Das Zeitalter der Gegensätze

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Das Zeitalter der Gegensätze Barock Das Zeitalter der Gegensätze

Namensgebung Aus dem Portugiesischen: “barocco” = schiefrunde Perle Abwertende Bedeutung bis 1855 Ab 1880 wissenschaftlicher Begriff Von der Kunstgeschichte auf Musik und Literatur übertragen Der Begriff „Barock“ entstammt der Portugiesischen Sprache, in der unregelmäßig geformte Perlen als „barocco“, d. h. „schiefrund“ oder „merkwürdig“ bezeichnet wurden. Dieser Begriff wurde im französischen Raum zuerst abwertend für Kunstformen gebraucht, die nicht dem herrschenden Geschmack entsprachen. Erst seit 1855 wurde er von Jacob Burckhardt im Cicerone mit positiver Bedeutung benutzt und Ende der 1880er Jahre als wissenschaftliche Zeitbestimmung in den Sprachgebrauch eingeführt.[1] Aus der Kunstgeschichte wurde der Begriff dann auf die Musik und Literatur der Zeit übertragen und wird heute auch als allgemeiner historischer Epochenbegriff verwendet.[2]

Zeitliche Einordnung Humanismus Renaissance Reformation Barock Frühbarock Hochbarock Spätbarock (1600 – 1650) (1650 – 1720) (1720 – 1770) Klassizismus Aufklärung Der oder auch das Barock ist eine Strömung der europäischen Architektur und Kunst, die von etwa 1575 bis 1770 währte. Dem Barock voraus ging die kulturgeschichtliche Epoche der Renaissance, ihm folgte der Klassizismus. In der Kunstgeschichte wird zwischen Frühbarock (ca. 1600–1650), Hochbarock (ca. 1650–1720) und Spätbarock oder Rokoko (ca. 1720–1770) unterschieden. Als Kunstform des Absolutismus und der Gegenreformation ist der Barock durch üppige Prachtentfaltung gekennzeichnet. Von Italien ausgehend, verbreitete er sich zunächst in den katholischen Ländern Europas, bevor er sich in abgewandelter Form auch in protestantischen Gegenden durchsetzte. Bezeichnend ist, dass nach einer Periode der Verherrlichung des Individuums in der Renaissance und im Humanismus der Mensch wieder einem überindividuellen Ordnungssystem unterworfen wurde, dem Katolizismus bzw. dem Absolutismus.

Historischer Nährboden 30-jähriger Krieg (1618-1648) Türkenbelagerung Wiens (1683) Absolutismus (Sonnenkönig) Reformation - Gegenreformation Wissenschaft (Kopernikus, Galilei) Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 war ein Konflikt um die Hegemonie in Deutschland und Europa und zugleich ein Religionskrieg. In ihm entluden sich sowohl die Gegensätze zwischen der Katholischen Liga und der Protestantischen Union innerhalb des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation als auch der habsburgisch-französische Gegensatz auf europäischer Ebene. Gemeinsam mit ihren jeweiligen Verbündeten im Reich trugen die habsburgischen Mächte Österreich und Spanien ihre dynastischen Interessenkonflikte mit Frankreich, den Niederlanden, Dänemark und Schweden aus. Als Auslöser des Krieges gilt der Aufstand der böhmischen Stände und der Prager Fenstersturz vom 23. Mai 1618. Im heutigen Gebiet Deutschlands endete der Krieg mit dem Westfälischen Frieden am 24. Oktober 1648. Seine Feldzüge und Schlachten fanden überwiegend auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches statt. Die Kriegshandlungen selbst, aber auch die durch sie verursachten Hungersnöte und Seuchen verheerten und entvölkerten ganze Landstriche. In Teilen Süddeutschlands etwa überlebte nur ein Drittel der Bevölkerung. Nach den wirtschaftlichen und sozialen Verheerungen benötigten einige vom Krieg betroffene Territorien mehr als ein Jahrhundert, um sich von dessen Folgen zu erholen. -> Hans Jacob Christoph von Grimmelshausen, Der abenteuerliche Simplicissimus Absolutismus: Vormachtstellung Frankreichs (Sonnenkönig Louis XVI) -> höfische Kunst vorherrschend, Prunkbauten als Machtdemonstration, Förderung der „höfischen Kunst“ Türkenbelagerung: Aufschwung des Habsburger Reiches durch Befreiung, Aufbau von Zerstörtem, Kirche errichtete Prunkbauten um Stärke zu demonstrieren Wissenschaft: heliozentrisches Weltbild setzt sich durch: franz. Philosoph und Mathematiker Blaise Pasqual, Gedanken

Lebens-/Weltbild Jahrhundert der Antithese Weltbühne -> Das Leben als Theater Nütze den Tag: „Carpe diem.“ Vergänglichkeit: „vanitas“ und „memento mori“ Jahrhundert der Antithesen (Askese vs. Sinnlichkeit, Tod vs Leben, Sein und Schein, Sinn und Sinnlosigkeit des Lebens) Schein – Sein, Lebenslust – Todesangst, Genuss – Askese, Glück - Eitelkeit (Fortuna) (Vanitas), Lustgarten – Jammertal -> Link: Vexierbild = Bild mit verborgenen Inhalten, die sich erst bei näherer Betrachtung erschließen Diesseitsfreude und Sinnlichkeit-> anders als im Mittelalter! Gedenke deiner Sterblichkeit Emblem: Sinnbild oft mit Sinnspruch auf Banner – Quis evadet? Wer kann entrinnen?

kulturträger Fürsten Hofadel Hohe Geistlichkeit Beamte Geistliche Aristokratische Oberschicht Erweiterter Kreis Fürsten Hofadel Hohe Geistlichkeit Beamte Geistliche Künstler Reiche Bürger Soldaten Im Gegensat zu zur bürgerlich-städtischen Kultur des 15/16. Jahrhunderts war die Literatur des Barocks eine betont höfische. Kulturträger war die aristokratische Oberschicht. Dieser Kreis wurde durch von ihm wirtschaftlich abhängige Personengruppen erweitert. Die Dichter waren oft auch Verwaltungsbeamte im Dienste der Fürsten und besaßen fast alle gelehrte Bildung.

…ist eine lehr- und lernbare Kunst. Dichtung …ist eine lehr- und lernbare Kunst. Dichter verstanden sich nicht als geniale herausragende Persönlichkeiten. Es herrschte die Meinung vor, Dichtung sei eine lehr- und lernbare Kunst, weshalb es aus dieser Zeit auch zahlreiche Lehrbücher der poetischen Kunst gibt.

Martin opitz Buch von der deutschen Poeterei (1624) Gesetz von der Fallhöhe Akzentgesetz Sprachgesellschaften Deutsch als seriöse Literatursprache „Reinigung“ von Fremdwörtern Fallhöhe: Ständeklausel = Helden der Tragödie dürfen nur Könige bzw. Adelige sein, weil deren Sturz das Publikum am meisten berührt; einfache Leute treten in Kömodien auf, sie dürfen sich lächerlich machen und lächerlich gemacht werden Akzentgesetz: Wort- und Versbetonung müssen zusammenfallen, deutscher Sprachrhythmus wird nicht durch Längen und Kürzen definiert wie in im Lateinischen, sondern durch Akzente Sprachgesellschaften: erste war „Fruchtbringende Gesellschaft“ oder auch „Palmenorden“ (1617), der fast alle bedeutenden Dichter der Zeit angehörten

Philosophie Idealismus Wahrnehmbare Wirklichkeit = Abbild „Das Bewusstsein bestimmt das Sein.“ Materialismus Wirklichkeit ist ausschließlich Materie „Das Sein bestimmt das Bewusstsein.“ 17. Jahrhundert geprägt von Spannungen der Gegensätze Tiefes Bewusstsein der Vergänglichkeit aller Dinge 2 Gruppen der Philosophie Mensch ist seelischer oder geistiger Natur -> Idealismus | Hauptvertreter: Renè Descartes alle Phänomene menschl. Vernunft/Kultur sind materiellen Ursprungs -> Materialismus | Vertreter: Thomas Hobbes Idealismus (griech.-lat.) 1) I. bezeichnet eine philosophische Strömung, die davon ausgeht, dass a) die wahrnehmbare Wirklichkeit nur Abbild ihres (tieferliegenden) eigentlichen Wesens ist (objektiver I.) bzw. b) die materiellen Dinge erst durch Ideen bzw. nichtmaterielle, geistige Einflüsse entstanden sind und entstehen, wie es in der Formulierung das "Bewusstsein bestimmt das Sein" zum Ausdruck kommt (subjektiver I.). Materialismus (lat.) M. bezeichnet philosophische Strömungen, die davon ausgehen, dass die gegenständliche und die geistige Wirklichkeit ausschließlich aus Materie bestehen oder auf materielle Prozesse zurückzuführen sind. Das materialistische Denken schuf wesentliche Grundlagen der modernen Naturwissenschaften, stärkte religionskritische und philosophisch-atheistische Positionen und stellte sich gegen den Idealismus. Der M. prägte den marxistischen "historischen M.", wonach die Geschichte sich aus den Handlungen, den Bedürfnissen und Lebensbedingungen der Menschen, ihrer gesellschaftlichen und sozialen Organisation sowie ihrer politischen Verfassung ergibt ("das Sein bestimmt das Bewusstsein"). Der historische M. wurde durch F. Engels zu einer allgemeinen politisch-wissenschaftlichen Lehrmeinung, dem "dialektischen M." weiterentwickelt.

Bildende Kunst Diesseitsfreude und Machtdemonstration Beschwingte, wuchtige und prunkvolle Schönheit Streben nach Einheit von Architektur, Plastik und Malerei (Gesamtkunstwerk) Prunkvolle Fassaden mit hervorspringenden Mauerteilen, reichgeschmückte Treppenaufgänge, Prunksäle -> repräsentative Räumlichkeiten Viele geschwungene, ellipsenförmige Linien vermitteln Eindruck von Bewegtheit

Architektur Kuppelbauten Zwiebeltürme Gartenanlagen Johannes Bernhard Fischer von Erlach Lukas von Hildebrandt Jakob Prandtauer Erlach: Karlskirche, Schloss Kleßheim/Salzburg, Hildebrandt: Belvedere, Prandtauer: Stift Melk

Malerei Fließende Konturen Illusionistische Raumdarstellung Bewusster Einsatz von Lichteffekten Bartolomeo Altomonte Daniel Gran Paul Troger Eindruck, gemalte Architektur wird nach obenhin gesprengt, Himmel öffne sich, gestaltenreiche Gemälde mit Figuren aus der Mythologie -> Scheinkuppel -> mit weltlichen/sinnlichen Mitteln Verbindung zum Himmlischen/Übersinnlichen geschaffen Bild: Jesuitenkirche in Wien (Universitätskirche) von Andreas Pozzo Altomonte: Stift St. Florian und Wilhering in OÖ, Admont/Stmk Gran: Fresken in Schönbrunner Schlosskapelle und Nationalbibliothek Troger: Freskenzyklen in Stift Altenburg, Geras, Melk und Göttweig

Malerei Neu: Stillleben Neu: Genrebild Bedeutend: Porträtkunst Jan Vermeer van Delft Diego Velasquez Anthonis van Dyck Rembrandt Harmenszoon van Rijn Stillleben: formales Arrangement von Objekten zu einem harmonischen Ganzen -> Jan Davidzs de Heem Genrebild: Momentaufnahme einer häuslichen Situation -> Vermeer Porträtkunst: später Rembrandt – Licht-Schatten-Dramatik Velasquez: Infante Marie Marguerite 1653, atelier de Diego Velasquez, musée du Louvre Holland: protestantisch-republikanisch geprägt, daher eher bürgerliche, alltägliche Themen

Malerei Religiöse Motive und Themen Ausgeprägter Realismus Kombination Caravaggio Peter Paul Rubens Bild: David mit dem Haupte Goliaths (Caravaggio) Caravaggio = Michelangelo Merisi, Hell-Dunkel-Kontraste Rubens = Flame, kein Kontrast zwischen Religiösem und harter Wirklichkeit, sondern konfliktloses Nebeneinander, grenzenlos -> Flandern: katholisch-monarchistisch geprägt, daher die religiösen Themen Beide, Niederländer wie Flamen übten großen Einfluss auf europäische Kunst aus

Musik Neu: Oper Neu: Oratorium Neu: Solokonzert Claudio Monteverdi, L‘Orfeo Antonio Vivaldi, Die vier Jahreszeiten Heinrich Schütz, Daphne Oper: Florenz, Monteverdi - erste große italienische Oper; Vivaldi - 300 Solokonzerte und Zyklus der vier Jahreszeiten; Schütz - erste deutsche Oper

Georg Friedrich Händel Musik Bedeutendste Komponisten (Gesamtwerk): Georg Friedrich Händel Johann Sebastian Bach

Literatur Dichtung als Mittel der Disziplinierung Lehrhaftigkeit strenge Formen (Jambus u. Trochäus, Alexandriner, Sonett) Emblematik Schwülstigkeit und Überfrachtung Stilfiguren Disziplinierung: Die Dichtung soll auch lehrhaften Zwecken nutzen, sie soll zu einem tugendhaften Leben anleiten. Ziele sind Selbstbeherrschung, Unterdrückung weltlicher Leidenschaften. Lehrhaftigkeit: Dichtung folgt strengen Regeln und ist erlernbar -> siehe Opitz Strenge Formen: Jambus (kurze und lange Silbe bzw. betonte und unbetonte -> Verstand, Ersatz) -> Versfuß Trochäus = Antonym -> Hilfe, können, fallen, Lesung Alexandriner ist ein in der französischen Literatur um 1180 entwickeltes und von dort in andere Literaturen übernommenes Versmaß. Er entspricht auch einem sechshebigen Jambus. In der deutschen Dichtung war er vor allem im Barockzeitalter gängig. Genau in seiner Mitte, nach der sechsten Silbe, ist außerdem eine deutliche Zäsur zu spüren. Sonett: 2 Quartette (Vierzeiler), 2 Terzette (Dreizeiler) Emblematik: Bildhaftigkeit -> Sinnsprüche als Banner zu Sinnbildern (Emblemen), vgl. Simplicissimus, oft als Romandeckblatt Schwülstigkeit: einfache Begriffe ausufernd umschreiben Stilfiguren: Metaphern, Vergleiche, Periphrasen, rhetorische Frage, Antithese, WH und Häufung, …

Sprachbeispiele Alexandriner -> Sonett Andreas Gryphius, Es ist alles eitel Du siehst, wohin du siehst, / nur Eitelkeit auf Erden. Was dieser heute baut, / reißt jener morgen ein, Wo itzund Städte stehn, / wird eine Wiese sein, Auf der ein Schäferskind / wird spielen mit den Herden.

Sprachbeispiele Amanda, liebstes Kind, du brustlatz kalter herzen, Schwulstiger Stil und Stilfiguren Amanda, liebstes Kind, du brustlatz kalter herzen, Der liebe feuerzeug, goldschachtel edler zier, Der seuffzer blasebalg, des traurens lösch-papier … Unbekannter Verfasser, Hochbarock

autoren Andreas Gryphius Christoph Hofmann von Hoffmannswaldau Angelus Silesius Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen

Bald mehr auf … www.mahara.at