Mord und Totschlag ''Blutige Geschichte(n)'' Mord und Totschlag gibt es derzeit im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) zu bestaunen.

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Mord und Totschlag ''Blutige Geschichte(n)'' Mord und Totschlag gibt es derzeit im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) zu bestaunen. Ein Thema, das an diesem Ort durchaus Tradition hat: Bei einer Folge der TV-Serie "Kommissar Rex" ist erst vor wenigen Jahren das Opfer im Prunksaal ins Jenseits befördert worden. Im Bild: Die Ermordung des Ulisses, Bênoit de Sainte-More, Trojaroman, Oberitalien, Mitte des 14. Jahrhunderts.

Stürmische Zeiten erlebten die Rebleute im 15. Jahrhundert. Während des Alten Zürichkriegs spielte Erlenbach eine ruhmreiche Nebenrolle. Innerschweizer Freischärler versuchten, sich durch eine räuberische Weinlese in den Erlenbacher Rebbergen für den Zürcher Weinboykott zu entschädigen. In der "Schlacht bei Ehrlibach" vom 6. Oktober 1445 wurden die Weindiebe von Zürcher Truppen so geschlagen, dass "der see gar wüt vom land gantz rot farw ward von itligem bluot", wie ein zeitgenössischer Chronist das blutige Ende der Schlacht schilderte. Dass sich die Innerschweizer Helden, wie die Sage geht, von mutigen Erlenbacherinnen in die Flucht schlagen liessen, die mit Pfeifen und Pfannendeckeln eine Übermacht der Zürcher Truppen vortäuschten, macht diese Mördergeschichte richtig sympatisch. Stürmische Zeiten erlebten die Rebleute im 15. Jahrhundert. Während des Alten Zürichkriegs spielte Erlenbach eine ruhmreiche Nebenrolle. Innerschweizer Freischärler versuchten, sich durch eine räuberische Weinlese in den Erlenbacher Rebbergen für den Zürcher Weinboykott zu entschädigen. In der "Schlacht bei Ehrlibach" vom 6. Oktober 1445 wurden die Weindiebe von Zürcher Truppen so geschlagen, dass "der see gar wüt vom land gantz rot farw ward von itligem bluot", wie ein zeitgenössischer Chronist das blutige Ende der Schlacht schilderte. Dass sich die Innerschweizer Helden, wie die Sage geht, von mutigen Erlenbacherinnen in die Flucht schlagen liessen, die mit Pfeifen und Pfannendeckeln eine Übermacht der Zürcher Truppen vortäuschten, macht diese Mördergeschichte richtig sympatisch. Mord und Totschlag Mord und Totschlag

Diesmal geht es allerdings um eine Ausstellung: Kurator Hannes Etzlstorfer hat sich des Themas "Blutige Geschichte(n) - Ein kulturhistorischer Streifzug durch die Welt der Verbrechen" angenommen und zahlreiche Facetten desselben beleuchtet. Im Bild: Indios als Kannibalen, Caspar Plautius, 1621

ÖNB-Generaldirektorin Johanna Rachinger erinnerte bei der Präsentation an Umberto Ecos "Der Name der Rose": Die Morde geschehen dabei über vergiftete Buchseiten. Die Angewohnheit, die Finger mit der Zunge zum leichteren Umblättern von Buchseiten zu befeuchten, lässt einige der Mönche das Zeitliche segnen. Und natürlich geht es in der Literatur immer wieder um Bluttaten, begonnen bei der Bibel.

Am Beginn des Streifzugs steht also konsequenterweise - wie könnte es anders sein? - Kain, als Urbeispiel biblischer Gewaltmythen (Bild). Es bleibt kirchlich, mit der auch kritischen Auseinandersetzung mit dem Mythos der Heiligenmartyrien. Dass dabei nicht alles für bare Münze genommen werden kann, deutet Etzlstorfer unter anderem durch den Hinweis an, dass sich der Begriff des Märtyrers vom griechischen "martys" (Zeuge) ableitet, der jedoch neben dem Tatzeugen auch den Wortzeugen bezeichnet.

Die Auseinandersetzung mit Lynchjustiz, aber auch mit der Todesstrafe darf natürlich ebenso wenig fehlen wie ein Abstecher zu berühmten Figuren der Kriminalgeschichte wie Al Capone (Bild) oder John Dillinger. Schließlich wird die Bluttat in der Literatur abgehandelt, mit der Geschichte des Krimis.

Von den geistlichen geht es zu den weltlichen "Märtyrern", den so genannten Volkshelden. Die Rolle der Frau in der blutigen Geschichte - als Täterin wie als Opfer - wird ebenso beleuchtet wie das Attentat, an dessen Beginn in der Schau die "Iden des März" 44 vor Christus stehen, als Julius Cäsar im römischen Senat (Bild) erstochen wurde. Weiter: Einige Exponate der Ausstellung

Im Bild: Alfred Hitchcock ( ) lehnt an seinem Regiesessel.

Im Bild: Marie Gutheil- Schoder in der Titelrolle der Oper „Salome“ von Richard Strauss, Atelier Madame d`Ora 1918

Im Bild: Gerichtsszene, Edmund Otto Ehrenfreund, Der Wiener Pitaval, Wien und Leipzig 1924

Im Bild: Die Nibelungen, Louis Oppenheim, Plakat 1924