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Veröffentlicht von:Julius Glöckner Geändert vor über 9 Jahren
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Alkohol- und Medikamentenmissbrauch im Alter
Dr. med. Thomas Finkbeiner Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Facharzt für Neurologie Chefarzt am Evangelischen Krankenhaus Lütgendortmund Handout nur zum privaten Gebrauch
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Was sind die häufigsten psychischen
Störungen? (12-Monatsprävalenz: Wittchen und Jacobi 2012) Anorexia Nervosa 0,7 Körperlich bed. psych. St. 0,9 Jedes Jahr sind 33,3% (95% KI: 31,8-34,8) der Bevölkerung von mindestens einer Störung betroffen Medikamentenmißbrauch/abh. 1,5 Posttraumatische St. (PTBS) 2,4 Psychotische St. 2,4 Bipolare Störungen 2,8 Somatoforme St. 3,3 Zwangsstörungen 3,8 Unipolare Depression 8,2 Alkoholstörungen 11,2 Angststörungen 16,2 12-Monats- Prävalenz (%) 2 4 6 8 10 12 14 16 18
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Die häufigsten psychischen Störungen bei Männern und Frauen
1,1 Anorexia Nervosa Frauen: 35,9% (95% KI: 33,3-38,0) 0,2 Männer: 30,7% (95% KI: 28,6-32,9) Körperlich bed. PS 1 0,8 Medikamentenst. 2 1,5 3,8 PTBS 0,9 3 Psychot. Störungen 1,8 Bipolare Störungen 3,1 2,8 Somatoforme St. 4,9 1,7 Zwangsstörungen 4,2 3,5 Unipolare Depression 11,4 5,0 3,9 Alkoholstörungen 18,4 Angststörungen 22,6 9,7 12-Monats- 24 Prävalenz (%) 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22
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Häufigkeit von Alkoholabhängigkeit im Alter ?
Von der Psychiatrie „übersehen“ In einer auf berufliche Rehabilitation ausgerichteten Suchthilfe „Randthema“ Doppelte Stigmatisierung: Sucht und Alter !
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FRAUEN: RKI 2012
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MÄNNER: RKI 2012
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RKI 2012: GEDA
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RKI 2012: GEDA
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Auch Suchtpatienten leben länger !
Rübenach 2007
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BMFSFJ: Genderreport 8.1 Lebenserwartung von Neugeborenen in Deutschland: Mädchen 81 Jahre Jungen 75 Jahre Die Lebenserwartung hat sich seit 1900 fast verdoppelt: für Frauen von 43 auf 81 Jahre Der Unterschied Mann / Frau blieb kontinuierlich Bundesministerium für Familien, Senioren Frauen und Jugend
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Sind das die Gründe ???
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Oder das ???
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Oder doch eher das?
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Martin Grotjahn 1904 - 1990 Illusionärer Charakter dieser Phantasie
„Vor vielen Jahren hatte ich große Erwartungen an das Alter. In meinen Phantasien wurde ich weise, vielleicht etwas losgelöst von den Sorgen dieser Welt; Wünsche und Versuchungen ließ ich hinter mir, jedoch ohne Frustration und deshalb auch ohne Ärger. Schließlich, so meine Vorstellung, würde ich ohne Schuldgefühle und Verpflichtungen einfach leben. Das würde die wahre Freiheit sein, Freiheit von innerem Druck und äußerer Bedrohung. Ich dachte, dass ich als alter Mann endlich das sein könnte, was ich zu sein wünschte, Ich selbst und frei.“ Illusionärer Charakter dieser Phantasie Das Alter verlangt Opfer ab
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ALTER Kristalline Intelligenz Hoch Kognition Alter
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ALTER Kristalline Intelligenz Hoch Lebensqualität Kognition Alter
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ALTER Kristalline Intelligenz Hoch Lebensqualität Kognition Alter
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Konsequenzen Einstellung gegenüber Alkohol in unserer Gesellschaft ist mit dafür verantwortlich, dass die Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit vom Betroffenen und seiner Umwelt oft erst viel zu spät entdeckt wird
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Ländervergleich Alkoholkonsum pro Kopf der Bevölkerung ≥ 15 Jahre:
Deutschland 12,9 Liter reiner Alkohol gesamt Tschechien 16,6 Liter Rumänien 16,3 Liter Schweden 8,8 Liter Norwegen 8,3 Liter Türkei 3,6 Liter
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Regeln und Normen im Umgang mit Alkohol im deutschen Sprachraum
Erwachsene trinken Alkohol, Kinder nicht Männer trinken mehr Alkohol als Frauen Alkohol trinkt man auf Partys und nicht zum Frühstück Lindenmeyer 2010
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Konsequenzen für die Behandlung von Alkoholabhängigen
Einstellung gegenüber Alkohol in unserer Gesellschaft ist mit dafür verantwortlich, dass die Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit vom Betroffenen und seiner Umwelt oft erst viel zu spät entdeckt wird Notwendigkeit, eine besondere Sensibilität und Genauigkeit bezüglich des Umgangs mit Alkohol zu entwickeln Vorbeugung von Verharmlosung der Veränderungen des Trinkverhaltens
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Probierkonsum Gelegenheitskonsum Gewohnheitskonsum Mißbrauch / Sucht
Suchtentwicklung I Mißbrauch / Sucht Therapie Rückfall Probierkonsum Gelegenheitskonsum Gewohnheitskonsum
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F1x.2 Abhängigkeitssyndrom Diagnostische Leitlinien 1 - 6: (Teil 1)
Die Diagnose Abhängigkeit soll nur gestellt werden, wenn irgendwann während des letzten Jahres drei oder mehr der folgenden Kriterien vorhanden waren: Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, Substanzen oder Alkohol zu konsumieren Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und der Menge des Substanz- oder Alkoholkonsums Ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des Konsums
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F1x.2 Abhängigkeitssyndrom Diagnostische Leitlinien 1 - 6: (Teil II)
Nachweis einer Toleranz Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügen oder Interessen zugunsten des Substanzkonsums Anhaltender Substanz- oder Alkoholkonsum trotz Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen. (Körperlich, sozial oder psychisch)
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Empfehlung für risikoarmen Alkoholkonsum bei Erwachsenen (Seitz u
Empfehlung für risikoarmen Alkoholkonsum bei Erwachsenen (Seitz u. Bühringer 2008) Männer Frauen 24 g (0,5 l Bier bzw. 0,25 l Wein) max. 5 Tage / Woche 12 g (0,25 l Bier bzw. 0,125 l Wein) max. 5 Tage / Woche
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Riskanter Alkoholkonsum
30 g 0,75 l Bier oder 1/2 l Wein: Erhöhtes Risiko bei Männern: Lebererkrankung, erhöhter Blutdruck, Krebs 20 g 1 Flasche Bier oder 1/4 l Wein Erhöhtes Risiko bei Frauen: Lebererkankung, Brustkrebs
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Prävalenz der Anwendung von Benzodiazepinen: DEGS1 2013
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Suchtentwicklung Zeit Konsummenge
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Zielhierarchie für die Suchtbehandlung (nach Körkel 1997)
Lebensgestaltung in Zufriedenheit Dauerhafte Abstinenz Verlängerung der Suchtstoff-freien Perioden Reduzierung des Konsums und der Exzesse Sicherung des möglichst gesunden Überlebens Sicherung des Überlebens
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Veränderung erreichen:
Hausarzt Selbsthilfe Beratungsstellen Pflegedienste, Seniorendienste Gesundheitsämter Ambulanzen der Krankenhäuser Stationäre Behandlung Fachkliniken
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CAGE TEST Haben Sie schon einmal das Gefühl gehabt, Ihr Alkoholkonsum wäre zu hoch? (Cut down drinking) Haben sie sich schon einmal darüber geärgert, daß Sie von anderen wegen Ihres Alkoholkonsums kritisiert wurden? (Annoyance) Haben Sie sich schon einmal schlecht oder schuldig wegen Ihres Alkoholkonsums gefühlt? (Guilty) Haben Sie schon einmal Alkohol bereits frühmorgens getrunken, um Ihre Nerven zu beruhigen oder einen „Kater“ loszuwerden? ( Eye opener)
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Veränderung erreichen:
Hausarzt Selbsthilfe: Kontaktstelle Selbsthilfe Do Beratungsstellen Pflegedienste, Seniorendienste Gesundheitsämter Ambulanzen der Krankenhäuser Stationäre Behandlung Fachkliniken
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