vorbereitung der Umsetzung konstruktive Menschenbildannahmen - symmetrisches, kooperatives Verständnis von Beratung Einführung Problembeschreibung Perspektivenwechsel Problemanalyse Zielbestimmung Lösungsfindung Entscheidungsfindung Vorbereitung der Umsetzung Mit- und nachgehende Begleitung direktes, persönliches Ansprechen Dialogkonsens Anteilnahme zeigen Ansprechen von Gedanken Konkretisieren Verbalisieren von Gefühlen Zeit ungestörter, heller Raum bequeme Sitzgelegenheit Klare Rollenverteilung

Struktur einer Sitzung Zusammenfinden und Austausch Nachgehende Begleitung Kollegiale Supervision Vorbereitung der nächsten Sitzung

Rollenverteilung Gastgeberin Protokollantin Hauptberaterin Ko-Beraterinnen Zeitwächterin

1. Zusammenfinden und Austausch Zeit: 20 Minuten Leitung: Gastgeber Inhalt: Ankommen, Austausch persönlicher Erlebnisse und anderer Neuigkeiten

2. Nachgehende Begleitung Zeit: 20-30 Minuten Leitung: Hauptberater Inhalt: Der Ratsuchende der letzten Sitzung kann von seinem Versuch der Problembewältigung berichten; Gegebenenfalls werden andere Handlungswege und weitere Unterstützungen geplant.

3. Kollegiale Supervision Zeit: 100 bis 120 Minuten Leitung: Supervisor / Hauptberater Inhalt: Problemsichtung und Auswahl Durchführung  siehe Ablaufschema Nachbereitung ‚auf der Metaebene‘

4. Vorbereitung der nächsten Sitzung Zeit: 10 Minuten Leitung: Gastgeber Inhalt: Rollenfestlegung für die nächste Sitzung; Organisation

Ablaufschema einer Kollegialen Beratung

Problemlöseschritte der Kooperativen Beratung

1. Einführung in die Kooperative Beratung Voraussetzung für eine Beratung schaffen. Information über die Vorgehensweise, Möglichkeiten und Grenzen der Kooperativen Beratung

2. Beschreibung des Problems und Rekonstruktion der Innensicht Das äußere und das innere Geschehen eines Problems beschreiben, den Sinn- und Bedeutungsaspekt des Handelns herausarbeiten, einen Klärungsprozess einleiten und Ressourcen erkunden. Was war geschehen? Was dachten und empfanden Sie dabei? Wie erleben Sie das Problem jetzt?

3. Perspektivenwechsel Die problematische Situation aus der Sicht des Interaktionspartners erspüren, erfahren. Wie mag/mögen Ihr/e Interaktionspartner die Situation gesehen haben?

4. Analyse des Problems und Benennen der Unzufriedenheit Die gewonnenen Informationen und Erkenntnisse werden auf Bedingungs- und Sinnzusammenhänge sowie auf Funktionen hinterfragt und etwaige Handlungsmuster werden herausgearbeitet. Ferner wird die (vordringliche, hauptsächliche) Unzufriedenheit und der Gegenstand einer Veränderung bestimmt. Erkennen Sie Zusammenhänge und Handlungsmuster? Was macht Sie unzufrieden? Was wollen sie verändern?

Wie soll der Zustand aussehen, den Sie erreichen wollen? 5. Ableiten und Entwickeln einer Zielsetzung (Handlungsabsicht) und sich bewusst dazu entscheiden Der Zustand, der erreicht werden soll, wird situations- und selbstbezogen erarbeitet und formuliert. Wie soll der Zustand aussehen, den Sie erreichen wollen?

6. Sammeln und Erarbeiten von Ziel annähernden Handlungswegen, Lösungen und Alternativen Vielseitige und kreative Entwicklung von Handlungswegen, die zur Erreichung des Ziels führen. Welche Wege können zum Ziel führen?

7. Autonome Entscheidung für einen der möglichen Handlungswege Die erarbeiteten Handlungswege nach persönlich bedeutsamen Kriterien bewerten, eine Auswahl treffen und eine selbstständige, eigenverantwortliche Entscheidung vornehmen. Für welchen der aufgezeigten Wege entscheide ich mich?

8. Planung und Vorbereitung der Umsetzung des Weges in den Berufsalltag Die Lösungsmöglichkeiten in Handlungsschritte umwandeln und Umsetzungshilfen und Entgegnungen bei Umsetzungsstörungen planen. Wie sehen die Schritte aus, die zu ihrem Ziel führen? Was und wer könnte Ihnen helfen, diese Schritte in ihrem Berufsalltag zu verwirklichen?

9. Versuch der Durchführung der Handlungsabsicht mit praxisgeleiteter Reflexion und Unterstützung Den Ratsuchenden in seinem Versuch der Problembewältigung unterstützen, d.h. ihn bei der Umsetzung des Lösungsweges begleiten.

10. Nachbereitung: Beschreibung , Analyse und Bewertung des Versuchs, den Handlungsweg umzusetzen Wie ist die Umsetzung bzw. Nichtumsetzung Ihres Vorhabens verlaufen? Was wirkte förderlich, hilfreich bzw. störend oder gar verhindernd?

Modifizierter Ablauf

1. Sichtung des Problemfeldes 20 Minuten Aufschließung der Einzelnen und der Gruppe für den Fall / die Fallerzählung und Fallauswahl

2. Präsentation / Erzählung 10-15 Minuten (Wieder-) Belebung des Geschehens in der Erzählung und Weckung eines „Bildes vom Fall“

3. Differenzierung der Empfindungen / Wahrnehmungen 10 Minuten Spiegelung des Erzählenden und seiner Erzählung bzw. der Erzählsituation durch die Gruppe

4. Vertiefung / Analyse 20 Minuten Vertiefung der Problemsichten in der Gruppe / des Protagonisten

5. Teilhabe / Integration 10 Minuten Bedeutung des Falles / der Fallbeschreibung für die Einzelnen (außer dem Protagonisten!)

6. Lösungen 20-30 Minuten Die Erarbeitung von Lösungen / Lösungsalternativen vor dem Hintergrund persönlicher und institutioneller Bedingungen

7. Feedback / Perspektiven 10 Minuten Berücksichtigung unbearbeiteter / unerledigter Aspekte. Festlegung der Folgeaktivitäten der Gruppe und einzelner Teilnehmer.