TATORT ODER BUSHALTESTELLE? Könnte an Ihrer Hautfarbe liegen.

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TATORT ODER BUSHALTESTELLE? Könnte an Ihrer Hautfarbe liegen.

„…die gehören doch weggesperrt!“ Fast 80 % aller jugendlichen Gewalttäter schlagen nach ihrer Entlassung wieder zu. Die Haft allein ändert an ihrem Gewaltverhalten, ihrer Motivation und ihren Rechtfertigungs- mustern nichts. Die Kosten sind hoch – auch für die Gesellschaft: Neue Opfer. Prozesskosten und Haftstrafen. Soziale Folgekosten.

Weichenstellung im Vollzug Extremismus- karriere Gewalt- karriere Ideologie liefert die Legenden zur Rechtfertigung von Gewalt Gewalt rechtfertigt Ideologie Weichenstellung im Vollzug Vollzug kann zu weiterer Desintegration und Radikalisierung führen Vollzug als Chance zu Beziehungsaufbau und Deradikalisierung

Das Ziel von Violence Prevention Network Jungen Menschen, die wegen ideologisch motivierter Gewalttaten inhaftiert sind, zu einem eigenverantwortlichen und gewaltfreien Leben zu verhelfen und sie zur Distanz zu menschenverachtenden Ideologien zu befähigen. Verhalten ändern. Rückfallquoten senken. Opfer verhindern.

Verantwortungspädagogik ® Menschen können sich ändern. Keine Verhaltensveränderung ohne Empathiefähigkeit. Erkenntnis statt Konditionierung Tat und Rechtfertigungsmuster sind gleichermaßen relevant. Der Trainer ist maßgeblicher als die Methode.

Pädagogischer Ansatz und Setting Setting Phase 1: Freiwilliges pädagogisches Gruppentraining in der Haft Phase 2: Gezieltes Stabilisierungscoaching nach der Haft Trainingsdauer in Haft: Monate (115 h) Gruppengröße: 8 Teilnehmer Format: Gruppensitzungen mit flankierenden Einzelgesprächen Einbeziehung der Angehörigen zur Vorbereitung der Entlassung Methode/Themen Transfer des Erlernten (Real-Life-Test) Rückkehr in das soziale Umfeld (Aufbau eines neuen Umfeldes) Herstellen von stabilen Beziehungen Strukturierung des Alltags Integration in Arbeit Verlässliche Beziehungsarbeit Politische Bildung (Demokratieprinzipien) Wertschätzung der Person bei gleichzeitiger Kritik am Gewaltverhalten Demütigungsfreier Umgang mit den Teilnehmern Biographiearbeit (individuelle Interviews) Hinterfragen von Rechtfertigungsmustern Kritische Tataufarbeitung Coachingdauer: 6-12 Monate Coaching durch Gruppentrainer Regelmäßige Treffen Kontinuierliche telefonische Beratung Einbeziehung der Angehörigen

Wirkfaktoren zur Stabilisierung von Übergangsprozessen Beziehungsfähigkeit Empathievermögen Selbstwertgefühl Eigenverantwortung Selbstreflexionsfähigkeit Verbalisierungsfähigkeit

Unterstützende Faktoren bei der Stabilisierung von Übergangsprozessen Strukturierter Tagesablauf (Integration in Arbeit) Einbeziehen des sozialen Umfeldes Krisenintervention Unterstützung bei Konfliktklärungen Kontrollierter Umgang mit Drogen und Alkohol Distanz zu gewaltaffinen und extremen Gruppen

Programmentwicklung Programmstart Brandenburg 2003 Einführung des Stabilisierungscoachings nach der Entlassung 2004 Programmstart Sachsen-Anhalt und Mecklenburg- Vorpommern 2006 Ausweitung der Zielgruppe auf ideologisierte jugendliche Gewalttäter mit Migrationshintergrund 2007 Programmstart Hamburg, Berlin, Niedersachsen 2008 Programmstart Bremen 2009 Programmstart Baden-Württemberg, Sachsen, Programmstart im Bereich Jugendarrest in Brandenburg und Berlin 2010 Programmstart in Thüringen, Start der internationalen Kooperation mit Nordirland, Programmstart im Bereich Jugendarrest in Hamburg, 2011 Übernahme des Programms in die Landesfinanzierung durch das Bundesland Brandenburg

Judy Korn Geschäftsführerin Tel Violence Prevention Network Straße des 17. Juni Berlin Kontakt