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POS / ADHS ZKM – Tagung 1.Sept Dr. med. Hannes Geiges

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Präsentation zum Thema: "POS / ADHS ZKM – Tagung 1.Sept Dr. med. Hannes Geiges"—  Präsentation transkript:

1 POS / ADHS ZKM – Tagung 1.Sept. 2010 Dr. med. Hannes Geiges
ADHS / POS November 08 POS / ADHS ZKM – Tagung 1.Sept. 2010 Dr. med. Hannes Geiges Facharzt für ADHS/ADS/POS 8630 Rüti Aug. 2010 Dr. med. Ph. Jenny, 9450 Altstätten

2 Inhalt Nur kurz Repetition der Begriffe Symptome Ursachen
Bedeutung des ADHS für Betroffene, „Seilschaft“ Gesellschaft Therapieziel Therapie Was ist Therapie? Wer braucht Therapie? Wer macht Therapien? Wie kann die Lehre/in Therapie machen? Aug 10 Dr. med. H. Geiges, Rüti

3 Ist das ADHS eine Krankheit ??
Begriffe Aufmerksamkeits- Defizit- Syndrom oder AD(Hyperaktivitäts-)S engl.: AD(H)D Psycho Organisches Syndrom Ist das ADHS eine Krankheit ?? Aug. 10 Dr. med. H. Geiges, Rüti

4 Nicht eine eigentliche Krankheit sondern eine Anpassungsstörung
Das ADHS-Kind kann sich den Anforderungen und Bedürfnissen der Gesellschaft nicht anpassen Die Gesellschaft wird mit der Eigenart des AHDS – Betroffenen nicht fertig (hat andere Wertvorstellungen) Aug. 10 Dr. med. H. Geiges, Rüti 4

5 Symptome (schulrelevante) des ADHS
Aufmerksamkeit: Konzentrationsschwäche Leichte Ablenkbarkeit durch äußere Reize Mühe mit der Daueraufmerksamkeit Schwierigkeiten zuzuhören Mühe Anleitungen zu befolgen Organisationsschwierigkeiten, Mühe Aufgaben/Aktivitäten zu organisieren Übermäßige Vergesslichkeit im Alltag Häufiges Verlieren und Verlegen, vergisst Dinge die für eine Aufgabe benötigt würden Aug. 10 Dr. med. H. Geiges, Rüti

6 Aufmerksamkeitsstörung
Aufmerksamkeitsdauer Alter 9

7 Aufmerksamkeitsstörung
Der Mensch ist keine Maschine, d.h. die „Batterie“ hat eine „Reservefunktion“ wenn man sehr stark motiviert ist, kann man sich wesentlich länger konzentrieren

8 Schulrelevante Symptome des ADHS
Hyperaktivität, Impulsivität: Ständige Unruhe mit Händen oder Füssen Mühe ruhig sitzen zu bleiben bei Spiel / Arbeit Rennt dauernd herum, dauernd in Bewegung „Zappelphilipp“ Kann nicht ruhig für sich Immer unter Strom, Innerer Motor dauernd auf 180 Übermäßiges Reden Antworten bevor die Frage vollständig gestellt wurde Mühe zu warten bis sie/er dran kommt Unterbricht andere, störendes Verhalten gegenüber anderen Aug 10 Dr. med. H. Geiges, Rüti

9 Die Ursachen des ADHS sind größtenteils angeboren
(Evolution: Jäger und Sammler), weniger Folge von Umwelteinflüssen und keine Folge schlechter Erziehung

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12 verzögerte Entwicklung
Fähigkeiten Alter 7 Jahre 13 Jahre 21 Jahre 12

13 Störung der Frontalhirnfunktionen

14 Verstärkung (nicht Ursache) des ADHS
Überforderung: Druck / Stress Falsche / schlechte Erziehungsmethoden Erziehungsprobleme häufig Folge des ADHS Exzessiver TV-Konsum / Videospiele Zucker (Blutzuckerschwankungen) Pausenkiosk / Süssgetränke / Orangensaft Nahrungsmittelzusätze - E-Stoffe und Konservierungsstoffe 14

15 ADHS / POS Bedeutung des ADHS für Betroffene „Seilschaft“ Gesellschaft
Aug 10 Dr. med. H. Geiges, Rüti 15

16 Bedeutung des ADHS für Betroffener
Leiden des Kindes: „Teufelskreis“ Erfolg des Kindes Leiden des Erwachsenen Erfolg des Erwachsenen Aug 10 Dr. med. H. Geiges, Rüti 16

17 Leiden des Kindes: „Teufelskreis“

18 Defizite werden immer grösser
„Teufelskreise“ Selbst-wert Selbst-enttäuschung Resignation Provokation Schule Druck Schuldzuweisung Eltern Versagensgefühle Vermeiden Blockade beim Lernen Falsches Üben Enttäuschung Unsicherheit Sorge Lernprobleme Defizite werden immer grösser

19 Erfolge der ADHS-Kinder
Beliebte Organisatoren und Anführer in den Jugendgruppen Sie werden bewundert wegen ihren besonderen (Teil-) Leistungen z.B. in Sport / Sprache / Rechnen / Kenntnisse über Natur Sie werden geschätzt wegen Hilfsbereitschaft Aug 10 Dr. med. H. Geiges, Rüti 19

20 Leiden von ADHS-Erwachsenen:
Familie Spannungen (u.a. wegen Kinder) Scheidungsrate Kriminalität Sucht Oft in untergeordneten Berufen (Problem ist grösser bei ADHS als bei Minderbegabung) Arbeitsunfähigkeit: Rente Psychische Folgekrankheiten Aug 10 Dr. med. H. Geiges, Rüti 20

21 Psychische Folgeerkrankungen
Oppositionell herausfordernde Verhaltensstörung (40-80% der ADHS-Patienten) Angststörungen / Phobien (10-40%) Depressionen (0-45%) Bipolar (3-6%) Suizidalität (16% zu 3% der normalen Bevölkerung) Impulsivität und Depressionen als Auslöser Tics (10-15%) Aug 10 Dr. med. H. Geiges, Rüti

22 Erfolge bei ADHS- Erwachsenen:
Sport: R. Federer Wissenschaft: Forscher / Prof.: Einstein Politik: Welteroberer; Kriegsherren, Staatsmänner: Sarkozy; B. Clinton Kunst: Erni Wirtschaft: G. Duttweiler, Bill Gates, Sozial: Heinrich Pestalozzi Aug 10 Dr. med. H. Geiges, Rüti 22

23 Bedeutung des ADHS für Betroffene „Seilschaft“ Gesellschaft Aug 10
Dr. med. H. Geiges, Rüti 23

24 Bedeutung des ADHS für die „Seilschaft“
Die Begleitung eines ADHS Kindes ist wie das Erklimmen eines schwierigen „Vier- ev. Achttausenders“. Dazu braucht es eine Seilschaft (Eltern, Lehrer/in, Bergführer, Helfer/Schulkameraden). Diese braucht genügend Kenntnisse, Ausrüstung, Kraft, Durchhaltewille, Akzeptanz, Toleranz und vor allem Motivation und eine Portion Humor. Aug 10 Dr. med. H. Geiges, Rüti 24

25 Das typische einer „Seilschaft“ in den Bergen ist
Alle am Seil gehören zusammen (Lehrer-Elternbeziehung-Klassenkameraden-Politiker). Der Schwächste gibt das Tempo an. Der „Schwache“ muss sich helfen lassen (gilt nicht nur für Eltern sondern auch für Lehrer). Hilfe in der Seilschaft am Berg heisst nicht „Peitsche“ sondern „Motivation“. Aug 10 Dr. med. H. Geiges, Rüti 25

26 Ausrüstung: Klassengrösse, finanzielle Ressourcen,
Die Seilschaft (Lehrer/in, Politiker) braucht: gute Kenntnisse und Ausrüstung Kenntnisse: Private Erfahrungen mit eigenen Kindern genügen nicht. Es braucht Ausbildung mit spezifischen Wissen über ADHS. Bildungsdepartement: Anforderungsprofil ( Lehrermangel: Quereinsteiger) Ausrüstung: Klassengrösse, finanzielle Ressourcen, richtige Zielsetzung (Schwerpunkt Sprachen / PISA ??), Lohn / Erholungszeit der Lehrer/innen (Politik). Aug 10 Dr. med. H. Geiges, Rüti 26

27 Wenigen ist die Kraft einfach so gegeben (Burnout, Berufwechsel).
Die Seilschaft (Lehrer/in) braucht: Kraft, Durchhaltewillen und Motivation Wenigen ist die Kraft einfach so gegeben (Burnout, Berufwechsel). Kraft und Energie gibt es durch eigene Zufriedenheit, Erholung, Feierabend, Wochenende, weniger psychischer Stress, Anerkennung, Erfolg usw. Die Lehrer/innen müssen sich neu emanzipieren, sich engagieren: „Schule im Sinkflug“, „Internet Forum Kindgerechte Schule“, Kantonsrat. Aug 10 Dr. med. H. Geiges, Rüti 27

28 Integration bei Politikern In aller Munde
Die Seilschaft (Lehrer/in, Klassenkameraden) braucht: Akzeptanz, Toleranz, Humor ( schwierig!! ) Integration bei Politikern In aller Munde Ausländer Minderbegabte (zeigen zufriedene Trisomien), Gehör-, Sehschwache, Cerebral Gelähmte Verhaltensauffällige werden nicht erwähnt Toleranz und Akzeptanz oder auch nur Verständnis aufbringen für Vergessen, für Unruhe, für schlechte Schrift, Langsamkeit oder gar für Impulsivität ist für Lehrer/innen und Klassenkameraden und deren Eltern meist eine Üeberforderung. Oft geht dies alles nur mit einer rechten Portion Humor 28 Aug 10 Dr. med. H. Geiges, Rüti

29 Aug. 10 Dr. med. H. Geiges, Rüti 29

30 Bedeutung des ADHS für Betroffene „Seilschaft“ Gesellschaft Aug 10
Dr. med. H. Geiges, Rüti 30

31 Bedeutung des ADHS für die Gesellschaft
Sind wir (die Gesellschaft) uns bewusst, welche Ressourcen wir verschleudern, wenn wir unseren ADHS – Kindern nicht pflegen und für sie Sorge tragen? Hartnäckigkeit, Durchhaltewillen, Hilfsbereitschaft, Ideenreichtum, Innovationen, usw. sind unsere „Bodenschätze“ Sind wir (die Gesellschaft) uns bewusst, was uns die vom „Weg abgekommene „ADHS‘ler“ „kosten“ ? KK und IV-Kosten: Depressionen usw. IV-Renten. Ängste wegen Raser auf der Strasse, Überfälle auf am Bahnhof, Sachschäden. Aug 10 Dr. med. H. Geiges, Rüti 31

32 ADHS / POS Ziel unserer Bemühungen Therapie Begriffe Symptome Ursachen
Bedeutung des ADHS für Betroffene, „Seilschaft“ Gesellschaft Ziel unserer Bemühungen Therapie Umfeld, Erziehung, Schule, Schule und nochmals Schule Aug 10 Dr. med. H. Geiges, Rüti 32

33 Ziele. Was wollen wir erreichen
gesundes Selbstwertgefühl (Teufelskreis) normale Persönlichkeitsentwicklung - Schulbildung, die es unsern Kindes erlaubt, entsprechende ihren Fähigkeiten die richtige Berufswahl treffen zu können. Aug. 10 Dr. med. H. Geiges

34 Therapie Wer braucht Therapie? Aug. 10 Dr.med. H. Geiges 34

35 Was beinhaltet die Therapie beim ADHS-Kind?
Dazu vorher die Frage: Was beinhaltet die Therapie beim ADHS-Kind? Aug. 10 Dr.med. H. Geiges 35

36 Dazu vorher die Frage: Was ist beim ADHS-Kind Therapie? Jede positive Beziehung, jede Unterstützung, jede Hilfe ist ADS - Therapie Aug. 10 Dr.med. H. Geiges 36

37 Hilfe (Therapie) braucht: die ganze „Seilschaft“: Eltern
Lehrer Kameraden das Kind Aug. 10 Dr.med. H. Geiges 37

38 Wer kann helfen (ADHS therapieren) ? Jeder am Seil kann/muss helfen.
Hilfe (Therapie) Wer kann helfen (ADHS therapieren) ? Jeder am Seil kann/muss helfen. Am wichtigsten sind die Eltern und die Lehrer / innen. erst in zweiter Linie: Spezialisten ( Psycho-, Ergo-, Legasthenie-Therapeuten) Aug. 10 Dr.med. H. Geiges 38

39 Hilfe (Therapie) Wie können Lehrer/innen helfen?
Möglichst alle Klippen am Berg ev. zusammen mit einem bergkundigen (ADHS-kundigen) Bergführer im Voraus studieren, d.h. Gute Kenntnisse über das ADHS ! (Quereinsteiger?) Die wohlwollende Beziehung und das stress- und druckarme Umfeld ist dabei das Allerwichtigste! Die Lehrer/in (Klassenlehrer/in) haben dabei wichtige Funktion (Eltern, Klassenkameraden, Pausenplatz, Fachlehrern) 39 Dr.med. H. Geiges Aug. 10

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42 Hilfe (Therapie) Wie können Lehrer/innen helfen?
Möglichst alle Klippen am Berg ev. zusammen mit einem bergkundigen (ADHS-kundigen) Bergführer im Voraus studieren, d.h. Gute Kenntnisse über das ADHS ! (Quereinsteiger?) Die wohlwollende Beziehung und das stress- und druckarme Umfeld ist dabei das Allerwichtigste! Die Lehrer/in (Klassenlehrer/in) haben dabei wichtige Funktion (Eltern, Klassenkameraden, Pausenplatz, Fachlehrern) 42 Dr.med. H. Geiges Aug. 10

43 Lehrer/innen können bei ADHS helfen indem sie
Selbst zuversichtlich sind und einander Zuversicht geben. Selbst an die Kräfte ihrer Seilschaft glauben und nicht zu schnell aufgeben. – Ausgrenzung durch Sonderschulen muss eine Notlösung bleiben ! Motivation ist das Zauberwort. Sich selbst und die andern motivieren Drohungen und Angst in der Steilwand sind kontraproduktiv und gefährlich (Teufelskreis) 43 Aug. 10

44 Nur wer selbst stark ist kann andern helfen
Die Lehrer/innen können bei ADHS helfen: Nur wer selbst stark ist kann andern helfen 44 Aug. 10

45 Hilfe (Therapie) Hilfe (Therapie) braucht
die ganze „Seilschaft“: Eltern Lehrer/in -- Politiker Kameraden und auch das Kind Aug. 10 Dr.med. H. Geiges 45

46 Hilfe (Therapie) beim Kind
Es gibt beim Kind keine ursächliche Therapie. Was über Jahrhunderte in den Genen verankert wurde, kann jetzt nicht in wenigen Wochen mit Kinesiologie, Homöopathie, Neurofeedback aber auch nicht mit Ritalin (!) geheilt werden. Wir können aber damit (mit Training, Musik, Lernen, Spiel, Medikamenten usw.) die Hirnfunktionen (Vernetzungen) beeinflussen und damit das Endprodukt (Verhalten, Bewegung, Arbeitsweise etc.) verbessern. Aug. 10 Dr.med. H. Geiges 46

47 Hilfe (Therapie) bei ADHS durch Lehrer/innen
Gute Rahmenbedingungen schaffen durch Beziehungsarbeit (schwierig für Teilzeitlehrer/innen) Wechsel zwischen Forderung und „panem et circenses“ Wohlwollendes Coaching bei den individuellen Defiziten Verantwortung geben Adäquate Beurteilung der Resultate entsprechend den Bemühungen und Möglichkeiten des Kindes Lob und Anerkennung der pos. Eigenschaften (Hilfsbereitschaft, Kreativität) Möglichkeit zur Bewegung schaffen Aug. 10 Dr.med. H. Geiges 47

48 Zu den Rahmenbedingungen gehört:
Bei der Unterrichtsgestaltung: Traditionelle Tischanordnung ADHS-Kind gegenüber Lehrer setzen Frontalunterricht Behandle die schwierigsten Themen in den Morgenstunden. kleinere Arbeitseinheiten pro Auftrag Häufige Arbeitspausen Etwas Unruhe am Arbeitsplatz zulassen Aug. 10 Dr.med. H. Geiges 48

49 Ferner gehört zu den Rahmenbedingungen:
Grenzen setzen ADHS-Kind braucht klare Grenzen. Grenzen (Konsequenz) darf nicht als Strafe oder Verbot sondern muss als Orientierung verstanden werden. Das ADHS-Kind hat Mühe die Grenzen zu erkennen und diese anzuerkennen. Das ADHS-Kind muss immer und immer wieder, liebevoll bestimmt an die Grenzen erinnert werden. Das ADHS-Kind duldet keine Fehler bei der Bestrafung

50 Keine Fehler bei Strafen bedeutet: Strafen genau vorbesprechen.
Kind muss genau wissen, was geschieht wenn ... Die Strafen müssen emotionslos verhängt werden, keine Racheakte. Kurz, bestimmt, freundlich, wertschätzend im Umgangston. Kind sollte Zusammenhang zeitlich und ursächlich zwischen Strafe und Vergehen verstehen Nacharbeiten besser als Hausaufgaben, Einträge sind ungeeignet da die Strafe unmittelbar sein sollte. Ältere Kinder beim Vorbesprechen der Strafe mitreden und mitentscheiden lassen. Aug. 10 Dr.med. H. Geiges 50

51 Ungerechtfertigte Strafe oder „Verdächtigung“: verlangt Entschuldigung, ev. kleine Genugtuung.
Verbotene Strafen Schlechte Beurteilung wegen ADHS-spezifischer Veranlagung. z.B. Schlechte Rechnungsnote wegen Langsamkeit; schlechte Aufsatznote wegen schlechter Schrift An den Pranger stellen. Schlechte Noten benützen als „Motivation“. 51 Aug. 10

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53 Ungerechtfertigte Strafe oder „Verdächtigung“: verlangt Entschuldigung, ev. kleine Genugtuung.
Verbotene Strafen Schlechte Beurteilung wegen ADHS-spezifischer Veranlagung. z.B. Schlechte Rechnungsnote wegen Langsamkeit; schlechte Aufsatznote wegen schlechter Schrift An den Pranger stellen. Schlechte Noten benützen als „Motivation“. 53 Aug. 10

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57 danke

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60 Es gibt ein paar Grundhaltungen die im Umgang mit ADHS Betroffenen unabdingbar sind:
Empathische Beziehung Konsequenz im Sinne von liebevoller Sturheit, Konsistenz (rasches, sofortiges Feedback) Kontinuität (“dies alles immer und immer wieder”). Die Kommunikation muss kurz, knapp und klar sein, der Tonfall neutral und freundlich.

61 2 Kernsätze im Umgang mit dem ADHS
Therapieerfolg gibt es nur bei maximaler Compliance der Bezugspersonen, vor dem Hintergrund und des Akzeptierens störungsspezifischer Eigenschaften, sowie die Einstellung nicht gegen ADHS zu kämpfen, sondern lernen umzugehen mit dem anderen Wahrnehmungs- und Reaktionsstil.

62 Vielen Dank !!

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64 verzögerte Entwicklung
Fähigkeiten Alter 7 Jahre 11 Jahre 21 Jahre Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten 64

65 Entwicklung der Hirnfunktionen
jede Hirnfunktion kann sich verschieden entwickeln die Entwicklung des Frontalhirns beginnt meist mit 12 bis 14 j und ist meist mit 20 bei ADHS mit 26 Jahren abgeschlossen. Aug.10 Dr. med. H. Geies Rüti 65

66 nicht z‘Leid oder um zu ärgern.
Merke: Viele Fehler passieren wegen der Konzentrationsstörung und wegen der Impulsivität nicht z‘Leid oder um zu ärgern. 66 Aug. 10

67 Realistische Ziele unsere Aufgabe 25% alles gut Hirnfunktion
ADHS / POS November 08 Realistische Ziele 25% alles gut Hirnfunktion 50% Restbefunde, aber zufrieden 25% Restbefunde, die sie stören unsere Aufgabe Alter Aug 2010 67 Dr. med. Ph. Jenny, 9450 Altstätten 67

68 Umfeld Ein Umfeld schaffen in dem das Kind Respekt, Anerkennung und wohlwollende Unterstützung findet. Versuchen die Reaktionen des Kindes zu verstehen. und seine Schwächen zu akzeptieren. ( Teufelskreis durchbrechen: „mangelnde“ Anerkennung Aufmerksamkeit provozieren Aug.10 Dr. med. H.Geiges

69 Visuelle* Wahrnehmung (* das Sehen betreffende)
visuelle Diskriminationsfähigkeit* (* Unterscheidungsfähigkeit)

70 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten
Visuelle Wahrnehmung visuelle Reizschwelle Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

71 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten
Visuelle Wahrnehmung Visuelle Erfassungsspanne Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

72 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten
Visuelle Wahrnehmung Figur-Hintergrund-Differenzierung Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

73 praktisches Beispiel für visuelle Wahrnehmungsstörungen
Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

74 Gehirn als Eisenbahnnetz
Nerven Hirnfunktionen Gedanken Aufmerksamkeit B A Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

75 „Funktionsstörungen umfahren“
Nerven Hirnfunktionen Gedanken Aufmerksamkeit B A Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

76 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten
ADHS / POS November 08 Erziehung 2 Viele Fehler passieren wegen der Konzentrationsstörung und Impulsivität Nicht „z‘Leid“ oder um zu ärgern Kind sucht oft Anerkennung, Liebe und findet sie nicht Perversion: auch negative Gefühle werden gesucht Kind erkennt schnell Ungerechtigkeiten, Abweichungen von der Regel ohne den Grund dafür zu verstehen Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten Dr. med. Ph. Jenny, 9450 Altstätten

77 Allgemeines zur Schule
Impulsivität, Konzentrations-probleme und Wahrneh-mungsstörungen sind nicht auslernbar Ziel ist Verhaltenskontrolle Therapien und Massnahmen können nicht nach 7 Wochen beendet werden Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

78 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten
Lehrer/in Gestalte den Unterricht animiert und etwas theatralisch Berühre das Kind, wenn du lobst, ahnst oder instruierst Instruiere direkt, verwende hoch strukturiertes Material stelle regelmässige Verständnisfragen, erst wenn sie beantwortet sind im Stoff weitergehen Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

79 Klassenzimmer, Tagesablauf
Traditionelle Tischanordnung ADHS-Kind gegenüber Lehrer setzen Behandle die schwierigsten Themen in den Morgenstunden. Schwierige Klassen in den Morgenstunden. Wechsle Pflicht- mit Wahlpflichtfächern ab. Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

80 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten
Arbeitsrhythmus Arbeitspensum reduzieren oder kleinere Arbeitseinheiten pro Auftrag Arbeitsblätter in Stücken Häufige Arbeitspausen Etwas Unruhe am Arbeitsplatz zulassen Bei Postenarbeiten jedesmal zu Lehrer zurück Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

81 Unterrichtsgestaltung
Lass das Kind die Ziele selbst wählen (Viele Rechnungen willst du machen?) Belohne die Lösungssuche/-weg nicht das Resultat Wechsle immer wieder zwischen interessanten und uninteressanten Aktivitäten Fähigkeiten die repetitives Üben erfordern mit Computer erlernen Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

82 Unterrichtsgestaltung 2
Farbcodes für die verschieden Fächer/Aufgaben Handtafel/ farbige Karten statt aufstrecken Langsamdenker auch eine Chance Bessere Übersicht ob‘s alle begriffen haben Nach der Schule Nachhilfe-/Lernstunden Lernvideos, Lernbücher, Hörbücher ect. mitgeben Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

83 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten
Kameraden als Lehrer Neuer Stoff ganzer Klasse erklären Instruiere nächste Aufgabe Klasse in Arbeitsgruppen unterteilen Ein Schüler befragt und unterrichtet einen anderen Lehrer wechselt zwischen den Gruppen Rollen in der Gruppe werden getauscht Jede Woche neue Gruppen Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

84 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten
Prüfungen Prüfungen den Eltern früh mitteilen Dem Kind mehr Zeit für eine Prüfung geben die Gesamtarbeitszeit belassen aber zusätzliche, regelmässige Pausen einfügen (Aufstehen, Laufen, auf’s WC gehen) z. B. mit einer Schachuhr Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

85 Unterrichtsstoff nachholen
Stundelange Hausaufgaben oft Auslöser innerfamiliärer Spannungen vermehrte Hausaufgaben bringen kein Lernfortschritt (Unter- Mittelstufe) Wieso sollen die Eltern ohne pädagogische Ausbildung am Abend mehr Erfolg haben wie der pädagogisch ausgebildete Lehrer am Morgen? Nacharbeiten / Nachholstunden statt Hausaufgaben Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

86 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten
Hausaufgaben geben Hausaufgabenbüchlein führen (Eltern und Lehrer visieren) oder Hausaufgaben Eltern anderweitig mitteilen/ mailen Kontrolliere das Hausaufgabenbüchlein Hausaufgabenkumpel Zusammen oder als Arbeitsblattreservoir Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

87 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten
Hausaufgaben zu Hause Kontrolliere das Hausaufgabenbüchlein. Schulbücher im Doppel zuhause Organisiere einen Kollegen als Absicherung für die Hausaufgaben (mit Fax) Hintergrundmusik und –geräusche können Arbeit verbessern (Gegenteil bei normalen Kindern) Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

88 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten
Verhalten/Disziplin Ordnungskarten sind zu langfristig Strafen nutzlos, wenn kein logischer Zusammenhang mit Tat Verwende eine tägliche oder wöchentliche Verhaltenskarte zur Selbstbeurteilung Tutor muss ev. 3x /Tag die Verhaltenskarte kontrollieren Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

89 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten
Patient und Schule Sich kontinuierlich Notizen machen während des Unterrichts oder Lektionen mit dem Tonband aufnehmen Führe ein Terminkalender/ Hausaufgabenbuch, lerne damit dein Leben zu organisieren Möglichst viele Nachhilfelektionen besuchen Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

90 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten
Schule und Eltern „Geld für Noten“-System: z.B. jede gute Note gibt 1 Franken Regelmässige Sitzungen mit den Eltern (alle 6-8 Wochen) Schnelle Rückmeldungen wenn etwas aus dem Ruder gerät Eltern und Lehrer sollen sich nicht gegenseitig ausspielen Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

91 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten
Schule und Eltern 2 Notfallplan, wenn‘ s nicht geht In andere Klasse für 2-3 Stunden Mit dem Abwart (körperlich) arbeiten Extremfall: nach Hause für den Rest des Tages 1 Tag zuhause lassen Vorher mit Eltern besprechen Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

92 Allgemeiner Schulbetrieb
ADHD- Liaisonlehrer als Anlaufstelle für Eltern Coach oder Mentor für ein ADHS-Kind (15 min /d) Das Büro seines Coachs ist gleichzeitig der Abstellraum des Schülers. 3x 5 Min über den Tag Kontrolle der Verhaltenskarte, Hausaufgabenbuch, Stundenplan Trainiere Schreibmaschinenschreiben in den Unterstufen. Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

93 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten
Klassische Therapie Wir können helfen „Umfahrungen zu üben“ bis das Endprodukt altersgemäss ist: Ergotherapie, Logopädie, Legasthenie, Psychomotorik, Nachhilfe, auch Sport/Hobby helfen sich so lange zu konzentrieren, damit das Kind seine Gedanken zu Ende führen kann: Medikamente (Stimulanzien) Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

94 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten
Ritalin © Kinder mit einer Konzentrationsschwäche haben einen anderen Stoffwechsel im Gehirn wie „normale Kinder“ Ob sie zu wenig einer stimulierenden Substanz (Schlüssel) bilden oder zu wenig Rezeptoren (Schlüssellöcher) haben ist noch nicht klar. Medikamente wie Ritalin© können messbar die Informationsübertragung beschleunigen. Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

95 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten
Wie wirkt Ritalin © 2 Neurotrans- mitter Medikament R N N N N N R N N R N N R R N N R N N N N N N R N R N N R N N R N N N N R N N N Synapse N N N N N N N N N Nervenzelle Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten Mai 2009

96 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten
Ritalin © 3 erhöht Konzentrationsfähigkeit das Kind hat Zeit Probleme zu lösen gelöste Probleme erhöhen das Selbstvertrauen und motivieren zum Üben Anerkennung motiviert zu mehr Üben/Leistungen hyperaktive Kinder bleiben länger bei etwas und werden dadurch ruhiger kein Beruhigungsmittel Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

97 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten
Warum Medikamente Stimulanzien und Amoxetine (Stratera) effizienteste und am besten erforschte Therapie für ADHS Keine Kindermedikamente sind so gut erforscht Ihre Sicherheit ist klar erwiesen 50 Jahre Erfahrung: „so sicher wie Aspirin“ Klinik wird in 70-90% verbessert Normalisierung in 50-60% einfach zu geben Jahrelange Einnahme möglich Auch in sozial schwierigen Verhältnissen anwendbar Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

98 andere hilfreiche Therapien
Andere psychoaktive Medikamente Bupropion, trizyklische Antidepressiva, Antihypertensiva, Risperidon Lehrertraining Elterntherapie/-training (>25%) Sozialpsychologische Familienbegleitung (5-8%) Eltern-/Patientengruppen Regelmässiger Sport Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

99 Eventuell wirksame Therapien
Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren (Equazen-IQ ©) Studien an Englischen Schulen zeigen Verbesserung der ADHS-Symptome Aber wir essen meist gesünder als Engländer Versuch ungefährlich besonders bei heiklen Essern Biofeedback Kognitives Training Diverse andere Trainings und Erziehungsmethoden Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

100 Unbewiesene/unwirksame Therapien
Eliminationsdiäten, Zuckerreduktion, phosphatarme Diät phosphatfreie Produkte sind nicht phosphatfreier zuckerarme (keine Süßigkeiten) beruhigt weil der Körper keine Energie hat, erhöht aber nicht die Konzentrationsfähigkeit Megavitamine, Antioxidantien, Mineralien Chiropraktische Therapien Spieltherapie, Psychotherapie, Selbstkontrolltraining bei Kindern Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

101 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten
alternative Methoden Kinesiologie, Homöopathie, Bioresonanz etc. wenn nach 6 Monaten kein anhaltender Erfolg  Wechsel zur Schulmedizin Achtung: häufiger Therapiewechsel führt zur Verweigerung Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

102 Wirksamkeit einer Therapie
ob eine bestimmte Therapie heilt oder nicht ist sehr schwierig zu beurteilen, da auch Placebos heilen  Vergleiche zwischen keiner Therapie und einer Heilmethode sind nicht aussagekräftig folgende Effekte sind bekannt: Placebo-Effekt (man tut was) Placebo-Responsivität (alle sagen dies sei gut) Pygmalion-Effekt (Therapeut erzeugt diagnostiziertes Verhalten) Goldstandard: doppel-blind, placebokontrolliert Mai 2009 Dr. med. Ph. Jenny, Altstätten

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