D i S o C o d e s D i a k o n i s c h e n W e r k s T r a u n s t e i n e. V. D i a k o n i e S o c i a l C o m p e t e n c e Fachbereich Sozialpsychiatrie.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Dr. Peter Dobmeier Lech-Mangfall-Kliniken gGmbH
Advertisements

Angststörungen bei Männern
flow im Beruf mit neuem Schwung zu neuen Ufern
Depression hat viele Gesichter
bei nahestehenden Menschen
Schizophrenie und Seelsorge
Pro-Skills-Hintergrundphilosophie
Gender Mainstreaming- Sprachakrobatik oder die Verwirklichung der Chancengleichheit
109. Deutscher Ärztetag, Magdeburg
Wer ist Herbst-Zeitlos e.V. ?
Sonja Nielbock | Michael Gümbel Sujet GbR Organisationsberatung
Gesunder Mensch im gesunden Unternehmen
Beurteilung der Wirksamkeit von Schulungen Dr. Barbara Moos
24. Tagung psychiatrische Ethik: Schuften wir uns krank
Fragen können wie Küsse schmecken
Lebensqualität erhalten Wissenswertes zum Thema Alkohol
Erfahrungsbericht EX-IN-Praktikum auf einer Beschützten Akutstation
Curriculäre Fort- und Weiterbildung psychosomatische Grundversorgung
Alzheimer und andere Demenzerkrankungen
BURNOUT Mag. Ingeborg Saval
Dissoziation: Definition
Projekt M8-Standards Woran erkennen wir, dass wir gut weiterkommen? Anregungen zur Entwicklung eines Performance Boards für die M8 Richard Stockhammer.
G. Gatterer Geriatriezentrum am Wienerwald
Schizophrenie Reichenbach.
Cluster 2 – Psychische Erkrankungen in der Arbeitswelt
Was ist psychische Gesundheit?
Grunderfahrungen für den Schreib- und Leselernprozess
personale Kompetenz (Aussagen der Teilrahmenpläne) Ausdauer entwickeln
Burnout Dr. Margot Peters FÄ f. Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin.
SCHULISCHES KRISENMANAGEMENT
Quelle: „Wege aus dem Labyrinth der Demenz“
Psychosen By Kevin und Oliver.
Schritte im Prozess der Betreuung in der hausärztlichen Praxis
Möglichkeiten des Umgangs mit emotionalem Stress
Ethische Aspekte der Diagnostik und Therapie depressiver Störungen
Wertemanagement Die Übergänge zwischen den Wertesystemen.
Psychotherapie bei MS P. Calabrese.
Motivation & Motivationsförderung
geistig behinderter Erwachsener
Gemeinsam gegen Gewalt
Tony Hofmann, Universität Würzburg
Kleine Füße-sicherer Schulweg
Verflüssigen von Eigenschaften
Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie
Doris Bertschi, Sabine Bumbacher
Name of speaker Kultursensible Kommunikation im Sozial- und Gesundheitsbereich Verstehen wir uns?
Die neue S3-Leitlinie Depression Antidepressiva Suizidalität
Es gibt nichts Gutes außer man tut es!
Qualifizierung von GruppenleiterInnen
Medizinische Schule Cottbus K13/H3 Jenna, Christin, Anne, Oliver
Gesunder Umgang mit Stress und negativen Emotionen im Ganztag
Einsamkeit aus hausärztlicher Sicht
Sport in der Prävention
Alkoholtherapie Nüchtern werden – Nüchtern bleiben.
Heilung Genesung Recovery
Gruppen- und Teamarbeit
Ist eine Kette nur so stark wie ihr schwächstes Teil –
Sport in der Prävention Profil: Herz-Kreislaufsystem
Der Empfänger Der Empfänger und der Prozess des Empfangens und Verstehens einer Nachricht.
 KBS-Plätze für psychisch behinderte Menschen mit ausserordentlichem Betreuungs­­bedarf: Wie präzis kann diese Zielgruppe erfasst werden?
Diejenigen, die keine Zeit für gesunde Ernährung haben wird, er Zeit für Krankenheit finden.Warum warten wir morgen ab? Jetzt oder nie!!
Demografieforum 2015 Betriebliches Gesundheitsmanagement
KONVERSATIONEN MIT MIR ÜBER LÖSUNGSORIENTIERTE THERAPIE: 1978 BIS HEUTE.
Definition/Merkmale psychischer Störungen
Möglichkeiten und Grenzen der Palliativmedizin Tagung „Aus Mitleid zum Sterben helfen?“ Tutzing Dr. Claudia Bausewein Interdisziplinäre Palliativmedizinische.
Deutsch Für die Prüfungsarbeit Zur Thema “Ess-Störungen” Gymnasium № 6 Klasse 9 “A” Von Mitkowa Irina und Larionowa Wiktoria.
Organisationsporträt & organisationale Energie …. und die Rolle des/der Lerndesigner/in Wenn es in einer Organisation nicht klappt, kann man in der Regel.
Psychologische und psychotherapeutische Behandlung bei Krebs Birgit Hladschik-Kermer Univ. Ass.,Mag.phil., Dr.rer.nat. Klinische und Gesundheitspsychologin/
Coaching für Führungskräfte. Ausgangspunkt Coaching – Wann ist es sinnvoll? Fast jeder kommt im Beruf in schwierige Situationen, die einen gelegentlich.
Diagnose Krebs Beratung für Ihre Klarheit
 Präsentation transkript:

D i S o C o d e s D i a k o n i s c h e n W e r k s T r a u n s t e i n e. V. D i a k o n i e S o c i a l C o m p e t e n c e Fachbereich Sozialpsychiatrie 1 Zukunfts-orientiertes Führen mit den Basis- kompetenzen Seelische Problemlagen wahrnehmen Störungen verantwortlich ansprechen Lösungswege mitgestalten Ansprechpartner: Josef Ramstetter Kirsten Iberl-Lange Elisabeth Borst FACHBEREICH SOZIALPSYCHIATRIE Diakonisches Werk Traunstein e.V. In den Grüben Burghausen Tel. (08677) Workshop für Wacker-Chemie - Umgang mit psychischen Erkrankungen im Betrieb Gefährdungs- potential steuern

D i S o C o d e s D i a k o n i s c h e n W e r k s T r a u n s t e i n e. V. D i a k o n i e S o c i a l C o m p e t e n c e Fachbereich Sozialpsychiatrie Psychische Erkrankungen: ökonomische Fakten 4  Im Jahr 2011 machten rund 41 Prozent der Arbeitnehmer, die eine Erwerbsminderung beantragten, Depressionen, Angstzustände oder andere psychische Erkrankungen geltend, im Jahr 2000 waren dies noch 24 Prozent (dapd 2013 )  Drastischer Anstieg der psychischen Störungen: Demnach gab es im Jahr ,5 Prozent mehr Krankheitstage wegen psychischer Leiden als 2009 (Spiegelonline 2011)  Von 2008 bis 2012 stieg die Zahl der Berentungen wegen psychischer Erkrankungen um 28 % (von auf )  Jeder 3. von uns erkrankt in seinem Leben mindestens einmal psychisch behandlungsbedürftig, jeder Hundertste an einer schizophrenen Psychose  Psychische Erkrankungen zu 1/3 der Grund für vorzeitigen Ruhestand  Ein durchschnittlicher Krankheitsfall dauert 12 Kalendertage, ein psychischer Krankheitsfall dagegen 31 Kalendertage. Nur bösartige Tumorerkrankungen weisen längere Fehlzeiten auf (Bertelsmann 2008)

D i S o C o d e s D i a k o n i s c h e n W e r k s T r a u n s t e i n e. V. D i a k o n i e S o c i a l C o m p e t e n c e Fachbereich Sozialpsychiatrie Die SPITZE EINES EISBERGES Mitarbeiter mit erhöhter Gefährdung und Vulnerabilität Mitarbeiter mit verfügbaren und wirksamen Bewältigungsstrategien in Balance Psychisch manifest erkrankte Mitarbeiter 5

D i S o C o d e s D i a k o n i s c h e n W e r k s T r a u n s t e i n e. V. D i a k o n i e S o c i a l C o m p e t e n c e UMGANG MIT PSYCHISCHEN ERKRANKUNGEN Etappenziele: Störungsbilder kennen lernen und bewusst wahrnehmen können das Wahrgenommene sicher, verantwortlich und gezielt ansprechen können das Wahrgenommene sicher, verantwortlich und gezielt ansprechen können Lösungswege mitgestalten: anbahnen und verantwortlich begleiten Fachbereich Sozialpsychiatrie 3 eigenes Gefährdungspotential erkennen und konstruktiv steuern

D i S o C o d e s D i a k o n i s c h e n W e r k s T r a u n s t e i n e. V. D i a k o n i e S o c i a l C o m p e t e n c e Fachbereich Sozialpsychiatrie SALUTOGENESE INVESTITION IN PRODUKTIVE GESUNDHEIT Wie gestalten wir unsere Lebens-/Arbeits-/ Beziehungswelt so, dass seelische Gesundheit täglich neu ausbrechen kann? Wie gestalten wir unsere Lebens-/Arbeits-/ Beziehungswelt so, dass seelische Gesundheit täglich neu ausbrechen kann? 6

D i S o C o d e s D i a k o n i s c h e n W e r k s T r a u n s t e i n e. V. D i a k o n i e S o c i a l C o m p e t e n c e Fachbereich Sozialpsychiatrie Krankheitsbilder: Depression „Wie ein Auto, das Vollgas mit festgezogener Bremse fährt“ 7 Erscheinungsbilder - Stimmung leer, total ausgebrannt, gleichgültig, hoffnungslos - Gefühl von Schuld, Versagen, Angst, Wertlosigkeit, Lebensüberdruss, Aggression gegen sich selbst - Antrieb gelähmt, blockiert, alles ist Last, innere Unruhe - Denken generell negative Interpretationen, Schuldzuweisung, „schwarze“ Zukunft, Grübeln - Körperlich Druck- und Spannungsschmerzen, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Atemstörung, Problem mit Magen-Darm-Trakt (ohne körperl. Befund!) Unterschiedliche Schweregrade, einmalig oder wiederkehrend - Sonderform: die bipolare Störung (manisch-depressiv) Fähigkeitsstörungen - Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, Entscheidungsunfähigkeit, Vermeidung von Kommunikation, fehlende Belastbarkeit, Initiativlosigkeit Häufigkeit - Erkrankung mit den höchsten Beeinträchtigungstagen weltweit - In Deutschland 13 % - 16 % der Menschen in ihrer Lebenszeit betroffen - Frauen dreimal so häufig betroffen wie Männer - Erstmanifestation jede 2. Depression vor 32. Lebensjahr (BMAS 2009) Was hilft? - Medikamentös Antidepressiva (Vorsicht zeitliche Verzögerung) - Psychotherapie (z. B. Verhaltensth., tiefenpsychol. Verfahren, körperorientierte Verfahren) - Ehrlich gemeinte gemeinsame Aktivitäten und reale Erfolge - In Beziehung sein, ohne Bewertungen zu übernehmen - Absprachen treffen über nächste Ziele und Schritte

D i S o C o d e s D i a k o n i s c h e n W e r k s T r a u n s t e i n e. V. D i a k o n i e S o c i a l C o m p e t e n c e Fachbereich Sozialpsychiatrie Das Vulnerabilitäts-Streß-Modell (J. Bäuml) 10 Vulnerabilität (Verletzlichkeit) - „Kieltiefe“, abhängig von der Konstruktions- form, d. h. „anlagebedingt“, - „Widerstandsfähigkeit“ der Außenhaut (kann durch Medikamente verbessert werden!) Chronischer Stress (tägliche Belastungen) - was das Schiff zu „schleppen“ hat, - daraus ergibt sich der tatsächl. Tiefgang des Schiffes Akuter Stress (Schicksalsschläge) - unerwartete Hindernisse im Wasser (Klippen etc.) - Absinken des Wasserspiegels, - Stürme, Unwetter etc.

D i S o C o d e s D i a k o n i s c h e n W e r k s T r a u n s t e i n e. V. D i a k o n i e S o c i a l C o m p e t e n c e Fachbereich Sozialpsychiatrie 18 Aspekte von Gesundung Medikamentöse Behandlung Funktionelle Stärkung der inneren Verarbeitungssysteme Gestaltung der äußeren Lebenswelt Stationär Ambulant Trainings Reale Erfolgserlebnisse Psychotherapie Arbeitsplatz Wohnen Freizeit Soziale Beziehungen

D i S o C o d e s D i a k o n i s c h e n W e r k s T r a u n s t e i n e. V. D i a k o n i e S o c i a l C o m p e t e n c e Fachbereich Sozialpsychiatrie Standards für das konstruktive Erstgespräch 20 Rahmen Zeit Diskretion Akzeptanz Sicherheit Kontrakt Weicher Vertrag Erwachsenen - ICH Thema, Anlass Etappenziel Ausblick Rückmeldung Ergebnissicherung Vereinbarung über Vorgehen Prozess statt Scheinlösung Wenn nächster Schritt: wer wann was mit wem Hören Problemsicht Bisherige Lösungsversuche Erwartungen Eig. Ziele Ideen, Gefühle, Motive Informationen Wahr-Nehmungen Fakten, Strukturen, Normen Erwartungen, Ziele Ressourcen Zuständigkeiten Handlungsmöglichkeiten Haltung Suchhaltung Transparenz eig. Rolle/Person Kritisch zugewandter Partner Rahmen halten und Wahrnehmen Mitteilen

D i S o C o d e s D i a k o n i s c h e n W e r k s T r a u n s t e i n e. V. D i a k o n i e S o c i a l C o m p e t e n c e Fachbereich Sozialpsychiatrie 22 DER KONSTRUKTIVE PROZESS BEGINNT ANGST FÄHIGKEITS- STÖRUNG ÜBERFORDERUNG MISSERFOLG KRANKHEITS- SYMPTOME ISOLATION Wahrnehmen Ansprechen Leistungs- fähigkeit Konsolidierung und Stabilität Betriebsleiter Personalbeauftrager Fallmanagement Werksärztlicher Dienst Sozialpsychiatr. Dienst Facharzt Therapie

D i S o C o d e s D i a k o n i s c h e n W e r k s T r a u n s t e i n e. V. D i a k o n i e S o c i a l C o m p e t e n c e Fachbereich Sozialpsychiatrie MACHT, OHNMACHT ODER EINFLUSS? INTERVENTIONEN IN KOMPLEXEN SYSTEMEN: WIRKUNGSVOLLER EINFLUSS  jeder Input verändert jeden Ort im System  jede Bewegung bewirkt etwas auf unbestimmte Zeit  auch die kleinste Nuance ist entscheidend, nichts ist umsonst BEGRENZTE MACHT  komplexe Einflüsse verhindern das lineare „Machen“ der Ergebnisse  als Teil eines Systems immer auch Teil der Balancen  die Auswirkungen entziehen sich der direkten Kontrolle Systemmerkmale: ständige Bewegung, Fluss und Ausgleich als Wirkprinzipien jede Veränderung im System ist wiederum rückgekoppelt jede Systemebene verhält sich wie ein eigenes „Wesen“ PROBLEMLÖSERSYMPTOMTRÄGER DIE ALLMACHTSFANTASIE 25

Mittel und Wege finden, mit den unterschiedlichsten Situationen fertig zu werden Mittel und Wege finden, mit den unterschiedlichsten Situationen fertig zu werden Handhabbarkeit (Sense of Manageability) Sinnhaftigkeit (Sense of Meaningfulness) Verstehbarkeit (Sense of Comprehensibility) D i S o C o d e s D i a k o n i s c h e n W e r k s T r a u n s t e i n e. V. D i a k o n i e S o c i a l C o m p e t e n c e Fachbereich Sozialpsychiatrie 28 Kohärenzsinn das, was um uns herum geschieht, verstehen das, was um uns herum geschieht, verstehen immer wieder Sinn konstituieren immer wieder Sinn konstituieren

D i S o C o d e s D i a k o n i s c h e n W e r k s T r a u n s t e i n e. V. D i a k o n i e S o c i a l C o m p e t e n c e Fachbereich Sozialpsychiatrie Klare Beziehungsqualität als Gesundungsfaktor 29 -Soziale Beziehungen als Hauptmotivator auf der neuronalen Dopamin-Achse - Wie der Fisch im Wasser: Der Mensch im Kontext seiner sozialen und kooperativen Beziehungen - Die „Wasserqualität“ als entscheidender Faktor für Lebensqualität