BEGLEITAUSSCHUSSSITZUNG, ERFURT, 16. JUNI 2016 Ausgewählte Ergebnisse der Ex-post Bewertung.

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BEGLEITAUSSCHUSSSITZUNG, ERFURT, 16. JUNI 2016 Ausgewählte Ergebnisse der Ex-post Bewertung

BEGLEITAUSSCHUSSSITZUNG, ERFURT, 16. JUNI 2016 Gemeinsamer Wirkungsindikator Maßeinheit FILET-Ziel Veränderung der Basisindikatoren FILET-Beitrag Wirtschafts- wachstum in nicht- landwirtschaftlichen Sektoren BIP in Mio. € (kumuliert 2007 bis 2013) 2006: : Zunahme um Mio. € in Thüringen + 28 Mio. € zusätzliches BIP pro Jahr (durch insgesamt 513 Mio. € zusätzliche Investitionen) Arbeitsproduktivität in nicht- landwirtschaftlichen Sektoren BIP in € pro Erwerbs- tätigen : €/ET 2014: €/ET Zunahme um € in Thüringen + 40,6 € BIP/ ET Beschäftigung in nicht- landwirtschaftlichen Sektoren Vollzeit- äquivalente (FTE oder AKE) (Arbeits- plätze) 2006: AKE 2014: AKE Abnahme um AKE in Thüringen AKE zusätzliche Beschäftigung/ weniger Beschäftigungsabbau Wirkung: Die FILET hat zusätzliche Bruttoanlageinvestitionen in Höhe von 513 Mio. € (ohne Investitionen in der Landwirtschaft) induziert, die ohne die FILET nicht im ländlichen Raum investiert worden wären. Positiv:  Die induzierte Kapitalstockerhöhung hat Potenziale für Wachstum der ländlichen Wirtschaft und Beschäftigung im ländlichen Raum erschlossen. Aber:  Die Wirkungen auf Wachstum, Arbeitsproduktivität und Beschäftigung bleiben gemessen an der Gesamtentwicklung in Thüringen gering. Die Beschäftigungswirkung der FILET liegt unter dem Zielwert PBF 1: Inwieweit hat das Programm zum Wachstum der ländlichen Wirtschaft und PBF 2: zu mehr Beschäftigung beigetragen?

BEGLEITAUSSCHUSSSITZUNG, ERFURT, 16. JUNI 2016 Gemeinsamer Wirkungsindikator Maßeinheit FILET-Ziel Veränderung der Basisindikatoren FILET-Beitrag Wirtschafts- wachstum im primären Sektor Mio. € BWS : 548 Mio. € 2014: 772 Mio. € Zunahme um 224 Mio. € in Thüringen Landwirtschaft: + 30 Mio. € Forstwirtschaft: + 0,6 Mio. € Anteil am Wachstum des primären Sektors: 14% (Ernährungsgewerbe: +0,7 Mio. € ) Arbeitsproduktivität im primären Sektor Bruttowert- schöpfung / Arbeitskraft- einheit (+ 5% in der Land- wirtschaft) 2006: €/AKE 2014: €/AKE Zunahme um €/AKE in Thüringen €/AKE (5,5% des Basiswertes aus 2006) Wirkung: Die FILET hat Potenziale für Wachstum und Produktivitätserhöhung im primären Sektor über die Induzierung zusätzlicher Bruttoanlageinvestitionen erschlossen. 233 Mio. € wären ohne die FILET im primären Sektor nicht investiert worden. Positiv:  Die FILET hat deutlich zum Wachstum und zur Erhöhung der Arbeitsproduktivität im primären Sektor beigetragen. Der Zielwert wurde erreicht. Aber:  Die Divergenz der Arbeitsproduktivität zwischen dem primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft: 2014: 21,84 € pro Stunde) und den übrigen Sektoren in Thüringen (2014: 32,07 € pro Stunde konnte nicht spürbar abgemildert werden. PBF 5: Inwieweit hat das Programm zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Agrar- und Forstsektors beigetragen?

BEGLEITAUSSCHUSSSITZUNG, ERFURT, 16. JUNI 2016 Gemeinsamer Wirkungsindikator Maßeinheit FILET- Ziel Veränderung der BasisindikatorenFILET-Beitrag Umkehr des Verlustes an biologischer Vielfalt Änderung Feldvogelarten- Index (%) + 5 % 2006: 100 % (Bezugsjahr) 2012: 113 % Zunahme um 13 Prozentpunkte Hohe Brutvogeldichten auf KULAP-Förderflächen (L1, N13, N4), große biologische Vielfalt bei Tagfaltern und Heuschrecken auf auf KULAP-Grünland (N2, N3) Ökologisch wertvolle land- und forstwirtschaftliche Flächen Änderung HNV-Anteil (%) (HNV-Flächen absolut) ( ha) 2009: 16,5 % der LF 2013: 16,6 % der LF + 0,1 Prozentpunkte Geringer Zugewinn von HNV- Flächen (statistisch nicht gesichert) 2009: 28,2% 2013: 30,5% der Förderfläche in der HNV-Stichprobe Zunahme um 2,3 Prozentpunkte Hoher und sehr hoher HNV-Wert aller KULAP-Teilmaßnahmen im Grünland Wirkung: Die FILET hat mit einem breiten Spektrum gezielter naturschutzorientierter Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität, ökologisch wertvoller landwirtschaftlicher Flächen und grünlandgeprägter Landschaftsräume beigetragen. Positiv:  Vorhaben zur Entwicklung von Natur und Landschaft (Code 323 – ENL) schaffen wichtige Voraussetzungen für Biotopverbund und Artenvielfalt  Agrarumweltmaßnahmen sichern die extensive Bewirtschaftung auf 36% der LF Thüringens Aber:  Teile der von der landwirtschaftlichen Nutzung abhängigen FHH-Lebensraumtypen werden nach und nach aus der LF ausgegliedert (z.B. Bergwiesen).  Möglicher schleichender Verlust „ökologischer Nischen“ im Zuge von baulichen Maßnahmen (Neubau, Sanierung von Gebäuden, Ausbau von Wegen), nicht messbar PBF 3: Inwieweit hat das Programm zum Schutz und zur Verbesserung der natürlichen Ressourcen und der Landschaft einschließlich der biologischen Vielfalt und ökologisch wertvoller Bewirtschaftungssysteme in der Land- und Forstwirtschaft beigetragen?

BEGLEITAUSSCHUSSSITZUNG, ERFURT, 16. JUNI 2016 Gemeinsamer Wirkungsindikator Maßeinheit FILET- Ziel Stand ex post FILET-Beitrag Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels Erhöhung der Produktion erneuerbarer Energien (ktoe) - - (Photovoltaik, Biogas, Energieholz) Ersatzindikator: Minderung von THG- Emissionen CO 2 -Äquivalente (kt CO 2 -Äq) kt CO 2 -Äq Die THG-Minderung entspricht rund 15 % der THG-Emissionen aus der Tierhaltung und von landwirtschaftlichen Flächen Thüringens (2012). Wirkung: Die FILET erbrachte umfangreiche Beiträge zur Minderung von Treibhausgasemissionen, zur Substitution fossiler Energieträger und zur Erhöhung der Energieeffizienz von Gebäuden, Anlagen und Verfahren/sketten. Auch die Anpassung an die Folgen des Klimawandels wurde durch die FILET unterstützt. Positiv:  Quantifizierbare Beiträge zur Minderung der TGH-Emissionen kamen aus den Agrarumweltmaßnahmen im Code 214 (82,6 kt) und aus dem Waldumbau in Code 227 (2,9 kt, langfristig). Einsparungen aus Effizienzgewinnen im Bereich Verarbeitung und Vermarktung (Code 123L) wurden auf 10,4 kt geschätzt.  Zum Klimaschutz trug auch die Substitution fossiler Energieträger bei m³ Energieholz wurden zusätzlich bereitgestellt (Code 123F), das entspricht einer Einsparung von 210 kt CO 2 -Äq.  Anpassungen an den Klimawandel wurden über die Verbesserung des Hochwasserschutzes (Code 126), Verbesserung der Wasserrückhaltung und der Gewässerstruktur (Code 323 NG), den naturnahen Waldumbau (Code 227) und die Erhaltung der Genressourcen (Code 214, KLUAP T1) geleistet. Aber:  Regenerativen Energien aus Photovoltaik und Biogas (Code 311) können nicht der Wirkung der FILET zugerechnet werden, da die Anlagen auch ohne Förderung wirtschaftlich waren (Mitnahme).  Investive Maßnahmen zur Modernisierung bewirken verbesserte Ressourceneffizienz, bringen teilweise dennoch einen gleichbleibenden bzw. erhöhten Verbrauch von Ressourcen mit sich (Rebound-Effekt). PBF 7: Inwieweit hat das Programm zur Vermeidung von und zur Anpassung an den Klimawandel beigetragen (Health Check Ziel)?

BEGLEITAUSSCHUSSSITZUNG, ERFURT, 16. JUNI 2016 Gemeinsamer Wirkungsindikator Maßeinheit FILET- Ziel Stand ex PostFILET-Beitrag Verbesserung der Wasserqualität Bruttonährstoff bilanz (kg/ha) - 4 kg/ha- 15 kg/ha jährliche Einsparung von etwa 12 kt = 11 % des mineralischen N-Düngers in TH (2010: 109 kt) Wirkung: Mit den umfangreichen Beiträgen der FILET zur Verringerung der stofflichen Gewässerbelastungen und zur Verbesserung der Gewässerstruktur wurde den Bedarfen in Thüringen angemessen begegnet. Wassernutzung und - quantität wurden in geringerem Maße beeinflusst. Positiv:  Einsparung von jährlich 40,1 t Phosphor durch Erosionsschutz über Agrarumweltmaßnahmen (Code 214), entsprechend knapp 7 % des Phosphor-Eintragspotenzials in die Fließgewässer Thüringens (570 t P/a).  Auf ca ha KULAP-Förderfläche wurde auf Pflanzenschutzmitteleinsatz verzichtet.  Schaffung von Gewässerentwicklungsräumen, Verbesserung der Durchgängigkeit der Gewässer und Stärkung der Selbstreinigungskraft (Code 323-NG) an 22 Gewässerabschnitten mit 41 km Lauflänge.  Naturnaher Waldumbau und Bodenschutz-Kalkungen trugen auf ha zur Verbesserung der Filterfunktionen des Waldes und damit zur Sicherung der Wasserqualität bei.  Mit 5 Mio. € öffentlicher Mittel wurden ca. 18 Mio. Investitionen zur Verbesserung der Umweltsituation in landwirtschaftlichen Betrieben unterstützt (Code 121).  5% Wassereinsparung in 48 untersuchten Vorhaben im Code 123 (Verarbeitung und Vermarktung). Aber:  Zur Erreichung der Ziele der WRRL in Thüringen sind weiterhin umfangreiche Maßnahmen erforderlich.  Vor dem Hintergrund der langjährig extensiven Nutzung sind die Potenziale zur Stoffeintragsminderung im Grünland weitgehend ausgeschöpft. PBF 8: Inwieweit hat das Programm zu einer verbesserten Wasserwirtschaft beigetragen (Qualität, Nutzung und Quantität, zugehöriger Wirkungsindikator 6: Wasserqualität)?