„Übergangsmanagement im Spannungsfeld zwischen geringer

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„Übergangsmanagement im Spannungsfeld zwischen geringer Ausbildungsreife und Fachkräftemangel“ 4. Fachveranstaltung zum 1. Mannheimer Bildungsbericht 2010 20.05.2011

Trends und Entwicklungen Schülerzahl in Mannheim ist insgesamt rückläufig:  Haupt-/Werkrealschulen: 2009/10: 4.019 2014/15: 3.344  Realschulen: 2009/10: 4.060 2014/15: 3.680 (Schulstatistik 2009/2010 der Stadt Mannheim, FB Bildung) 57% der Unternehmen registrierten im Ausbildungsjahr 2010 eine rückläufige Bewerberzahl für angebotene Stellen. 28% der Unternehmen konnten zumindest einen Ausbildungsplatz nicht besetzen. Davon gaben 10% der Firmen an, keine Bewerbungen für angebotene Plätze bekommen zu haben. (Online-Ausbildungsumfrage IHK Rhein-Neckar in Kooperation mit DIHK, bei der 270 Betriebe befragt wurden.) Entwicklungslinien

Übergangsstatistik 2009/2010 Übergänge aus den Hauptschulen 2009/2010

Die alten „Königswege“ gelten nicht mehr „Das Erfordernis, die Übergangssysteme insgesamt neu zu denken und zu gestalten, folgt der Einsicht, dass es die Königswege zur erfolgreichen Integration in die Berufs-, Arbeits- und Erwachsenenwelt nicht mehr gibt, sondern dass wir es mit einer zunehmenden Pluralisierung von Übergangsverläufen zu tun haben, die aber gegenwärtig ganz unterschiedlich chancenreich sind. Die unterschiedlichen Chancen der verschiedenen Übergangswege beeinträchtigen Motivations- und Qualifikationspotenziale junger Menschen und verfestigen gegenwärtig soziale Ungleichheit.“ (Weinheimer Erklärung 2007) Strategisches Ziel 05_Mannheim ist Vorbild für Bildungsgerechtigkeit

„Pluralisierung“ von Übergangswegen Orientierungsschwierigkeiten junger Menschen: Erwartung der Jugend an Ausbildung / Erwerbsarbeit ist hoch. Allgemeine Unsicherheit, welche beruflichen Optionen welches Zukunftspotenzial haben. Verunsicherung in den familialen Praktiken: Traditionelle Werte werden nicht selbstverständlich weitergegeben. Abnehmende Bereitschaft Jugendlicher, „vorgestanzten Wegen“ nachzugehen. Suche nach Balance zwischen eigenen Wünschen, Interessen, Lebensentwürfen und den sich bietenden Möglichkeiten.  Orientierungsprobleme betreffen alle Jugendlichen mit unterschiedlicher Schärfe und Konsequenzen.  Benachteiligte Jugendliche schaffen es erst in längeren Entwicklungs- prozessen, eigenen Identitätsentwurf herauszuarbeiten. Orientierungsschwierigkeiten am Übergang Schule - Beruf

„Pluralisierung“ von Übergangswegen Junge Menschen haben vermehrt … … geringere Chancen zur Übernahme im Ausbildungsbetrieb. … Statuswechsel in den Jahren nach der Ausbildung. … Wechsel von Arbeitslosigkeit, Arbeit und Weiterbildung. … eine Zunahme von Betriebs-, Berufs- und Ortswechseln. … atypische Beschäftigungsverhältnisse. Nach: Klaus Kock: Auf Umwegen in den Beruf. Destandardisierte und prekäre Beschäftigung von Jugendlichen an der zweiten Schwelle – eine Auswertung empirischer Befunde, SFS Dortmund (Hans Böckler Stiftung), 2008 Orientierungsschwierigkeiten am Übergang Schule - Beruf

Ausbildungsmarktsituation in Mannheim Positive Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt geht an Bewerbern/innen in Großstädten vorbei: Anteil an Migranten/innen unter den Jugendlichen ist besonders hoch. Bewerber/innen sind durchschnittlich älter (40% über 20 Jahre, lediglich 25% noch nicht volljährig), höherer Anteil an Altbewerbern/innen. Unterschiedliche Mobilitätsneigung von Jugendlichen aus Großstädten und dem ländlichen Raum führt zu hohen Einpendler- und geringen Auspendlerzahlen. Ulrich, Joachim Gerd; Eberhard, Verena; Krekel, Elisabeth M.: Der Aufschwung auf dem Ausbildungsmarkt schreitet voran – an vielen Lehrstellenbewerbern in den Großstädten geht er jedoch vorbei, Bonn 2007 Ausbildungsmarktsituation: Großstädte

Ausbildungsmarktsituation in Mannheim Weniger Chancen der Ausbildungsintegration für Jugendliche mit Migrationshintergrund: *) SchulabgängerInnen aus allgemein bildenden Schulen Quelle: © Statistisches Landesamt, Bundesagentur für Arbeit (Schulstatistik: AbgängerInnen allgemein bildende Schulen2008/09; Bevölkerungsfortschreibung 2009, Bewerberdatenbank 01.10.09 bis 30.09.10: Stand Okt.2010, Beschäftigtenstatistik 2010), Berechnungen ifm Universität Mannheim Ausbildungsmarktsituation: Integrationschancen von Migranten/innen

Ausbildungsmarktsituation in Mannheim Positive Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt geht an Bewerbern/innen in Großstädten vorbei: Anteil an Migranten/innen unter den Jugendlichen ist besonders hoch. Bewerber/innen sind durchschnittlich älter (40% über 20 Jahre, lediglich 25% noch nicht volljährig), höherer Anteil an Altbewerbern/innen. Unterschiedliche Mobilitätsneigung von Jugendlichen aus Großstädten und dem ländlichen Raum führt zu hohen Einpendler- und geringen Auspendlerzahlen. Ulrich, Joachim Gerd; Eberhard, Verena; Krekel, Elisabeth M.: Der Aufschwung auf dem Ausbildungsmarkt schreitet voran – an vielen Lehrstellenbewerbern in den Großstädten geht er jedoch vorbei, Bonn 2007 Ausbildungsmarktsituation: Großstädte

Ausbildungsmarktsituation in Mannheim Analyse von Online-Stellenbörsen Online-Lehrstellenbörse (Mai 2011) Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald rd. 358 Ausbildungsstellen im Kammerbezirk davon 53 in Mannheim Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar rd. 550 Ausbildungsstellen im Umkreis von 50 km davon 174 in Mannheim Ausbildungsmarktsituation: Mobilität

Einstellungskriterium Ausbildungsreife? Konstrukt „Ausbildungsreife“ ist stark konjunkturabhängig Wiedervereinigung Boom der frühen 1990er Jahre zog positive Entwicklung der Ausbildungsplätze nach sich. Es wurden in hohem Maße Jugendliche eingestellt, die nach Expertenansicht Kriterium „Ausbildungs-reife“ nicht erfüllten. JOBSTARTER-Studie 2009 (ifm Mannheim) Gründe für Nichtberücksichtigung von Hauptschülern/innen sind vorwiegend in Einstellungen der Betriebe zu finden. 69% der befragten Betriebe gaben an, sie hätten statt einem/r Realschüler/in auch eine/n Hauptschüler/in einstellen können. Ausbildungsreife

Fazit 1 Fachkräftesicherung durch Ausbildung: Fachkräftesicherung ist eine zentrale Zukunftsaufgabe in Mannheim. Ausbildung junger Menschen spielt entscheidende Rolle. Das gesamte Potenzial an Auszubildenden muss erschlossen werden. Dies schließt Haupt-/Werkrealschüler/innen ausdrücklich ein. Jugendliche, die nicht unmittelbar in Ausbildung einmünden, benötigen biografieorientierte Unterstützung, um einen schnellen Übergang in Ausbildung zu ermöglichen. Schlussfolgerungen und Fazit

Fazit 2 Mannheim ist Vorbild für Bildungsgerechtigkeit in Deutschland. Bildungssystem in Deutschland gelingt der Ausgleich herkunftsbedingter Benachteiligungen junger Menschen nur unzureichend. Erfolgreicher Übergang Schule - Beruf stellt Grundlage für selbstverantwortete Existenz dar. Er gehört somit zu den entscheidenden Entwicklungsphasen im Jugendalter. „Die Grundlage eines jeden Staates ist die Ausbildung seiner Jugend.“ (Diogenes) Schlussfolgerungen und Fazit

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Stadt Mannheim Fachbereich Bildung Bildungsplanung / Schulentwicklung Übergangsmanagement Schule – Beruf Andreas Salewski Rathaus E 5, 68159 Mannheim Tel. 0621 / 293-9969, Fax: 0621 / 293-9877 E-Mail: andreas.salewski@mannheim.de