Was soll der Mensch tun – zum Guten hin?

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 Präsentation transkript:

Was soll der Mensch tun – zum Guten hin? Modelle normativer Ethik

Aristoteles und die Glückseligkeit Die Glücks- und Tugendethik

Die Glücks- und Tugendethik Ausgangspunkt: Glück(-seligkeit) ist nach Aristoteles das einzige Ziel, das um seiner selbst willen erstrebt wird d.h. nicht als Mittel, um ein anderes Ziel zu erreichen. => Glück als Selbstzweck

Die Glücks- und Tugendethik

Die Glücks- und Tugendethik

Die Kardinal- oder Primärtugenden Klugheit Gerechtigkeit Tapferkeit Besonnenheit christlich: Glaube Liebe Hoffnung  

Die Todsünden Stolz Habsucht Neid Zorn Unkeuschheit Unmäßigkeit Trägheit

Die Glücks- und Tugendethik: Epikur Das lustvolle Leben nach Epikur ist verständig => Weisheit => Philosophie schön => Kunstfertigkeit => Ästhetik gerecht => Tugend => Moral zudem: der Rückzug in das Privatleben („lathe biosas“ = Lebe verborgen!), da die Gemeinschaft (z.B. Politik, Gesetze) unweigerlich Verpflichtungen und damit Unlust bringt Ausgeglichenheit, Selbstbeherrschung und Bescheidenheit die Abwägung von Genüssen; der vernünftige Gebrauch von Lust keine Furcht vor den Göttern (die Götter kümmern sich für Epikur nicht um die Welt und interessieren somit den Menschen nicht = Deismus), da Gottesfurcht auch wieder Verpflichtungen und Unlust zur Folge hat die Leugnung der These der Unsterblichkeit der Seele und damit verbunden keine Furcht vor dem Tode, die wiederum nur Unlust verursachen würde  

Die Glücks- und Tugendethik Glücksethik: Der Mensch strebt nach Glück(-seligkeit). Folglich soll er so leben, dass er dieses Ziel erreicht. Tugendethik: Der Mensch soll tugendhaft sein (d.h. gerecht, tapfer, …) Verbindung von Glücks- und Tugendethik: Der Mensch wird glücklich, wenn er tugendhaft ist.  

Die deontologische Ethik Kant und der gute Wille Die deontologische Ethik

Der gute Wille nach Kant „Es ist überall nichts in der Welt, ja überhaupt auch außer derselben zu denken möglich, was ohne Einschränkung für gut könnte gehalten werden, als allein ein guter Wille.“ (Grundlegung zur Metaphysik der Sitten)

Der Wille nach Kant „Ein jedes Ding der Natur wirkt nach Gesetzen [= Naturgesetzen]. Nur ein vernünftiges Wesen hat das Vermögen, nach der Vorstellung der Gesetze, d. i. nach Prinzipien, zu handeln, oder einen Willen. Da zur Ableitung der Handlungen von Gesetzen Vernunft erfordert wird, so ist der Wille nichts anders als praktische Vernunft.“ Naturgesetze  Vernunftgesetze

Der Mensch als „Bürger zweier Welten“ „Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir, und das moralische Gesetz in mir.“

Der Mensch als „Bürger zweier Welten“ „Schwalbenbeispiel“ kategorischer Imperativ ein „verstandesähnlicher Naturtrieb“ eine „Regel, die den Menschen genauso unfehlbar und eindeutig leitet wie der Instinkt das Tier“ „der bestirnte Himmel über mir“ „das moralische Gesetz in mir“ Sinnlichkeit Vernunft äußere Welt (Körper) - materiell innere Welt (Geist) - ideell sinnlich erfahrbar => physisch nur dem Denken zugänglich => metaphysisch a posteriori a priori Empirismus Rationalismus Instinkte, Triebe, Neigungen der vernunftbestimmte „gute Wille“ Tier Mensch Naturgesetz Sittengesetz Fremdbestimmung (Heteronomie) Selbstbestimmung (Autonomie) „Das Tier hungert.“ „Der Mensch fastet.“

Der Wille nach Kant => "das Vermögen, nach der Vorstellung der Gesetze, d. i. nach Prinzipien zu handeln"

Die Formulierungen des kategorischen Imperativs bei Kant: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde.“ (Grundformel) „Handle so, als ob die Maxime deiner Handlung durch deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetz werden solle.“ (Naturgesetzformel) „Handle so, daß du die Menschheit sowohl in deiner Person, als auch in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest.“ (Menschheitsformel)