Die Geschichte der Oper in Italien, Frankreich, England und Deutschland C. Krause.

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 Präsentation transkript:

Die Geschichte der Oper in Italien, Frankreich, England und Deutschland C. Krause

Vorläufer der Oper Die so genannten Intermedien stellen die unmittelbaren Vorläufer der Oper dar. Sie wurden zwischen den Akten eines Schauspiels aufgeführt und hatten eine eigene Thematik mit einem eigenen Bühnenbild, Pantomime, Sprache und Musik.

Italien (1) - FLORENZ Um 1600 wurde die Oper in Florenz (Florentiner Camerata, ein Zusammen- schluss von Dichtern und Musikern) in der Rückbesinnung auf die Monodie (Sologesang mit Kitharabegleitung) entwickelt.

Italien (2) – Die ersten Opern Als die ersten Opern gelten: Dafne (1598) – Jacopo Peri ( ) Euridice (1600) – Jacopo Peri ( ) Euridice (1600) – Caccini L‘Orfeo (1607) – Claudio Monteverdi (erste erhaltene Oper), mit reichem Instrumentarium

Italien (3) – Der neue Stil Die Musik sollte dem Text folgen und nicht umgekehrt. stile rezitativo – erzählend stile espressivo/rappresentativo – darstellend = Ausdruck von Geschehen und Gefühlen mit ungewöhnlichen Freiheiten in der Dissonanz- und Tonartenbehandlung

Italien (4) - VENEDIG Um die Mitte der 17. Jhd. bildete sich in Venedig der venezianische Opernstil heraus. Der Hauptvertreter war Claudio Monteverdi ( ) Hauptbestandteile waren Rezitative (secco und accompagnato) und Arioso/arie (mit unterschiedlicher Begleitung) Chor und Ballett fehlen fast ganz. Das Orchester ist relativ klein.

Italien (5) – Die venezianische Oper Stoffe: mythologisch, historisch, heldisch = dramatisches und bewegtes Bühnengeschehen Das „Libretto“ lag meist in gedruckter Form als Textheft zu den Aufführungen für das Publikum vor eröffnete in Venedig das weltweit erste Opernhaus – Teatro S. Cassiono

Italien (6) – Die venezianische Oper Bei den Rezitativen deutete eine gleiche Instrumentation in der Begleitung auf die gleiche Person hin. Der kunstvolle Koloratur- und Belcanto-Gesang war der Götter- und Adelsdarstellung vorbehalten, während Arioso/Lieder für die anderen Gestalten vorgesehen war. Die Arien hatten meist eine 2- bis 3-stimmige Begleitung mit variabler Besetzung Sinfonien/Ritornelle waren die instrumentalen Zwischenspiele

Italien (7) – ROM Als weiteres Zentrum der Opernentwicklung galt im 18. Jhd. Rom. Hier griff man zunächst auf die Florentiner Oper zurück. Entwicklung der sog. geistlichen Oper und des Oratoriums um 1650: Entwicklung der sog. „Opera buffa“ (Lustigen Oper) aus den Zwischenspielen mit einer großen Ausstattung, starken Chören und großem Orchester.

Italien (8) – NEAPEL Die Neapolitanische Opernschule wird um 1700 tonangebend in Europa. Sie prägt die standardisierte Form der „Opera seria“

Opera seria ernste, große Gesangsoper Viele Arien (zur Darstellung der Affekte) unterbrechen die Handlung = Glanzstücke Secco-Rezitative (flüchtig komponiert mit einfacher Begleitung) treiben die Handlung voran Liedhafte Cavatinen Ensembles (mehrere Gesangssolisten) Chöre Vorspiel = neapolitanische Opernsinfonia (ohne Bezug zur Oper) Meist sechs Personen/Darsteller

Opera buffa ab ca Einfacher vom Inhalt und der musikalischen Gestaltung als die Opera seria Lieder, Cavatinen, Ensembles Figuren aus der Commedia dell‘Arte Stoffe aus dem bürgelichen Leben, volkstümlich, sentimental, oft derb Heitere Alltagssprache 6-7 Personen singen in natürlicher Gesangslage (keine Kastraten) Finale als wichtiges Element In den Ensembles können mehrere Personen gleichzeitig singen – im Gegensatz zum Dialog des Dramas

Frankreich (1) Ähnlich der Florentiner Camerata entwickelte sich in Paris um 1570 die Académie de Poésie et de Musique Das „Ballet de cour“, als ernstes Hofballett, war vergleichbar der italienischen Opera seria. Das „Comédie-ballet“ stellte demgegenüber das Gegenstück dazu dar und wies auch Sprechtexte auf (Lully und Molière)

Frankreich (2) Um 1650 entwickelte sich in Frankreich das sog. Pastorale als einfache Opernform. Gegen 1670 entstanden die beiden großen französischen Opernformen: „Tragédie lyrique“ und „Opéra comique“

Tragédie lyrique (1) (auch Tragéde en musique) = Grand Opéra Klassizistische Tragödie/Nachahmung antiker Tragödien Stoffe aus der Mythologie/Sagen/histor. Heldentum Sie galt als die französische Nationaloper Jean Baptiste Lully ( ) gilt als ihr hervorragender Vertreter.

Tragédie lyrique (2) Standardisierter Aufbau (bei Lully) Französische Ouverture Prolog franz. Rezitative (ausgearbeitet/refrainartig) franz. Air (liedhaft, oft mit Refrains, ohne Koloraturen) Ensembles Chöre Ballettmusik (Tänze – meist fünfstimmig) Instrumentalsätze (meist programmatischen Inhalts)

Opéra ballet Gegen Ende des 17. Jhd. entwickelt sich aus den sog. Divertissements (Ballett- und Musikeinlagen im Schauspiel) das sog. „Opéra ballet“ und hat seine Blüte um Es besteht aus unabhängigen, lose verbundenen zwei bis drei Akten und dient der abendfüllenden Unterhalten. Es stellt eine Prunkgattung mit Ballettszenen, Arien, Chören, Ensembles, Finali und Tänzen dar.

Opéra comique Sie stellt ein Sprechstück mit Musikeinlagen dar, ist die einfachere Oper des Volkes und hat ihren Höhepunkt um Als bürgerliches Gegenstück zur aristokratischen „Tragédie lyrique“ verdrängt sie die anderen Formen der Oper in Frankreich nach und nach. Gesprochene Dialoge stehen hier neben Ariettes (Liedern) Das Finale bildet meist eine Vaudeville, bei der jeder Sänger eine Solostrophe singt und alle den Refrain.

Frankreich (3) Gegen Ende des 18. Jhd. entwickelt sich die typisch französische „Revolutions- und Schreckensoper“ (1790 – 1810) mit der Darstellung der revolutionären Schrecken. Ab 1850 gilt in Frankreich das „Drama lyrique“ als die Grand Opéra.

England (1) Die Vorläufer der englischen Oper stellen die sog. „Masques“ (höfische Maskentänze) bzw. die parodistischen „Antimasques“ des 16. und 17. Jahrhunderts dar. Als erste durchkomponierte, englische Oper gilt „The Siege of Rhodes“ (London, 1656) Henry Purcell ( ) gilt als der bekannteste englische Opernkomponist (z.B. „Dido and Aeneas“ 1689)

England (2) Im Großen und Ganzen wird die italienischen Opera seria in England übernommen und feiert große Triumphe. Durch Georg Friedrich Händel gelangt sie ab ca zu einem Höhepunkt gründet Händel als künstlerischer Leiter die „Royal Academy of Music“ als Opernhaus und engagiert Spitzenstars aus ganz Europa

England (3) Als Gegenbewegung entwickelt sich in England sog. „Ballad opera“ mit Dialogen und volkstümlichen Melodien (ballad tunes), die oft bekannt waren und zum Mitsingen einluden wurde „The Bagger`s Opera“ („Die Bettler-Oper“) von John Gay / J. Chr. Pepusch in London uraufgeführt und war so erfolgreich, dass die „Royal Academy“ schließen musste.

Deutschland (1) In Deutschland wurde um 1600 die Oper aus Italien übernommen. Heinrich Schütz ( ) gilt als erster deutscher Opernkomponist: „Dafne“ (1627) In Hamburg wurde 1678 des erste Opernhaus „Am Gänsemarkt“ eröffnet. Hier wurden französische und italienische Opern in der Originalsprache, aber in Bearbeitungen mit übersetzten Rezitativen, und deutsche Eigenkompositionen im italienischen Stil aufgeführt.

Deutschland (2) Im 18. Jahrhundert herrschte im deutschsprachigen Raum die italienische Oper vor. Es gab kein deutsches Gegenstück zur italienischen opera seria. Deutsche Komponisten wie Hass, Gluck, Haydn und Mozart schrieben selbstverständlich italienische Opern.

Deutschland (3) – Das Deutsche Singspiel J. A. Hiller ( ) gilt als der Begründer des Deutschen Singspiels mit gesprochenen Dialogen, Liedern, kleinen Arien, Ensembles und am Schluss einer Vaudeville. Das Deutsche Singspiel entwickelte sich aus der englischen Ballad opera und der französischen Opéra comique. Stoff: Märchen, Wunder, Zauberei, Sentimentalität, aber Komik und Idealismus. Die Musik charakterisiert Personen und Situationen mit verschiedenen Stilmitteln: liedartige Gebilde, lyrische Arien, Koloratur-Arien, Accompagnata-Rezitative, Ensembles, Chöre, dramatisches Finale. Oft erscheinen diese Kompositionen nicht geschlossen, jedoch sind sie auch stets für ganz bestimmte Künstler komponiert.

Deutschland (4) – Die deutsche romantische Oper Als Textgrundlagen der romantischen Oper ab ca gelten Volkssagen, Märchen und romantische Geschichten. Die Natur spielt eine zentrale Rolle. Neben farbiger Instrumentierung treten Erinnerungsmotive und große Ensembles bzw. Finali und Chöre auf Komponisten sind u.a. E. T. A. Hoffmann und Carl Maria von Weber („Der Freischütz“)

Die romantische Oper Die romantische Oper besteht aus: -Ouverture -Gesprochenen Dialogen -Szenen / accompagnato-Rezitativen -Arien

Deutschland (5) – Richard Wagner Richard Wagner entwickelt in der Mitte des 19. Jhd. das sog. Musikdrama, in den er eine völlige Einheit von Wort und Ton anstrebte. Auflösung der Trennung von Rezitativ und geschlossener Gesangsform Leitmotivtechnik Einbeziehung der Singstimme in den höchst differenzierten orchestralen Satz Das Musikdrama stellt ein Gesamtkunstwerk mit der Verwobenheit aller Künste dar.

Deutschland (6) Aus der lustigen Oper des 19. Jahrhunderts entsteht ab ca die Operette.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!