16.11.2016 / Maria Backhouse ‚Flex crops‘ im Dienst von Klimapolitik und Bioökonomie Palmölproduktion in Lateinamerika.

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16.11.2016 / Maria Backhouse ‚Flex crops‘ im Dienst von Klimapolitik und Bioökonomie Palmölproduktion in Lateinamerika

Palmölproduktion weltweit Quelle: http://web.fedepalma.org/sites/default/files/files/Fedepalma/Panoramaagroindustriapalmeraretosyoportunidades_opt.pdf

Entwicklung der Palmölproduktion in Lateinamerika Erstellt von Anna Landherr auf Datengrundlage von FAOSTAT: http://faostat3.fao.org/download/Q/QD/S Zuletzt aufgerufen am 09.11.2016.

Warum wächst der Palmölsektor in Lateinamerika? Profitable commodity Bekämpfung der Armut durch Schaffung von Arbeitsplätzen auf den Plantagen und kleinbäuerliche Vertragslandwirtschaft Förderung von Biodiesel auf Palmölgrundlage

Palmöl in Brasilien

Das staatliche Palmölprogramm (2010) in Brasilien: Ziele: Energiepolitisch: Diversifizierung der Grundlage für Biodiesel (Soja ca. 80%) Entwicklungspolitisch: Armutsbekämpfung in ländlichen Regionen (15% Kleinbauern) Klimapolitisch: CO2-Sequestrierung durch Nutzung abgeholzter und „degradierter Flächen“ (Viehweiden) in Amazonien (Zonierung: 30 Millionen ha) 6

WAS IST DAS PROBLEM?!

Es gibt keine objektive Definition von degradierten Flächen. Quelle: Agrar-ökologische Zonierung für Palmöl, Ausschnitt: Nordosten des Bundesstaats Pará

Betreten, Jagen, Fischen verboten“ Palmölplantagen als Wiederaufforstung und Klimaschutz in Amazonien „Biopalma Wiederaufforstung Privatbesitz Betreten, Jagen, Fischen verboten“

Durchsetzung des agrarindustriellen Produktionsmodells 10

Grüne Landnahme/Green Grabbing: Fortsetzung der Landnahme, nun grün legitimiert.

FAZIT Vorsicht mit dem Narrativ der degradierten Flächen Aufhören, sich nur auf die Quantifizierung von CO2 zu konzentrieren Umsatteln von Palmöl auf andere Pflanzenöle ist keine Lösung Es gibt keine technischen Lösungen für komplizierte Gesellschaftsprobleme „Nicht die Palme ist unser Problem, sondern die Art und Weise, wie sie produziert wird“ (Gewerkschafterin aus Concórdia)

BMBF-Nachwuchsgruppe „Bioökonomie und soziale Ungleichheiten“ VIELEN DANK! Maria Backhouse BMBF-Nachwuchsgruppe „Bioökonomie und soziale Ungleichheiten“ Bachstr. 18k 07743 Jena maria.backhouse@uni-jena.de

Lösungen? Die beste erneuerbare Energie ist die eingesparte Energie (Weiter-)Entwicklung alternativer, dezentraler und demokratischer Agrar- und Energiesysteme Förderung der kleinbäuerlichen Mischproduktion sowie angepasster Infrastrukturen und Vermarktungsstrukturen Soziale Bewegungen weltweit unterstützen, die sich für Ernährungssouveränität einsetzen.

Geschätzte Anbauflächen in Hektar (ha): Weltweit ca Geschätzte Anbauflächen in Hektar (ha): Weltweit ca. 17 Millionen ha Lateinamerika: Schätzungen im Jahr 2013 ca. 1,5 Millionen ha Schätzwerte aus dem Jahr 2013 auf der Basis von: http://www.canapalma.cr/images/Libro_Informacion_CANAPALMA_Octubre2014.pdf

Palmölproduktion in Lateinamerika Wenn wir jetzt in Lateinamerika reinzoomen, dann sehen wir, dass das meiste Palmöl mit Abstand in Kolumbien (hier blau) produziert wird, das einen Anteil von 31% an den 6% hat – gefolgt von Honduras mit 14%, Guatemala mit 13%, Brasilien mit 11%, Ecuador mit 11%, Costa Rica mit 10%, usw. Erstellt von Anna Landherr auf Grundlage von FAOSTAT: http://faostat3.fao.org/download/Q/QD/S Zuletzt aufgerufen am 09.11.2016

Entwicklung der Palmölproduktion in Lateinamerika Palmölproduktion in Lateinamerika (in Tonnen) Jahr 2003 2013 Kolumbien 526634 945064 Honduras 158000 425000 Guatemala 85000 402000 Brasilien 129000 340000 Ecuador 220945 325000 Costa Rica 131460 299911 Peru 27000 142000 Mexico 39500 77000 Dom. Republik 48400 Venezuela 42035 15000 Nicaragua 8000 Panama 11800 10910 Paraguay 2800 4000 Suriname 236 250 Land % Kolumbien 30,9 Honduras 14 Guatemala 13,2 Brasilien 11,2 Ecuador 10,6 Costa Rica 9,8 Peru 4,8 Mexiko 2,5 Dom. Republik 1,5 Venezuela 0,5 Nicaragua Panama 0,4 Paraguay 0,1 Gesamt 100 Erstellt von Anna Landherr auf Datengrundlage von FAOSTAT: http://faostat3.fao.org/download/Q/QD/S Zuletzt aufgerufen am 09.11.2016