Gotthold Ephraim Lesing ( ) Nathan, der Weise (1779)

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 Präsentation transkript:

Gotthold Ephraim Lesing (1729-1781) Nathan, der Weise (1779) Der Text und seine Kontexte Welche Kenntnisse und Interessen sind bei der Lektüre wichtig? Biographische Kontexte Lessings Biographie; Freundschaft mit Mendelssohn; Kants Leben und Position sachliche Kontexte Aufklärung, Religionskritik, „Vernunftreligion“; Perfektibilität Kreuzzüge (das Schachspiel) literaturhistorisch: Bocaccion (Ringparabel); Shakespeare (Versmass); Theaterbegriffe (Akte; Versmass) Lektüre und Vokabelarbeit Die Wörter des Buchs: bis Anfang Mai sollten Sie das Buch lesen und einzelne Vokabeln am Rand übersetzen. Dann sollten Sie die – für Sie – wesentlichen Themen identifizieren und zu diesen Themen einen Aktivwortschatz erarbeiten, der die Wörter enthält, die Sie aktiv benutzen wollen, um das Buch zu präsentieren; dafür sind Wortigel (Assoziogramme von zirka 20 Wörtern jeweils) zu diesen Feldern denkbar: Religion, Religionen Aufklärung, Vernunft, Geschichte Theaterbegriffe: Personen, Akte Toleranz, Liebe, Menschlichkeit - Engel, Wunder, Kritik des Wunderglaubens Familie, Beziehungen, Brüderlichkeit Schach… Gotthold Ephraim Lesing (1729-1781) Nathan, der Weise (1779) 1729 Geburt in Kamenz Aufgewachsen in einem orthodoxen, lutherisch-protestantischen Pfarrhaus Zunächst Privatunterricht, dann Stipendiat in der Fürstenschule St. Afra (Meissen), Studium in Leipzig, ab 1748 in Wittenberg, zunächst der Theologie (auf Wunsch des Vaters), dann aber zunehmend der freien Künste. Ab 1752 in Berlin, Bekanntschaft mit anderen Autoren, darunter mit Moses Mendelssohn, dem wichtigsten Vertreter der jüdischen Aufklärung In den 1750 er Jahren: Bildungsreisen 1760-1765 Sekretär in Breslau 1767-1770 Dramaturg am Hamburger Theater 1770-1781 Bibliothekar in Wolfenbüttel (wo schon Leibniz Bibliothekar gewesen war) Schriften zum Theater und zur literarischen Kritik, und zur Geschichtsphilosophie. Werke: (Drama): Emilia Galotti, Miss Sara Sampson; Fabeln. Der Autor und sein Werk Die Geschichte Mit dem „Nathan“ kehrt Lessing auf seine „alte Kanzel“, das Theater, zurück. Hier kann er – anders als in theologischen Sachschriften, wo er der Zensur unterworfen war – durch die literarische Form für seine freien Überzeugungen und ganz allgemein für Toleranz und Humanismus werben. In der berühmten Ringparabel entwickelt Nathan ein Bild für die Gleichursprünglichkeit der drei großen monotheistischen Religionen, die für die Utopie einer menschlichen Familie die Grundlage bietet. Im Jerusalem der Kreuzzüge angesiedelt, erfährt Nathan, dass seine Tochter Recha von einem Tempelherrn aus einem Feuer gerettet worden ist. Wenig später ruft ihn der Saladin um ihn um finanzielle Hilfe zu bitten und provoziert ihn mit der Frage nach der „wahren Religion“. In Lessings „dramatischem Gedicht“ wird das Nebeneinander der drei Religionen möglich. Nathan: … Wie? Weil / es ganz natürlich klänge, ganz alltäglich klänge, / Wenn dich ein eigentlicher Tempelherr / Gerettet hätte: sollt‘ es darum weniger / Ein Wunder sein? – Der Wunder höchstes ist, / Dass uns die wahren, echten Wunder so / Alltäglich werden können, werden sollen. / (…) Daja (zu Nathan): Wollt Ihr denn / ihr ohnedem schon überspanntes Hirm/ Durch derlei Subtilitäten ganz / Zersprengen? Nathan: Lass mich! Meiner Recha wär‘ / Es Wunders nicht genug, dass sie ein Mensch / gerettet, welchen selbst kein kleines Wunder / Erst retten müssen? Ja, kein kleines Wunder! / Denn wer hat schon gehört, dass Saladin / Je eines Tempelherrn verschont? (…) Ausgabe Gotthold Ephraim Lessing, Nathan der Weise (1779). Schöningh: EinFach Deutsch. (zuerst 1779) © Text: A. Westerhoff; Grafik und Idee: D. Müller.