Leben ohne Spuren zu hinterlassen? ! Nachhaltigkeit exemplarisch neu leben lehren und lernen in Wildniscamps Daniela Schmidt Leben ohne Spuren zu hinterlassen?

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Bielefelder Laborschule
Advertisements

Walderlebniswelt „Pirschweg“
Experimente im Sachunterricht
Aspekte für die Beurteilung von innovativen Fortbildungsprojekten (in Klammern: Innovations-Bereiche, siehe Anlage) Schulinternes Fortbildungsprojekt Förderung.
Themenübersicht der GIII
Ab heute ist morgen!.
Vorstellungsbildung im Literaturunterricht
Vorstellungsbildung im Literaturunterricht
MBFJMWVLW Ökonomische Bildung am Gymnasium, Ökonomische Bildung am Gymnasium in Rheinland-Pfalz.
„Unser Katapult ist fertig!“ bis
Ganztagsschule an der Perlacher Straße Modellprojekt Gebundene Ganztagsschule Profil: Kulturelle Bildung Hauptschule an der Perlacher.
dell’Eden stellt sich vor
Familiendynamik bei schwerer Erkrankung
„Ethik und Religionen“ in der Primarschule - Elterninformation
ein neues Unterrichtsfach
Sylt – einzigartige Insel im Nationalpark Wattenmeer
? Warum eigentlich Reli ???.
C … christlicher V … Verein J … junger M … Menschen wer wir sind und was wir wollen.
Der Spracherwerb des Kindes
Was ist eigentlich Wirtschaftspädagogik?
mit Beispielen aus dem Fußballkreis Aachen
Helmut Passing  Geboren 1951 im Rheinland,
Association para la Ninez y su Ambiente Land der Kinder - Programm Ein Beitrag von Kindern zu nachhaltiger Entwicklung.
Familienföderation e.V.
ÖKOLOGIE Der Terminus „Ökologie“ wurde 1866 von dem deutschen Biologen Ernst Haeckel aus den griechischen Wörtern oikos und logos gebildet.
Erlebnispädagogik 1 Aus Tom Seminger
Freiheit psycho-logisch…? Wissenschaftstheorie und Psychologie Home Bewusstsein.
„Willi Weidenraupe und seine Umgebung“
Strukturelle Koppelung und die „Autonomie“ des Sozialen Wolfgang Zierhofer Impulsreferat zur Tagung: Umwelt als System – System als Umwelt? Systemtheorien.
Tools für Sach-, Sozial- und Selbstkompetenz
Thomas Hertig, Fachleiter J+S - Grundaudbildung Willisau 10 1 Emotionale Substanz.
Der Turm als Bild für unser Leitbild
Jugendliche gestalten Stadt-Raum – ein Projekt der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung g mit Partnern Bedingungen schaffen, unter.
Der Blick auf die eigene Disziplin durch die Augen der Anderen
BUEN VIVIR…?!. Ablauf: (1) Was bedeutet Gutes Leben für uns? (2) Buen Vivir in Südamerika (3) Können auch wir in Europa Buen Vivir? (4) Ausflug.
Sozialwissenschaften
Einführung in die allgemeine Didaktik / Fachdidaktik
Projekt: Schüler verbessern ihren Unterricht
Entwicklung und Erprobung innovativer Lehrkonzepte im BA-Studiengang Geographie Annett Krüger und Anna Herkelrath , Fakultät für Physik und Geowissenschaften,
AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. Postfach , Hamburg AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. im Schulalltag Herausforderung.
Was ist Physik?.
Die Voraussetzungen und die Werte Eine Methode zur Entwicklung der Sozial- und Lernkompetenz.
Das Stufenprofil der Hauptstufe II A und B
Entwicklung und Beurteilung rezeptiver Kompetenzen
Stationenarbeit und Projektmethode im DaF
Klimaschutz konkret Claudia Vogel, Umweltbeauftragte
Wir begegnen uns mit Wertschätzung.
Erfolgsjahr 2015 Kennen Sie das? Sie haben Wünsche, Ideen, Ziele, doch es scheitert an der Umsetzung? Sie wünschen sich, erfolgreicher oder erfüllter zu.
1 Strukturierung von Situationen (Strukturierung als Lernkomponente) Thomas Höpfel Seminar für Rechtstheorie und Rechtsinformatik WS 2004/05.
Das System Erde verstehen mit. Silvia Gysler, Primarlehrerin GLOBE ist nicht nur ein kleines Schulprojekt. GLOBE ist etwas Wichtiges, unser Einsatz.
„Neues Baumaterial … Wochenrückblick vom – Wir haben nun ganz viele Joghurtbecher in verschiedenen Größen und Formen bekommen, und probieren.
Das Kind und seine Kompetenzen im Mittelpunkt - Rückblick der Entwicklungs- und Bildungsangebote – Claudia schneidet gemeinsam mit einigen.
Diplomarbeit von Lisa Sormann
Das Kind und seine Kompetenzen im Mittelpunkt - Rückblick der Entwicklungs- und Bildungsangebote 16.03– Da alle Kindergartenkinder einen Ausflug.
Das Kind und seine Kompetenzen im Mittelpunkt - Rückblick der Entwicklungs- und Bildungsangebote – Die Matschpumpe im Garten zieht auch.
Orientierungsplan für Bildung und Erziehung
Das Fach „Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde“ stellt sich vor
Partizipation im Übergang – gemeinsam gestalten
Ihr Uni-Logo E-Didaktik-Tagung „Lehre auf neuen Wegen“│ Die Digitale Schulbank und Interaktive Whiteboards im Lehramtsstudium Ulrich Gutenberg,
Lernen mit Leidenschaft
„Martinsfest und Wandertag“ Wochenrückblick vom bis Die Woche startet mit Proben für unser Martinspiel. Die Kinder suchten sich ihre Rollen.
Der Ernst des Lebens!.
Mehr unter biowelt.sub.cc gefördert copyright by franz mangelberger seeham Zukunftsbild Gemeinde Seeham.
M 08 Inklusion Werte und Normen Marianne Wilhelm PH Wien.
Bildungsstandards Biologie Bernd Blume, Michael Bruhn, Bernd Klaunig, Volker Schlieker.
Der Leitbildprozess im kfd-Bundesverband
Die Armenienresolution und ihre Folgen Gebet: Dank für diese klare Resolution und Schutz für alle Abgeordneten (Ps 31,21) Dass die negativen Folgen der.
Grundprinzipien von Montessori
PROJEKT 4.6 Thesen, die die Welt verändern (könnten)
Projektband Geographie
 Präsentation transkript:

Leben ohne Spuren zu hinterlassen? ! Nachhaltigkeit exemplarisch neu leben lehren und lernen in Wildniscamps Daniela Schmidt Leben ohne Spuren zu hinterlassen? ! Nachhaltigkeit exemplarisch neu leben lehren und lernen in Wildniscamps Daniela Schmidt Kontakt: Daniela Schmidt: Naturwissenschaftliche Fakultät III Institut für Geowissenschaften und Geographie Didaktik der Geographie Von-Seckendorff-Platz Halle Kontakt: Daniela Schmidt: Naturwissenschaftliche Fakultät III Institut für Geowissenschaften und Geographie Didaktik der Geographie Von-Seckendorff-Platz Halle Literatur: B RÄMER, R. (2010): Natur: Vergessen? Erste Befunde des Jugendreports Natur (Online: BUND (2002): Wildnisbildung: Ein Beitrag zur Bildungsarbeit in Nationalparken. (Online: F ATHEUER, F. (2011): Buen Vivir. Eine kurze Einführung in Lateinamerikas Konzepte zum guten Leben und zu den Rechten der Natur. Heinrich-Böll-Stiftung [Hrsg.]. G UDYNAS, E. (2012): Buen Vivir. Das Gute Leben jenseits von Entwicklung und Wachstum. Rosa-Luxemburg-Stiftung [Hrsg.]. L ÖßNER, M. (2010): Exkursionen im Erdkundeunterricht: didaktisch gewünscht und in der Realität verschmäht? (Online: Literatur: B RÄMER, R. (2010): Natur: Vergessen? Erste Befunde des Jugendreports Natur (Online: BUND (2002): Wildnisbildung: Ein Beitrag zur Bildungsarbeit in Nationalparken. (Online: F ATHEUER, F. (2011): Buen Vivir. Eine kurze Einführung in Lateinamerikas Konzepte zum guten Leben und zu den Rechten der Natur. Heinrich-Böll-Stiftung [Hrsg.]. G UDYNAS, E. (2012): Buen Vivir. Das Gute Leben jenseits von Entwicklung und Wachstum. Rosa-Luxemburg-Stiftung [Hrsg.]. L ÖßNER, M. (2010): Exkursionen im Erdkundeunterricht: didaktisch gewünscht und in der Realität verschmäht? (Online: Impressionen zum Buen Vivir in Wildniscamps PrätestWildnisseminare Wildniscamps Posttest -Fragebögen - Leitfadeninterviews - kriteriengeleitete Beobachtung -Wildnisportfolio - Gruppenreflektion - Fragebögen - Leitfadeninterviews 1. Ausgangslage - zunehmende Naturentfremdung (B RÄMER 2010) - im Schulalltag wenig Möglichkeiten zur authentischen Auseinan- dersetzung mit Bedeutung natürlicher Prozesse (L ÖßNER 2010) -Bildungsaufgabe des Faches Geographie: Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung (vgl. UN-Dekade ) 2. Idee Projekt „Wildnis macht stark“ - Konzeptgestaltung zur Qualifizierung von Multiplikatoren der Wildnisbildung für Lehramtsstudierende der Fächer Geographie und Biologie - Ausrichtung von Wildniscamps im Nationalpark Harz - Was ist ein Wildniscamp? einfaches Lager in einer von Land- und Forstwirtschaft gering gestalteten Umgebung Nationalpark Harz kooperiert mit: - Jugendleiter/-innen - Sozialpädagogen/-innen - Erzieher/-innen - Lehramtsstudierenden Beispiel eines Wildnis- camps: der Schlafplatz Seminar 1 Wildniscamp 1 (3 Tage) Seminar 2 Wildniscamp 2 (5 Tage) Wildniscamp 3 (3/5 Tage) + 1 Tag Heimatraum 5. Projektablauf Lehramts- studierende entwickeln sich zu Multiplikatoren Lehramts- studierende sind Multiplikatoren + transferieren Wildnisbildung Lehramts- studierende sind Multiplikatoren + transferieren Wildnisbildung Beispiel Wildniscamp 1: Wildnis erleben Zielstellung Die Lehramtsstudierenden sind in der Lage, den Wildnisraum zu analysieren. 1. Tag: „Fragen an den Wildnisraum stellen“ 2. Tag: „Den Wildnisraum analysieren“ - Erkundung des „eigenen Lebensraums“ hinsichtlich der unterschiedlichen Fragestellungen „Den Wildnisraum (für Spiele) nutzen“ - Naturmaterialien sammeln und Spiele entwickeln 3. Tag: „Die Veränderung im Wildnisraum reflektieren“ - Naturschutz- und Wildnisdiskussion - Welche Spuren hinterlassen wir im Wildniscamp? 3. Zielstellung Forschungsfragen: 1)Welche Kompetenzen benötigen Lehramtsstudierende, um als Multiplikatoren für Wildnisbildung tätig zu sein? 2)Kann hinsichtlich der Lehrerprofessionalisierung der Lehramtsstudierenden ein Conceptual Change durch die Teilnahme an Wildniscamps festgestellt werden? 3)Welche Impulse kann das Buen Vivir für diesen Bildungsansatz einer nachhaltigen Entwicklung geben? 4. Forschungsdesign Ziele von Wildnisbildung Emotionale Ebene - intensive Gefühle durch unverfälschte Natur wecken - geistige und körperliche Grenzerfahrungen er- möglichen Kognitive Ebene - Bewusstsein für „Natur Natur sein lassen“ wecken - Mensch als Teil des Öko- systems Erde verstehen Aspekte von Wildnis - Distanz und Kontraste zur Zivilisation - Wildnis als „selbsterfüllender“ Prozess - Freiheit von menschlichen Eingriffen Konative Ebene - Bewusstsein für eigenes ökologisches, nachhaltiges Handeln schaffen und mit nach Hause nehmen - Verantwortung für Natur, Umwelt und Mitmenschen übernehmen Lehramts- studierende als Teilnehmer 6. Verknüpfung zum Buen Vivir Impulse vom Konzept des Buen Vivir These: Lehramtsstudierende können durch das Leben in Wildniscamps ein ganzheitliches Verständnis von der Beziehung zwischen Mensch und Natur entwickeln sowie ein harmonisches Zusammenleben in Gemeinschaft und im Einklang mit der Natur kennen lernen. Buen Vivir stellt dabei das menschliche Naturverhältnis in den Mittelpunkt und verurteilt die übermäßige Ausbeutung natürlicher Ressourcen. Bsp.: Bolivien - Gesetz zum Schutz der Erde (2010)  Bewahrung des Gleichgewichts in der Natur als Voraussetzung für die Regeneration der Madre Tierra, des Respekts und der Wahrung ihrer Rechte  Schlüsselbegriff: Recht auf Regenration (z. B. übertragbar auf Harzer Wildnis) (F ATHEUER 2011) 6. Verknüpfung zum Buen Vivir Impulse vom Konzept des Buen Vivir These: Lehramtsstudierende können durch das Leben in Wildniscamps ein ganzheitliches Verständnis von der Beziehung zwischen Mensch und Natur entwickeln sowie ein harmonisches Zusammenleben in Gemeinschaft und im Einklang mit der Natur kennen lernen. Buen Vivir stellt dabei das menschliche Naturverhältnis in den Mittelpunkt und verurteilt die übermäßige Ausbeutung natürlicher Ressourcen. Bsp.: Bolivien - Gesetz zum Schutz der Erde (2010)  Bewahrung des Gleichgewichts in der Natur als Voraussetzung für die Regeneration der Madre Tierra, des Respekts und der Wahrung ihrer Rechte  Schlüsselbegriff: Recht auf Regenration (z. B. übertragbar auf Harzer Wildnis) (F ATHEUER 2011) Abb.5: Neu entstehende Harzwildnis (Sekundärwildnis). Abb.1: Entdeckung in der Harzwildnis: Raupe eines Tagfalters. Abb.2: Einen jungen Menschen unterrichten heißt nicht, einen Eimer füllen, sondern ein Feuer entzünden. (Aristoteles, griechischer Philosoph, v. Chr.). Abb.3: Fraßspuren des Borkenkäfers (Großer Buchdrucker) in Fichtenborke. Abb.6: Studierende beim Wasserfiltern – Leben im Einklang mit der Natur. Abb.7: Die Gruppe der Lehramtsstudierenden in Wildniscamp 1. Abb.8: Baumklettern, um die Seile des Tarps zu befestigen – Schlafen inmitten der Natur. Abb.9: Eine Methode von Wildnisbildung: Der Sitzplatz. Abb.4: Studierender: „Ich habe Feuer gemacht“ (mit Feuerstahl und Magnseiumstift).