Die Metamorphosen Ina Marie Köneke

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 Präsentation transkript:

Die Metamorphosen Ina Marie Köneke

Dichtung Elegie → elegisches Distichon: Hexameter Pentameter Epos längere Erzählung in Hexametern Ars poetica (dichtkunst) : Dichter kann Bewegung eines Verses variieren u. dem Inhalt anpassen Viele Daktylen = beschwingt Viele Spondeen = schwerfällig,langsam Vokalwahl → düster, hart oder hell, weich

Dichtung Keine Endreime Musikalität steht im Vordergrund (rhythmische Sprechfolge u. Klangbild) Heute: Regelmäßige Abfolge von betont u. unbetonten Silbe → Akzent Früher: regelmäßige Abfolge von langen u. kurzen Silben → Quantität

Dichtung Keine Endreime Musikalität steht im Vordergrund (rhythmische Sprechfolge u. Klangbild) Heute: Regelmäßige Abfolge von betont u. unbetonten Silbe → Akzent Früher: regelmäßige Abfolge von langen u. kurzen Silben → Quantität

Lange und kurze Silben Lang: Natürlich lang: langer Vokal → manére (bleiben), Násó Positionslang: nach einem Vokal folgen ≥ 2 Konsonanten → ín nova fért Diphtong: Doppelvokal → Áúrora, cóéptis Kurz: 2 Vokale hintereinander: → gaudére → gaudeo Kurz oder lang: Muta cum liquida: p, t, c, b, d, g ~ l, r → ipse probatur (-vv-v), pacta placent (-vv-) Achtung: i vor einem Vokal = j → i ist hier keine alleinstehende Silbe → iudex, iam

Zusammenziehen von Silben Elision: Ausstoßung des auslautenden Vokals → pramaque ab origine = primaquab origine Aphärese: Das “e-” von “est” wird weggenommen, wenn davor ein auslautender Vokal steht → sata est aetas = satast aetas Synaloephe: Verschmelzung asulautendes “-m” vor einem Vokal & anlautendes “h- ” nach einem Vokal werden verschliffen H = Hauchlaut → nemorum avia = nemoravia → perque hiemes = perquiemes

Metrik Grundeinheit: Versfuß 4 wichtigsten Versfüße: - Jambus (v-) - Trochäus (-v) - Daktylus (-vv) - Spondeus (--)

Daktylischer Hexameter Versmß des Epos Besteht aus 6 Metren (Hexa) → 6 Daktylen, weil Metrum = Versfuß Erste 5 Daktylen können durch Spondeen ersetzt werden (- - = - vv) Versus spondiacus: 5ter Versfuß ist nur sehr selten ein Spondeus Anceps: 6ter Versfuß hat eine offene Länge (-x)

Enjambement Sinnabschnitt geht über das Versende hinweg und geht mi nächsten Vers weiter

Beteiligte → Götter → Menschen → Natur → Tiere Darstellung → Mythen Themen → Liebe → Tod → Zorn → Neid → Tragik → Komödie → Veränderung → Dauerhaftigkeit → Vergänglichkeit → Unsterblichkeit → Aition (Ursache bestimmter Mythen und Riten) → Politik der augustinischen Zeit → seelische Vorgänge → Erschaffung des Kosmos´ bis hin zu Augustus (die welt ist eine welt des ständigen wechsels) → Darstellung des Verhältnisses vonMenschen u. Göttern → kritisiert Allmacht der Götter → antropomorphe Züge Beteiligte → Götter → Menschen → Natur → Tiere Darstellung → Mythen → Geschichten

Aufbau der Metamorphosen Kein klarer Aufbau 15 Bücher → Buch 1 : Prolog → Buch 2-8 : Die Urzeit → Buch 9-14 : Die historische Zeit → Buch 15 : Epilog Jeweils 700-900 Hexameter ca. 250 Verwandlungssagen aus gr. und röm. Mythologie perpetuum carmen

PROÖMIUM ( BUCH 1 )

Das goldene Zeitalter Das silberne Zeitalter Das bronzene Zeitalter Das eiserne Zeitalter Lebensraum Küsten (da nur die bekannt waren) - Von Menschen gebaute Häuser aus Zweigen, Blätter und Rinde - Höhlen - Häuser Positives - Aufrichtigkeit - Treue - keine Furcht - keine Soldaten - keine Verpflichtungen - nicht verbrecherisch - keine Gesetze - keine Strafen - keine Richter Negatives - Jupiter herrscht über die Welt - es werden Waffen genutzt - Wut - Betrug - List - Hinterhalt - Habgier - Kraft - Raub - Mord - Krieg - kein Scham - keine Treue - keine Gerechtigkeit - kein Anstand - nicht ehrlich Jahreszeiten Ewiger Frühling → alles wächst immer 4 Jahreszeiten (wurden vom herrschenden Jupiter eingeführt) → Hagel u. extreme Hitze 4 Jahreszeiten (Land-)wirt- schaft Ruhiges Sorgloses Leben Landwirtschaftlich tätig → sähen → Stiere zeihen Joch zum Umgraben - Ausgrabung von Gold und Eisen - es werden Grenzen errichtet

Apollo und Daphne – S.29 ff. Apollo streitet sich mit Armor über Pfeil und Bogen → Apollo: Ehrenzeichen für seine tapferen, erfolgreichen Taten → Armor: für die Liebenden Armor findet Apllo der Waffe unwürdig → verbannt Apollo zur Liebe

Apollo und Daphne – S.29 ff. Apollo empfindet nun Liebe zu Daphne Daphne (Nymphe) wird von Armor zum Nichtlieben verbannt → will nichts von Männern, Liebe, Ehe wissen Bevor Apollo Daphne erreicht verwandelt sie sich in einen Baum → Apollo gelingt die Verführung nicht => Ation → Daphne = Lorbeerbaum, Daphne wird als Baum keine Ehe haben => Metamorphose als Erlösung der Nymphe

DIE MYTHISCHE ZEIT (BUCH 2 – 8)

Jupiter und Europa (Buch 2) – S. 40 ff. Jupiter entdeckt die schöne Europa und gelangt getarnt als Stier (Verwandlung = Mittel zum Zweck) zu ihr → Gott begehrt Sterbliche (antropomorph) Europa = unwissend, Beute Stier (Jupiter) = stark, dominante Männlichkeit Stier entführt, verführt und schwängert Europa → Minos wird geboren => Metamorphose als Mittel zum Zweck des Gottes Jupiter

Jupiter und Europa (Buch 2) – S. 40ff. Metaphern: - Europa fürchtet sich zunächst ihn zu berühren (vgl. S.40 Z.16) - “Da freut sich der Liebende und küsst, schon als Vorgeschmack der erhofften Lust, ihre Hände, kann kaum noch das Übrige erwarten” (S.40 Z.17-19) - Stier gibt sich mal verspielt und springt auf der grünen Wiese umher, “mal bettet er seine schneeweißen Flanken auf den gelblichen Sand” (S.40 Z.19+20)

Die lykischen Bauern (Buch 6) – S.92 Latona auf der Flucht mit ihren 2 Kindern in Lykien Latona ist aufgrunde der Hitze und Fütterung ihrer Kinder erschöpft und durstig Latona entdeckt Brunnen und will daraus trinken Lykische Bauern halten Latona davon ab

Die lykischen Bauern Aufbau der Rede von Latona 1. bittend/ emotional (S.94 V. 1-22) → Latona fragt nach/ fleht um Trinken → will Mitleid durch Erwähnung ihrer Kinder Lykische Bauern beleidigen Latona und wühlen Schlamm mi Brunnen auf (S.94 V. 22-27) 2. belehrend/ sachlich (S. 94 V. 28-38) → wütend, verärgert, unhöflich → “Ihr werdet ewig in jenem Teich leben!” (S. 94 V.31 “Aeternum stagno (…) vivatis in isto!”) → Verwandelt Bauern in Frösche ”

Die lykischen Bauern (Buch 6) – S.92 Metamorphose als Seelenerhalt Aition für den uralten Altar eines Teiche voller Frösche in Lykien (Kleinasien) Den Bauern/Fröschen fehlt - Respekt - Mitgefühl - Reue/ Einsicht - Hilfsbereitschaft - Erfurcht vor Göttin - Schimpfen nur rum

DIE HISTORISCHE ZEIT (BUCH 9 - 14)

Orpheus und Eurydice (Buch 10) – S.117 Orpheus und Euredice heiraten Eurediyce stirbt → gelangt in die Unterwelt/ das Reich der Toten Orpheus trauert sehr und will seine Frau retten Besingt Charon den Fährmann um über den Styx in das Totenreich zu gelangen Pluto will nicht helfen, aber seiner Frau Proserpina gefällt der Gesang → Eurydice darf unter einer Bedingung durch Orpheus wieder zum Leben erweckt werden

Orpheus und Eurydice (Buch 10) – S.117 Orpheus muss Eurydice aus der Unterwelt führen, ohne sie anzusehen! Orpheus dreht sich dennoch um und sieht sie an → Eurydice bleibt tot Orpheus zeiht sich in die Berge zurück und trauert => Metamorphose als Wesenserhalt der Stimme des Orpheus´

EPILOG (BUCH 15)

Pythagoras (Buch 15) – S. 146 ff. Die Rede des Pythagoras 3 Teile Schlüssel zur Interpretation der Matamorphosen Pythagoras ≠ Ovid → Pythagoras: Ansätze auf wissenschaftlicher Ebene → Ovid: Ansätze auf mythologischer Ebene

Pythagoras (Buch 15) – S. 146 ff. Die Rede des Pythagoras Mahnung zum Verzicht auf Fleischgenuss (Teil 1 + 3) → Lehre der Seelenwanderung Alles verändert sich ständig (Teil 2) → Tages-/Jahreszeiten → Altern der Menschen → Elemente → Erdoberfläche → Mutationen in Tier- und Pflanzenwelt/ Evolution → politische Landkarte => “Omnia mutantur, nihil iternit”

Pythagoras (Buch 15) – S. 146 ff. Die Rede des Pythagoras Prophezeiung des trojanischen Sehers Helenus (Teil 3) - Roms Aufstieg zur Weltmacht - Apotheose des Augustus

* Latein Kreativ Ovid Metamorphosen,2011, Seite 149, V. 23-27 Pythagoras (Buch 15) – S. 146 ff. Von der Unvergänglichkeit allen Seins “Nec perit in toto quicquam, mihi credite, mundo, sed variat faciemque novat, nascique vocatur incipere esse aliud, quam quod fuit ante, morique desinere illud idem, cum sint huc forsitan illa, haec translata illuc, summa tamen omnia constant.” * * Latein Kreativ Ovid Metamorphosen,2011, Seite 149, V. 23-27

* Latein Kreativ Ovid Metamorphosen,2011, Seite 149, V. 23-27 Pythagoras (Buch 15) – S. 146 ff. Von der Unvergänglichkeit allen Seins “Glaubt mir, in der ganzen Welt geht nichts zugrunde, sondern verändert sich und seine Gestalt erneut sich, geboren zu werden heißt zu beginnen etwas anderes zu sein, als was man vorher war und zu sterben heißt aufzuhören genau das zu sein, wenn auch jenes vielleicht hierhin und dieses dorthin übergangen ist, bleibt doch in der Summe alles bestehen.” * * Latein Kreativ Ovid Metamorphosen,2011, Seite 149, V. 23-27

Die Apotheose Caesars (Buch 15) – S.150 ff. 1. Apotheose: Hercules → Feuer 2. Apotheose: Aeneas → Wasser 3. Apotheose: Romulus → Luft 4. Apotheose: Caesar → Stern/Äther Götter wollten Caesars Unheil verhindern Ovid bittet, die 5. Apotheose Augstus herauszuzögern Caesar = Gott in seiner Stadt, aber “es gibt kein größeres Werk unter den Taten Caesars, als dass er dessen (Augustus´) Vater wurde” (S.150 V.5+6 “Neque enim de Caesaris actis ullum maius opus, quam quod pater extitit huius”)

Der Epilog – S.152 => Selbstapotheose (vgl. Pythagoras Rede) Letzte Metamorphose → Metamorphose des Dichters Nachwort Ovid beschreibt seine Seelenwandlug → seine Seele (“parte (…) meliore mei”) werde zu den Sternen (“astra”)/ zur Göttin Venus aufsteigen => Selbstapotheose (vgl. Pythagoras Rede) → Verbannung durch Augustus

Quellen - Latein Kreativ Ovid Metamorphosen,2011 - www.frag-caesar.de - www.lateinoase.de

Gibt es noch Fragen?

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!!!