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Frauen und Macht im Altertum?

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Präsentation zum Thema: "Frauen und Macht im Altertum?"—  Präsentation transkript:

1 Frauen und Macht im Altertum?
Monika Frass Fachbereich Altertumswissenschaften Universität Salzburg

2 Frauen der antiken Gesellschaft
Frauen der antiken Gesellschaft. Geschlechtergeschichte im griechisch-römischen Altertum (M. Frass): 1. Begrifflichkeit und Forschungsstand: Frauengeschichte – Geschlechtergeschichte 2. Frauenleben vom frühen Griechenland bis zum Hellenismus 3. Frauen von der Römischen Republik bis zur Spätantike In: Hameter W., Tost S. Hg., Alte Geschichte. Der Vordere Orient und der mediterrane Raum vom 4. Jahrtausend v. Chr. bis zum 7. Jahrhundert n.Chr., (= VGS – Studientexte, Bd.3)

3 Frauen der antiken Gesellschaft
Frauen der antiken Gesellschaft. Geschlechtergeschichte im griechisch-römischen Altertum (Frass M.): 1. Begrifflichkeit und Forschungsstand: Frauengeschichte – Geschlechtergeschichte 2. Frauenleben vom frühen Griechenland bis zum Hellenismus Konflikt und Konsens - Eheliche und außereheliche Gemeinschaften bei Homer Kataloge weiblicher Laster: Misogynie im frühen griechischen Schrifttum Gemeinsam sind wir stark: Partnerschaftliche Arbeitsteilung? Zwischen Liebe und Gesetz – Bürgerrechtsstatus im klassischen Athen Fitness und Fruchtbarkeit: Frauenideale in Sparta Kultische Praktiken attischer Frauen und Mädchen Frauen Makedonischer Herrscher: Zwischen Macht und Ohnmacht. 3. Frauen von der Römischen Republik bis zur Spätantike Weibliche Tugenden. Frauenideale der römischen Republik „Herrscherinnen“ des Iulisch-Claudischen Kaiserhauses: Agrippina die Jüngere Arbeitsleben römischer Frauen in der Kaiserzeit: Zwischen Domina und Sklavin Frauen und Kult – Von heidnischen Göttinnen zum Christentum

4 Inhalt Forschungsüberblick Quellenlage „Frauenwelten̋ im Altertum
„große̋ Frauengestalten Frauengeschichte/Geschlechtergeschichte Quellenlage „Frauenwelten̋ im Altertum Frauenideale Cornelia, Lucretia Frauen römischer Kaiser Agrippina

5 Forschungsüberblick - Frauen
Große Frauengestalten 14. Jh. Boccaccio Religiös/moralisierend Christl.-heidnisch 19. Jh. Stahr/Ferrero moralisierend 20. Jh. Kornemann „Völkisches“ Denken Hartmann 2007, 202ff.

6 Forschungsüberblick-Frauen
Große Frauengestalten/14.Jh. Giovanni Boccaccio „Über die berühmten Frauen (de claris mulieribus) Histor.-mythol. Abhandlung Fast nur Heidnische Frauen Erzieher. Absichten für Christinnen Erfen I./Schmidt P. 1995, lt.dt.

7 literarische Tätigkeit in jenem Jahrzehnt, die ihren Höhepunkt im Decameron fand, geschrieben in den Jahren nach der Pestepidemie, die Italien 1348 heimsuchte. Standbild; Uffizien, Florenz Sein Meisterwerk war indes sicher schon abgeschlossen, als er im Herbst 1350 erstmals Francesco Petrarca traf. Boccaccio schloss mit ihm eine tiefe Freundschaft. Beiden war die Verehrung für die klassischen Autoren gemein, wie ihr Briefwechsel bezeugt, in dem sie sich über literarische Erfahrungen austauschen. Jetzt, wo sein Ruhm gewachsen war, vertraute ihm die florentinische Stadtverwaltung verschiedene diplomatische Aufträge an, die ihn auf viele Reisen führten. In diesen Jahren widmete sich Boccaccio –  auch beeinflusst von seinem Freund Petrarca – verstärkt seinem Studium der klassischen Texte. Um 1355 erhielt er freien Zugang zur Bibliothek von Montecassino, in der viele Meisterwerke aus der Antike die Zeiten überdauert hatten. Einige der kostbaren Kodizes schrieb Boccaccio sogar eigenhändig ab. Bald entstand um Petrarca und Boccaccio ein Kreis von Intellektuellen, denen wir die Wiederentdeckung einiger bedeutender klassischer Werke verdanken, darunter die Annalen des Tacitus und die Metamorphosen des Apuleius. Nachdem Boccaccio um 1360 mit dem Studium des Griechischen begonnen hatte, erwirkte er, dass in Florenz der erste Lehrstuhl für jene Sprache eingerichtet wurde. Der Lehrstuhl wurde an Leontius Pilatus vergeben, dem Boccaccio darüber hinaus die Übersetzung der Ilias und der Odyssee des Homer ins Lateinische anvertraute. Diese Werke konnten somit von einem weitaus breiteren Publikum gelesen werden. Sein Interesse für die Antike beeinflusste auch die Literaturproduktion gegen Ende seines Lebens. In seinen späteren Lebensjahren schrieb er nämlich weniger im Volgare gehaltene erzählerische Texte, sondern mehr Werke, die sich in lateinischer Sprache mit enzyklopädischen oder philologischen Themen befassten. Möglicherweise ist diese Veränderung auch auf eine religiöse Krise im Leben Boccaccios zurückzuführen. Diese Krise soll so tiefgreifend gewesen sein, dass Boccaccio sogar einige seiner Werke zerstören wollte, die er nun für unmoralisch hielt, und nur von Petrarca zurückgehalten wurde. Diese Darstellung wird in Frage gestellt durch die Tatsache, dass er noch um 1370 eigenhändig Abschriften seines Decameron verfertigte. Auf jeden Fall war er bereits 1360 in den minderen Geistlichenstand eingetreten, wenn auch wahrscheinlich aufgrund finanzieller Nöte.

8 Das Dekameron oder Il Decamerone (ital. ; gr
Das Dekameron oder Il Decamerone (ital.; gr. deka (δέκα) zehn; hemera (ἡμέρα) Tag) ist eine Sammlung von 100 Novellen, die der Feder von Giovanni Boccaccio entstammen. Die Abfassung erfolgte aller Wahrscheinlichkeit nach zwischen 1349 und Der Titel Decamerone bedeutet – in Anlehnung an das Griechische – „Zehn-Tage-Werk“. Es handelt sich um ein stilbildendes Werk, das zum Vorbild fast aller weiteren abendländischen Novellensammlungen geworden ist. Inhaltsverzeichnis  [Verbergen]  Handlung [Bearbeiten] Die Rahmenhandlung verlegt Boccaccio in ein Landhaus in den Hügeln von Florenz, zwei Meilen vom damaligen Stadtkern von Florenz entfernt.[1] In dieses Landhaus sind sieben Mädchen und drei junge Männer vor der Pest (Schwarzer Tod) geflüchtet, die im Frühjahr und Sommer des Jahres 1348 Florenz heimsuchte. Im Landhaus versuchen sich die Flüchtlinge nach Möglichkeit zu unterhalten. Daher wird jeden Tag ein König oder eine Königin bestimmt, welcher einen Themenkreis vorgibt. Zu diesem Themenkreis hat sich nun jeder der Anwesenden eine Geschichte auszudenken und zum Besten zu geben. Nach zehn Tagen und zehn mal zehn Novellen kehrt die Gruppe wieder nach Florenz zurück.

9 Forschungsüberblick-Frauen
Große Frauengestalten/14.Jh. Giovanni Boccaccio „Über die berühmten Frauen der heidnisch-christl. Antike (de claris mulieribus, lt.dt., Erfen I./Schmidt P. 1995) Histor.-mythol. Abhandlung Fast nur Heidnische Frauen (Desiderat in damaliger Zeit laut boccacc.) Von christl. Eva, über myth. Figuren wie Europa, Medusa, Penthesilea, bis zu histor. Gestalten: Kleopatra, Sabina Poppea, bis zu zeitgenössischen christl. Figuren wie Päpstin Johanna (England), Königin Johanna (von Sizilien und Jerusalem) Erzieher. Absichten, gewidmet einer einflussreichen Gräfin seiner Zeit (wie Widmung der Schrift zeigt-Gräfin von Altavilla/Andrea Acciaiuoli, aus Florenz) Meist negativ akzentuiert, aber auch Tugenden wie Treue, Standhaftigkeit, Keuschheit Christinnen sind aufgefordert diese heidn. Tugenden zu übertreffen

10 „Und wenn man Männer preisen muß, die im Vollbesitz ihrer Manneskraft Großes geleistet haben, um wieviel mehr dann Frauen, denen in so gut wie jeder Hinsicht natürliche Schwäche angeboren ist, deren Leib hinfällig, deren Geist träge ist, wenn sie sich ermannen und wachen Geistes mit bemerkenswerter Tatkraft wagen und tun, was auch Männern mehr als schwer wird. Damit also die Frauen nicht um ihre Verdienste betrogen werden, kam mir die Idee, die, die mir die Geschichte zuträgt, zu versammeln, um sie zu rühmen und auszuzeichnen … “ Beginn des Buches, Boccaccio „die großen Frauen“.

11 „Und wenn man Männer preisen muß, die im Vollbesitz ihrer Manneskraft Großes geleistet haben, um wieviel mehr dann Frauen, denen in so gut wie jeder Hinsicht natürliche Schwäche angeboren ist, deren Leib hinfällig, deren Geist träge ist, wenn sie sich ermannen und wachen Geistes mit bemerkenswerter Tatkraft wagen und tun, was auch Männern mehr als schwer wird. Damit also die Frauen nicht um ihre Verdienste betrogen werden, kam mir die Idee, die, die mir die Geschichte zuträgt, zu versammeln, um sie zu rühmen und auszuzeichnen … “ Beginn des Buches, Boccaccio „die großen Frauen“.

12 „Und wenn man Männer preisen muß, die im Vollbesitz ihrer Manneskraft Großes geleistet haben, um wieviel mehr dann Frauen, denen in so gut wie jeder Hinsicht natürliche Schwäche angeboren ist, deren Leib hinfällig, deren Geist träge ist, wenn sie sich ermannen und wachen Geistes mit bemerkenswerter Tatkraft wagen und tun, was auch Männern mehr als schwer wird. Damit also die Frauen nicht um ihre Verdienste betrogen werden, kam mir die Idee, die, die mir die Geschichte zuträgt, zu versammeln, um sie zu rühmen und auszuzeichnen und ihnen aus der großen Zahl anderer noch eine hinzuzufügen, die, sei es Wagemut, sei es Geisteskraft oder Streben, Gunst der Natur oder des Glücks oder erlittenes Unrecht hervorhoben“ Beginn des Buches, Boccaccio „die großen Frauen“.

13 Forschungsstand - Frauen
Große Frauengestalten 14. Jh. Boccaccio Religiös/moralisierend Christl.-heidnisch 19. Jh. Stahr/Ferrero moralisierend 20. Jh. Kornemann „Völkisches“ Denken Hartmann 2007, 202ff.

14 Forschungsüberblick-Frauen
Große Frauengestalten/19.Jh. Moralisier. Ton (Stahr Adolf) Männl. Eigenschaften verderben Frauencharakter Agrippina (maior): „von so brennendem Durste nach Herrschaft erfüllt, daß diese männliche Leidenschaft selbst das Weib und seine Schwächen in ihr untergehen ließ“ A. Stahr, Römische Kaiserinnen, Berlin = wie Charakterisierung bei Tac.ann.6,25,2; s. Hartmann 2007

15 Forschungsüberblick-Frauen
Große Frauengestalten/19.Jh. Moral. Verfall der Frauen der Caesaren Abschreckendes Beispiel für Frauen seiner Zeit Abhaltung für Zeitgenossen diese dem frohen Sinnengenuß ergeben Warnung vor „Verfehlung des von der Natur gebotenen Schicksals“ Giuliemo Ferrero, „Frauen der Caesaren“, dt. Leipzig 1912, Stuttgart /2

16 „Innerhalb der gesamten alten Welt durfte sich wohl in Rom, wenigstens in den höheren Gesellschaftskreisen, die Frau der größten gesellschaftlichen Freiheit und der größten Selbständigkeit in wirtschaftlicher Hinsicht und gegenüber dem Gesetz erfreuen. Die Gleichstellung auf sittlichem Gebiet und im bürgerlichen Leben mit dem Manne, durch die sie statt seinem Sklaven sein Kamerad wird, diese Gleichstellung, in der die modernen Zivilisation gerne eines der Hochziele des moralischen Entwicklungsprozesses erblickt, - dort hat die Frau sie am ehesten erreicht“. (Ferrero 1914, 7 – Historiker/Journalist)

17 Forschungsstand - Frauen
Große Frauengestalten 14. Jh. Boccaccio Religiös/moralisierend Christl.-heidnisch 19. Jh. Stahr/Ferrero moralisierend 20. Jh. Kornemann „Völkisches“ Denken Hartmann 2007, 202ff.

18 Forschungsüberblick-Frauen
Große Frauengestalten/20.Jh. Kulturspezif. nationale Charakterzüge (Kornemann E.) „Exponenten ihres Volkstums“ völkisches Denken/rassenspezifisch Frauen nach Völkern vorgestellt Ägypter, Babylonier, Assyrer / Perser u. Griechen/ Makedonen / Römer / Syrer u. Araber/Byzantiner/Germanen Ernst Kornemann, Große Frauen des Altertums 1942

19 Forschungsüberblick-Frauen
Große Frauengestalten/20.Jh. Kulturspezif. Nationalist. Charakterzüge Kornemann E. Große Frauen des Altertums 1942 Frauengestalten die selbstständig oder an Seite großer Staatsmänner und Herrscher polit. Geschichte machten, werden als „Exponenten ihres Volkstums“ erfasst Nationalsoz./rassenspezif. Denken steht im Mittelpunkt der Beurteilung der Frauengestalten bei Kornemann Frauen nach Völkern vorgestellt Ägypter, Babylonier, Assyrer / Hatschepsut, Semiramis Perser u. Griechen/ Atossa, Aspasia Makedonen / Olympias, Arsinoe II, Kleopatra VII Römer / Livia, Iulia Agrippina Syrer u. Araber/ Iulia domna, Maesa, Mamea, Zenobia Byzantiner/Germanen : Galla Placidia, Theodora

20 „Die Auswahl [an Frauengestalten] war schwer
„Die Auswahl [an Frauengestalten] war schwer. Sie ist mitbestimmt worden durch die Tatsache, daß in den zur Darstellung gebrachten Frauen auch die wichtigsten Völker des Altertums charakterisiert werden sollen. Es ist eine alte Erfahrung, daß die Frauen nicht nur körperlich, sondern auch seelisch und geistig die Rasse am reinsten erhält.“ Kornemann 1942, Vorwort

21 Inhalt Forschungsüberblick Quellenlage „Frauenwelten“ im Altertum
„große“ Frauengestalten Frauengeschichte – Geschlechtergeschichte Quellenlage „Frauenwelten“ im Altertum „Ideale“ Frauenbilder Cornelia, Lucretia „Herrscherinnen“ – Frauen und Macht Livia, Agrippina

22 Forschungsüberblick – Frauen/Geschlechter
Frauengeschichte/women‘s studies Ab 60iger Jahre 20.Jh. Zeitgenössische/sozial-politische Bewegung Feministisch-emanzipatorisch-aufklärerisch Aufzeigen der Unterdrückung von Frauengestalten „Historiographie des Unglücks von Frauen“ Themen Breite Masse der Frauen Fokus nicht auf Einzelgestalten Sklavinnen, Arbeitsleben, Alltagsleben (verdeckte) Repräsentationsweisen des Weiblichen in den Texten und in der Kunst Schmitt-Pantel, Pomeroy, Wagner-Hasel

23 Forschungsüberblick - Frauen
Frauengeschichte lange reine Defizitgeschichte Aus heutigem Verständnis Unterdrückung (Schmitt-Pantel) „Indem die Messlatte […] jene modernen Errungenschaften, die in der Gegenwart von Frauen erkämpft werden mussten, an das Leben von Frauen der Antike angelegt wurde, geriet Frauengeschichte allzu leicht zur Defizitgeschichte“. (Wagner –Hasel, 2000, XIII)

24 „Hörte wohl des Sokrates Frau Xanthippe je seine Dialoge über das Schöne und Wahre? Wie viele Frauen vermochten die Historien des Herodot und Thukydides zu lesen? Was taten sie stattdessen? Und vor allem: Warum war den Athenern so sehr darum zu tun, die Kultur der Menschen so streng von der der Frauen zu scheiden? Warum galten die sterblichen Frauen so wenig, wo doch die heidnischen Göttinnen auf ihre Art ebenso mächtig waren wie die Götter“? Pomeroy 1985, IX (Frauen)

25 Es ist an der Zeit, die Geschichte der Frau des klassischen Altertums zu erzählen, nicht nur, weil sie einen legitimen Aspekt der Sozialgeschichte darstellt, sondern auch, weil die Vergangenheit uns dabei helfen kann, die heutigen Probleme in den Beziehungen zwischen Mann und Frau besser zu begreifen.“ Pomeroy 1985, XIII (Frauen) – aus Vorlesungen erwachsen; in Rostovtzeffs M.I., The social and economic history of the Roman empire … 1941 – kein Eintrag im Index „Frauen“

26 Forschung-Geschlechtergeschichte
Gender/Geschlecht Definition von Mann und Frau (?) Einfluss sozialpolitischer, philosophischer, literaturwiss., Strömungen et al. keine biologisch/a-historisch-determinierte allgemeine Bedeutung Historisch-gesellschaftliche Erscheinungsform von Weiblichkeit und Männlichkeit Späth/Wagner-Hasel 2000, XIIIff. (Frauenwelten, mit Forschungsüberblick)

27 Forschung-Geschlechtergeschichte
„die Forderung […], an jede Kultur und jede Epoche immer wieder neu die Frage zu stellen, was sie als Geschlechterunterschiede wahrnimmt und welche Bedeutungen sie diesen Unterschieden zuordnet, um auf dieser Grundlage Geschlechtsidentitäten zu definieren“ Spät/Wagner-Hasel 2000, Frauenwelten, XIIIff.

28 Forschung – Frauen/Geschlechter
Geschlechtergeschichte/-diskurse 19./20.Jh.: Frauenwahlrechtsbewegung (Jahrhundertwende) 70-iger Jahre: Neue Frauenbewegung Chancengleichheit in west. Industriegesellsch. Seit 80-iger Jahren: Homosexuellen Bewegung (angelsächs. Raum) Infragestellung biolog. Determination

29 Forschung-Geschlechtergeschichte
Geschlechterdiskurs Nach Michel Foucault‘s Diskurstheorie: „Diskurse betreffen nach Foucault keineswegs nur sprachliche Äußerungen, sondern umfassen die Bedingungen sozialer Praktiken. Im Rahmen dieser Diskurstheorie sind Geschlechterdiskurse als ein Ensemble von Regeln zu verstehen, die darüber bestimmen, auf welche Weise Geschlechterdifferenzen und –definitionen in einer gegebenen historischen Situation erkennbar, denkbar, sagbar und handlungsorientierend sind. Diese Regeln stehen nicht ein für allemal fest, sondern bilden sich in der gesellschaftlichen Praxis: jede Umsetzung stellt sie in Frage und verändert sie.“ Sie sind poststrukturalistische Theorien Spät/Wagner-Hasel 2000, Frauenwelten, XIIIff. Mit Forschungsüberblick

30 Michel Foucaults Diskursanalyse [Bearbeiten]
Die teils im Gefolge der Strukturalisten, v.a. aber durch Michel Foucault entwickelte Diskursanalyse ist für die poststrukturalistischen Instrumentarien grundlegend. In Anlehnung an Foucault wird die Diskursanalyse in den 1990er Jahren zu einer relativ reguliert verwendbaren Methode weiterentwickelt. Entfaltet wird sie zunächst im methodologischen Hauptwerk Foucaults, Archäologie des Wissens. Dieses folgt seinen konkreten Studien zur Geburt einer „humanwissenschaftlichen“ Wissensordnung in Die Ordnung der Dinge und zu den Mechanismen des Ausschlusses und der gleichzeitigen Definition von Kranken und Wahnsinnigen – ein Ausschließungsakt, der zugleich erst die Selbstvergewisserung einer Gesellschaft über die eigene Identität, Gesundheit und Vernünftigkeit stabilisiert. Die dabei implizit bereits verwendete Methode wird, teilweise in Antwort auf Kritiker, dann von Foucault als Diskursanalyse expliziert. Dabei geht es um die Analyse der Struktur und Etablierungsbedingungen von Ordnungen des Wissens, die jeweils mit eigenen Konventionen über Zulässigkeit und Wertigkeit von Wissenselementen, mit bestimmten „Regeln des Diskurses“ einhergehen. Deren epochenspezifisches Gesamtdenken wird in den Begriff der „Epistéme“ gefasst. Faktoren des Kontexts wie Regeln und Normen werden dabei als grundlegend dafür verstanden, dass überhaupt Sinn vermittelbar ist, also Kommunikate generierbar sind. Insbesondere werden prä-diskursive Rahmenbedingungen in den Blick genommen, welche etwa die Organisation von Machtverhältnissen über Strategien der Herrschaftsetablierung und Taktiken der Positionierung in Herrschaftsverhältnissen betreffen, eine Ebene die Foucault als „Mikropolitik“ beschreibt. In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre wird diese Methode u. a. in die Kultur-, Geschichts- und Literaturwissenschaft eingeführt. Sie setzt sich dabei von einem subjekt- und autorzentrierten Erkenntnisbegriff klassischer hermeneutischer Ansätze ab. Im Zentrum steht nicht ein Autorsubjekt und dessen Intention. Der Gebrauch einer Autor-Instanz dient nur zur Markierung mittelgroßer diskursiver Einheiten. Die Etablierung eines Autorsubjekts selbst ist ein an historische und kulturelle Wandlungen gebundener Diskurs.[3] Insbesondere ist der Autorbegriff mit dem Begriff des Eigentums verzahnt.[4]

31 Michel Foucaults Diskursanalyse [Bearbeiten]
An die Stelle des Autors tritt bei Foucault das Gefüge einer Wissensordnung, die ihm seine Ausdrucksmöglichkeiten überhaupt erst bereitstellt. Der dafür einschlägige Begriff des Diskurses integriert dabei gerade auch die erwähnten vor-diskursiven Konstitutionsbedingungen kulturellen Wissens, insbesondere auch Systeme der Kontrolle und Regulierung. „Diskurs“ ist ein gesamtes Feld kulturellen Wissens, das sich in Form von Aussagen und Texten gleichsam als Spitzen eines Eisbergs manifestiert. Denken und Wahrnehmung sind, so Foucaults Annahme, je bereits durch Diskursordnungen geprägt. Wahrheit und Wirklichkeit konstituiert sich vermittels kultureller Äußerungen und über Praktiken der Wahrheitsetablierung und eines Kampfes um das „Hörbarmachen“ von Stimmen. Wissen ist grundsätzlich nur in Dokumenten zugänglich, diese sind aber im sie ermöglichenden Kontext einer gesamten Diskursformation (Episteme) zu analysieren. Das Selbstverständnis und die Ordnungsmechanismen einer Gesellschaft sind daher zumindest mittelbar fassbar. Auch Gesellschaft formiert sich über Texte und kulturelle Artefakte. Die methodische Einklammerung der Autorinstanz kann als ein Spezialfall von Foucaults Subjektkritik erklärt werden. Ein Subjekt entwirft sich Foucault zufolge grundsätzlich im Feld verfügbarer Diskursivierungsstrategien des Selbst, in dem es in unterschiedlichem Maße von kreativen taktischen Zügen der Selbstpositionierung Gebrauch machen kann. Auf diese Beweglichkeit kommt es Foucault an, die durch einen klassischen, substantialistischen Subjektbegriff eher eingeengt wird. Foucaults späte Arbeiten konzentrieren sich besonders auf das Thema des Selbstentwurfs, das er in Anlehnung an stoische Theorien als „Selbstsorge“ bezeichnet. Kritik [Bearbeiten] Der Poststrukturalismus wurde sowohl als Ganzes wie in einzelnen seiner Vertreter von verschiedensten Seiten kritisiert. Bekannt sind beispielsweise die Einwände von Jürgen Habermas[5] und Manfred Frank[6] und ein von Alan Sokal unternommenes Experiment: Dieser erwirkte in einer Zeitschrift, die sich poststrukturalistischen Theoriebildungen widmete, die Veröffentlichung eines Textes, der in Anlehnung an Stilformen einiger Poststrukturalisten verfasst war, aber nur Unsinn enthielt, was nach Sokal die mangelhafte intellektuelle Redlichkeit der gesamten Bewegung belege. Siehe auch die Kritik-Abschnitte in den Hauptartikeln Michel Foucault, Jacques Derrida, Jacques Lacan und Jean Baudrillard.

32 Forschungsüberblick - Wissenschaftliche Ansätze
Zentrale gender -Themen heute Machtverhältnisse Sozialisation und Bildung Sexualität – Körper Geschlechterverhältnisse in der ant. Literatur Große Frauengestalten Im Kontext der gesellschaft. Rahmenbeding. Unter spezifischen neuen Fragestellungen Unterscheidung von Beschreibungen und Bewertungen in antiken Quellen ergibt neue Form der Geschichte

33 Forschungsüberblick - Frauen
Geschlechtergeschichte Seit 80iger Jahren des 20. Jh.s Männliches und weibliches ist histor. neutral zu bewerten Kulturbedingter Einfluss auf geschlechtsspezif. Unterschiede Objektivere Betrachtung der Abhängigkeiten der Geschlechter in ihren soz.-polit. Funktionen Frauengeschichte lange reine Defizitgeschichte Aus heutigem Verständnis Unterdrückung (Schmitt-Pantel) Andere Wertigkeit erlangt durch andere zentrale Ordnungsschemata in der Forschung Beeinflusst von Anthropologie: Kategorien privat – öffentlich wertfrei (s. Wagner-Hasel)

34 Inhalt Forschungsüberblick Quellenlage „Frauenwelten“ im Altertum
„große“ Frauengestalten Frauengeschichte – Geschlechtergeschichte Quellenlage „Frauenwelten“ im Altertum „Ideale“ Frauenbilder Cornelia, Lucretia Frauen und Macht? Livia, Agrippina

35 Quellenlage Problematik Zeitliche Distanz
Einfluss zeitgenössischer Lebensmuster Quellenselektion der Überlieferung Tendenz der Quellen Verfasser? Objektivität? Topik Moralisierend Ideologisch

36 Quellendebatte (Scheer 145ff.)
Authentische Zeugnisse? Von Frauen selbst fehlen weitgehend Von Männern weitgehend verfasst (literar. Quellen) Versuch des Ausgleichs - Methodendiskussionen Interkultureller Vergleich Konzentration auf Ähnlichkeiten und Konstanten, aber Unterschiede wichtig Frauen als Gruppe – Problem der Einzelpersonen Frauen bei spezifisch. Autoren Homer, Tacitus, Juvenal etc. Wichtig wäre zu hinterfragen, ob Autor Lit.gattung vertritt, wo seine eigene Meinung Gesicherte Original-Texte von Frauen Auf Gefühlsausdrücke fixierte Vorstellungen in Moderne Professionalität nicht gefragt – dann als Fälschung – Männer unter Pseudonym-interpretiert Griech. Dichterinnnen der Kaiserzeit , Berlin 1998: Entsetzlicher Versaufbau wird Dichterin zugunsten reizender Empfindung nachgesehen – Frauen können dodf sein, haupsache gefühlsorientiert Frauen müssen Frauenforschung betreiben? Können Frauen verstehen – vom Feminismus betrieben Klischees so bedient: Frauen gefühls- nicht vernunftorientiert Deutliche gegenposit, von seriösen Wissenschafterinnen (80iger Jahre) Stellung der Frau – welche Bedeutung? Unterdrückung oder Macht? In Beziehung wozu? Unterschiedl. Vorstellungen neuzeitlicher Autoren zu „gut“ oder „schlecht“, „natürlich und selbstverständlich“

37 Quellenlage Problematik Authentische Zeugnisse? Objektivität?
Von Frauen selbst fehlen weitgehend Von Männern weitgehend verfasst (literar. Quellen) Objektivität? In Hinblick auf ihre Rolle für die Gens bzw. den Herrscher Herrscher negativ gezeichnet – seine Frau ebenfalls – Ehebrecherisch, habgierig etc. Herrscher positiv gezeichnet – Frau auch Bösartige Tyrannen – Gegenbild/Folie um diese noch düsterer zu zeichnen – positive Frauengestalt Ideologisch gefärbte Zeugnisse Lobreden, Ehreninschriften, bildliche Darstellungen, Münzen Temporini 2002, 17ff.

38 Inhalt Forschungsüberblick Quellenlage „Frauenwelten" im röm. Altertum
große Frauengestalten Frauengeschichte – Geschlechtergeschichte Quellenlage „Frauenwelten" im röm. Altertum „Ideale" Frauenbilder Cornelia, Lucretia Frauen römischer Kaiser Agrippina die Jüngere

39 Ideale römische Frauenbilder
Lucretia Tugend/ehrbare Ehefrau Vergewaltigung – Selbstmord Täter etrusk. Prinz: Sextus Tarquinius Opfer: Römerin Lucretia Frau des Collatinus Teil der Gründungslegende (röm. Republik) Kampf der Werte (etrusk. Königtum – Republik) Instrumentalisierung von Frauenidealen Für Staatsinteressen Tyrannentopik Livius 1,57-59; Dion.Hal.4,64-76; Ov.fast.2,755ff., Augustin.de civ.dei I

40 Ideale römische Frauenbilder
Lucretia Muster der Tugend Wollverarbeitung natürliche äußere Erscheinung Sprache/Gang (sanft) Umgang mit Schande Verleumdung angedroht Ehebruch mit Sklaven Selbstmord trotz Freisprechg. Frauen der Patrizier Untugenden Spielsucht Trunksucht Weinverbot (?) Männer Tarquinius Sextus Hemmungslosigkeit Triebhaftigkeit Gewalt – amor/vis

41 , Tizian, 16.Jh./Hochrenaissance Antonio Bellucci 17.Jh./Roccoco

42 Tizian (eigentlich Tiziano Vecellio,[1]
Tizian (eigentlich Tiziano Vecellio,[1] * um 1477 oder um 1490, wahrscheinlicher jedoch zwischen 1488 und 1490 in Pieve di Cadore bei Belluno, damals Republik Venedig; † 27. August 1576[2] in Venedig) gilt als der führende Vertreter der venezianischen Malerei des 16. Jahrhunderts und einer der Hauptmeister der italienischen Hochrenaissance. Zu Lebzeiten wurde er oft nach seinem Geburtsort Da Cadore genannt. Sein Schaffen fiel in das Goldene Zeitalter der venezianischen Malerei, als die Serenissima ihre wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit erlebte. Schon als neunjähriges Kind kam Tizian nach Venedig und wurde von den Brüdern Gentile und Giovanni Bellini ausgebildet eröffnete er in San Samuele seine eigene Werkstatt und entwickelte sich zu einem europaweit gefeierten Künstler wurde er von Kaiser Karl V. in den Adelsstand erhoben und zu dessen Hofmaler ernannt reiste Tizian auf Einladung von Papst Paul III. nach Rom, 1548 und 1550 begleitete er Karl V. sowie dessen Sohn Philipp II. auf die Reichstage zu Augsburg. Als Tizian in hohem Alter 1576 an der Pest starb, war er der wohl erfolgreichste Maler der venezianischen Geschichte. Von seinen Zeitgenossen als „Die Sonne unter den Sternen“ bezeichnet, war Tizian einer der vielseitigsten und mit insgesamt 646 Werken auch produktivsten italienischen Maler seiner Zeit. Er malte sowohl Porträts als auch Landschaften, mythologische und religiöse Themen. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen Himmlische und irdische Liebe, Mariä Verkündigung, Madonna der Familie Pesaro, Venus von Urbino und Toilette der Venus. Charakteristisch für seine Werke ist sein ausgeprägter Kolorismus, den er sein Leben lang beibehielt. Gegen Ende seines langen Lebens vollzog er dann einen drastischen Stilbruch, der bereits zum Barock hinführt und den viele Kunsthistoriker als eine Rückkehr zu sich selbst sehen. Bereits zu Lebzeiten waren Tizians Werke in allen wichtigen Sammlungen vertreten, wie etwa in den Vatikanischen Museen. Auch die Herrscherfamilien der Hocharistokratie, unter anderem die d’Este, Gonzaga, Farnese und die Habsburger, kauften zahlreiche Werke für ihre Sammlungen auf. Tizians Werke wurden, ebenso noch zu Lebzeiten, durch etliche Stiche und Kopien rezipiert. Namhafte Maler des 16. Jahrhunderts wie Lambert Sustris oder Jacopo Tintoretto wurden stark von Tizian beeinflusst. Seine Malweise und besonders seine Farbgebung sollten aber nicht nur auf seine Zeitgenossen, sondern auch auf zukünftige Generationen von Malern einen starken Einfluss haben.[3] Der Bogen der von ihm beeinflussten Maler spannt sich dabei von Peter Paul Rubens über Antoine Watteau bis hin zu Eugene Delacroix.

43 Antonio Bellucci (1654–1726) was an Italian painter of the Rococo period, who was best known for his work in England, Germany, and Austria. He was one of the many Venetian-trained artists of his time, including Ricci, Tiepolo, Amigoni, and others, who sought commissions north of Italy, providing patrons with the then-popular Italianate grand-manner frescoes for private palaces. Born and died in Pieve di Soligo. He initially trained with Domenico Difnico in Sebenico (Sibenik) in the Venetian colony of Dalmatia (now part of Croatia). By 1675, he was working in Venice, painting St Lorenzo Giustiniani praying for the city’s deliverance from the plague of 1447 (c. 1691) for the church of San Pietro di Castello. He painted a Nativity for the church of the Ascension at Venice. Several of the landscapes of Antonio Tempesta are enriched with figures by Bellucci. Among his pupils were Antonio Balestra and perhaps Jacopo Amigoni. In 1692, he completed four altarpieces depicting various saints for the church of Klosterneuburg. From and c. 1704, he lived in Vienna. He painted the Triumph of Hercules and other allegorical ceilings at the Palais Liechtenstein for Charles VI. In , he travelled to Düsseldorf to work for Johann Wilhelm, Elector of the Palatinate, a member of the Wittelsbach family; he worked there almost continuously until his patron’s death in For Schloss Bensberg, he painted the Marriage of John William with Anna Maria Luisa de’ Medici and Elector Palatine John William Handing the Baton of Command to his Son.1 From , Bellucci worked in England, where he fulfilled several commissions for James Brydges, 1st Duke of Chandos, including ceilings at Cannons, the duke's country seat near London;2 at the neighboring "St Lawrence", Whitchurch the paintings of the Nativity and the Descent from the Cross, which are seen on either side of the altar, and the Transfiguration, which is above the Duke’s pew, are attributed to him. 3 There is an almost Romantic self-portrait of Belluci, shirt open, at the Ashmolean Museum, Oxford.4 He returned to his native country late in life, and died at Soligo.

44 Die sterbende Lucretia (Sebastiano Ricci, 1685/Barock)

45 Sebastiano Ricci (getauft 1. August 1659 in Belluno; † 15
Sebastiano Ricci (getauft 1. August 1659 in Belluno; † 15. Mai 1734 in Venedig) war ein italienischer Maler des Barock. Er gilt als einer der wichtigsten venezianischen Maler seiner Zeit, lernte seinen Neffen Marco Ricci an, mit dem er dann nach 1710 zusammenarbeitete und dem er oft die Szenerie oder die Landschaften auf seinen Gemälden überließ, da der offenbar in diesem Genre der Bessere war, während er sich selbst auf die Porträts konzentrierte. Nach der Rückkehr der beiden Ricci aus London nach Venedig 1716 wurden sie vom britischen Kaufmann Joseph Schmidt gefördert. Biografie [Bearbeiten] Sebastiano Ricci: Venus und Amor (Ölgemälde, um 1700) Er war auch sehr viel außerhalb Venedigs tätig, etwa in Turin, Parma oder London. Für Wien ist er wegen eines Altarbildes in der Wiener Karlskirche, vor allem aber wegen der Blauen Stiege in Schloss Schönbrunn wichtig. Joseph I. damals Kronprinz, holte Ricci 1702 zum Ausmalen des Speisezimmers. Es gilt als das erste selbständige (=nicht von Stuck eingerahmte) Deckengemälde im österreichischen Raum. Joseph ist als Tugendheld dargestellt, der zur Krönung durch den Lorbeerkranz schreitet. Durch die späteren Umbauten unter Kaiserin Maria Theresia wurde aus dem Speisesaal ein Stiegenaufgang. Der Name Blaue Stiege kommt vom Himmelsblau des Freskos. Mitte der 1990er Jahre entdeckte man durch einen glücklichen Zufall eines der Frühwerke Riccis: der Brief eines englischen Touristen, der im 17. Jahrhundert Venetien bereiste, beschrieb zwei bis dato nicht bekannte, mit Fresken von Ricci bemalte Salons in der Villa Giovanelli in Noventa Padovana, Padua. Dank des glücklichen Umstandes, dass diese Fresken weiß übertüncht wurden, sind sie heute, nach ihrer vollständigen Freilegung und Restaurierung, in einem sehr guten Zustand. Riccis Auffassung ist ganz anders als etwa Andrea Pozzos, des führenden Theoretikers der Perspektivmalerei seiner Zeit. Auf extreme Verkürzungen und Quadraturmalerei wird verzichtet, dafür sind die Figuren extrem untersichtig.

46 3. Frauen von der römischen Republik bis zur Spätantike
Weibliche Tugenden. Frauenideale der römischen Republik Weibliche Idealtugenden werden in zahlreichen antiken Quellen von frühgriechischer Zeit bis in die Spätantike wiederholt formuliert. Die in der Männerwelt verehrten und gewünschten Eigenschaften der Frauen, die bereits im Katalog weiblicher Laster bei Semonides und Hesiod greifbar werden, können generell in folgende (selektive) Kategorien gegliedert werden: zu den Tugenden im Bereich ökonomischer Qualitäten zählen vorwiegend Häuslichkeit, Fleiß Sparsamkeit und Geschicklichkeit und im weiteren Sinn auch Natürlichkeit, vor allem im Hinblick auf Gesundheit und Fruchtbarkeit; zu ethischen Tugenden Treue, Gehorsam, Keuschheit, Sittlichkeit, Gatten- und Kinderliebe. Einige dieser virtutes mulierum (Tugenden der Frauen) finden ihre Personifikation in berühmten Frauengestalten der römischen Republik (res publica). Lucretia wird zum Inbegriff der treuen Gattin, die gegen den Willen ihrer Angehörigen nach ihrer Entehrung durch Sextus Tarquinius Selbstmord begeht. Dieser hatte über den Ehemann von Lucretia das Gastrecht in ihrem Hause erworben und dieses schamlos missbraucht. Er vergewaltigte Lucretia die Hausherrin während eines zielgerichteten Überraschungsbesuches, wie Livius berichtet, betört von ihrer Schönheit und Sittsamkeit unter Androhung des Todes und weiterer posthumer schändlicher Verleumdungen (Beschuldigung des „schmutzigen“ Ehebruchs mit einem Sklaven): „ … trat er glühend vor Verlangen, mit blankem Schwert zu der schlafenden Lucretia, drückte die Frau mit der linken Hand aufs Bett und sagte: ‚Still Lucretia! Ich bin es, Sextus Tarquinius. Ich habe eine Waffe in der Hand. Du stirbst, wenn du einen Laut von dir gibst‘“ (Livius 1,58,2-3). Der Historiograph Livius, der dieses Ereignis neben zahlreichen anderen Gewährsmännern, als Anlass für die Gründung der res publica detailliert und emotional beschreibt, polarisiert durch die Gegenüberstellung der idealen römischen Tugenden der Lucretia und der hemmungslosen Triebhaftigkeit des Täters und der Frauen aus der Dynastie des Königs Tarquinius Suberbus. Das erstrebenswerte Ideal der Römischen Republik wird somit gleichzeitig der dekadenten grausamen Königsherrschaft gegenübergestellt, deren Ende unvermeidlich wird durch ihre Schuld am Tod der sittsamen Lucretia. Somit wird Lucretia nicht nur zur Symbolfigur für weibliche Tugenden, wie Fleiß (Textilarbeit), Sittsamkeit und Keuschheit, sondern sie steht stellvertretend für die Werte der frührömischen Gemeinschaft, die es aus der Sicht von Livius durch die Einrichtung der Republik zu institutionalisieren galt: „So wird in der Gründungslegende, die zum festen Bestandteil der römischen Vorstellungen über die Geschichte der Republik gehört, Lucretias Leichnam zum Symbol für die überwundene Gewaltherrschaft des Königs, er wird zum Katalysator, der den Prozess der Befreiung von der Königsherrschaft einleitet (Hartmann 2007: 123).

47 Während einer Abwesenheit ihres Ehemannes besuchte er unter einem Vorwand Lucretia, die ihm Einlass gewährte, da er ein entfernter Verwandter von Collatinus war. In der Nacht dann schlich er sich in ihr Zimmer und wollte sie vergewaltigen. Er bedrohte sie mit seinem Schwert, doch sie erklärte, lieber sterben zu wollen als ihrem Mann untreu zu werden. Als Tarquinius jedoch damit drohte, ihren Leichnam neben den eines toten Sklaven zu legen und sie dann der Unzucht zu beschuldigen (weswegen er dann beide auf frischer Tat getötet habe), ließ sie die Tat über sich ergehen. Nach der Vergewaltigung verschwand Tarquinius und Lucretia ließ nach ihrem Mann und ihrem Vater rufen.[4] Sie erzählte beiden den Hergang und wurde von ihnen für unschuldig befunden. Trotzdem brachte Lucretia sich um, damit künftig keine untreue Frau sich auf ihr Schicksal berufen könne und somit unbestraft davonkomme. Diese sexuelle Gewalttat löste beim Volk einen Aufstand aus, die Königsgegner aus dem Hause der Tarquinier nutzten diese Gelegenheit und stürzten das unbarmherzige Regime.[5]

48 Nutzten die antiken Autoren die Vorkommnisse um Lucretias Selbstmord noch in Bezug auf die literarische Darstellung der Tyrannentopik und sahen in Sextus Tarquinius den alleinig Schuldigen an Lucretias Tod, so verschiebt sich die Interpretation bei dem Kirchenvater Aurelius Augustinus. Dieser lehnt Lucretias Begründung für den Selbstmord ab und unterstellt Lucretia im Zusammenhang mit seiner entschiedenen Verurteilung des Selbstmordes eine Mitschuld sowie ein Motiv. So soll sie insgeheim an der Vergewaltigung Gefallen gefunden haben. Daraufhin soll sie, von Scham befallen, den Selbstmord zur Vertuschung gewählt haben.[6] Dante Alighieri greift, wie viele weitere Autoren, die seit der Antike bekannte positive Interpretation des Stoffes wieder auf. Der italienische Dichter lässt Lucretia in seiner Divina Commedia zusammen mit zahlreichen ‚guten Heiden‘, den Helden und Philosophen der Antike auf einem begrünten Rasenstück innerhalb des ersten Höllenkreises auf das lyrische Ich und dessen Begleiter treffen. Die Möglichkeit Lucretia als Selbstmörderin – in der Interpretation des Augustinus – in den für Selbstmörder vorgesehenen siebten Höllenkreis zu verweisen, verwirft er.[7]

49 Ideale römische Frauenbilder
Cornelia (2.Jh.v.) Vornehme Abstammung Tochter des P. Cornelius Scipio Africanus Treue Gattin Ehelos nach Tod ihres Mannes Tiberius Sempronius Gracchus Vorbildliche matrona/Mutter Mutter der Gracchen (Tiberius u. Gaius) Sterben der Söhne zum Wohle der Republik Schmuck der Frauen sind Söhne Einfluss auf Söhne? (Brieffrgm.-? – Cornel.Nepos)

50 Als Inbegriff weiblicher Tugenden wird zur Zeit der römischen Republik auch Cornelia, Tochter des Scipio Africanus und Mutter von Gaius und Tiberius Gracchus, in zahlreichen antiken Zeugnissen gepriesen. Hier sind es jedoch nicht vordergründig Keuschheit und Sittsamkeit, Cornelia wird vielmehr wegen ihrer Mutterliebe verherrlicht, wie eine der berühmtesten Anekdoten zu ihrer Person zeigt: „ … als der Cornelia, der Mutter der Gracchen, eine campanische Frau, die bei ihr zu Besuch war, ihre Schmuckstücke – die schönsten jener Zeit – zeigte, unterhielt sich Cornelia so lange mit ihr, bis ihre Kinder aus der Schule nach Hause kamen, und sagte: ‚Dies ist mein Schmuck’“ (Valerius Maximus 4,4). Der stereotype Charakter der Beschreibungen von Frauen wird gerade in dieser Anekdote deutlich, die in der Überlieferung mit weiteren, auch mit griechischen Frauen in Verbindung gebracht wird (vgl. Burckhardt/Ungern-Sternberg 1994: 110). Gerade am Beispiel von Cornelia wird die enge Verflechtung von Frauenleben im Umfeld politischer Macht der römischen Republik deutlich. Trotz vermeintlicher Beeinflussung aktueller politischer Entscheidungen ihrer Söhne Gaius und Tiberius, die in ihrer Funktion als Volkstribunen agrarpolitische Reformen durchzusetzen versuchten, zeigt eine genauere Betrachtung der zweifelhaften Überlieferung (vgl. vor allem die zwei ihr zugeschriebenen Brieffragmente bei Cornelius Nepos) die fragliche Rolle Cornelias in diesem Kontext. Vielmehr erscheint Cornelia selbst instrumentalisiert für politische Zwecke ihrer Söhne, für nachhaltige „Familienproganda“ der „Popularen“ durch wiederholte rhetorische Topik ihres jüngeren Sohnes Caius Gracchus: „Sie wird nämlich bereits von ihm als Idealtypus einer römischen Matrona dargestellt: mit der Geburt von Kindern erfüllte sie die Aufgabe, die den Frauen natürlicherweise in erster Linie oblag; mit der Geburt von Söhnen, die sich für das Vaterland einsetzten und aufopferten, erwies sie sich als würdige Vertreterin ihrer Gens wie der Nobilität allgemein. Mit der Behauptung, Cornelia sei den Männern ferngeblieben, rühmt er ihre Keuschheit und spielt auf ihre vorbildiche Haltung als Witwe an, die noch dem toten Gatten die Treue hält“ (Burckhardt/Ungern-Sternberg 1994: 118).

51 Bei Ausgrabungen wurde die Basis gefunden, die wohl zu dieser Statue gehört hatte. Die Inschrift darauf lautet: – Cornelia, Tochter des Africanus, (Mutter) der Gracchen (CIL 6, 31610). Belegstelle: CIL 06, (p 3471, 3896, 4770, 4772) = CIL 06, = CIL 01, p 0201 = D = InscrIt-13-03, = ILLRP = AE 2004, Provinz: Roma          Ort: Roma Opus Tisicratis // Cornelia Africani f(ilia) / Gracchorum

52 (CIL VI, 31610). Sockel mit Inschrift, Rom
Opus Tisicratis // Cornelia Africani f(ilia) / Gracchorum Werk der Tisicrates//Cornelia, Tochter des Africanus, (Mutter) der Gracchen (CIL VI, 31610).

53 Pierre-Jules Cavelier (1814-1894),
Cornelia, Mutter der Gracchen, Marmor­skulptur, 1861 Paris, Musée d‘Orsay

54 (* um 190 v. Chr.; † um 100 v. Chr.) war die zweite Tochter des Scipio Africanus, der zur Familie der Cornelier gehörte, und der Aemilia Paulla. Sie wurde die Ehefrau des älteren Tiberius Sempronius Gracchus, dem Konsul der Jahre 177 v. Chr. und 163 v. Chr., und Mutter der Gracchen. Sie war eine der bedeutendsten Frauen im Rom des 2. Jahrhunderts v. Chr. Cornelia weist die Krone der Ptolemäer zurück; historisierendes Gemälde von Laurent de La Hyre (1606−1656) Sie heiratete Gracchus, als sie für die Eheschließung bereits in relativ hohem Alter war. Die Ehe war glücklich, sie hatten zusammen zwölf Kinder, weit über dem römischen Standard. Allerdings überlebten nur drei dieser Kinder ihre Kindheit: Sempronia, die mit ihrem Adoptivvetter Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus verheiratet wurde, und die Brüder Tiberius und Gaius, die sich mit ihren Reformversuchen den politischen Institutionen Roms widersetzen sollten. Nach dem frühen Tod ihres Mannes im Jahr 154 v. Chr. blieb sie Witwe (auch wenn ein Bewerber der ägyptische König Ptolemaios VII. gewesen sein soll) und widmete sich ausschließlich der Erziehung ihrer beiden Söhne. Nach deren gewaltsamem Tod zog sie sich aus Rom in eine Villa in Misenum zurück. Die Quellen und die heutige Forschung streiten sich, ob Cornelia ihre Söhne, deren Aktivitäten die konservativen patrizischen Familien, in die sie hineingeboren worden war, empörten, unterstützte oder mit ihnen nicht einverstanden war. In zwei Brieffragmenten, die unter ihrem Namen bei Cornelius Nepos überliefert sind, äußert sie sich dagegen; die Echtheit dieser Briefe ist allerdings umstritten. Rom verehrte sie als Inbegriff der tugendhaften Matrona, und nachdem sie in hohem Alter gestorben war, wurde ihr als erster Frau in Rom eine Statue errichtet. Bei Ausgrabungen wurde die Basis gefunden, die wohl zu dieser Statue gehört hatte. Die Inschrift darauf lautet: – Cornelia, Tochter des Africanus, (Mutter) der Gracchen (CIL 6, 31610). Vgl. auch Hans Ulrich Instinsky: Zur Echtheitsfrage der Brieffragmente der Cornelia, Mutter der Gracchen. In: Chiron. Nr. 1, 1971, S. 177–189 (Instinsky kommt zum Schluss, dass die Fragmente in dieser Form sicherlich nicht als echt anzusehen sind).

55 Cornelia „Sie wird nämlich bereits von ihm [ihrem Sohn] als Idealtypus einer römischen Matrona dargestellt: mit der Geburt von Kindern erfüllte sie die Aufgabe, die den Frauen natürlicherweise in erster Linie oblag; mit der Geburt von Söhnen, die sich für das Vaterland einsetzten und aufopferten, erwies sie sich als würdige Vertreterin ihrer Gens wie der Nobilität allgemein. Mit der Behauptung, Cornelia sei den Männern ferngeblieben, rühmt er ihre Keuschheit und spielt auf ihre vorbildiche Haltung als Witwe an, die noch dem toten Gatten die Treue hält“ (Burckhardt/Ungern-Sternberg 1994: 118; vgl. Instinsky H. U.: Zur Echtheitsfrage der Brieffragmente der Cornelia, Mutter der Gracchen. In: Chiron. Nr. 1, 1971, S. 177–189

56 Frauenideal - Forschung
Typisierung von Frauen Durch traditionelle Topik Ideal-Tugenden Mutterliebe Treue Keuschheit/Sittsamkeit Instrumentalisierung Für politische Propaganda Fruchtbarkeit Dynastische Bestrebungen Familienpropaganda der Popularen (Cornelia) Verherrlichung eigener Kultur Römer gegen Etrusker (Lucretia)

57 Ideale Charaktere der Geschlechter
Charaktere von Frauen Medizinisch-biologisch-soziolog. Gebärfähigkeit zentrale Thema Mental Angeborene Schwäche, Triebhaftigkeit, Leichtsinnigkeit (levitas animi) Schutz der Frauen durch Männer notwendig

58 Ideale Frauenbilder - Norm
Charaktere von Frauen (Norm-) Ehefrauen Nachwuchsproduzentinnen Legitimer Nachwuchs Mutterrolle Haushaltsmanagerinnen Häuslichkeit / Fleiß Vertreterin nicht „öffentlicher“ Belange Aussehen/Körperpflege Natürl. Schönheit Dezenter Schmuck Schlichte Kleidung

59 Frauenbilder - Abweichung
„Männliche“ Frauen Verspottung, Diffamierung, Ausgrenzung Phänomen „Frauenherrschaft“ Zeichen der Unordnung, Verkehrung bekannter Werte Gefahr für die organisierte Gemeinschaft „Weibliche“ Männer Weibliche Eigenschaften – Schwächlinge Vgl. Körperpflege Natürlichkeit/Gesundheit = Männlichkeit, Mut, Kraft, Freiheit Künstlichkeit: Weiblichkeit, Unehrlichkeit, Feigheit, Schwäche, Unfreiheit, etc.

60 Ideale Charaktere der Geschlechter
Charaktere von Frauen Medizinisch-biologisch-soziolog. Gebärfähigkeit zentrale Thema Geschlechtsspezif. Temperatur? Angeborene Schwäche, Triebhaftigkeit, Leichtsinnigkeit Schutz der Männer notwendig Xenophon: Frau besser im Haus Jurist Gaius (1,144f.) tutela nötig – Frauen leichtsinnig (levitas animi) Frauen sind von Männern zu beherrschen (Aristot.pol.1254b.)

61 Charaktere der Geschlechter
Charaktere von Normiertes Aussehen/moral.Verhalten (Stereotypie) Prostituierte Schamlos zügellos verschlagen künstl. Schönheit Sklavinnen/Unfreie

62 Ideale Männer Gegenbild zu Frauen Stark Mutig wortgewaltig …
Sprachrohr der polit. Gemeinschaft Zuständig für offiz. Belange

63 Inhalt Forschungsüberblick Quellenlage „Frauenwelten" im röm. Altertum
große Frauengestalten Quellenlage Frauengeschichte – Geschlechtergeschichte „Frauenwelten" im röm. Altertum „Ideale" Frauenbilder Cornelia, Lucretia Frauen römischer Kaiser Agrippina die Jüngere

64 Frauen römischer Kaiser
Frauen des Iulisch-Claudischen Kaiserhauses Livia/Augustus (1) Valeria Messalina/Claudius (2) Agrippina die Jüngere/Claudius (3) Statilia Messalina/Nero (4) 3 2 1

65 Agrippina Minor Quellen Forschung Literarische Texte
Frauentypus Machtgier/Herrschsucht Triebhaft (Sexualität, Eifersucht, krankhafte Mutterliebe) Geldgier Grausamkeit Intriganz Sueton: Kaiserbiographien (Caligula, Claudius, Nero); Tacitus Annalen; Cassius Dio; et. al. Andere Quellenkategorien Münzen Inschriften Offizielle dynastische Anerkennung und Ehren Forschung Historisches Bild der Agrippina(?) Traditionell/philolog.-histor.- Quellenkritik: Rekonstruktion von Realität Eck W., et al. Strukturalistisch-systematisch Realität des Textinhalts? z.B. Späth Th. Rollenverständnis Neue Machtposition Tradition. dynastische Frauenrolle

66 Agrippina Minor - Forschung
Strukturelle Quellenanalyse/bei Einzelautor Sammlungen der Handlungen der Agrippina 44 Gesamt-Erzählstrukturen in Tacitus 1. Art der Erzählstrukturen 1 Drittel Agrippina als direkt Handelnde Einwirkg. auf Adressaten/Objekt ihres Handelns (Ergebnis) Weitere Indirekte Handlungen (über Personen Absicht verwirklicht) Reine Sprechhandlungen (ohne Ergebnis) 2. Einheitlichkeit der Handlungsabsichten/Ziele von A. Erreichung der Position einer Gattin Sicherung der Thronnachfolge Erhaltung und Verteidigung des mütterlichen Einflusses auf Sohn 3. Mittel der Zielerreichung „Intrige“ = Mütterliche Zuwendung, Verführung

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68 Forschung-Agrippina die Jüngere
Forschungsansätze Traditionelle Quelleninterpretation Stellung innerhalb der Domus Augusta Agrippa und Caligula Agrippina und Claudius Agrippina und Nero Strukturelle Quellenanalyse System. Erfassung der Handlungen Agrippinas Nach Einzelautoren – z.B. Tacitus

69 Agrippina Minor - Forschung
Traditioneller Forschungsansatz Quelleninterpretation Stellung innerhalb der Domus Augusta Agrippa und Caligula Agrippina und Claudius Agrippina und Nero Rollenverständnis der Agrippina Neuer Forschungsansatz Strukturelle Quellenanalyse System. Erfassung der Handlungen Agrippinas Nach Einzelautoren – Tacitus

70 Agrippina Minor Rollenverständnis/Identität (geneal.)
Stellung innerhalb der Domus Augusta Agrippa und Caligula Agrippina und Claudius Agrippina und Nero

71 Julisch-Claudische Dynastie

72 Präsentation von „Herrscherinnen“
Frauen der Adoptivkaiser (2.Jh.n.) Pompeia Plotina/Trajan (1) Vibia Sabina/Hadrian (2) Annia Galeria Faustina (Ältere)/Anton.Pius (3) Annia Galeria Faustina (Jüngere)/Mark Aurel (4) 1 4 2 3

73 Adoptivkaiser

74 Literatur – Agrippina Minor
Eck W., Agrippina, die Stadtgründerin Kölns: eine Frau in der frühkaiserzeitlichen Politik. Greven, Köln 1993. Späth T., Skrupellose Herrscherin? Das Bild der Agrippina minor bei Tacitus, in: Späth T., Wagner-Hasel B. (Hg.), Frauenwelten in der Antike, Stuttgart – Weimar 2000, Eck W.,Agrippina die Jüngere neben Claudius: der Weg zur Macht; Agrippina die Jüngere nben Nero: Griff nach der Macht und Sturz, in: Temporini Gräfin Vitzthum H. (Hg.), Die Kaiserinnen Roms, München 2002, siehe Vogt-Luerssen M., Neros Mutter. Agrippina die Jüngere und ihre Zeit, Mainz-Kostheim 2002 Antike Quellen Tacitus, Annales Sueteon – Caligula, Claudius, Nero

75 Literatur [Bearbeiten]
Werner Eck: Agrippina, die Stadtgründerin Kölns: eine Frau in der frühkaiserzeitlichen Politik. Greven, Köln 1993, ISBN Anthony A. Barrett: Agrippina: mother of Nero. Batsford, London 1996, ISBN Maike Vogt-Lüerssen: Neros Mutter. Mainz-Kostheim 2002, ISBN Mette Moltesen, Anne Marie Nielsen: Agrippina Minor. Life and Afterlife - Liv og eftermaele. Ny Carlsberg Glyptotek, Copenhagen 2007, ISBN (Meddelelser fra Ny Carlsberg Glyptotek, 9. Rezension in Bryn Mawr Classical Review [englisch]) Peter Kaiser u.a. Das Gift der Agrippina, Verlag Das neue Berlin, Berlin 1984, Lizenz /128/84 Agrippina als Göttin des Glücks. Kleine Schriften des Römisch-Germanischen Museums Köln, August 2011 (mit Beiträgen von Dieter Boschung, Werner Eck, Friedericke Naumann-Steckner, Andreas Pangerl, Wolfram Weiser).

76 Agrippina J. - Jugend Eltern Agrippina d. Ältere u. Germanicus
Angesehen bei Heer u. Volk Konkurrenz zu Tiberius Tod des Vaters 39 n. – Krankheit o. Mord? Geb.: 15 n. Oppium Ubiorum/Köln Geschwister: Caligula (C. Iulius Caesar), Livilla, Drusilla, etc. Urgroßeltern Augustus (mütterl.seits) Livia (väterlicherseits) Heirat Seit 28 n. mit Gn. Domitius Ahenobarbus Glückl. Entfernung vom gefährl. Familienkrieg Sohn Nero 37. n. (einziges Kind)

77 Agrippina die Jüngere Rang innerhal der Domus Augusta
Genealog. Sonderstatus Tochter eines Imperators (Germanicus) Schwester eines Herrschers (Caligula) Frau eines Herrschers (Claudius) Mutter eines Herrschers (Nero) „als das bis zum heutigen Tag einzigartige Beispiel einer Frau, die Tochter eines Imperators war, Schwester, Gattin und Mutter eines Machthabers“ (Tac.ann.12,42,2)

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79

80 Julisch-Claudische Dynastie

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82 Geboren um 15v.od.16v.in oppidum Ubiorum - Köln

83 Agrippina Minor Rollenverständnis/Identität (geneal.)
Stellung innerhalb der Domus Augusta Agrippa und Caligula Agrippina und Claudius Agrippina und Nero

84 Agrippina Minor - Caligula
Interaktion mit Caligula (37-41 n.Chr.) Rechte von vestalischen Jungfrauen Obwohl verheiratet Agrippina gerade schwanger von L.Domitius Ahenobarbus Einbindung in den Eid der Soldaten und Magistrate In ihre Gelübde und Opfer „Zum Heil und zum Glück von C. Caesar und seinen Schwestern“ (Suet.Cal.15) Gelübde bisher nur für Senat, röm. Volk und Herrscher als Garanten der salus Publica Sexuelle Beziehung zu Bruder Cal. mit allen Schwestern Unzucht (Suet.Cal.24) Heirat der Schwester Drusilla (vgl. PIR I 664)

85 Agrippina Minor - Caligula
Interaktion mit Caligula (37-41n.Chr.) 39 Verschwörung gegen Bruder Mit ehem. Schwager Aemilius Lepidus u. Cn.Cornelius Lentulus Gaetulicus (Komm. des obergerm. Heeres/Mainz) Misslingt Verbannung nach Pandateria (39-41 n.) Mit Schwester Iulia Livilla Einzug des Vermögens Weitere Quellen Münzprägungen – Familienpropaganda Mit Schwestern als segenspend. Gottheiten (Bild) Ermordung des Caligula 41 n. Suet.Cal., et al.

86 In ancient Roman religion, the Vestals or Vestal Virgins (Vestales, singular Vestalis), were priestesses of Vesta, goddess of the hearth. The College of the Vestals and its well-being was regarded as fundamental to the continuance and security of Rome. They cultivated the sacred fire that was not allowed to go out. The Vestals were freed of the usual social obligations to marry and bear children, and took a vow of chastity in order to devote themselves to the study and correct observance of state rituals that were off-limits to the male colleges of priests.1

87 Als Vestalin (lat. virgo Vestalis „vestalische Jungfrau“; ursprünglicher amtlicher Titel: sacerdos Vestalis „vestalische Priesterin“) bezeichnet man eine römische Priesterin der Göttin Vesta. Die Priesterschaft der Vestalinnen bestand aus sechs (in der Spätantike sieben) Priesterinnen, die im Alter von sechs bis zehn Jahren für eine mindestens dreißigjährige Dienstzeit berufen wurden. Ihre Hauptaufgabe war das Hüten des Herdfeuers im Tempel der Vesta, das niemals erlöschen durfte, sowie das Holen des Wassers aus der heiligen Quelle der Nymphe Egeria, das zur Reinigung des Tempels verwendet wurde. Daneben stellten sie die mola salsa (eine Mischung aus Salzwasser und Getreideschrot) sowie das suffimen (Asche ungeborener Kälber) her, die bei bestimmten Kulthandlungen benötigt wurden. Im Bereich des Kultes unterstanden die Vestalinnen dem Kollegium der Pontifices und insbesondere dem Pontifex maximus als Disziplinarvorgesetztem. Ihr persönlicher sozialer Status entsprach in vieler Hinsicht dem eines römischen Mannes, doch verfügten sie darüber hinaus über zahlreiche Sonderrechte. Während ihrer Dienstzeit waren die Vestalinnen zu absoluter Keuschheit verpflichtet. Der Verlust der Jungfräulichkeit einer Vestalin galt als schweres Unheil für das römische Gemeinwesen. Eine unkeusche Vestalin wurde aus der Priesterschaft entfernt und lebendig begraben.

88 Agrippina Minor - Jugend
Machtübernahme des Bruders Caligula Als Mittel der Fam. Propaganda eingesetzt Vestalin mit Schwester Münzprägungen Sex. Beziehungen zum Herrscher Verschwörung gegen Bruder Mit Liebhaber Aemilius Lepidus? Verbannung nach Pandateria (39-41 n.) Mit Schwester Iulia Livilla Einzug des Vermögens Erziehung des Nero bei Tante Domitia Lepida Später von A. ermordet Ermordung des Caligula 41 n. Machübernahme durch Claudius Rückholung der Agrippina aus der Verbannung

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90 Agrippina Minor Rollenverständnis/Identität (geneal.)
Stellung innerhalb der Domus Augusta Agrippa und Caligula Agrippina und Claudius Agrippina und Nero

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92 Agrippina Minor - Claudius
Frauen des Claudius (41-54 n.Chr.) 1. Plautia Urgulanilla Verstoßen Unzücht. Lebenswandel 2. Aelia Paetina Tochter Antonia 3. Valeria Messalina (39/40 bzw.41 – 48 n.) Sohn Britannicus Tochter (Claudia) Octavia 4. Iulia Agrippina d. Jüng. (49-54) Rom, Vatik. Museen Claudius als Jupiter

93 Agrippina Minor – Claudius
Agrippinas Ehen 1. Gn. Domitius Ahenobarbus Vater des Nero Tod um 40 n. 2. Sallustius Passienus Crispinus (41 n.) Tod spätestens (natürlich?) 48 n. 3. Claudius 49.n.

94 Agrippina Minor – Claudius
Beziehungen zu mächtigen Männern Sulpicius Galba (Senator, reich, 68 Kaiser) Bereits Avancen an Claudius Außereheliche Beziehung zu Aemilius Lepidus? Witwer der Drusilla Mit ihm bei Verschwörung gegen Caligula beteiligt? zu einflussreichen Freigelassenen (Pallas)

95 Agrippina Minor – und Claudius
Heirat mit Claudius 49 n. Gründe Ideale dynastische/eheliche (?) Verbindung (Senat) Weibliche Verführung (Tac./Suet.) Einfluss der Freigelassenen (Pallas) (Tac./Suet.) Gegengründe Zu enge Verwandtschaft Blutschande Änderung des Gesetzes durch Senat durchgeführt

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97 Agrippina J. Beziehungen zu mächtigen Männern
Sulpicius Galba (Senator, reich) Keine Erfolg, verheiratet A. durch Ehefrau geohrfeigt Bereits Avancen an Claudius (?) Messalina misstrauisch Tötet Schwester der A., Iulia Livilla Außereheliche Beziehung zu Aemilius Lepidus? Witwer der Drusilla Mit ihm bei Verschwörung gegen Caligula beteiligt? Netzwerk unter Einflussreichen Mit Pallas (Freigelassener) Ihr abgöttisch ergeben Unterstützung all ihrer Pläne

98 Agrippina Minor – und Claudius
Weibliche Verführung „… unterstützt von den Lockungen Agrippinas, welche den Oheim unter dem Vorwand der Verwandtschaft häufig besuchte und ihn so an sich zog, daß sie den übrigen vorgezogen [Lollia Paulina/favorisiert durch FG Callistus; Aelia Paetina durch Narcissus, Agrippina durch Pallas], obgleich noch nicht seine Gattin, schon die Gewalt der Gattin übte … Doch nichts schien schwer bei der Gesinnung des Fürsten, der kein Urteil und keinen Haß hatte, wenn es ihm nicht eingegeben und geboten war (Tac.ann.12,3) Ideale – eheliche Beziehung Welche Erleichterung nun sei dem Sinne eines Zensors angemessener, als sich eine Gattin zu nehmen, eine Gefährtin in glücklichen und zweifelhaften Lagen, der er seine geheimsten Gedanken, der er seine kleinen Kinder anvertraue, er, der nicht die Üppigkeit und Lüste sich gewöhnt, sondern von frühester Jugend den Gesetzen Folge geleistet habe“ (Tac.ann.12,5)

99 Agrippina Minor – und Claudius
Weibliche Verführung „… unterstützt von den Lockungen Agrippinas, welche den Oheim unter dem Vorwand der Verwandtschaft häufig besuchte und ihn so an sich zog, daß sie den übrigen vorgezogen, obgleich noch nicht seine Gattin, schon die Gewalt der Gattin übte … Doch nichts schien schwer bei der Gesinnung des Fürsten, der kein Urteil und keinen Haß hatte, wenn es ihm nicht eingegeben und geboten war (Tac.ann.12,3) Politische Taktik des Claudius Weil denn alle zur Vermählung des Fürsten rieten, so müsse man ein Frau auswählen, die sich durch Adel, Kindersegen und Sittenreinheit auszeichne. Es sei nicht erst lange zu bezweifeln, daß Agrippina durch Berühmtheit des Geschlechts den Vorrang habe. Sie habe Beweise der Fruchtbarkeit gegeben und edle Eigenschaften kämen dazu. Vollends trefflich sei aber, daß durch die Fügung der Götter eine Witwe dem Fürsten verbunden werde …“. / (Tac. Ann.12,6)

100 Agrippina Minor – und Claudius
Weibliche Verführung „… unterstützt von den Lockungen Agrippinas, welche den Oheim unter dem Vorwand der Verwandtschaft häufig besuchte und ihn so an sich zog, daß sie den übrigen vorgezogen [Lollia Paulina/favorisiert durch FG Callistus; Aelia Paetina durch Narcissus, Agrippina durch Pallas], obgleich noch nicht seine Gattin, schon die Gewalt der Gattin übte … Doch nichts schien schwer bei der Gesinnung des Fürsten, der kein Urteil und keinen Haß hatte, wenn es ihm nicht eingegeben und geboten war (Tac.ann.12,3) Politische Taktik Weil denn alle zur Vermählung des Fürsten rieten, so müsse man ein Frau auswählen, die sich durch Adel, Kindersegen und Sittenreinheit auszeichne. Es sei nicht erst lange zu bezweifeln, daß Agrippina durch Berühmtheit des Geschlechts den Vorrang habe. Sie habe Beweise der Fruchtbarkeit gegeben und edle Eigenschaften kämen dazu. Vollends trefflich sei aber, daß durch die Fügung der Götter eine Witwe dem Fürsten verbunden werde …“. / (Tac. Ann.12,6)

101 Agrippina Minor – und Claudius
Blutschande … wurde das zwischen Claudius und A. verabredete Ehebündnis schon durch den Ruf und durch unerlaubte Liebe befestigt. Doch wagten sie noch nicht die Feier der Vermählung zu begehen, da es kein Beispiel gab von einer in das Haus des Oheims geführten Brudertochter. Ja, es sei Blutschande und man fürchtete, falls man dies nicht beachtete, daß es zu öffentlichem Unglücke ausschlagen könnte (Tac. ann.12,5)

102

103 Claudius und Agrippina
Claudius und Agrippina Marmorrelief Archäol.Mus. Aphrodisias

104 „ Relief: Aphrodisias „dextrarum iunctio“ Zeichen der Eintracht
Gleichwertigkeit ? (Vogt-Luerssen 130)

105 Agrippina J. – und Claudius
„Weil denn alle insgesamt zur Vermählung des Princeps rieten, so müsse man eine Frau erwählen, die sich durch Adel, Kindersegen und Sittenreinheit auszeichne. Es sei nicht erst lange zu bezweifeln, daß Agrippina durch Berühmtheit des Geschlechtes den Vorrang habe. Sie habe Beweise der Fruchtbarkeit gegeben und edle Eigenschaften kämen dazu. Vollends trefflich sei aber, daß durch die Fügung der Götter eine Witwe (provisu deum vidua) dem Princeps verbunden werde, der nur seine Ehen genossen habe. Gehört hätten sie von ihren Eltern, und selbst gesehen, wie Ehefrauen zu den Lüsten der Caesaren entführt worden seien; fern liege dies der gegenwärtigen Mäßigung. Man möchte vielmehr ein Beispiel aufstellen wie der Kaiser seine Gemahlin vom Senat und römischen Volk erhalten solle. Allerdings seien uns Ehen mit Brudertöchtern neu. Nun, bei anderen Völkern seien sie ganz gebräuchlich und durch kein Gesetz verboten; auch die unter Geschwisterkindern, lange unbekannt, seien im Laufe der Zeit immer häufiger geworden. Die Sitte bequeme sich nach dem jeweiligen Bedürfnisse, und gewiß werde auch dies zu dem gehören, was bald gebräuchlich würde. (Tac.ann.12,6)

106 Agrippina J. – und Claudius
Weibliche Verführung „… unterstützt von den Lockungen Agrippinas, welche den Oheim unter dem Vorwand der Verwandtschaft häufig besuchte und ihn so an sich zog, daß sie den übrigen vorgezogen, obgleich noch nicht seine Gattin, schon die Gewalt der Gattin übte … Doch nichts schien schwer bei der Gesinnung des Fürsten, der kein Urteil und keinen Haß hatte, wenn es ich nicht eingegeben und geboten war (Tac.ann.12,3) Blutschande … wurde das zwischen Claudius und A. verabredete Ehebündnis schon durch den Ruf und durch unerlaubte Liebe befestigt. Doch wagten sie noch nicht die Feier der Vermählung zu begehen, da es kein Beispiel gab von einer in das Haus des Oheims geführten Brudertochter. Ja, es sei Blutschande und man fürchtete, falls man dies nicht beachtete, daß es zu öffentlichem Unglücke ausschlagen könnte (tac. Ann.12,5) Beziehung Welche Erleichterung nun sei dem Sinne eines Zensors angemessener, als sich eine Gattin zu nehmen, eine Gefährtin in glücklichen und zweifelhaften Lagen, der er seine geheimsten Gedanken, der er seine kleinen Kinder anvertraue, er, der nicht die Üppigkeit und Lüste sich gewöhnt, sondern von frühester Jugend den Gesetzen Folge geleistet habe“ (Tac.ann.12,5)

107 Agrippina J. – und Claudius
Initiativen Agrippinas Rückholung des Seneca, 49 n. Verlobung des Sohnes Nero und Octavia, 49 n. Adoption des Nero durch Claudius, 50 n. Britannicus -eigener Sohn des Claudius entmachtet Rechte für Sohn Nero Designiert als zukünft. Herrscher Titel Princeps Iuventutis („Anführer der röm. Jugend“) Präfekten der Leibgarde abgesetzt 51 n. Afranius Burrus A. eingesetzt (Ritter) Aufwertung von Köln - Koloniestatus Gründung der Colonia Claudia Ara Agrippinensium

108 Agrippina Minor – und Claudius
Agrippina - dynastisch Rückholung des Seneca Erziehung des jungen Nero 49 Verbannung seit 41 – wegen Verhältnis zu Iulia Livilla Anklage leicht – lex Iulia de adulteribus ?, auch Agrippina bei Aemilius Lepidus – muss seine Asche nach Rom tragen (Hohn von Calig. Im Anklang an Mutter Agrip.Ä.,da bei Germanicus so) Verbannt nach sardinien, nach Tod des Claudius satir. Attacke, Apokolokyntosis VErkürbissung; Prätur übertragen – wichtig für Karriere Verlobung des Sohnes Nero und Octavia 11-jährig zukünft. Schwiegersohn des Claudius eliminiert Bisheriger Verlobter Iunius Silanus ausgeschaltet Zu enge Beziehung zur eigenen Schwester -Selbstmord Verlobung von senat gewünscht Senatsbeschluss Adoption des Nero durch Claudius - Britannicus -eigener Sohn des Claudius entmachtet Jünger (ca. 4 Jahre) als Nero Senat will es so …durch Volksgesetz 50 n.

109 apocolocyntosis Das Stück ist das einzige nahezu vollständig erhaltene Exemplar einer lateinischen menippeischen Satire. Seneca vereint im Stück Elemente aus dem Epos (Götterapparat und Unterweltsfahrt), der Tragödie (Auftritt eines Chors) und der Komödie (Auftritt des Herakles als Heracles comicus) in parodisierender Weise. Wie in den anderen römischen Satiren des Juvenal und Persius ist auch hier der Zeitbezug ein wichtiges Element. Während des gesamten Stückes werden zahlreiche Anspielungen auf die Zeit, in der Claudius regiert hat, deutlich. So finden sich in dem Werk unter anderem Anspielungen auf die Anstellung zahlreicher Winkeladvokaten während Claudius’ Amtszeit und sein Hang, politische Widersacher hinrichten zu lassen. Seneca nimmt auch, freilich in grotesker Verzerrung, verschiedene schlechte Charaktereigenschaften und Gebrechen Claudius’ aufs Korn, zum Beispiel dessen nuschelnde Aussprache, den hinkenden Gang wie auch die Leidschaft für das Glücksspiel. Später schämte Seneca sich dieser zornigen Polemik, die dem eigenen Ideal philosophischer Gelassenheit so offenkundig widersprach, und versuchte, ihre weitere Verbreitung zu verhindern.[3] Die Apocolocyntosis (Ἀποκολοκύντωσις, in etwa: ‚Verwandlung in einen Kürbis‘[1] vom griechischen κολοκύνθη ‚Flaschenkürbis‘) ist eine Ende des Jahres 54 n. Chr. vermutlich von Seneca verfasste Satire auf den kurz zuvor verstorbenen römischen Kaiser Claudius. Der Werktitel, der auf Cassius Dio zurückgeht,[2] parodiert den aus dem Griechischen stammenden und auch im Lateinischen gebräuchlichen Begriff ‚apotheosis‘ für die Vergöttlichung eines Verstorbenen. Formal ist die Apocolocyntosis durch ihre Mischung von Prosa und lyrischen Partien der Menippeischen Satire zuzurechnen.

110 Agrippina Minor – Claudius
Initiativen Agrippinas Rechte für Sohn Nero Unerklärbare Bevorzugung vor Britannicus Designiert als zukünft. Herrscher Titel Princeps Iuventutis Recht mit 20 Konsulat zu erlangen Als Design. Konsulrokonsul in Provinzen – imperium proconsulare In alle Priesterkollegien aufgenommen Porträt auf Goldmünzen Imperium proconsulare früh wie nie erhalten (Tac.ann.12,41)

111 Agrippina J. – und Claudius
Initiativen Agrippinas Eingriff ins Heerwesen (?) Präfekten der Leibgarde abgesetzt 51 n. Afranius Burrus A. eingesetzt (Ritter) War in Vermögensverwaltung des Claudius tätig Aus gallia narbonensis 51 Aufwertung von Köln - Koloniestatus Gründung der Colonia Claudia Ara Agrippinensium Erhebung des oppidum Ubiorum in colonia-Status Demonstration der macht gegenüber verbündt. Völkern Steuerrechtl. Privilegien Nachahmung der Stellung von Lugdunum Bevorzugt von Claudius Erstmalige Benennung einer röm. Kolonie nach Frau

112 Colonia Claudia Augusta Ara Agrippinensium
„Agrippina indes um auch verbündeten Völkerschaften ihre Macht zu zeigen, setzte es durch, daß in der Stadt der Ubier, in welcher sie geboren war, eine Veteranenkolonie gegründet wurde, die nach ihr den Namen erhielt. Zufällig war es gewesen, daß ihr Großvater Agrippa diesen Stamm, der über den Rhein gekommen war, in Schutz genommen hatte“. Tac.ann.12,27 (Erhebung der Veteranenkolonie: oppidum Ubiorum zur Colonia …)

113 Agrippina Minor – Claudius
Ehren für Agrippina Außerordentliche Privilegien Mit carpentum zum Kapitol Nur kult. Funktion bei anderen Titel der Augusta (vorher nur Livia posthum test.) Keine institution. od. rechtl. Macht damit verbunden Ehrennamen Iulia Agrippina Augusta Tac.ann.12,26,1; Cass.Dio.60,33,2 Erstmals Porträt und Name auf „w-röm.“ Reichsmünzen Name im Dativ der A. - sie wird nur geehrt Claudius Avers: Nominativ (Münzpräger) Schutz durch eine Truppe der Prätorianer (Tac.ann.13,18) Huldigungen gleich/annährend dem Kaiser (Tac.37,4)

114 Agrippina Minor – Claudius
Ehren für Agrippina Außerordentliche Privilegien Mit carpentum zum Kapitol Nur kult. Funktion bei anderen Titel der Augusta (vorher nur Livia posthum test.) Vom Senat od. Claudius an Agrippina verliehen Keine institution. od. rechtl. Macht damit verbunden Ehrennamen Iulia Agrippina Augusta Kein Titel – neues Namenselement Bei Kaiser auch nur Namensteil Tac.ann.12,26,1; Cass.Dio.60,33,2 Erstmals Porträt und Name auf „w-röm.“ Reichsmünzen Name im Dativ der A. - sie wird nur geehrt Claudius Avers: Nominativ (Münzpräger) Im Osten eher noch Annäherung an Herrscherstatus/auf Avers im Nomin. Huldigungen gleich dem Kaiser (Tac.37,4)

115 Agrippina Minor – Claudius
Ehren für Agrippina Außerordentliche Privilegien Vergabe von Ehrenabzeichen eines Prätors an Günstling Pallas Offiz. Von Claudius

116 Die Prätorianergarde (oder kürzer Prätorianer, lateinisch Praetoriani) war eine Garde-Truppe, die von den römischen Kaisern eingesetzt wurde. Bereits zu republikanischen Zeiten wurde sie von Feldherren benutzt (cohors praetoria) und lässt sich mindestens bis zur Familie der Scipionen um das Jahr 275 v. Chr. zurückverfolgen. Die Liktoren der höheren Ränge des Cursus honorum und die extraordinarii (eine erweiterte Schutztruppe der Amtsträger, da die Liktoren ihrer Aufgabe allein nicht mehr gewachsen waren) wurden nach und nach zu den ersten Truppen der Prätorianer vereinigt. Die erste Garde, die den Namen Prätorianer trug, wurde um 138 v. Chr. geschaffen. Konstantin der Große löste die Prätorianergarde im Jahr 312 auf; ihre Funktionen als Gardewacheinheit übernahmen in der Spätantike u. a. die scholae palatinae, die excubitores und die protectores domestici.

117 Augusta-Titel Übrigens wurde dem Fürsten Dank gesagt, und noch ausgesuchter war die kriechende Schmeichelei gegenüber Domitius. Ja es wurde ein Gesetz gegeben, nach welchem er in das claudische Geschlecht aufgenommen wurde und den Namen Nero erhielt. Als dies geschehen war, war niemand so ganz mitleidlos, daß ihn nicht das Schicksal des Britannicus mit Wehmut erfüllte. Tac.ann.12,26.

118 Agrippina Minor – und Claudius
(dynast.) Machtpolitik der A. Titel der Augusta Bisher nur Livia an Livia (posthum) an Agrippina verliehen (Münzen) Erstmals Porträt und Name auf „w-röm.“ Reichsmünzen Name im Dativ der A. sie wird nur geehrt Claudius Avers: Nominativ (Münzpräger)

119 Agrippina Minor - Claudius
„Auch ihre eigene Hoheit (fastigium) trug Agrippina mehr zur Schau. Sie fuhr in einem Wagen auf das Kapitol, eine Ehre, die von alters her den Priestern bei heiligen Handlungen gestattet war, und welche die maiestas (Würde) einer Frau noch vermehrte …“. Tac.ann.12,42

120 für Agrippina Ä. postum Kult. Wagen für Agrippina J. – für Kapitol
s. Tac.ann.12,42

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126 Agrippina Minor – Claudius
Ehrungen im Osten Münzen, Statuen, Inschriften als Gottheit bzw. Personifikation von Gotth. Thea Agrippina Sebaste Demeter Karpophoros Als Fortuna/Tyche Eigene Kulte auf Kos Mytilene/Lesbos z.B. als Karpophoros (unter Claudius) Ehreninschrift in Mytilene/Lesbos In Bezug auf eine Gymnasiarchie IG XII 2, 208 (unter Claudius); IG XII 2, 232 (unter Claudius) Vgl. Eck 1993, 39 (Agrippina, Stadtgründerin Kölns)

127 Eck 1993, 42: Silbermünzen aus Ephesos: - bereits zur Zeit des
Claudius Namen Claudius u. Agrippina beide im Nominativ – in Rom nicht üblich (Dativ bei A.). Provinzen anders

128 Agrippina Minor - und Claudius
Stereotypen und (Kaiser-) Frauen Literarische Quellen Intriganz (Gift-) Morde Gier nach Macht und Reichtum Dynastische Interessen

129 Agrippina Minor – Claudius
„Der Staat war von nun an umgewandelt, und alles gehorchte der Frau, die nicht in Mutwillen, wie Messalina, mit Rom ihr Spiel trieb. Streng und gleichsam männlich war die Knechtschaft. Vor der Welt herrschte Ernst, noch häufiger Stolz, im Hause keine Sittenlosigkeit, außer wenn es ihrer Herrschsucht diente. Die unermeßliche Geldgier hatte den Vorwand, man suche nur für die Regierung Unterstützung“ (Tac.ann.12,7) Sie selbst aber wollte sich als Teilhaberin an der von ihren Vorfahren gegründeten Herrschaft zeigen. Tac.ann.12,37,4

130 Agrippina Minor - Claudius
Der Fesseln ledig erwiesen sie (Caractacus und seine Angehörigen) auch Agrippina, die nicht weit davon entfernt war auf einer anderen Tribüne aller Augen auf sich zog, mit denselben Lobes- und Dankesworten wie dem Fürsten ihre Verehrung dar. Neu und den Sitten der Vorfahren unbekannt war es freilich daß eine Frau den Befehl über römische Truppen führte. Sie selbst aber wollte sich als Teilhaberin an der von ihren Vorfahren gegründeten Herrschaft zeigen. Tac.ann.12,37,4

131 Agrippina J. - und Claudius
Typisierung der Agrippina Morde und Intrigen 2. Ehemann (Sallustius) Passienus 48 n. im rechten Moment, wie Messalina tot (Tac.) Domitia Lepida (Tante) 54 n. Anklage wegen magischer Praktiken Vernachlässigung der Aufsicht über Sklavenschar in Kalabrien Narcissus auf Seiten Domitias – keine Chance gg. A. u. Pallas Gegen Lollia (Konkurr. Gegen Claudius) Magievorwurf – Orakelbefrag. wegen mögl. Heirat des Claudius Anklage gegen Statilius Taurus (reich), 53 n. Selbstmord (Tac.ann.12,59; Suet.Claud.13) Claudius 54 n. Durch Gift ? Text

132 Agrippina J. - und Claudius
Morde Ehemann (Sallustius) Passienus Sarkast. Bemerkung Tac. – im rechten Moment, wie Messalina tot Sicher natürl. Tod – Altersbedingt Domitia Lepida (Tante) A. Angst vor zu starkem Einfluss auf Nero Hatte Nero erzogen Geschenke an ihn, emot. Zuwendungen Anklage wegen magischer Praktiken Vernachlässigung der Aufsicht über Sklavenschar Angst vor Sklavenaufständen Lollia Zum Selbstmord gezwungen, Kopf nicht erkannt – mund geöffnet um anhand der Zähne zu erkennen (Cass. Dio60,33, tac.ann.12,22 Anklage gegen Statilius Taurus (reich) Selbstmord Urch tarquitius priscus leget als er Prokonsul in Prov.Afrika war Der zuletzt selbst angeklagt Aus kurie geworfen Gärten wollte er Claudius Durch Gift ? Text In Forschung umstritten

133 „Übrigens wurde ihr [Domitia Lepida] vorgeworfen, dass sie der Gattin des Prinzeps durch Zaubermittel nachstellte, und, indem sie ihre Sklavenheere in Kalbrien in schlechter Zucht behielt, den Frieden Italiens störte. Aus diesen Gründen wurde sie zum Tode verurteilt …“ Tac.Ann.12,65

134 Titus Statilius Taurus († 53) war ein römischer Politiker und Senator des 1. Jahrhunderts n. Chr.
Taurus war ein Sohn des Titus Statilius Taurus, der im Jahr 11 ordentlicher Konsul gewesen war, und mütterlicherseits Enkel des Redners Marcus Valerius Messalla Corvinus.[1] Sein Bruder war Titus Statilius Taurus Corvinus, Konsul im Jahr 45. Im Jahr 44 wurde Taurus ordentlicher Konsul und später, im Jahr 52/53, Prokonsul der Provinz Africa. Im Jahr 53 wurde Taurus auf Anstiften der Agrippina, die ein Auge auf die Gärten des reichen Konsulars geworfen hatte, von Tarquitius Priscus, der in Africa unter ihm Legat gewesen war, wegen Magie und Nachstellung gegen das Kaiserhaus angeklagt. Taurus tötete sich noch vor dem Spruch des Senats selbst.[2] Literatur [Bearbeiten] Quellen [Bearbeiten] ↑ Sueton, Claudius 13, 2. ↑ Tacitus, Annalen 12, 59; 14, 46. Ankläger von Senatoren aus Kurie geworfen aus Hass auf Agrippina; tac.ann.14,46 von bithyniern angeklagt wegen Erpressung – zur Freude des Senats.

135 Agrippina J. - und Claudius
Morde? Überall offizielle Gerichtsverfahren/Senatsverfahren Ankläger des Statilius Taurus aus Senat geworfen Gegen Willen der A. – Claudius setzt sich durch Bereicherung der kaiserl. Staats- und Privatkassen Verurteilte sehr wohlhabend

136 Agrippina minor - Claudius
Historizität des Giftmordes? Zweifel an Giftmordversionen generell Gerüchte immer beim Herrschaftsübergang Tac.ann.4,11 Bei Claudius bevorzugte Version Ausführung fraglich – Varianten Schon in Antike umstritten Natürl. Tod – sieht Ende kommen Beschwerden Suet.Claud.44; Tac.ann.12,66-67

137 Agrippina minor - Claudius
Historizität des Giftmordes? Zweifel an Giftmordversionen generell Gerüchte immer beim Herrschaftsübergang Tac.ann.4,11 Bei Claudius bevorzugte Version Ausführung fraglich – Varianten Schon in Antike umstritten Natürl. Tod – sieht Ende kommen Beschwerden Ausführung bei Claudius Durch Agrippina in Panik (wegen Britannicus) Durch Giftmischerin und Halotus (Vorkoster9 durch Pilzgericht Agrippinas Vollendet durch eingeweihten Arzt Oder bei erstem Versuch gelungen Suet.Claud.44; Tac.ann.12,66-67

138 Agrippina J. - und Claudius
Claudius krank wegen drückender Sorgenlast, kraftlos fährt zur Kur nach Sinuessa … „Jetzt musste Agrippina, die zum Giftmord schon längst entschlossen war, die gebotene Gelegenheit ergreifen wollte und an Helfern keinen Mangel hatte, über die Art des Giftes Überlegungen anstellen: es durfte nicht durch eine plötzliche und unmittelbare Wirkung das Verbrechen verraten werden; falls sie ein langsam wirkenden, zehrendes Gift wählte, so war zu befürchten, dass sich Claudius, wenn er sich dem Tod nahe fühlte und die Heimtücke durchschaute, in Liebe seines Sohnes erinnerte. Sie entschloss sich zu einem ganz ausgesuchten Mittel, das den Verstand verwirren und den Tod noch hinauszögern sollte. Ausersehene wurde eine Meisterin in diesem Fach namens Locusta (deligitur artifex talium vocabulo Locusta, nuper veneficii damnata et diu inter instrumenta regni habita. Eius mulieris ingenio paratum virus, cuius minister e spadonibus fuit Halotus …), die erst kürzlich wegen Giftmischerei verurteilt worden war, andererseits lane als Werkzeug des Herrscherhauses diente. Durch dieses Weibes Erfindungsreichtum wurde das Gift hergestellt, und darzureichen hatte es einer der Eunuchen, Halotus, der gewöhnlich die Speisen auftrug und sie kostend prüfte. Und so sehr wurden alle diese Vorgänge in der Folge bekannt, dass Geschichtsschreiber jener Zeit berichten konnten, in ein schmackhaftes Pilzgericht sei das Gift eingeträufelt worden, aber man habe eine Wirkung des Mittels nicht sofort bemerkt, aus Unachtsamkeit oder infolge der Trunkenheit des Claudius; zugleich schien ihm ein Durchfall geholfen zu haben. Daher erschrak Agrippina, und weil das Äußerste zu befürchten war, machte sie sich ohne Rücksicht auf eine mögliche Verdächtigung durch Anwesende das Bereits zuvor hergestellte Einverständnis des Arztes Xenophon zunutze. Dieser habe dem Kaiser so glaubt man, als wolle er ihm die Anstrengung beim Erbrechen erleichtern, eine mit schnell wirkendem Gift bestrichene Feder in den Schlund eingeführt; er wusste wohl, dass größte Verbrechen einzuleiten mit Gefahr verbunden sei, sie zu vollenden aber mit Belohnung. Tac.ann.12,66-68

139 Suet.Claud.44 [keine Locusta erwähnt, s. aber ]
„Und zwar hatte man ihn mit Gift aus dem Weg geräumt, drin sind sich alle einig. Aber wo und von wem ihm das Gift verabreicht worden ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Einige überliefern, man habe ihm das Gift durch seinen Vorkoster, den Eunuchen Halotus, unter das Essen mischen lassen, als er mit den Priestern auf der Burg speiste; andere lassen die Tat Agrippina persönlich ausführen, die ihm bei einem Gastmahl bei ihm zu Hause einen vergifteten Pilz vorgesetzt habe; für Pilzgerichte gab er alles her. Auch über das, was nun folgte, gibt es ganz entgegengesetzte Nachrichten. Viele sagen, er sei sofort, nachdem er von dem Gift gekostet habe, verstummt, schreckliche Schmerzen hätten ihn die ganze Nacht gequält, und kurz vor Tageseinbruch sei er dann verschieden. Einige sagen, er sei zuerst eingeschlafen, dann sei ihm die Speise hochgekommen, und er habe alles erbrochen, und man habe ihm noch einmal Gift verabreicht; dabei weiß man nicht sicher, ober es einem Getreidebrei (cibo) beigemischt worden ist, als man den völlig Erschöpften wieder auf die Beine bringen mußte, indem man ihm etwas zu essen gab, oder mit einem Klistier eingespritzt wurde, damit ihm, der seinen Magen überladen hatte und jetzt darunter litt, angeblich noch geholfen werde, seinen Magen auf diese Art zu entleeren. Sein Ableben hat man geheimgehalten, bis alles geregelt war, was seinen Nachfolger betraf … Angekündigt wurde sein Tod besonders durch diese Vorzeichen … Aber es hat den Anschein, daß er selbst genau darum wußte und nicht verheimlicht hat, daß die letzte Zeit seines Lebens angebrochen war; darauf deutet einiges hin: Denn als er die Konsuln designierte, bestätigte er niemanden in seinem Amt über einen Monat hinaus, in dem er starb … sagte er mehr als einmal er habe nun das Ende seiner Tage erreicht, doch die, die das hörten, haben diese Ankündigung als unheilvoll weit weggewiesen“.

140 Varianten zur Ermordung des Claudius
Tac.12,66-68 1. Varianten Locusta bereitet Gift vor Halotus Vorkoster mischt es ins Esse Initiatorin Agrippina 2. Variante Gerüchteküche In Pilzgericht Wirkung nicht ausreichend – Durchfall Arzt Xenophon schnell wirk. Gift auf Feder in Schlund

141 Varianten zur Ermordung des Claudius
Suet.Claud.44 Verabreichung Gift durch seinen Vorkoster, den Eunuchen Halotus, unter das Essen mischen lassen, als er mit den Priestern auf der Burg speiste Agrippina persönlich bei einem Gastmahl bei ihm zu Hause einen vergifteten Pilz vorgesetzt habe Wirkung Auch über das, was nun folgte, gibt es ganz entgegengesetzte Nachrichten. Viele sagen, er sei sofort, nachdem er von dem Gift gekostet habe, verstummt, schreckliche Schmerzen hätten ihn die ganze Nacht gequält, und kurz vor Tageseinbruch sei er dann verschieden. Einige sagen, er sei zuerst eingeschlafen, dann sei ihm die Speise hochgekommen, und er habe alles erbrochen, und man habe ihm noch einmal Gift verabreicht; dabei weiß man nicht sicher, ober es einem Getreidebrei (cibo) beigemischt worden ist, als man den völlig Erschöpften wieder auf die Beine bringen mußte, indem man ihm etwas zu essen gab, oder mit einem Klistier eingespritzt wurde, damit ihm, der seinen Magen überladen hatte und jetzt darunter litt, angeblich noch geholfen werde, seinen Magen auf diese Art zu entleeren.

142 Tod des Claudius Suet. Claud.44
Und zwar hat man ihn mit Gift aus dem Weg geräumt, darin sind sich alle einig. Aber wo und von wem ihm das Gift verabreicht worden ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Einige überliefern …viele sagen vgl. Suet.Nero 33

143 Agrippina J. - und Claudius
„Jetzt musste Agrippina, die zum Giftmord schon längst entschlossen war, die gebotene Gelegenheit ergreifen wollte und an Helfern keinen Mangel hatte, über die Art des Giftes Überlegungen anstellen: es durfte nicht durch eine plötzliche und unmittelbare Wirkung das Verbrechen verraten werden; falls sie ein langsam wirkenden, zehrendes Gift wählte, so war zu befürchten, dass sich Claudius, wenn er sich dem Tod nahe fühlte und die Heimtücke durchschaute, in Liebe seines Sohnes erinnerte. Sie entschloss sich zu einem ganz ausgesuchten Mittel, das den Verstand verwirren und den Tod noch hinauszögern sollte. Ausersehene wurde eine Meisterin in diesem Fach namens Locusta, die erst kürzlich wegen Giftmischerei verurteilt worden war, andererseits lange als Werkzeug des Herrscherhauses diente. Durch dieses Weibes Erfindungsreichtum wurde das Gift hergestellt, und darzureichen hatte es einer der Eunuchen, Halotus, der gewöhnlich die Speisen auftrug und sie kostend prüfte. Tac.ann.13,66ff.

144 Ios.Ant.20,154 Doch ich will hierüber nichts weiter berichten. Denn Neros Geschichte haben viele geschrieben, von denen die einen aus Dankbarkeit für seine Gunstbezeugungen die Wahrheit absichtlich verschleierten, die anderen aber aus Hass und Feindseligkeit ihn derart mit Lügen verfolgen, dass sie 155 dafür volle Verachtung verdienen.

145 Giftmord in der Antike Beurteilung der Aussagen Antike
Zweifel an Giftmordversionen Sueton: Gerüchte Fabulosa … immania … fama fabelhaftes, ungeheures, Gerücht (Tac.ann.4.11), Suet.Claud.44: Flav. Ios.Ant.20,154) dem noch so fabelhaftem und Ungeheuren Glauben geschenkt; wie ja immer das Gerücht beim Tode der Herrscher ins Gräßliche übertreibt. (quamvis fabulosa et immania credebantur, atrociore semper fama erga dominantium exitus Quidam tradunt … diversa fama est (Suet.Claud.44) Nur indirekt zu Lucusta

146 Die Giftmischerin Lucusta [Bearbeiten]
Lucusta (auch: Locusta) war die erste in der Geschichte belegte Serienmörderin[2]. Sie lebte in Rom während des 1. Jahrhunderts n. Chr. Laut Tacitus[3] und Cassius Dio[4] war sie bereits 54 n. Chr. wegen Giftmischerei verurteilt und verhaftet, lieferte aber dennoch Agrippina das Gift, mit dem Claudius beseitigt werden sollte. Anfang 55 soll Nero, der seinen Stiefbruder Britannicus angeblich töten wollte, ihr Auftraggeber gewesen sein. Lucusta soll nicht nur eine hohe materielle Belohnung für ihren Dienst erhalten haben, sondern es soll auch die Strafverfolgung gegen sie eingestellt worden sein.[5] Neuere Forschungen lassen es aber nicht ausgeschlossen erscheinen, dass Britannicus nicht vergiftet wurde, sondern eines natürlichen Todes starb. Lucusta soll das Gift bereitet haben, das Nero zwar 68 n. Chr. auf der Flucht bei sich gehabt haben soll, aber nicht zu sich zu nehmen wagte[6]. Sie wurde unter Galba, dem Nachfolger Neros, hingerichtet.[7] Literatur [Bearbeiten]

147 Agrippina J. - und Claudius
Morde Claudius Durch Gift ? Text Tac.ann.12,66-68 Claudius krank wegen drückender Sorgenlast, kraftlos fährt zur Kur nach Sinuessa … „Jetzt musst Agrippina, die zum Giftmord schon längst entschlossen war, die gebotene Gelegenheit ergreifen wollte und an Helfern keinen Mangel hatte, ber die Art des Giftes Überlegungen anstellen: es durfte nicht durch eine plötzliche und unmittelbare Wirkung das Verbrechen verraten werden; falls sie ein langsam wirkenden, zehrendes Gift wählte, so war zu befürchten, dass sich Claudius, wenn er sich dem Tod nahe fühlte und die Heimtücke durchschaute, in Liebe seines Sohnes erinnerte. Sie entschloss sich zu einem ganz ausgesuchten Mittel, das den Verstand verwirren und den Tod noch hinauszögern sollte. Ausersehene wurde eine Meisterin in diesem Fach namens Locusta (deligitur artifex talium vocabulo Locusta, nuper veneficii damnata et diu inter instrumenta regni habita. Eius mulieris ingenio paratum virus, cuius minister e spadonibus fuit Halotus …), die erst kürzlich wegen Giftmischerei verurteilt worden war, andererseits lange als Werkzeug des Herrscherhauses diente. Durch dieses Weibes Erfindungsreichtum wurde das Gift hergestellt, und darzureichen hatte es einer der Eunuchen, Halotus, der gewöhnlich die Speisen auftrug und sie kostend prüfte. Und so sehr wurden alle diese Vorgänge in der Folge bekannt, dass Geschichtsschreiber jener Zeit berichten konnten, in ein schmackhaftes Pilzgericht sei das Gift eingeträufelt worden, aber man habe eine Wirkung des Mittels nicht sofort bemerkt, aus Unachtsamkeit oder infolge der Trunkenheit des Claudius; zugleich schien ihm ein Durchfall geholfen zu haben. Daher erschrak Agrippina, und weil das Äußerste zu befürchten war, machte sie sich ohne Rücksicht auf eine mögliche Verdächtigung durch Anwesende das Bereits zuvor hergestellte Einverständnis des Arztes Xenophon zunutze. Dieser habe dem Kaiser so glaubt man, als wolle er ihm die Anstrengung beim Erbrechen erleichtern, eine mit schnell wirkendem Gift bestrichene Feder in den Schlund eingeführt; er wusste wohl, dass größte Verbrechen einzuleiten mit Gefahr verbunden sei, sie zu vollenden aber mit Belohnung. Berufen wurde inzwischen der Senat, und Konsuln und Priester brachten Gelübde für das Leben des Prinzeps dar, als ihn, der schon entseelt war, noch mit Tüchern und Umschlägen (vestibus et fomentis?) zudeckte, während alles, was für die Sicherung der Herrschaft Neros notwendig sein konnte, eingleitet wurde (Tac.ann.12,68) … Das erste war, dass Agrippina, als wenn sie, vom Schmerz überwältigt, Trost suche, Britannicus in ihre Arme schloß, ihn das wahre Ebenbild des Vaters nannte und mit allerlei Vorwänden hinderte, das Schlafzimmer zu verlassen. Auch Antonia und Octavia, seine Schwestern hielt sich zurück; sie hatte alle Zugänge durch Wachen versperren lassen und gab mehrfach bekannt, es bessere sich das Befinden des Princeps, damit die soldaten bei guter Zuversicht bleiben und der günstigst Zeitpunkt entsprechend den Vorhersagen der Chaldäer herankomme … Göttliche Ehren wurden für Claudius beschlossen und ein feierliches Leichbegängnis gerade wie beim göttlichen Augustus abgehalten … Das Testament jedoch wurde nicht verlesen, damit nicht die Bevorzugung des Stiefsohnes gegenüber dem Sohn als Unrecht und Gehässigkeit im volk Unrruhe hervorrufe“.

148 Agrippina Minor Rolle/Identität (geneal.) Agrippina und Caligula
Agrippina u. Claudius Onkel und Gemahl Agrippina und Nero Sohn

149 Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus
Name vor 54 n.: L. Domitius Ahenobarbus Glyptothek München Nero nach 64 n.

150 Agrippina Minor - Nero Herrschaft Sohn Nero wird Herrscher 54 n.
Burrus, Seneca Drahtzieher für Reg. des jugendl. Nero gg. Agrippina mit FG Pallas (ab wann ?) (Tac.ann.13,1-; Suet.Nero 9, et al.)

151 Nero und Agrippina Personif. der Fortuna 54/55 n. Marmorrelief Arch.Mus. Aphrodisias

152 Agrippina Minor – Nero Ehrung als Neros Mutter
Verehrung an Geburtstagen Priesterin des vergöttl. Claudius Tempel am Caelius Errichtung von Statuen Erster Losungswort an Prätorianer „optima mater“ 2 Liktoren zuerkannt vom Senat Tragen Hoheitszeichen amtl. Gewalt vor ihr her Virgo vestalin maxima nur 1 Liktor voran Sondertruppe aus Germanen zusätzlich zu Prätorianern Volle Entscheidungsgewalt in öffentlichen u. priv.Dingn Summum omnium rerum privatarum publiarumque (Suet.Nero) Bisher Aufgabe der Magistrate, Senat, Herrscher Münzprägungen

153 Agrippina Minor – Nero Ehrung als Neros Mutter
Verehrung zu Geburtstagen – Opfer an sie Priesterin des vergöttl. Claudius Tempel am Caelius Errichtung von Statuen Erster Losungswort an Prätorianer „optima mater“ 2 Liktoren zuerkannt vom Senat Tragen Hoheitszeichen amtl. Gewalt vor ihr her Virgo vestalin maxima nur 1 Liktor voran Sondertruppe aus Germanen zusätzlich zu Prätorianern Volle Entscheidungsgewalt in öffentlichen u. priv.Dingn Summum omnium rerum privatarum publiarumque (Suet.Nero) Alle kaiserlichen Geschäfte erledigt Mit Gesandtschaften verhandelt Mit Städten und Amtsträgern and. Staaten korrespondiert Bisher Aufgabe der republik. Magistrate Münzprägungen

154 Agrippina Minor – Nero Zeichen der Macht Nero wird Herrscher 54 n.
Tod des Claud. bewusst geheimgehalten Erster Losungswort ans Heer „optima mater“ Münzprägungen Machtdemonstration von A. Goldmünze A. und Nero auf Vorderseite (frühest.Präg.?) Erstmals Frau auf Vorderseite Machtverlust (?) 2. Münzemissionen: Rückzug A.‘s Beide auf Vorderseite, er im Vordergrund Neros Name im Avers im Nominativ Name der A. im Dativ am Revers

155

156 Nero und Agrippina Anspruch der Dominanz der Kaisermutter ? Eck 1993, 62-64

157 Nero und Agrippina Anspruch der Dominanz der Kaisermutter ? Sie Augusta, er nur Caesar – Abb. Auf Avers nicht wie Unter Claud. Am Revers; Eck 1993, 62) – AGripp.Stadtgründ.Köln

158 Eck 1993, 58

159 Eck 1993, 58; 66: Hinweis auf Zurückdrängen der Macht A
Eck 1993, 58; 66: Hinweis auf Zurückdrängen der Macht A.s; sie im Higr; Erwähnung A.s nur im ersten Reg. Jahr auf Münzen; 2.trib.pot. Nicht mehr, stützt Chronologie des Tacitus Aber bis 59 öffentl. Feier des Geburtst. Der Mutter, Opfer für Concordia – Ehrereisung güber Mutter; Spiele in Neapel durch Augustales für Nero und Agripp. Augusta

160

161 Opposition gegen Agrippina
Agrippina J. – und Nero Opposition gegen Agrippina durch Nero ab 55 n. (?) Entlassung von Pallas (libertus a rationibus) Tötung des Britannicus Folge der Drohung der A. ihn zu fördern – Gefahr für Nero Affären des Nero (Acte) Vernachlässigung der Octavia Später Geliebte Poppea Sabina Entzug der Prätorianersoldaten u. Liktoren Vertreibung der A. aus Palatin (Palast) Planung der Ermordung durch Sohn

162 Opposition gegen A. Durch domus Augusta ? Agrippina J. – und Nero
Anklage durch Feindinnen wegen Umsturzplänen Domitia (Schwester der ermordeten) Iunia Lepida (Schwester des Verlobten der Octavia) Beseitigung der Mutter durch Nero angedacht Wegen angebl. Umsturzpläne A.s Anklage durch Verbündete abgeschmettert (Burrus) Poppeas Triumph? Geliebte des Nero, ab 58 n. Will offizielle Ehefrau werden (gegen Domitia u. A.) Erst 3 Jahre nach Muttermord geheiratet – spricht dagegen Psychische Belastung des Nero? Mutter will seine Geliebte werden

163 Ende der Macht Ermordung der A. 59 n. Agrippina J. – und Nero
Misstrauen der A. Einladung nach Baiae – Luxusstrand akzeptiert Versöhnung mit Sohn Rückkehr zu Villa Mit präpariertem Schiff - gescheitert Rettung der A. Ermordung in Villa Durch Befehlshaber der Flotte von Misenum (Anicetus) Postume Verleumdungen durch Nero Damnatio memoriae

164 Eck 1993, 76: Porträt A.s mit Meißel gelöscht
(Parell. Späterer Münzen Neros)

165 Ende der polit. Macht der A.
Agrippina J. – und Nero Ende der polit. Macht der A. Ermordung der A. 59 n. Misstrauen der A. Einladung nach Baiae – Luxusstrand akzeptiert Versöhnung mit Sohn Rückkehr zu Villa Mit präpariertem Schiff Rettung der A. Plan gescheitert des Anicetus Ermordung in Villa Durch Befehlshaber der Flotte von Misenum, Anicetus Postume Verleumdnungen durch Nero Morde unter Claudius, Anschlag auf Herrscher, Herrschaftsübernahme, nur in Germanien Andenken bewahrt Damnatio memoriae

166 Agrippina Minor - Forschung
Rolle/Identität der Agrippina Literar. Stereotypen/Topik Negativzeichnung Herrschsüchtig Heiratet Onkel Claudius Will Sohn Nero an die Macht bringen Intrigant/Grausam Ermordung des Ehemannes Ermordung von potent. Konkurr. ihres Sohnes Ambivalente Charakter-Darstellung Dynastische Interessen Alles zum Wohle ihrer Sohnes Nero

167 Agrippina Minor - Forschung
Tendenziöse Berichterstattung Stereotypie/Topik Instrumentalisierung der Kaiserfrauen Durch Herrscher/Senat Für Herrschaftsideologie der Kaiser Zur Negativ/Positiv-Zeichnung der Herrscher Eigene Machtpolitik? Augusta-Titel erstmals zu Lebzeiten Der Damnatio memoriae verfallen Nach Ermordung durch eigenen Sohn

168 Forschung - Agrippina Minor
Traditioneller Forschungsansatz Quelleninterpretation Stellung innerhalb der Domus Augusta Agrippa und Caligula Agrippina und Claudius Agrippina und Nero Rollenverständnis der Agrippina Neuer Forschungsansatz Strukturelle Quellenanalyse System. Erfassung der Handlungen Agrippinas Nach Einzelautoren – Tacitus

169 Agrippina Minor - Forschung
Tendenziöse Berichterstattung Geschichtsschreibung Negative Stereotypie (sehr einheitlich) Gründ variabel: trad. Frauenrolle Charakterisierung von Herrschern Instrumentalisierung für Herrschaftsideologien der Kaiser (auch Münzen) Lesung aller Quellen Kritische Auseinandersetzung geboten Topik, Typisierungen deutlich Frauenrollen nur in Interaktion mit Macht/Herrschern fassbar

170 Agrippina Minor - Forschung
Rollenverständnis Fortschrittl. Frauenrolle bei A. Erstaunliche Macht u. Beteiligung an Herrschaft Durch Privilegien – polit. Machtposition Beeinflussung des Princeps für (persönl.?) Eigeninteressen Traditionelle Frauenrolle Spielraum nur im gestatteten domus-Bereich Dynast. Position als Gattin u. Mutter Einfluss der A. auf politisches (res publica) fraglich Nur über männl. Agitatoren ihres soz. Netzwerkes Keine rechtliche Kompetenz/institut. Macht durch Ehrungen/Privilegien

171 Agrippina Minor - Forschung
Forschungsansatz – Neu Traditionelles weibl. Rollenverständnis auch bei A. Spielraum nur im gestatteten domus-Bereich Dynast. Position der Gattin u. Mutter im Mittelpunkt Einfluss der A. auf politisches (res publica) fraglich Nur über männl. Agitatoren ihres soz. Netzwerkes Bewusste Negativ-Zeichnung der A. = Neue Form der Quellenanalyse Lesung „gegen den Strich“ Methodisches Auswerten der Texte Sammlungen der Handlungen der A gesamt

172 Agrippina Minor - Forschung
Forschungsansatz – Neu Traditionelles weibl. Rollenverständnis auch bei A. Spielraum nur im gestatteten domus-Bereich Netzwerk erlaubter Kontakte Position der Gattin u. Mutter im Mittelpunkt Bewusste Negativ-Zeichnung der A. zur Charakt. der Herrscher Claudius: Schwäche der Herrschaft (Effeminierte Unmännlichkeit) Einfluss der A. auf politisches (res publica) fraglich Nur über männl. Agitatoren = Neue Form der Quellenanalyse Lesung „gegen den Strich“ Wiederholte Widersprüchlichkeit z. B. bei Tacitus Berücksichtigung der Intentionen der Überlieferung Methodisches Auswerten der Texte Sammlungen der Handlungen der A.) - 44 gesamt

173 Agrippina Minor - Forschung
Strukturelle Quellenanalyse/bei Einzelautor Sammlungen der Handlungen der Agrippina 44 gesamt Erzählstrukturen in Tacitus 1. Art der Erzählstrukturen 1 Drittel Agrippina als direkt Handelnde Einwirkg. auf Adressaten/Objekt ihres Handelns (Ergebnis Weitere Indirekte Handlungen (über Personen Absicht verwirklicht) Reine Sprechhandlungen (ohne Ergebnis) 2. Einheitlichkeit der Handlungsabsichten/Ziele von A. Erreichung der Position einer Gattin Sicherung der Thronnachfolge Erhaltung und Verteidigung des mütterlichen Einflusses auf Sohn 3.Mittel der Zielerreichung „Intrige“ = Mütterliche Zuwendung, Verführung

174 Agrippina minor bei Tacitus
„Die unterschiedlichen Elemente des Agrippina-Bildes ergeben keine kohärente Figur. Die reale, konkrete Person der Mutter Neros lässt sich aus den widersprüchlichen Facetten des Agrippina-Bildes nicht rekonsturieren: Ob Agrippina nun tatsächlich eine ‚machthungrige, durch krankhafte Herrschsucht getriebene Frau, war, gleichgültig gegenüber konventioneller Moral und Hauptakteurin einer unwiderstehlichen Verquickung von Verrat, Inzest und Mord, wie dies Autoren des 20.Jh. postulieren, dies können wir heut nicht mehr entscheiden; Agrippina ist für uns nur noch greifbar als literarisch konstruierte Figur. Darüber hinaus gibt sie uns Einblick nicht nur in die weibliche Lebenspraxis einer Gattin und Mutter der domus Augusta, sondern darüber hinaus in die Handlungsräume römischer Aristokratinnen“. Späth Th., Skrupellose Herrscherin? Das Bild der Agrippina minor bei Tacitus, in: Späth Th., Wagner-Hasel B. (Hg.), Frauenwelten in der Antike, Stuttgart Weimar 2000, (a.O.275)

175 Agrippina Minor - Forschung
A. entspricht tradition. Frauenbild Negativ-Zeichnung der A. zur Charakt. des Claudius Schwäche der Herrschaft (Effeminierte Unmännlichkeit) Einfluss der A. auf politisches (res publica) fraglich Nur über männl. Agitatoren Rolle nur über geneal. Abstammung definiert Spielraum nur im gestatteten domus-Bereich Netzwerk erlaubter Kontakte Freigelassen, Senatoren, Ritter, Verwandte Position der Gattin u. Mutter Absichten nur in dieser Richtung Neue Form der Quellenanalyse Lesung „gegen den Strich“ Wiederholte Widersprüchlichkeit z. B. bei Tacitus Berücksichtigung der Intentionen der Überlieferung Methodisches Auswerten der Texte (Sammlungen der Handlungen der A.)

176 Agrippina J. - Forschung
Das Bild in der Forschung Pro: Neues Frauenbild bei A. Neue Frauenrolle definiert Mehr Macht u. Beteiligung an Herrschaft Livia und A. erste Kaiserinnen Vorsicht Pro: Taditionelles Frauenbild Negat. Zeichnung der A. zur Charakt. des Claudius Schwäche der Herrschaft (Effeminierte Unmännlichkeit) Einfluss der A. auf politisches (res publica) fraglich Nur über männl. Agitatoren Rolle nur über geneal. Abstammung definiert Spielraum nur im gestatteten domus-Bereich Netzwerk erlaubter Kontakte Freigelassen, Senat., Ritter, Verwandte Position der Gattin u. Mutter Absichten nur in dieser Richtung Widersprüchlichkeit bei Tacitus Nicht wie Messalina bei Herrschaft – aber Gier wie Messalina (Horti) Unerträglkeit des Sohnes als Herrscher – will nur seine Herrschaft

177 Bauman R.A., Women and politics in Ancient Rome, London/New York 1992
Bibliographie Barrett A.A., Agrippina, Sex, Power, and Politics in the Early Empire, London 1999 Bauman R.A., Women and politics in Ancient Rome, London/New York 1992 Burckhardt, Leonhard/Ungern-Sternberg von, Jürgen (1994), Cornelia. Mutter der Gracchen. In: Dettenhofer, Maria H., (Hg.): Reine Männersache? Frauen in Männerdomänen der antiken Welt. Köln –Weimar –Wien: 97–132 Dettenhofer, Maria H., Hg. (1994): Reine Männersache? Frauen in Männerdomänen der antiken Welt. Köln –Weimar –Wien Dettenhofer, Maria H. (1994): Die Frauen von Sparta. Ökonomische Kompetenz und politische Relevanz. In: Dettenhofer, Maria H. (Hg.): Reine Männersache? Frauen in Männerdomänen der antiken Welt. Köln –Weimar –Wien:15–40 Eck W., Agrippina, die Stadtgründerin Kölns: eine Frau in der frühkaiserzeitlichen Politik. Greven, Köln 1993. Eck W.,Agrippina die Jüngere neben Claudius: der Weg zur Macht; Agrippina die Jüngere nben Nero: Griff nach der Macht und Sturz, in: Temporini Gräfin Vitzthum H. (Hg.), Die Kaiserinnen Roms, München 2002, siehe Feichtinger, Barbara/Wöhrle, Georg, Hg. (2002): Gender Studies in den Altertumswissenschaften. Möglichkeiten und Grenzen. Trier Föllinger, Sabine (2002): Frau und Techne: Xenophons Modell einer geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung. In: Feichtinger, Barbara/Wöhrle, Georg (Hg.): Gender Studies in den Altertumswissenschaften. Möglichkeiten und Grenzen. Trier: 49–63 Flach D., Seneca und Agrippina im antiken Urteil, in: Chrion 3, 1973, Frass, Monika (1997): Gesellschaftliche Akzeptanz ‚sportlicher’ Frauen in der Antike. In: Nikephoros 10: 119–133 Fries, Jana Esther/Rambuschek, Ulrike, Hg. (2011): Von wirtschaftlicher Macht und militärischer Stärke. Beiträge zur archäologischen Geschlechterforschung. Münster/New York/München/Berlin FRuGAE. Datenbank: Frauen(bild) und Gender Aspekte in der antiken Ethnographie. < Günther, Lisa-Marie (1994): Aspasia und Perikles. Rufmord im klassischen Athen. In: Dettenhofer, Maria H. (Hg.): Reine Männersache? Frauen in Männerdomänen der antiken Welt. Köln/Weimar/Wien, 41–67 Günther, Rosmarie (2000): Matrona, vilica und ornatrix. Frauenarbeit in Rom zwischen Topos und Alltagswirklichkeit. In: Späth, Thomas/Wagner-Hasel, Beate (Hg.): Frauenwelten in der Antike. Geschlechterordnung und weibliche Lebenspraxis. Stuttgart/Weimar: 350–376

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181 Ende


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