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Einführung in die Fachdidaktik Mathematik 2

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Präsentation zum Thema: "Einführung in die Fachdidaktik Mathematik 2"—  Präsentation transkript:

1 Einführung in die Fachdidaktik Mathematik 2
Günter Hanisch Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien

2 Historische Betrachtungen im MU
Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien

3 Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien
Literatur Kaiser, Hans u. Nöbauer, Wilfried: Geschichte der Mathematik für den Schulunterricht   HPT, Wien, 1998 Kronfellner Manfred: Historische Aspekte im Mathematikunterricht. Eine didaktische Analyse mit unterrichtspraktischen Beispielen. HPT, Wien, 1998 Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien

4 Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien
Warum? Wissenschaftstheoretische Ziele „Mathematikunterricht behandelt Sachverhalte, die zum größten Teil seit langem bekannt sind. Die Schüler lernen ein Kulturgut kennen, von dem sie den Eindruck der Abgeschlossenheit erhalten. ... Die Entwicklungsfähigkeit der Mathematik erkennt praktisch kein Schüler.“ (Vollrath 1987, S. 374) Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien

5 Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien
Warum? Epistemologische Ziele „Wie soll eigentlich ein Abiturient die Frage beantworten: Worauf richtet sich das Erkenntnisinteresse der Mathematik? Was will der Mathematiker wissen? Die Antwort soll doch sicher nicht heißen: Er will wissen, welche Extremwerte ein gewisses Polynom hat, oder in welchem Punkt sich eine Gerade und eine Ebene im Raum schneiden. In dieser Beziehung haben wir eine fundamentale Diskrepanz zwischen der Mathematik und allen anderen Fächern. Weder der Musiklehrer noch der Deutschlehrer lassen sich von den Schwierigkeiten abschrecken: Die Schüler lernen an erstklassigen Beispielen unserer kulturellen Tradition, ihren Geschmack zu bilden. Hier hat die Mathematik ein Defizit, in der Schule wie auch in weiten Bereichen des Hochschulunterrichts.“ (Artmann/Spalt/Gerecke 1987, S. 217f.) Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien

6 Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien
Warum? Metamathematische Lernziele „Die Schüler sollen beispielsweise: Probleme des Definierens, Beweisens, der Exaktheit erkennen, ... die Veränderlichkeit mathematischer Begriffe in der historischen und in der persönlichen Entwicklung kennen lernen, ... Einsichten in grundlegende wissenschaftliche Verfahrensweisen und Denkvorstellungen ... gewinnen.“ (alter Lehrplan der Oberstufe AHS) Die maßgebliche Rolle mathematischer Erkenntnisse und Leistungen in der Entwicklung des europäischen Kultur- und Geisteslebens macht Mathematik zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Allgemeinbildung. (neuer Lehrplan der Oberstufe AHS) Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien

7 Warum? ●Wissenschaftssoziologische Ziele
Sesshaftwerdung => Mathematik wichtig für Bewässerung, Berechnung des Nahrungsmittelbedarfs bei größeren Vorhaben (Pyramidenbau), Ausbau des Verkehrs, (Ansätze einer) Vereinheitlichung der Maße u. a. m. Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien

8 Vereinheitlichung der Maße
Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien

9 Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien
Warum? Wissenschaftssoziologische Ziele Gesellschaftssystem der Griechen macht (auf Grund des materiellen Wohlstandes einer gehobenen Schicht) Wissenschaft im heutigen Sinn salonfähig und möglich. Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien

10 Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien
Warum? Ausbreitung des Islams: Verbreitung (und Weiterentwicklung) des antiken (mathematischen) Wissens. Bedrohung Konstantinopels durch das Osmanische Reich im 14./15. Jahrhundert => viele byzantinische Gelehrte wanderten nach Westen, insbesondere nach Italien => Einfluss auf das Gedankengut der Renaissance sowie auf die Ausbildung des naturwissenschaftlichen Weltbilds und der Mathematik Entdeckungsreisen zu Beginn der Neuzeit => Kartographie und Navigation => genaue Uhren => theoretische Mechanik => Motivationsschub für die Mathematik. Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien

11 Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien
Warum? Institutionalisierung der Mathematik an Schulen und Universitäten im 18. und 19. Jahrhundert hat insbesondere auf dem Gebiet der (reinen) Mathematik zu raschen Fortschritten geführt. Im Zuge der humboldtschen Universitätsreform wurde die Mathematik der Griechen „wieder entdeckt“ und die axiomatische Methode Euklids zum Paradigma der Mathematik. In der Gegenwart sind neben den Universitäten auch die Industrie – insbesondere die Rüstungsindustrie – für die Weiterentwicklung der Mathematik von (entscheidender) Bedeutung (z. B. Computer, Informatik, künstliche Intelligenz, Codierungstheorie, Kryptographie, Optimierung, ...) Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien

12 Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien
Warum? Historische Ziele Aufzeigen der gegenseitigen Bedingtheit von politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Strukturen in Vergangenheit und Gegenwart trägt zur Bildung eines originären Geschichtsbewusstseins bei. Somit kann im Mathematikunterricht auch ein Beitrag zu diesen, dem Geschichtsunterricht zuzurechnenden Zielen geleistet werden. Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien

13 Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien
Warum? Kulturelle Ziele Viele Zielsetzungen anderer Fächer des üblichen Fächerkanons können als (gemeinsames) Bemühen um ein Näherbringen kultureller Werte interpretiert werden: Literatur, Kunst, Musik, Philosophie, Religion, etc. haben ihre Geschichte. Auch Mathematik ist Teil der Kultur; die Vermittlung ihrer Geschichte kann einen ebenso wertvollen Beitrag zu diesem globalen Ziel leisten. Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien

14 Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien
Warum? Affektive Ziele Methodische Auflockerung Motivationale Aspekte Abbau psychischer Barrieren Akzeptanz von Mathematik durch „Patriotismus“ Kulturelle Integration Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien

15 Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien
Anekdoten: Adelbert von Chamisso: Vom pythagoreischen Lehrsatz Die Wahrheit, sie besteht in Ewigkeit, Wenn erst die blöde Welt ihr Licht erkannt; Der Lehrsatz nach Pythagoras benannt Gilt heute, wie er galt zu seiner Zeit. Ein Opfer hat Pythagoras geweiht Den Göttern, die den Lichtstrahl ihm gesandt; Es taten kund, geschlachtet und verbrannt, Einhundert Ochsen seine Dankbarkeit. Die Ochsen seit dem Tage, wenn sie wittern, Dass eine neue Wahrheit sich enthülle, Erheben ein unmenschliches Gebrülle;   Pythagoras erfüllt sie mit Entsetzen; Und machtlos sich dem Licht zu widersetzen Verschließen sie die Augen und erzittern. Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien

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Historische Kurzinformationen Descartes bezeichnete die negativen Zahlen als ,falsch‘ und vermied ihren Gebrauch Mathematische Zeitgeschichte Nonstandard Analysis Kontinuumshypothese Gödels Unvollständigkeitssatz Fuzzy-Mengen, Fuzzy-Geometrie, Fuzzy-Logik Der Beweis des „Großen Satzes von Fermat“ Vier-Farben-Satz; Computerbeweise Computertomographie, Radon-Transformation Codierungstheorie, Kryptographie Fraktale Chaostheorie Industriemathematik Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien

17 Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien
Vermittlung historischer Fakten via Rechenaufgaben Dezimalsystem => Zahlsysteme der Ägypter und Babylonier Grundrechenalgorithmen => Ägyptische Multiplikation und Division Bruchrechnen => Ägyptische Bruchdarstellung ähnliche Dreiecke => Berechnung des Erdumfanges durch Eratosthenes, Methoden zur Lösung der Winkeldreiteilung und der Würfelverdoppelung Kreis und Kreisteile => Approximation von π im Laufe der Zeiten, Möndchen des Hippokrates quadratische Gleichungen => Methode des Alkhwarizmi komplexe Zahlen => komplexe Zahlen bei Cardano und Bombelli Kegelschnitte => Delisches Problem der Würfelverdoppelung Differenzialrechnung => Extremwertmethode des Fermat, Parabeltangente nach Fermat, Leibniz‘sche Symbolik (Differenziale) Integralrechnung => Cavalieri‘sches Prinzip, Cavalieris Indivisibilien Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien

18 Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien
Entwicklung mathematischer Teilgebiete Entwicklung des Funktionsbegriffes Historisches zur Trigonometrie Geschichtliche Bemerkungen (zur Potenzrechnung) Historischer Rückblick zu Logarithmen Historisches zur Differenzialrechnung Historisches zur Integralrechnung Entwicklung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs Einblicke in die Geschichte der Infinitesimalrechnung Geschichtliches zur Geometrie Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien

19 Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien
Fächerübergreifender Unterricht Entwicklung von Gesellschaftssystemen (insb. in Ur- und Frühgeschichte) und – in Abhängigkeit davon – von Mathematik (Zahlen, Zahlensysteme, Rechenhilfsmittel) Das antike Griechenland; die Geburtsstunde der wissenschaftlichen Mathematik Entdeckungsreisen und die Bedeutung der Mathematik für diese Ausbreitung des Islams – Verbreitung mathematischer Kenntnisse Renaissance, Barock, Aufklärung und der Aufschwung der Naturwissenschaften und der Mathematik (insb. der Analysis) Fachbereichsarbeiten Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien

20 Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien
Probleme „Die meisten Ziele des Mathematikunterrichts, gleichgültig welcher Richtung, können überdies nur dann befriedigend umgesetzt werden, wenn es gelingt, sie in den (leidigen) Prüfungsbetrieb und in die Leistungsbeurteilung zu integrieren. Prüfungsbeispiele müssen die Schwerpunktsetzungen des Unterrichts spiegeln.“ (Reichel 1991) Mathematik ist durch Männer dominiert Mathematik wird durch Kriege gefördert Günter Hanisch, Fachdidaktik, Fakultät für Mathematik, Uni-Wien


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