Innovatives Coaching: hierarchieübergreifende Kulturentwicklung

Unterschiede: Kollegen und Chef treffen sich. Jeder benennt Themen, die er (sie) als anspruchsvoll erlebt. Sie wählen gemeinsam ein Anliegen aus. Dieses kann sowohl vom Chef als auch vom Kollegen stammen. 1.Der ausgewählte Fallgeber (=Kunde) benennt sein Anliegen in max Sätzen. (20 Sec.) 2.In jeder Frage steckt der Kern der Antwort. (8 Min.) Einzelarbeit - schweigend (3 Min.) Welche Fragen würde ich dem Kunden stellen, um sein Anliegen zu verstehen? Kurz reihum - Fragen austauschen (5 Min.) Der Kunde sitzt zwei Meter entfernt, hört hin, redet nicht mit, wird nicht angeschaut. Kollegiale Beratung (87 Min.)

Unterschiede: 3.„Ortsbegehung“ durch einen Kollegen, der sich in der Beraterrolle üben will (15 Min.) ‚Ortsbegehung‘ bedeutet, dass der Berater im 4- Augen-Gespräch den Kunden zu seinem Anliegen befragt. Der fragende Berater versucht ‚nur‘, die Komplexität der Situation zu verstehen, aber noch keine (vorschnellen) Lösungen zu finden. Die anderen Kollegen beobachten den 4 – Augen- Gesprächsprozess und können in Ruhe ihre Hypothesen und Lösungsideen entwickeln. Kollegiale Beratung (87 Min.)

Unterschiede: 4.Berater und die anderen Kollegen sinnieren schweigend zu folgenden Fragen: (5 Min.). Was sind aus meiner Sicht die Hauptprobleme / Herausforderungen des Kunden? Wie könnten dazu passende Lösungen / Entwicklungsschritte aussehen? Wie könnten konkrete nächste Schritte aussehen? Wo könnte ein blinder Fleck vom Kunden sein? Bauchgefühle jenseits des Gehörten: Was mag ich dem Kunden über das Gehörte hinaus als Hinweis/Stärkung mitgeben? Kollegiale Beratung (87 Min.)

Unterschiede: 5.Berater und seine Kollegen (= Co-Berater) stellen dem Kunden ihre Ideen vor. (30 Min.) Einer nach dem anderen stellt seine Hypothesen und Ideen vor. Danach gerne freies Austauschen und Spekulieren – immer mit Blick auf den Kundennutzen. Wirksames Gestaltungsmittel: Der Kunde redet nicht mit. Er sitzt zwei Meter entfernt, nimmt die Worte und Gedanken auf und lässt sie wirken. Er wird weder angeschaut noch angesprochen. Er braucht so nicht jeden Gedanken reflexhaft zu kommentieren. Er lenkt seine Wahrnehmung auf Ver-Wert-bares. Fußnote: Ja - es mag befremden, dass ein Kunde (z.B. der Vorstand eines Unternehmens) eine halbe Stunde daneben sitzt und nicht mitreden darf. Kollegiale Beratung (87 Min.)

Unterschiede: 6.Resonanz vom Kunden (15 Min.) Nun antwortet der Kunde auf folgende Fragen: Was sind neue Fragen? Was sind Lösungsideen? Was bekräftigt/bestätigt mich und schafft Mehr-Wert? Was macht mich nachdenklich oder verunsichert mich? Welche Nebensätze haben mich angesprochen? Kollegiale Beratung (87 Min.) „Auch bestanalysierte Irrwege sind Irrwege“: Der Kunde verzichtet auf lange Erklärungen, warum welche Ideen nicht taugen. Eventuell hilft der Berater bei weiterer Klärung, Verdichtung, Veredelung.

Unterschiede: 7.Resonanz für den Berater für die Ortsbegehung und die Beratung z. B. durch folgende Fragen: (5 Min.) Wie war die Haltung des Beraters? War er im guten Kontakt mit dem Kunden oder ähnelte die Befragung beispielsweise einem Verhör? Wie zeigte sich das? Wie kann er das zukünftig ändern? Wie war die Steuerung und Fokusstabilität des Beraters? Welche Fragen waren kreativ und dienlich? Welche nicht? Hätte der Berater den Prozess ohne Sinnverlust verkürzen können? An welchen Stellen? Kollegiale Beratung (87 Min.)

Unterschiede: 8.Abschluss-Reflexion (9 Min.) Jeder reflektiert kurz den Beratungsprozess: „Das war effektiv...“ „Das möchte ich gerne im Alltag beibehalten...“ „Das war wenig fruchtbar...“ Angenommen, das wäre kein gegenseitiges Coaching, sondern ein Jour Fixe im Betriebsalltag gewesen: „Folgendes möchte ich gerne mit Ihnen wieder... das gerne weniger…“ Kollegiale Beratung (87 Min.)