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Veröffentlicht von:Gabriele Rediger Geändert vor über 11 Jahren
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Astrobiologie-Projekt Herzog-Johann-Gymnasium Simmern
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Bärtierchen, REM-Aufnahme (Tardigrada: Langsamschreiter)
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Bärtierchen im Weltraum: Überlebenstest bestanden Das deutsche Forschungsmodul der "Foton-M3" Mission ist mit Bärtierchen aus Stuttgart besetzt, die sogar einen "Weltraumspaziergang" durchführen durften. Foto: NASA
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Astrobiologie-Vortrag für SchülerInnen der
Bio LK 11 und 12 am Referentin: Frau Dr. Kristina Beblo, Expertin für Extremophile am DLR in Köln Thema: "Leben unter extremen Bedingungen und Möglichkeiten außerhalb der Erde“
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Inhalt des Referates: Entstehung des Lebens auf der Erde
Leben unter Extrembedingungen auf der Erde „Lebensbedingungen“ auf anderen Planeten innerhalb und außerhalb unseres Sonnensystems Wie untersucht man andere Planeten, was wissen wir bereits, was wollen wir wissen
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Weltraumforschung auf dem Meeresboden
Im Mini-U-Boot ALVIN wird ein Schwarzer Raucher angesteuert
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Schwarzer Raucher (Quelle: Kristina Beblo, DLR Köln) Oase des Lebens
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Schülerin pipettiert eine Bärtierchen-Probe auf den Objektträger
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Bärtierchen (Tardigraden) von Katharina Frehmann und Eva Prinz
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Inhaltsverzeichnis Steckbrief Anatomie Ernährung Atmung Fortpflanzung
Eier Alte und junge Bärtierchen Trockenform Bedeutung für die Astrobiologie
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Steckbrief Entdecker: Johann August Ephraim Goeze (1772)
Überstamm: Häutungstiere Arten: ca. eine Million Größe: Mikrometer Lebensraum: möglichst feuchte Umgebungen wie Mooskissen, Teiche, Seen, Ozeane (bis zu 3700m Tiefe), alle Klimazonen Körperbau: erinnert an Teddybären, kaum abgesetztes Kopfsegment Fortpflanzung: meist geschlechtlich, bei manchen Arten jedoch parthenogenetisch (ohne Beteiligung von Männchen) Nahrung: Algenzellen, Zellen von Moosblättchen, andere kleine Organismen (z.B. Rädertierchen und Fadenwürmer) Natürliche Feinde: kaum Feinde; Ausnahmen: einige fleischfressende Pilze, Rädertierchen und Amöben Lebensdauer: nicht genau festzustellen, wird jedoch auf die Lebensdauer eines Menschen geschätzt
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Anatomie
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Anatomie Augen: Rot oder schwarz gefärbt, sind von Photorezeptorzellen umgebene Pigmentzellen, von Gehirnlappen mit Nerven versorgt (nicht alle Bärtierchenarten haben Augen) Ausscheidung: Erfolgt nicht nur über den After, Schadstoffe werden auch in die Cuticula (Hautschicht) eingebaut und bei der nächsten Häutung entsorgt Speicheldrüsen: Produzieren nicht nur Verdauungssäfte sondern auch Stilette, die in Scheiden innerhalb der Speicheldrüsen ruhen Beine: Die ersten drei Beinpaare dienen zur Fortbewegung in einem dünnen Wasserfilm, z.B. um über ein Sandkorn zu kraxeln, das vierte und letzte Beinpaar dient dazu, sich am Untergrund festzuhalten, oder auch zum Rückwärtslaufen, die Klauen sind dabei zum Ergreifen des Substrates gedacht, bei vielen Arten sind zwischen den Klauen auch Schwimmhäute angebracht (schnellste Geschwindigkeit: 17,7cm pro Stunde). Generell ist die Fortbewegung jedoch eher passiv durch Wasserströme oder Luftzüge.
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Ernährung Zur Nahrungsaufnahme pressen die
Bärtierchen ihren Mundkegel gegen Beute/Nahrung. Die Stilette, die in Scheiden innerhalb der Speicheldrüsen ruhen, können bis aus der Mundhöhle heraus gefahren, um beispielsweise eine Alge anzustechen, die dann mit dem Mund und mithilfe von Unterdruck in den Schlundinnenraum gesaugt wird. Vorderleib eines Bärtierchens; der Schlundkopf (hinter der kurzen, dicken Speiseröhre) dient zum Kauen und Schlucken Die Bärtierchen ernähren sich hauptsächlich von Algen (vegetarisch), einige räuberische Arten fressen auch Rädertierchen, Fadenwürmer, kleinere Bärtierchen (die sie in einem „Haps“ ganz verschlingen können) und auch organische Abfälle, sodass Bakterien oder Pilzsporen mit aufgenommen werden.
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Atmung Atmung durch Sauerstoffdiffusion
Einige Arten bewegen sich sehr schnell und benötigen mehr Sauerstoff => zur Beschleunigung der Diffusion drehen sie sich um sich selbst Dadurch ist die Körperflüssigkeit in der Leibeshöhle in Bewegung (mit dem menschlichen Kreislauf zu vergleichen) Rücken eines Bärtierchens
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Fortpflanzung Über die Fortpflanzung der Bärtierchen ist recht wenig bekannt, fest steht jedoch, dass… …es Bärtierchenarten mit Männchen und Weibchen gibt (geschlechtliche Fortpflanzung) …es Bärtierchenarten mit nur Weibchen gibt (parthenogenetische Fortpflanzung) …bei den Arten mit zwei Geschlechtern nur ca. 10% männlich sind) Bärtierchen-Paar
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Eier Artenabhängig legen Bärtierchen 1-35 Eier, die eine
Reifezeit von 1-3 Wochen haben. Es gibt zwei verschiedene Arten der Eiablage: Entweder werden sie nach einer der regelmäßigen Häutungen in der alten Haut zurückgelassen, dabei sind die Eier glatt. Oder die Eier werden frei deponiert. In diesem Fall verfügen sie über sogenannte Eifortsätze, mit denen mehrere Eier aneinander kleben können. Computermodelle von Bärtiercheneiern Ein einzeln abgelegtes Bärtierchenei Abgestreifte Hauthülle mit zwei ca. 100 Mikrometer langen Eiern Drei frei abgelegte, miteinander verklebte Eier
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Eier Bärtierchenjunges beim Schlüpfen: Nach 0 Sekunden
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Alte Bärtierchen Ältere Bärtierchen kann man gut mit älteren Menschen vergleichen: Sie sind schwerfälliger, langsamer, beleibter, haben Lederhaut, Altersflecken und, analog zu Leberflecken beim Menschen, rote Vakuolen. Außerdem fällt ihnen das Erwachen aus der Trockenstarre deutlich schwerer als jüngeren Bärtierchen. Hinterleib und Beine eines alten Bärtierchens Plattenpanzerfuge eines alten Bärtierchens mit roten Vakuolen
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Junge Bärtierchen Junge Bärtierchen sind menschlichen Kleinkindern recht ähnlich: Der Kopf ist im Verhältnis zum Körper recht groß, sie haben kurze Stummelbeine, Große Vitalität und offensichtlich große Freude beim Erkunden ihrer Umgebung. Bärtierchen im Kleinkindalter Bärtierchen-Baby
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Trockenform Bärtierchen sind in der Lage, sich, um ungünstige Bedingungen wie z.B. Trockenheit zu überleben, in eine Trockenstarre zu versetzen, in der sie jahrelang ausharren können. In dieser Form beträgt der Wassergehalt in ihren Körpern nur ca. 2%. Enzymatisch gesteuerte chemische Reaktionen werden dadurch unmöglich; die Bärtierchen verlangsamen alle Stoffwechselprozesse bis nahezu zum Stillstand bzw. stellen sie vollständig ein. In der Trockenform ähneln die Bärtierchen kleinen Tönnchen. Wenn sie bei günstigen Bedingungen austrocknen, entstehen regelmäßige, kompakte und symmetrische Tönnchen. Werden sie jedoch zum schnellen Austrocknen gezwungen, entstehen verbeulte, weniger kompakte Tönnchen mit größeren Oberflächen. Sobald die Bärtierchen wieder optimale Bedingungen vorfinden, erwachen sie innerhalb von 15 Minuten. Dieser Prozess ist jedoch so anstrengend, dass ihn nicht alle Bärtierchen überleben. Besonders regelmäßiges Tönnchen Bärtierchen in Trockenform auf dem Glashaar eines Moosblättchens
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Trockenform Wie funktioniert das Austrocknen?
Das Wasser im Körper des Bärtierchens wird u.a. durch Trehalose ersetzt => dadurch werden die biochemischen Entwässerungsschäden in Grenzen gehalten (Trehalose kann mit dem Gewebe ein oxidationsstabiles System bilden) Eine große Menge Glycerin wird gebildet => ist beliebig mit Wasser mischbar und kann es zum Teil ersetzen, außerdem hemmt es oxidative Reaktionen als Radikalfänger (Wirkung als Konservierungsmittel) Der Energiebedarf beim Eintrocknen und Regenerieren wird durch Glykogen gedeckt, welches schon im Voraus in speziellen Speicherzellen angereichert wurde
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Trockenform Bärtierchen beim Erwachen aus der Trockenstarre:
Ca. 90 sec nach Wasserzutritt Beginnendes Quellen Fortgesetztes Quellen Die Gliedmaßen treten hervor Der Körper zuckt und krümmt sich Das Bärtierchen ist erwacht
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Bedeutung für die Astrobiologie
Das Bärtierchen erfüllt alle Bedingungen, um im Weltall überleben zu können: Es erträgt das Vakuum Es hält extreme Hitze und extreme Kälte aus Es erträgt hohe radioaktive Strahlung Es kommt jahrelang ohne Luft, Wasser und Nahrung aus
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Quelle:
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Filmsequenz: Bärtierchen unter dem Mikroskop
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Einteilung der Proben in 3 Gruppen
Dunkelkontrolle (keine Vakuumexposition) 24 h Vakuumexposition 96 h Vakuumexposition
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Vakuumanlage DLR Köln
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Vakuumbehälter für Proben DLR Köln
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Im Labor des DLR Köln Vakuumexposition
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