Verbreitung von Samen und Früchten
Überlegt euch einmal, was passieren würde, wenn alle Samen von Pflanzen senkrecht zu Boden fielen und dort keimen würden. Die kleinen Pflanzen stünden so dicht, dass sie weder ausreichend Licht noch Wasser bekämen. Deshalb sind die Samen oder Früchte von Pflanzen mit den unterschiedlichsten Einrichtungen ausgestattet, die den Transport und das Keimen in einiger Entfernung von der Mutterpflanze ermöglichen.
Verbreitung durch Pflanze selber den Wind Tiere Viele Früchte und Samen fallen neben der Mutterpflanze auf den Boden. Um neue Standorte zu erobern, müssen sie fortgetragen werden. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten. 3
1. Selbstverbreitung Pflanzen wie Ginster, Springkraut oder Bohnen verbreiten sich von selbst. Wenn ihre Früchte reif sind, trocknen sie aus und brechen auf. Die Hüllen der Früchte verdrehen sich dabei und schleudern die Samen heraus. Beim Springkraut stehen die Wände der reifenden Frucht unter starker Spannung. Bei Berührung oder Bewegung platzt sie augenblicklich. Springkraut 4
1. Selbstverbreitung Storchenschnabel Spritzgurke Die Früchte springen dann auf, wenn sie vertrocknen. Spritzgurke 5
2. Verbreitung durch den Wind Die Samen von Pflanzen wie dem Löwenzahn oder vieler Bäume werden durch den Wind verbreitet. Ihre Früchte besitzen fallschirmartige oder flügelartige Fortsätze. Nach der Landung verhaken sie sich auf dem Untergrund, keimen und wachsen zu einer neuen Pflanze heran. Löwenzahnsamen mit Fallschirm Löwenzahn Schirmflieger 6
2. Verbreitung durch den Wind Akelei Windstreuer Beim Mohn, Akelei und Nachtkerze sitzen die Früchte auf federnen Stellen. Bei einem Windstoss werden die winzigen Samen aus den Kapseln geschleudert. Ahorn Flügelfrüchte 7
3. Verbreitung durch Tiere Manche Früchte wie beispielsweise die Kletten haben kleine Widerhaken, mit denen sie sich am Fell von Tieren verhaken. Andere Früchte locken Vögel und andere Tiere mit leuchtenden Farben und zuckerhaltigem Fruchtfleisch an. Die Tiere fressen dann die Früchte. Die in den Früchten liegenden Samen haben unverdauliche Schalen und werden mit dem Kot der Tiere an anderer Stelle ausgeschieden. Die Früchte sind mit spitzen Häkchen versehen. Sie bleiben im Fell eines Tieres hängen. Nelkenwurz Häkelfrüchte 8
3. Verbreitung durch Tiere Auch Ameisen tragen zur Samenverbreitung bei. Veilchensamen haben beispielsweise nahrhafte Anhängsel. Wenn die Ameisen die Samen zu ihrem Bau schleppen, fressen sie unterwegs das Anhängsel und lassen den Samen liegen. Andere Tiere wie Eichhörnchen oder Eichelhäher, die im Herbst Nüsse als Wintervorrat vergraben und sie dann später nicht mehr wiederfinden, tragen ebenfalls zur Samenverbreitung bei. Eichhörnchen und Mäuse. Aus vergessenen Vorratskammern keimen neue Pflanzen Vorratskammer 9