Vom See zur Lache: der Aralsee Quelle: http://web.de/magazine/wissen/see-lache-aralsee-30106792 Aktualisiert am 30. September 2014, 14:36 Uhr Die NASA beobachtet den Aralsee schon seit vielen Jahren. Im Jahr 2000 hatte der See mehr als die Hälfte seiner Fläche eingebüßt und der Wasserspiegel lag bereits unter 35 Metern. Seit 1929 entnahmen die damaligen Sowjetrepubliken Kasachstan und Usbekistan große Mengen Wasser für den Baumwollanbau.
Der Aralsee im heutigen Grenzgebiet von Kasachstan und Usbekistan war noch 1964 ein riesiges Gewässer mit einer Oberfläche von rund 68.000 Quadratkilometern und einem Wasserspiegel von über 53 Metern. Seitdem hat sich sehr viel getan: Mittlerweile sind von dem Wasserreservoir nur noch Reste übrig. 1964
Das Gewässer ohne Abfluss speiste sich früher von der Schneeschmelze weit entfernter Berge, die das Wasser über die Flüsse Amudarja und Syrdarja zum Aralsee transportierten. 2000
2003 sah der See aus dem All so aus 2003 sah der See aus dem All so aus. Die Wosroschdenijeinsel war durch die Verlandung zur Halbinsel geworden. Der Wasserspiegel lag bei 31 Metern und die Oberfläche war 33.600 Quadratkilometern groß. 2003
2005 trocknete besonders der östliche Teil weiter aus 2005 trocknete besonders der östliche Teil weiter aus. Der Wasserspiegel sank immer mehr. In den 1950ern und 1960ern hatte die Sowjetunion die beiden Flüsse Amudarja und Syrdarja umgeleitet, um landwirtschaftliche Nutzflächen zu gewinnen - ein weiterer Todesstoß für den Aralsee. 2005
Im Jahr 2006 betrug die Fläche nur noch 27 Im Jahr 2006 betrug die Fläche nur noch 27.000 Quadratkilometer (knapp 40 Prozent von 1960). Der Salzgehalt betrug mit 109 Gramm pro Liter das Elffache des Wertes von 1960. 2006
Für die Baumwollernte im Aralbecken setzten die Sowjets das hochgiftige und erbgutschädigende Dioxin TCDD ein. Das ab den 1970ern in der Region zu vermehrten Erkrankungen an Typhus, Paratyphus, Hepatitis und Tuberkulose führte. Die Kindersterblichkeit ist seitdem vier Mal höher als im benachbarten Russland. 2007
Im Jahr 2009 war der östliche Teil des Aralsees ausgetrocknet.
Doch ein Jahr später führte dieses Becken wieder Wasser Doch ein Jahr später führte dieses Becken wieder Wasser. Das ohnehin schon von Pestiziden und Düngemitteln verunreinigte Wasser bekommt durch den Wind noch weitere Ladungen Salz von dem ausgetrockneten Seeboden ab. 2010
Gut 50 Jahre nachdem die Menschen die Umweltkatstrophen rund um den Aralsee auslösten, sind nur noch einige kleinere Lachen übrig. 2014 ist der östliche Teil wieder verschwunden. Ob er jemals wieder Wasser führen wird? 2014