1 Till Requate Schlüsselkompetenzen bei Seminarvorträgen und Anfertigung von Seminararbeiten Prof. Dr. Till Requate.

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 Präsentation transkript:

1 Till Requate Schlüsselkompetenzen bei Seminarvorträgen und Anfertigung von Seminararbeiten Prof. Dr. Till Requate

2 Till Requate 2 Fragestellung dieses Leitfadens: ● Wie gestalte ich einen guten Vortrag? ● Wie gestalte ich meine Folien? ● Wie schreibe ich eine gute Seminararbeit?

3 Till Requate Gliederung Allgemeines Vortrag ● Inhalt / Ziele / Anspruch ● Folien – Struktur – Formales (Schrift, Animationen) – Tabellen und Abbildungen – Formeln ● Das Vortragen Die schriftliche Ausarbeitung ● Struktur ● Einleitung ● Stilistische Hinweise

4 Till Requate 4 Der Vortrag Inhalt / Ziele / Anspruch Bei jeder Seminararbeit oder Examensarbeit und bei jedem Vortrag sollte sich der Referent fragen: ● Welche Fragestellung will (soll) ich behandeln? ● Welche Hauptbotschaft(en) möchte ich vermitteln und sollte der Zuhörer am Ende mitnehmen?

5 Till Requate 5 Der Vortrag: Die Folien Struktur: ● Achten Sie auf eine klare Struktur. ● Überlegen Sie sich bei jeder Folie, was Sie mit dieser Folie aussagen wollen. ● Unterscheiden Sie zwischen Mikroebene (Struktur der einzelnen Folie). und Makroebene (Struktur des gesamten Foliensatzes). ● Unterpunkte sollten einer klaren Logik folgen.

6 Till Requate 6 Der Vortrag: Die Folien Beispiel für eine schlechte Struktur: ● In einem Ländervergleich zur Liberalisierung des Strommarktes in den USA und Europa werden im Falle der USA strukturell andere Informationen gegeben als für Europa, z.B. – Im Teil über die USA wird eine Landkarte bzgl. des Versorgungsnetzes gezeigt, für Europa nicht. – Im Teil über Europa werden Marktanteile der verschiedenen Versorger angegeben, für die USA hingegen nicht.

7 Till Requate 7 Der Vortrag: Die Folien ● Unterpunkte sollten stichwortartig dargestellt werden aber klare Aussagen enthalten. ● Lange Sätze sollten vermieden werden. ● Nach Möglichkeit sollte ein Unterpunkt nur einen, höchstens zwei Sätze enthalten.

8 Till Requate 8 Der Vortrag: Die Folien Beispiele (schlecht) ● Argumente gegen Kernkraft: – Radioaktivität – Es kann zu Kernschmelzen kommen – Man sollte lieber erneuerbare Energien benutzen ● Argumente gegen Kernkraft: – Radioaktivität – Kernschmelzen – erneuerbare Energien besser

9 Till Requate 9 Der Vortrag: Die Folien Beispiel (besser) ● Argumente gegen Kernkraft: – Erhöhte Radioaktivität im Umkreis eines AKW – Gefahr von Kernschmelzen – Verdrängung sauberer und sicherer Alternativen (wie erneuerbare Energien) durch die Kernkraft

10 Till Requate 10 Der Vortrag: Die Folien Schrift: ● Benutzen Sie dunkle Schrift auf hellem (weißen) Grund (daran ist unser Auge gewöhnt). ● Benutzen Sie einen serifenlosen Schrifttyp, z.B. Arial oder Tahoma, keinesfalls Times Roman!

11 Till Requate 11 Der Vortrag: Die Folien Verschiedene Schriftfonts im Vergleich: ● Dieser Satz ist in Arial geschrieben. ● Dieser Satz ist in Tahoma geschrieben. ● Dieser Satz ist in Times Roman geschrieben. ● Dieser Satz ist in Verdana geschrieben.

12 Till Requate 12 Der Vortrag: Die Folien Tabellen und Abbildungen: ● Wenn Sie wichtige Tabellen aus einem Buch oder einer Fachzeitschrift benutzen, reproduzieren Sie diese nach Möglichkeit! Scannen Sie diese nur im Notfall (meistens schlecht lesbar). ● Sie müssen nicht die gesamte Tabelle reproduzieren. Beschränken Sie sich auf die wichtigsten Zeilen (Spalten).

13 Till Requate 13 Der Vortrag: Die Folien Formeln (bei theoretischen Abhandlungen): ● Beschränken Sie sich auf die wichtigsten Formeln. (Schreiben Sie nicht Formeln ohne Sinn und Verstand aus einem Text ab). ● Verstecken Sie sich nicht hinter Formeln, die Sie selbst nicht verstanden haben! Jede Formel, die Sie zeigen, müssen Sie auch erklären können (Dies gilt auch für Tabellen und Abbildungen).

14 Till Requate 14 Der Vortrag: Die Folien Formeln (bei theoretischen Abhandlungen): ● Formeln, die wichtig sein können: – Zielfunktionen der Akteure oder des sozialen Planers; – Gut interpretierbare Bedingungen erster Ordnung; – Resultat einer komparativ statischen Analyse.

15 Till Requate 15 Der Vortrag: Die Folien Formeln (bei theoretischen Abhandlungen): ● Formeln, die meistens unwichtig sind – Zwischenrechnungen; – Bedingungen zweiter Ordnung etc. – Komplizierte Ausdrücke, die der Zuhörer nicht schnell auffassen kann.

16 Till Requate 16 Der Vortrag: Die Folien Schließlich: ● Verzichten Sie auf Animations-Schnickschnack. (Graphiken dürfen sich natürlich entwickeln!) ● Verwenden Sie unbedingt Foliennummern (damit man später darauf verweisen oder nachfragen kann) ● Mitlaufendes Inhaltsverzeichnis lenkt eher ab und überlädt die Folien.

17 Till Requate 17 Das Vortragen

18 Till Requate 18 Das Vortragen Grundsätzliches: ● Der Vortrag sollte so gestaltet sein, dass er auch für Zuhörer (Studierende), die die zugrunde liegende Literatur nicht gelesen haben und nicht mit dem Thema vertraut sind, verständlich ist. ● Der Vortrag sollte nicht mit Informationen überladen sein. Bei 20 Minuten: 10 bis maximal 15 Folien.

19 Till Requate 19 Das Vortragen Der Vortragsstil: ● Ein perfekter Vortrag ist frei gesprochen. ● Kartei-Kärtchen (kleine Zettel) sind jedoch akzeptabel. ● Der Referent sollte in keinem Fall durch den Vortrag hasten. ● Ein vollständig abgelesener Vortrag stellt keine ausreichende Leistung dar!

20 Till Requate 20 Das Vortragen Weitere Hinweise zum Vortragsstil: ● Halten Sie den Vortrag für sich 2 – 3 Mal in Echtzeit, am besten auch einmal vor einer anderen Person (einem Kommilitonen). ● Halten Sie Blickkontakt zum Publikum (nicht nur zum Dozenten); sprechen Sie insbesondere nicht zur Leinwand. ● Setzen Sie Hände und Arme (sparsam) ein, um wichtige zu unterstreichen.

21 Till Requate 21 Das Vortragen Weitere Hinweise zum Vortragsstil: ● Vermeiden Sie Übersprungshandlungen, die den Zuhörer ablenken und nerven (z.B. Spielen mit dem Kugelschreiber).

22 Till Requate 22 Die schriftliche Ausarbeitung Struktur: ● Wichtig ist eine gute logische Gliederung. ● Eine passable Gliederung ist jedoch noch kein Garant für eine gute Arbeit. ● Eine gute Gliederung sollte in seiner Mikro- Struktur durchgehalten werden.

23 Till Requate 23 Die schriftliche Ausarbeitung Einleitung: ● Eine gute Einleitung zu schreiben ist nicht einfach: – Fallen Sie nicht mit der Tür ins Haus. – Vermeiden Sie Allgemeinplätze („Das XY-Problem ist heut zu Tage ein viel diskutiertes Thema“ (gähn!)). – Eine gute Möglichkeit für den Einstieg ist ein aktueller Aufhänger. (Muss aber passen!)

24 Till Requate 24 Die schriftliche Ausarbeitung Wichtige Elemente der Einleitung: ● Kurze aber gute Hinführung zum Thema und Motivation der Fragestellung ● Es muss klar werden, – welche Fragestellung verfolgt wird, – mit welchen Methoden die Fragestellung angegangen wird (z.B. theoretische Analyse vs. empirische Untersuchung).

25 Till Requate 25 Die schriftliche Ausarbeitung Stilistische Hinweise: ● Schreiben Sie einfache klare Sätze. ● Vermeiden Sie so weit wie möglich das Passiv (mit der Verwendung des Passivs drückt sich der Schreiber oft davor, Ross und Reiter zu nennen und die Behauptung zu belegen, z.B.: „Es wird immer wieder behauptet, dass…“ Wer behauptet das?).

26 Till Requate 26 Die schriftliche Ausarbeitung Stilistische Hinweise: ● Vermeiden Sie eine Aneinanderreihung substantivischer Konstruktionen. Verwenden Sie stattdessen verbale Konstruktionen. ● Wenn Ihnen ein Satz zu lang geraten ist, überlegen Sie, wie Sie daraus mehrere machen können.

27 Till Requate 27 Die schriftliche Ausarbeitung Stilistische Hinweise: ● Vermeiden Sie Wechsel in der logischen Satzkonstruktion, wie: „Dies und das ist der Fall wegen … und weil ….“

28 Till Requate 28 Die schriftliche Ausarbeitung Stilistische Hinweise: ● Vermischen Sie nicht positive und normative Aussagen. ● Normative Aussagen als reine Werturteile haben in wissenschaftlichen Abhandlungen eigentlich nichts zu suchen. ● Normative Aussagen, die aus akzeptierten Werturteilen (Pareto-Prinzip) folgen, sind hingegen akzeptabel, sogar wichtig. (Wenn-Dann-Aussagen)

29 Till Requate 29 Die schriftliche Ausarbeitung Fußnoten: ● Verwenden Sie Fußnoten sparsam: – Wichtige Referenzen sollten Sie im Fließtext nennen, z.B.: „Wie Meier (2004) gezeigt hat,…“ – In einer Fußnote kann man z.B. auf eine in der Literatur gefundene Modellerweiterung hinweisen, oder auf einen empirischen Befund, der die Theorie untermauert oder sie widerlegt.

30 Till Requate 30 Die schriftliche Ausarbeitung Absätze: ● Teilen Sie Ihren Text in sinnvolle Absätze ein. ● Verwenden Sie nur eine Art, einen neuen Absatz zu verwenden. (Viele Studierende machen „kleine“ und „große“ Neuabsätze.) ● Vermeiden Sie Absätze, die nur aus einem Satz bestehen

31 Till Requate 31Literatur Weitere nützliche Tipps finden sich in folgendem Buch: Walter Krämer: Wie schreibe ich eine Seminar- oder Examensarbeit? Campus Verlag, Frankfurt, New York, 3. Auflage, (Die dort vertretene totale Ablehnung von Fußnoten muss man nicht teilen!)