Sustainable Timber Action in Europe

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 Präsentation transkript:

Sustainable Timber Action in Europe Schulung für öffentliche Einrichtungen Einführung STA & SPP Modul 1: Holz und der öffentliche Sektor STA Schulungsveranstaltung XX, XX.2013

Seminarplan 10.00: Begrüßung und Einführung STA 10.30: Modul 1 – Einführung nachhaltige Beschaffung 11.15: Kaffeepause 11.30: Modul 2 – Einführung Nachhaltiges Waldwirtschaft 12.30: Mittagessen 13.30: Modul 3 – Strategische Umsetzung nachhaltiger Holzbeschaffung 15.00: Kaffeepause 14.30: Modul 4 - Nachhaltige Holzbeschaffung Schritt für Schritt 15.30: Ausblick Fordern Sie die Teilnehmer auf nachzufragen, wenn ihnen etwas unklar ist. Weisen Sie die Teilnehmer auf das Auswertungsformular hin, das am Kursende ausgefüllt wird.

Vorstellungsrunde Name und Zuständigkeit in Ihrer Behörde/Organisation Erfahrungen mit nachhaltem Holz, Beschaffung, öffentlicher Waldbesitz etc.? Was erwarten Sie von dieser Schulung? Name und Zuständigkeit in Ihrer Behörde/Organisation Evtl. Erfahrungen mit nachhaltem Holz, Beschaffung, Waldbesitzer…? Was erwarten Sie von dieser Schulung? Bitte fragen Sie nach, wenn etwas unklar ist! Bitte füllen Sie am Kursende das Bewertungsformular aus! Good ice-breaker; if possible try to briefly engage with each participant on function, experience and expectations – expectations on flipchart!

Das EU-Projekt STA -„Aktion für nachhaltiges Holz“ Sustainable Timber Action in Europe

Das EU-Projekt STA Zusammenarbeit von drei wichtigen Akteuren, die sich für die faire und nachhaltige Holzbeschaffung einsetzen: ICLEI - Local Governments for Sustainability Fundación COPADE - Comercio Para el Desarrollo (SPA) FSC Italien Erfahrungen aus zwei bereits bestehenden Informationskampagnen: Procura+ Madera Justa Sie können noch hinzufügen, dass die Laufzeit des Projekts 30 Monate beträgt. 5

Ziel des Projekts Informieren des öffentlichen Sektors in der EU über den Zusammenhang zwischen nachhaltiger öffentlicher Beschaffung und nachhaltiger Holzbewirtschaftung als auch der Unterstützung von Menschen, deren Lebensgrundlage der Wald darstellt. Wie? Förderung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und des Fairen Handels von zertifizierten Holzerzeugnissen in der öffentlichen Beschaffung. 6

8 Partner – 7 Länder ICLEI – PROJEKTKOORDINATION (Deutschland & Belgien) Stadt Rakvere (Estland) Alba Local Energy Agencies (ALEA - Rumänien) Fundación COPADE Stadt Madrid Stadt Miskolc (Ungarn) Nationaler Kommunalverband in Italien (ANCI) FSC Italien 7

Was kann meine Behörde tun? Aktuelle Informationen, wie öffentliche Auftraggeber in Europa nachhaltige Holzerzeugnisse beschaffen können. (Siehe auch: www.sustainable-timber- action.org) Leitlinien und bewährte Verfahren für die nachhaltige Holzbeschaffung Schulung in Einkauf und Herstellung von nachhaltigen Holzerzeugnissen – für den öffentlichen Sektor und KMU in der EU Direkte Unterstützung öffentlicher Auftraggeber, die nachhaltige Holzerzeugnisse beschaffen/ausschreiben möchten (Pilotprojekte) Werden Sie Vorreiter! Gesucht: mindestens 10 Behörden, die nachhaltige Holzerzeugnisse beschaffen 8

Einführung Nachhaltige Beschaffung

Macht der öffentlichen Auftraggeber Öffentliche Auftraggeber in der EU geben jährlich rund 2 Billionen € aus – das entspricht 19% des BNP der EU Breites Ausgabenspektrum – von Papier bis zu großen Infrastrukturprojekten 5 – 15% Marktanteil bei den meisten Waren und Dienstleistungen – in einzelnen Sektoren wesentlich höher Enorme Marktpower zur Förderung nachhaltiger Lösungen

Was ist nachhaltige öffentliche Beschaffung? Ein Verfahren, bei dem öffentliche Auftraggeber bei ihren Beschaffungsaufgaben die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Produkten, Dienstleistungen und Arbeiten über deren gesamten Lebenszyklus hinweg berücksichtigen. Lebenszyklus: Gewinnung bzw. Ernte von Rohstoffen Verarbeitung der Rohstoffe und Herstellung des Produkts Transport von Rohstoffen und Produkten Ressourcenverbrauch während der Nutzung (Energie, Wasser usw.) Entsorgung des Endprodukts Das heißt, zum Lebenszyklus eines Produkts gehört alles von der Herstellung bis zur Entsorgung bzw. zum Recycling.

Was kann nachhaltige öffentliche Beschaffung erreichen? Starke Senkung der CO2-Emissionen – Passivhäuser, Energiesparleuchten, IT-Geräte Entwicklung neuer umweltfreundlicher Technologien und neuer Dienstleistungsverfahren Verbesserung von Luft- und Wasserqualität, weniger Abfälle – energieeffiziente Fahrzeuge, biobasierte Produkte Einsparungen – effiziente Erfüllung von Bedürfnissen. Beachtung der Realkosten über den Lebenszyklus hinweg Sozialer Nutzen – Schaffung von Ausbildungs- und Beschäftigungsplätzen und von Chancengleichheit, Förderung von KMU und sozialen Unternehmen - Passivhäuser: Gebäude, die so gut gedämmt sind, dass sie praktisch nicht beheizt werden müssen. - Biobasierte Produkte: kommerzielle oder industrielle Produkte (außer Lebensmitteln), die ganz oder zum größten Teil aus nachwachsenden einheimischen Rohstoffen wie Agrarprodukten (pflanzlich, tierisch oder aus Aquakulturen) oder Holzprodukten bestehen.

Geht das? Ein paar Beispiele: Regensburg: Durch nachhaltige Beschaffung in 15 Jahren 10 Millionen € an Energie- und Wasserkosten gespart. Barcelona: Im Jahr 2010 Beschaffung von grünen Produkten im Wert von 43 Mio. € und „grünen“ Dienstleistungen (z.B. Beleuchtung, Brunnenwartung) für 92 Mio. € Rom: 69% der 144.000 Mahlzeiten, die die Stadt täglich bereitstellt, enthalten Biolebensmittel Venelles, Frankreich (8.100 Einwohner): Der größte Teil der eingekauften Reinigungsprodukte hat ein Öko-Siegel und ist vollständig biologisch abbaubar

Gutes Bespiel: XX 2004: Ratsbeschluss: gegen ausbeuterische Kinderarbeit 2009: Unterzeichnung der Millenniumserklärung der Mitgliedskommunen des Deutschen Städtetages -> Strategie wird erarbeitet Produktgruppen: Lebensmittel, Agrar- und Fischereiprodukte (Kurz- und mittelfristige (mit Siegel) Vorgaben) Textilien- und Lederprodukte (Nachweis: Sozialkodex im Sinne der IAO Kernarbeitsnormen, externe Prüfung und Unterzeichnung Verhaltenskodex Kampagne “Clean Clothes“) Spielwaren (Nachweis: Sozialkodex im Sinne der IAO Kernarbeits- normen oder des Weltverbandes der Spielwarenindustrie ICTI (International Council of Toy Industries / externe Prüfung) Sportbälle (ausschließlich Bälle aus fairem Handel) Grabsteine (ausschließlich von privaten Steinmetzbetrieben) Elektronik / Personalcomputer (Beachtung IAO Kernarbeitsnormen) Einführung 2004: Ratsbeschluss: bei Ausschreibungen finden nur noch Produkte und Dienstleistungen Berücksichtigung finden, die ohne ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt sind oder deren Produzenten und Händler sich aktiv für einen Ausstieg aus der ausbeuterischen Kinderarbeit einsetzen. 2009: Unterzeichnung der Millenniumserklärung der Mitgliedskommunen des Deutschen Städtetages Verwaltung wird aufgefordert, Möglichkeiten zum Einsatz fair gehandelter Produkte zu prüfen und ein Konzept zur Umsetzung vorzulegen. Umsetzung Konkret veränderte Beschaffung in der Verwaltung der Landeshauptstadt betrifft u.a.: Lebensmittel, Agrar- und Fischereiprodukte (Kurz- und mittelfristige (mit Siegel) Vorgaben) Textilien- und Lederprodukte (Nachweis: Sozialkodex im Sinne der IAO Kernarbeitsnormen, externe Prüfung und Unterzeichnung Verhaltenskodex Kampagne “Clean Clothes“) Spielwaren (Nachweis: Sozialkodex im Sinne der IAO Kernarbeitsnormen oder des Weltverbandes der Spielwarenindustrie ICTI (International Council of Toy Industries) / externe Prüfung) Sportbälle (ausschließlich Bälle aus fairem Handel) Grabsteine (ausschließlich von privaten Steinmetzbetrieben) Elektronik / Personalcomputer (Beachtung IAO Kernarbeitsnormen) Quelle: www.hannover-stadt.de

Was wird auf EU-Ebene getan? Überarbeitung der EU-Beschaffungsrichtlinien Mitteilung der EU über ein umweltorientiertes öffentliches Beschaffungswesen Hilfsmittel der EU: GPP-Kriterien, Handbuch „Umweltorientierte Beschaffung“, Helpdesk und Newsletter EU-Rechtsvorschriften: z.B.: Richtlinie „Saubere Fahrzeuge“, Energy-Star-Verordnung und Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden Europäische Richtlinien sind Rechtsvorschriften der Europäischen Union, die den Mitgliedstaaten bestimmte Ziele vorgeben, die Mittel zur Erreichung dieser Ziele jedoch den Mitgliedstaaten überlassen. Die Mitgliedstaaten sind zu Umsetzung von Richtlinien verpflichtet. Mitteilungen der Europäischen Kommission beschreiben meist einen Aktionsplan der Kommission und können konkrete Vorschläge für neue Rechtsvorschriften enthalten.

Überarbeitung der EU-Beschaffungsrichtlinien Die Richtlinien 2004/17/EG und 2004/18/EG, die die Vergabe öffentlicher Aufträge regulieren, werden derzeit überarbeitet Die Kommission hat im Dezember 2011 ihre Entwürfe veröffentlicht. Die wichtigsten Ziele: Erhöhung der Effizienz der bisherigen Verfahren Bessere strategische Nutzung der öffentlichen Beschaffung zur Erreichung von ökologischen, sozialen und industriepolitischen Zielen Das EU Parlament und der Rat haben Abschlussstellung angenommen (Stand Februar 2013) - Wenn die Entwürfe, wie in der Binnenmarktakte vorgesehen, bis Ende 2012 angenommen werden, müssen die Mitgliedstaaten die Richtlinien bis 30. Juni 2014 in nationales Recht umsetzen.

Einheitliche GPP-Kriterien der EU Derzeit gibt es Kriterien zu 19 Produkten und Dienstleistungen in allen EU-Sprachen Die Kriterien werden in Konsultationen mit Interessengruppen entwickelt und überarbeitet Es gibt zwei Klassen von Kriterien: „Kernkriterien“ – lassen sich ohne wesentliche Mehrkosten oder Kontrollaufwand integrieren „Umfassende“ Kriterien - mit denen die umweltfreundlichsten Produkte auf dem Markt angestrebt werden Alle Mitgliedstaaten sollten ähnliche Kriterien verwenden, um Verzerrungen des Binnenmarkts und eine Beeinträchtigung der Wettbewerbsfähigkeit in der EU zu vermeiden. Die Festlegung einheitlicher Kriterien senkt den Verwaltungsaufwand der Wirtschaftsteilnehmer und der öffentlichen Verwaltungen bei der Anwendung von GPP. Einheitliche GPP-Kriterien nützen besonders Unternehmen, die in mehreren Mitgliedstaaten tätig sind, und KMU (die Schwierigkeiten haben, unterschiedliche Beschaffungsverfahren zu beherrschen).

EU-Rechtsvorschriften Richtlinie „Saubere Fahrzeuge“ (2009/33/EG): Verpflichtung, Energieeffizienz und Emissionen (Lärm, CO2, NOx, NMHC und Partikel) zu berücksichtigen Mindestkriterien müssen in die Spezifikationen aufgenommen und/oder bei der Vergabe berücksichtigt werden Legt Verfahren zur Berechnung der Lebenszykluskosten fest - Kapitalisierung der Auswirkungen und deren Integration in die Kostenbewertung (KEEP SHORT!) Die Beschaffungsrichtlinien der EU enthalten verpflichtende GPP-Anforderungen für bestimmte Sektoren: Richtlinie „Saubere Fahrzeuge“ (2009/33/EG) Energy-Star-Verordnung (Nr. 106/2008) Richtlinie 2010/31/EU über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden

EU-Rechtsvorschriften Energy-Star-Verordnung (106/2008): Alle zentralen Regierungsbehörden müssen IT-Ausstattung beschaffen, die die Stromsparanforderungen erfüllt Richtlinie 2010/31/EU über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden: Bis 2013 müssen die Mitgliedstaaten Mindestanforderungen für die Energieeffizienz von neu gebauten und renovierte Gebäuden und Anlage festlegen. Bis 2018 müssen alle neuen öffentlichen Gebäude „Niedrigstenergiegebäude“ sein. (KEEP SHORT!) - ENERGY STAR ist ein internationaler Standard für stromsparende Verbrauchsgüter. Geräte mit dem Energy-Star-Gütezeichen wie Rechner und Peripheriegeräte, Küchengeräte, Gebäude und andere Produkte benötigen weit weniger Energie als herkömmliche Produkte.

Welche Hilfsmittel gibt es? Europäische Kommission: Umweltorientierte Beschaffung!, Handbuch, zweite Ausgabe 2011: http://ec.europa.eu/environment/gpp/pdf/handbook_de.pdf Europäische GPP-Kriterien für 19 Produkt- und Dienstleistungsgruppen http://ec.europa.eu/environment/gpp/eu_gpp_criteria_en.htm Procura+ Handbuch – für Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz in der öffentlichen Beschaffung: http://www.procuraplus.org/fileadmin/files/Manuals/German_Manual/1_- _Procura_handbuch-deutsch-www-FINAL.pdf

Hilfsmittel von ICLEI Die Procura+ Kampagne: Initiative mit dem Ziel, Behörden und öffentlichen Einrichtungen in ganz Europa bei der Umsetzung nachhaltiger Beschaffung und bei der Bewerbung ihrer Arbeit zu helfen. http://www.procuraplus.org Weiterbildung: ICLEI bietet europaweit Weiterbildungsveranstaltungen zur nachhaltigen Beschaffung an, unter anderem ein Fortbildungsprogramm für das Umweltbundesamt.

Holz und der öffentliche Sektor Modul 1 Holz und der öffentliche Sektor

Modul 1 Welche Holzprodukte kaufen Sie? Holz und der öffentliche Sektor Bedeutung des öffentlichen Sektors für die Holzbranche Welche Holzprodukte kaufen Sie? Eingangsfrage zur Auflockerung? Falls niemand was gekauft hat, fragen, welche Produktgruppen interessieren?

Warum öffentlicher Sektor und Holzerzeugnisse? Marktstellung! In der EU gibt es rund 200 000 Behörden, die 19% des in Europa verkauften Holzes und Papiers einkaufen Vorreiter für bewährte Verfahren! Öffentliche Auftraggeber haben Vorbildfunktion für Privatwirtschaft und Verbraucher Engagement! Der öffentliche Sektor kann unverantwortliche Waldbewirtschaftung auf vielen Ebenen bekämpfen: Nachhaltige Bewirtschaftung eigener Wälder Informationskampagnen in Städten und Gemeinden 24

Bedeutung des öffentlichen Sektors für die Holzbranche In Dänemark werden insgesamt Holz, Holzerzeugnisse, Möbel und Papier im Wert von rund 4,5 Mrd. US-Dollar gehandelt. Im Jahr 2004 gingen 9% davon an den öffentlichen Sektor (FAO, 2006) In Frankreich kauft der öffentliche Sektor Bauholz im Wert von 3-5 Mrd. Euro. Für viele Baumaßnahmen werden tropische Hölzer verwendet (CIRAD, 2004). In Belgien liegt der Marktanteil öffentlicher Auftraggeber bei Walderzeugnissen bei rund18 % (van Orshoven, Interview). (FAO, 2006) Die potentielle Auswirkung der öffentlichen Beschaffung auf die Marktteilnehmer ist größer als die Zahlen vermuten lassen, da die öffentlichen Auftraggeber Standards setzen und als Vorbild für die private Wirtschaft dienen können Insgesamt 364 Mrd. für Beschaffung ausgegeben (16,2% BIP) 22,4 % Baumaßnahmen (TU Berlin)

Öffentliche Beschaffung tropischer Hölzer Verbrauch tropischer Hölzer in der EU 5-10% aller unverarbeiteten tropischen Hölzer (ohne verarbeitete Holzerzeugnisse) werden von EU-Mitgliedstaaten importiert Öffentliche Auftraggeber kaufen durchschnittlich etwa 5-20% dieser tropischen Hölzer: Frankreich 25% Deutschland 5% Belgien 10% Großbritannien 15%. Ein großer Teil des Holzes aus den drei wichtigsten tropischen Waldregionen (Kongobecken, Amazonas und Borneo) wird für den Export nach Europa (direkt oder indirekt über Drittländer wie China) produziert. Rund 5-10% aller unverarbeiteten tropischer Hölzer (d. h. ohne verarbeitete Holzerzeugnisse wie z. B. Möbel) werden durch EU-Mitgliedstaaten importiert. Wichtige Abnehmer tropischer Hölzer sind öffentliche und private Bauunternehmen, Heimwerkermärkte und der öffentliche Sektor. Auf der Karte ist zu sehen, welche EU-Länder die größten Abnehmer für tropische Hölzer aus den drei Tropenholzregionen sind. Je nach der Verwaltungsstruktur der Länder liegt der Anteil des öffentlichen Sektors am Holzmarkt (Zentral- und Kommunalbehörden) durchschnittlich etwa zwischen 5-20% – Frankreich 25%, Deutschland 5%, Belgien 10%, Großbritannien 15%. In vielen Ländern gibt es Richtlinien für die umweltfreundliche Beschaffung von Holz und Holzerzeugnissen. Der öffentliche Sektor und fortschrittlich denkende Unternehmen, die durch nachhaltig erzeugte Holzprodukte ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen verfolgen, können auf dem Markt für Holzprodukte Standards setzen und als Vorbilder fungieren. Quelle: IDH 2012 26

Nationale Statistiken Anteil der verschiedenen Waldbesitzarten am Abschlussergebnis des Holzeinschlags in Deutschland in den Jahren 1998 bis 2011 Anteil von Staatswald am Abschlussergebnis des. Anteil am Holzeinschlag Die vorliegende Statistik zeigt die Entwicklung des Anteils der verschiedenen Waldbesitzarten am Abschlussergebnis des Holzeinschlags in Deutschland in den Jahren 1998 bis 2011. Der Anteil von Staatswald am Abschlussergebnis des Holzeinschlages im Jahr 1998 betrug rund 44,7 Prozent. Privatwald hat zugenommen! Staats- und Körperschaftswald abgenommen! Hinweis: Weitere Angaben zu dieser Statistik, sowie Erläuterungen zu Fußnoten, sind im Backup des Dossiers auf Seite 8 zu finden. Quelle: BMELV, BMELV - Holzmarktbericht 2011, Seite 4

Warum brauchen wir eine nachhaltige Holzbeschaffung? Antwort in Modul 2 28