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Bilder: Günther Crest Texte: Susanna Bummel-Vohland

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Präsentation zum Thema: "Bilder: Günther Crest Texte: Susanna Bummel-Vohland"—  Präsentation transkript:

1 Bilder: Günther Crest Texte: Susanna Bummel-Vohland
Kalender 2015 Bilder: Günther Crest Texte: Susanna Bummel-Vohland

2 2 von hinten, die mit den krallen und die welche die barren schleudern können zerrten uns auseinander, knebelten vernebelten, uns, die noch unverlebten, in ihre alten, leidvollen geschichten, die ohne boden sie zu ertränken suchten wir, strohhalm, den sie mitrissen reißen wollten in ihre engen todbringenden brunnen selbst schon unter wasser hörte ich nur die wasser über dir wie sie zusammenschlugen und friedlich der alte mandelbaum sich in die sonne dehnte und unberührt schien da griff ich nach einer wurzel und atmete. abwechselnd lauschte ich.

3 3 der mann in der hocke sitzt auf meinem linken knie ich bewege mich nicht er beäugt den abgrund, den spalt ich zwinge meine augen zu gletscherseen das blinzeln, nicht das funkeln kann ich unterdrücken als ich wieder einatme fliegen wir auf

4 4 dem wirren blick dem unruhgeist dem stundumstund leben entreißt kein schlaf, kein ruh du längst nicht mehr dein du dir bin ich schlaf du menschenkind an diesem ort, so ungeschwind schwind in den schlaf ich wieg dich dort am lange, lange weilend ort aus dem leben fort

5 5 jedem das gleiche jedem sein anteil jedem das seine jedem das notwendige jedem nach herkunft jedem nach leistung jedem nach seinen möglichkeiten jedem nach bedarf jedem nach wert jedem nach schicksal jedem nach seinem glauben jedem nach fremdem glauben jedem nur ohne glauben jedem nach mißtrauen jedem? einem alles manchen alles wenigen alles allen alles dem starken mehr dem schwachen mehr dem, der schon hat, dazu dem, der nichts hat, das falsche dem, der nichts will, das aufgedrängte dem, der braucht, das unbrauchbare dem, der sich aufgibt, den preis dem, der soll, das zwingende dem, der bittet, das erbetene dem, der nicht bittet, das für richtig gehaltene all das ist ungerecht

6 7 wenn sie mit großem maul kommen fuchtelnd die arme und die herzen eng die augen schlitze und fäuste denen man nicht die hand gibt nicht geben kann vereinzelt immer noch schicken wir sie in den bannstrahl der geht zwischen unseren augen hin und her da wirbeln sie verdrossen und mit der gewalt des lächelns zielt der pfeil, tut sie auf, bis sie glänzen bäumen sich erlöst in den blitz und fallend tuch zur erde und falten sich dort in bündel dann schlängeln sie weg zurück in die dornen! wie du lachst wackeln wir auf deinen beinen schau! der letzte kommt!

7 7 ohne daß wir zugleich nach der ursprünglich sinngebenden leistung fragten, entdeckende und verdeckende schwebten - so wie in einem leeren raum - über der lebenswelt wir

8 9 der mann, der in meinem rechten auge verschwand öffnete sein linkes auge für meine gedanken schleuste sein hirn durch das glied in mein ohr trank meine fruchtbarkeit mit dem mund rote hastige schlucke und wie heroin sog ich über die nase den samen er verschlang mich und mir genügte seine amygdala zum kriegsmantel

9 10 nichts stützte mich da, nichts verlangte weiterzuleben mit nichts als sehnsucht in unseren eigenen innenräumen von seltsamem früher gingen wir verloren und verlassen merkwürdig vertraut war uns nichts tag und nacht die gestirne um uns, wasser und erde aus uns vegetation, fauna, die urwelt aus uns und die anderen menschen unserem sehnennichts und gedankenetwas entstanden uns zum trost wir sahen sie küssen und wieder zuckte nur eine erinnerung seltsam schwach uns durchs herz

10 11 der große trenner des nichts. hell strahlte er auf zwischen uns und mit händen, ins leere bitterlichst ausgestreckt sahen wir uns voneinander gezogen gesogen jeder in seinen dunkelsten teil da blühte im klarsten nachtlicht blinkend, mit sternlichtern übersät, ein all und das all dehnte sich aus und das nichts drang ins alles ein und wir wurden selbst teil des nichts schleuderten alles von uns in die dunkelheit und behielten nichts und ein ahnen.

11 12 traute ich, wie es sich so ergeben hatte, mein offenes sturmfähiges geschütz einmünden in eine sprechanlage, womit zu sprechen mir geboten schien. das vertraute waswillstdu bellte kurzüberrascht und sirrte doch mit unter- und obertönen, so daß ich vertraute, wie ohne grund es auch sein möchte, und im letzten fegefeuer drei stockwerke hindurch, hindu wiederbärendlich mich schmiß in ein dunkel kurz freudezuckendes gesicht. pochte das herz mir! der atem versagen wollte – allein: ich wollte! kurze klärung des gegenüberwiderstandes im ersten ziehen der nicht gegebenen hand wie ohne waffenstillstand konnte ich spüren den krieg. über ihm aber ein lächelnder halbmond, der nur schlecht unterdrückt, ein, zwei strahlen schickte mit vollem ton über das leidende antlitz, eine schlechte verkürzung der anhiebliebe im leibe.

12 13 da sprang mich ein wohnen an, dieses selbstigste selbst eines menschen und machte mir klar, doch zu kurz, wie notwendig ihn ein stillen umgeben mußte, ein teilen mit freunden, doch nachher gereinigt, ein klar, ein hell, ein konzentrat. und ich wußte sogleich, wie sich alles wand, durcheinander, schwer zu zwingen, zerreißen wollte, hier nicht und dort nicht mehr zu hause, sich fassen und formen mit großer mühe und standhalten dem, was forderte, anforderte, verdient sein wollte, bestanden und gekonnt im unaufgeräumten inneren. er wies mir den platz in meiner idee zu, sagte dem wächter umgehend bescheid, rief ihn zu hilfe gar, gepeinigt vom ersehnten augenblick, der ihm nun zu mächtig schien nach den vielhunderten vorbildern seiner bebenden seele

13 14 mein kleines, maulbeerfarbenes gedichtbuch bist du, mond in das er mir diktiert seine schreie und morde sein gekreische in hohen tönen und das tobende beben aus dem stamm mit dem fernrohr lese ich dort aus den palmblättern seiner hände in dir und mit dir schreibt er schmale sicheln, halbmondschilde und runde potenz wie du, fällt er nicht aus dem akt in die potenz; selbst ideentrunken, akzidentialien sind wir uns nicht nur, wie du, drängte sich seine seele ihm zwischen die beine sich, so stieße - das fehlt noch! - er das nächtliche fenster auf: suchtete worte in fleisch mir und ich - mit dem wandelbaren geschlecht - gebe umgestülpt sie ihm wieder und wieder und wieder wie dir

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15 16 das poehouse ist schon oft zerfallen denn in ihm wüten sichselbstlebend die dämonen die unsichtbaren, die sich setzen in die steine und dort zersetzen malmend innen sein vom scheine sie singen dort und heulen in den mauern und quälen weiche seelen mörsernd in ein auseinanderfallen es ist kein kartenhaus - vielmehr ein haus aus büchern mit leben eingedruckt, insignien, inkunabeln so wie die liebenden, wenn sie sich nicht mehr haben auf ihren stirnen ihre seelen gegenseitig tragen so tragen diese bücher auf den seiten male des hauses usher. - regale um regale. und just die alten, abgegriffnen bücher, jene wohl vertrauten sind es, um deretwillen die erbauer wände bauten damit der reine geist um dieses zweitich bruderschwester heim fände, heimat, adel, strafloses geläster bis in den tod, den untergang hinein... um eben daraus neu und wieder selbst: und ohne falschen schein: zu sein...

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17 18 in weißen nächten, erik stjernefala, stehst du am fenster ohne deinen großen namen bist ein ahnen deiner solveig bist bei mir in weißen winternächten, erik sunisgulda, sind wir kinder mit magie in einer großen kirche schwören bei der hugenottenkerze wir sind deinetwegen hier in weißen einsamnächten, erik fjöllderlieba, weiß ich dich in diesem bann und frage nicht wohin es ging mit dir. die zeitungen sind alle falsch du trauerst hier in weißen weisheitsnächten, erik ritterskjölda, legen wir das leben aus wie es so unvereint zu seinem ende geht. ich bin nicht hier, mein herz, ich bin bei dir in weißen liebesnächten, erik sneenflocka, einen wir uns weiß auf weiß in ein papier ist eine seite nur im großen buch ich liebe dir

18 19 von august bis abzeits in einen neuen frühling sind wir nur schemen in dahineilenden wolken dort beleuchtet die sonne, wie aus einem kätzchen erst ein buch wird und dann dein liebes gesicht und aus einem bergsee wird mein mund der sagt dir an seinem ufer schöne dinge in rüschiger frauenhandschrift und abends im lavendel riechst du minze und süßfrauenmilch daraus werde dann ich und du ein würzig duftender komet am nachtklaren himmel verlege dich, liebster, zu dir bin ich ganz unverlegen

19 20 in der innersten kammer, dort wo wir immerfort sind und nie hingehen wo die wände rötlich pochen die zeit uns keinen sekündlich zweiten schlag versetzt dort, wo nichts hinreicht als die nächtlichen tränen und das höchste wachsein keine äußere erscheinung (die rast an den glasfassaden, umkreis) findet dort ruhe wo die zeit nicht hin kann die engsten nicht bedrängen ort der vor sich selbst verborgenen geheimnisse (wie süß du bist in deinem unbedingten wollen!) da sitzt du mir gegenüber weiß wie meine arme und vollkommen und immerzu sehe ich dich an (fasziniert und bezaubert) während in den vorkammern alle arten von filmen laufen in denen wir mitspielen weil wir leben auf laken und leinwänden anderer

20 21 wie die kubine dann in seinen tränen schwimmt ein stiller wunderschöner fisch dem er beichtet

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