Peters PowerPoi nt Stéphane Frédéric Hessel... * 20. Oktober 1917 in Berlin † 27. Februar 2013 in Paris.

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Peters PowerPoi nt Stéphane Frédéric Hessel... * 20. Oktober 1917 in Berlin † 27. Februar 2013 in Paris

Peters PowerPoi nt …war ein französischer Résistance-Kämpfer, Überlebender des Konzentrationslagers Buchenwald, Diplomat, Lyriker, Essayist und politischer Aktivist. Hessel wurde nach seiner KZ-Haft 1946 Büroleiter des UN-Vize-Generalsekretärs Henri Laugier. In dieser Funktion war er bei Sitzungen der neu geschaffenen UN- Menschenrechtskommission präsent. Laut verschiedenen Medienberichte war er in diesem Zusammenhang an der Erstellung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UN redaktionell beteiligt, wobei er sich selbst jedoch eher als passiven Zeugen dieser Ereignisse beschrieb. Hessel blieb bis 1951 bei der UNO, danach war er im französischen Außenministerium in Paris tätig. Dann wurde er Mitarbeiter von Pierre Mendès-France und lebte nach dessen Fall für einige Jahre in Vietnam gründete er in Frankreich die Vereinigung für die Ausbildung von afrikanischen und madagassischen Arbeitnehmern. Große Aufmerksamkeit erregte 2010 Hessels Essay Empört Euch!, in dem er harsche Kritik an verschiedenen aktuellen politischen Entwicklungen übt und zum Widerstand aufruft. Die Protestbewegung in Spanien gegen die Folgen der Finanzkrise, die entsprechenden griechischen, französischen und portugiesischen sozialen Protestbewegungen sowie die Occupy- Bewegung berufen sich teilweise auf ihn.

Peters PowerPoi nt Große Aufmerksamkeit erregte 2010 Hessels Essay Empört Euch!, in dem er harsche Kritik an verschiedenen aktuellen politischen Entwicklungen übt und zum Widerstand aufruft. Die Protestbewegung in Spanien gegen die Folgen der Finanzkrise, die entsprechenden griechischen, französischen und portugiesischen sozialen Protestbewegungen sowie die Occupy-Bewegung berufen sich teilweise auf ihn. Stéphane Hessel wurde 1917 als Stefan Hessel in Berlin geboren. Seine Eltern waren der deutsche Schriftsteller Franz Hessel und die aus einer deutschen protestantischen Familie stammende Journalistin Helen Grund. Sein Bruder Ulrich wurde 1914 geboren zog die Familie nach Paris, seit 1937 war Stéphane Hessel französischer Staatsbürger.

Peters PowerPoi nt Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Hessel als Offizier der französischen Armee zunächst von den deutschen Truppen festgenommen, ihm gelang aber über Südfrankreich, Marokko und Portugal die Flucht nach London. Hessel schloss sich im Mai 1941 der französischen Résistance an und wurde daraufhin mit einem Lastensegler in Frankreich abgesetzt. Im Juli 1944 wurde er von der Gestapo in Paris verhaftet, gefoltert und in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Der als Spion zum Tode verurteilte Hessel überlebte nur, weil der Kapo Arthur Dietzsch ihm die Identität des kurz zuvor verstorbenen Gefangenen Michel Boitel verschaffte. Dessen Leichnam wurde verbrannt, während Hessel unter falschem Namen in das Außenlager Rottleberode und später nach Mittelbau- Dora überstellt wurde, wo u. a. die von Wernher von Braun entwickelten V2-Raketen von KZ-Häftlingen gebaut wurden. In Buchenwald lernte er den Schriftsteller Eugen Kogon kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Am 6. April 1945 gelang ihm die Flucht aus dem Zug auf dem Weg nach Bergen-Belsen.

Peters PowerPoi nt Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Hessel 1946 Büroleiter des UN-Vize-Generalsekretärs Henri Laugier. Während dieser Jahre in New York war Hessel Zeuge der Arbeiten der neu geschaffenen Menschenrechtskommission und war auch bei den UNO-Generalversammlungen zugegen. Entgegen anderslautenden Presseberichten war er jedoch weder Mitglied der Kommission noch Verfasser oder Unterzeichner der Erklärung. Anschließend bereiste er im Auftrag der UNO und des französischen Außenministeriums die Welt, trieb die Entkolonialisierung voran und vermittelte in Konflikten. Entwicklungshilfe, Demokratie und Menschenrechte gehören zu den Themen, die Hessel besonders am Herzen lagen und für die er bis zuletzt kämpfte gründete er in Frankreich die Vereinigung für die Ausbildung von afrikanischen und madagassischen Arbeitnehmern (Association de formation des travailleurs africains et malgaches, AFTAM), die sich für die Rechte von Afrikanern einsetzt, außerdem war er Mitglied der französischen Sektion der Nationalen Menschenrechtskommission. Vom französischen Staat erhielt er den Titel „Ambassadeur de France“.

Peters PowerPoi nt Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 erregte Hessel Aufsehen, als er das „Collegium international“ zur Verhinderung eines Kriegs zwischen den Zivilisationen mitbegründete. Dabei forderte er auch die Regierung Israels zu einer anderen Politik auf („Dass Juden ihrerseits Kriegsverbrechen begehen können, ist unerträglich.“) und schloss sich der Forderung nach einem Boykott israelischer Produkte an. Anlässlich der im März 2009 kurz bevorstehenden Durban- Review-Konferenz sprach er von Fortschritten bei der Verwirklichung der universellen Menschenrechtsdeklaration, da Kolonialismus, Totalitarismus oder Militärregime in mehreren Ländern ihr Ende nähmen. Zugleich warnte er vor Einschränkungen der Rede- und Meinungsfreiheit durch die Gefahr von Medienmonopolen, Übermacht von Konzernen und insbesondere das Bestreben größerer Religionen, die Kritik an der Religion zu unterbinden. Er sprach sich somit gegen ein Verbot der religiösen Diffamierung aus. Die Probleme seien durch Dialog zwischen den größeren Kulturen und Zivilisationen zu lösen.

Peters PowerPoi nt In seinem Buch Empört Euch! aus dem Jahr 2010, das bis zum Januar 2011 bereits mehr als Mal gedruckt worden war, spricht er sich für die Wiederbelebung der Werte der Résistance aus. Er kritisiert im Buch außerdem den Finanzkapitalismus, die Behandlung von Minderheiten wie den Roma oder sogenannten illegalen Einwanderern, plädiert für Gewaltlosigkeit und sieht eine Lösung des Konflikts im Nahen Osten als für die Befriedung weiterer Konflikte elementar an wurde er mit dem Prix de l’Académie de Berlin ausgezeichnet. Stéphane Hessel lebte mit seiner zweiten Frau Christiane Hessel-Chabry in Paris.

Peters PowerPoi nt Hessel ist oft als Kritiker der Politik des Staates Israel, besonders der militärischen Besatzung und des Siedlungsbaus in den palästinensischen Gebieten, hervorgetreten. Am 20. Januar 2011 äußerte sich Hessel in der FAZ zum Israelisch- Palästinensischen Konflikt, indem er ihn am Ende eines längeren Essays zur inneren Verfassung der Konzentrationslager mit der deutschen Besetzung Frankreichs verglich: „Die durchlässige deutsche Besatzungspolitik gestattete noch am Ende des Krieges eine offene Kulturpolitik. Man durfte in Paris Stücke von Jean- Paul Sartre aufführen oder Juliette Gréco hören. Wenn ich einen kühnen Vergleich als Betroffener wagen darf, so behaupte ich: Die deutsche Besatzung war, wenn man sie zum Beispiel mit der heutigen Besetzung von Palästina durch die Israelis vergleicht, eine relativ harmlose, von Ausnahmen wie den Verhaftungen, Internierungen und Erschießungen, auch vom Raub der Kunstschätze abgesehen. Das war alles schrecklich. Aber es handelte sich um eine Besatzungspolitik, die positiv wirken wollte und deshalb uns Widerstandskämpfern die Arbeit so schwermachte.“

Peters PowerPoi nt Dieser Aussage widersprach Jonathan Hayoun, Präsident der Vereinigung jüdischer Studenten in Frankreich, am 11. Juli 2012 im Nouvel Observateur unter der Überschrift Hessel und die „harmlose“ deutsche Besetzung. Er kritisiert, dass Hessel von einer „Geschmeidigkeit“ der Occupation sprach, die „positiv wirken wollte“ und „ziemlich harmlos“ gewesen sei. Hessel stellt für Hayoun beide Verwaltungen auf eine Stufe; die Deportationen von Juden und Résistants würde er ausblenden. Der jüdische Staat sei für Hessel der Feind. Die Gesamtheit aller Zionisten sei schuld an allen Übeln; der Nazismus sei nicht so schlimm, wenn es Theater gab. Hessel antwortete in derselben Ausgabe unter dem Titel: Die „harmlose“ Nazi-Besetzung: Israel kritisieren, ist das Antisemitismus? Er steht im Kern zu seinen Aussagen und wirft Hayoun vor, ihn missverstanden zu haben: Er habe nur die Besatzung Frankreichs mit der israelischen Besatzung der palästinensischen Gebiete verglichen, dies sei nicht mit den Verbrechen des Nationalsozialismus als Ganzes oder mit einer Verharmlosung des Holocaust zu verwechseln. Er findet außerdem im Abstand seine Wortwahl zu aufgeregt: Meine Ausdrücke waren vielleicht vorschnell, fix hingeschrieben, zu blitzartig

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Peters Danke