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Genitale Schönheitschirurgie

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Präsentation zum Thema: "Genitale Schönheitschirurgie"—  Präsentation transkript:

1 Genitale Schönheitschirurgie
Prof. Dr. phil. habil. Ada Borkenhagen Otto von Guericke Universität Magdeburg DRK Frauenkliniken Berlin

2 Trend Labia plasty: 200 000 Einträge in Google
Vaginal Rejuvenation: Einträge in Google Mehrzahl: Werbeanzeigen von Kliniken und Ärzten USA: beliebtes Thema Fernsehsendungen „Californication“ Los Angeles: TV-Serie "Dr " Quotenbringer Deutschland: Zunehmende Zahl von Medienberichten Z.B. Intimchirurgie. Delikate Operation. Stern.de Anfang des neuen Jahrtausends entdeckten die Medien ein „neues“ Feld kosmetischer Chirurgie: die „Designervagina“. Seither nehmen die Medienberichte über kosmetische Genitalchirurgie beständig zu. Braun spricht von kosmetischer Genitalchirurgie als dem am „schnellsten wachsenden Einsatzfeld kosmetischer Chirurgie in den USA“. In den USA sind genitale Schönheits­operationen bereits ein beliebtes Thema von Fernsehsendungen wie z.B. „Californication“. Auch in Deutschland häufen sich Medienberichte über kosmetische Genitalkorrekturen.

3 Medienpräsenz Text in der Hamburger U-Bahn:
„Es gibt unterschiedlichste Gründe, die eine Frau dazu bewegen können, den Intimbereich chirurgisch korrigieren zu lassen. Neben medizinischen Indikationen aufgrund von Beschwerden, können vielfach ästhetische Erwägungen der Anlass sein. Sollten Sie sich mit dem Gedanken befassen, einen solchen Eingriff vornehmen zu lassen oder weitergehende Informationen wünschen, bieten wir Ihnen gerne unverbindlich und kostenlos ein individuelles Aufklärungsgespräch an.“ Welches Ausmaß die offensive Werbung für kosmetische Genitalchirurgie inzwischen auch in Deutschland erreicht hat, war bis vor kurzem in der Hamburger U-Bahn zu sehen: Die Adressen der Anbieter von Schamlippenverkleinerungen flimmerten dort über die Monitore, die sonst über das Wetter und die neuesten Nachrichten informieren.

4 Definition Labia- und Labioplastien: Verkleinerung der inneren Schamlippen und Vergrößerung der äußeren Schamlippen, Gewebeveränderung und Lipidinjektionen Liposuctionen: Fettabsaugungen am Schamhügel und den äußeren Schamlippen Vaginalverengung: Fettinjektionen oder chirurgische Verengung Praktisch alle Bereiche des weiblichen Genitales können dabei Gegenstand kosmetisch chirurgischer Veränderung werden: Angeboten werden die Verengung der Vagina, die Verkleinerung der inneren Schamlippen, die Vergrößerung der äußeren Schamlippen, die Verkleinerung des Schamhügels, Reduktion der Klitorishaut, die Rekonstruktion des Jungfernhäutchens und das Aufspritzen der G-Punktregion mit Kollagen. Am häufigsten ist die Reduktion oder Symmetrisierung der kleinen Schamlippen.

5 Definition Reduzierung der Klitorishaut
Repositionierungsoperationen der Klitoris Vergrößerung des G-Punkts: Kollageninjektionen in den G-Punktbereich Junfernhäutchenrekonstruktionen

6 Häufigkeiten USA: American Society of Plastic Surgeons:
2006: 1030 Eingriffe codiert als „vaginal rejuvenation“ 0.08% aller kosmetischen Eingriffe 30% Steigerung (2005 / 2006) Gynäkologen in westeuropäischen Ländern, den USA, Kanadas und Australiens sehen sich zunehmend mit Wunsch nach einer Schamlippenreduktion konfrontiert.

7 Häufigkeiten GB: National Health Service:
Verdoppelung der Labiareduktionen innerhalb der letzten 5 Jahre Mehrzahl ästhetische Gründe Gynäkologen in westeuropäischen Ländern, den USA, Kanadas und Australiens sehen sich zunehmend mit Wunsch nach einer Schamlippenreduktion konfrontiert. Kürzlich schlug das renommierte British Medical Journal Alarm: Es berichtete, dass sich in Großbritannien die Labienreduktionen nach Angaben des National Health Service in den vergangenen 5 Jahren auf 800 Eingriffe pro Jahr nahezu verdoppelt habe, wobei die Mehrzahl der Eingriffe aus ästhetischen Gründen erfolge.

8 Häufigkeiten Deutschland:
Korczak (2005): 1000 Schamlippenkorrekturen pro Jahr Bundesanstalt f. Ernährung und Landwirtschaft Zehnvier (2007): Repräsentative Internetbefragung N = 675 1,8 % erwägen Schamlippenverkleinerung 3,6 % haben konkrete Absicht Gress (2008): 1000 Eingriffe in den letzten 4. Jahren Preis: 1500 bis 3500 € (Labienplastik) Laut einer Studie der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (2007) lässt eine Hochrechnung auf rund 1000 Schamlippenstraffungen in Deutschland im Jahr 2005 schließen, wobei der Autor von einer höheren Dunkelziffer ausgeht, aufgrund der in diesem Bereich existierenden Tabus. In einer aktuellen Onlinebefragung des Schweizer Meinungsforschungsinstitut zehnvier (2007) an 675 Internetnutzern gaben 1,8 % an, eine Schamlippenverkleinerung in Erwägung zu ziehen. 3,6 % hegen die konkrete Absicht eine Schamlippenverkleinerung vornehmen zu lassen. Der deutsche Wortführer der kosmetischen Genitalchirurgie Dr. Gress berichtet sogar von 1000 Eingriffen in den letzten 4 Jahren. In einem Interview sagt er:

9 Presse Chirurg Prof. Dr. med. Stefan Gress München:
„In der Hauptsache gestalte ich zwar immer noch Busen und Gesichter, aber in den letzten Jahren ist die Zahl der Vaginas auf 10 bis 20 pro Monat gestiegen – sie machen inzwischen 30 bis 40 Prozent meiner Arbeit aus.“ 60 % Labienplastiken (Verkleinerung der inneren Schamlippen) Durchschnittsalter der Frauen 34 Jahre Folgendes Zitat des deutschen Wortführers kosmetischer Genitalchirurgie soll die Aktualität dieses Themas noch mal unterstreichen.

10 Kulturelle Faktoren Zunehmende Bedeutung der körperlichen Erscheinung
Bisher: Schönheit Gabe Gottes Heute: Schönheit Produkt der eigenen Handlung „Schönheit ist machbar“ Was ist nun der kulturelle Hintergrund für das Aufkommen von kosmetischer Intimchirurgie? Ein wesentlicher Grund ist die Zunahme der Bedeutung des körperlichen Aussehens. Früher war Schönheit eine Gabe Gottes und weitgehend Schicksal. Heute ist Schönheit mehr und mehr machbar durch Schönheitsop. Schönheit ist immer stärker das Produkt des eigenen Tuns und des eigenen Handelns.

11 Kulturelle Faktoren Mediale Darstellung voll-/ teilrasierter weiblicher Genitalien Teilrasur der Schamhaare hat sich bei 30-j. Frauen durchgesetzt Repräsentativbefragung GfK 2007: Unattraktivität von Haarwuchs in der Bikini-Zone DrSommerstudie der „Bravo“ 2009: 65 % ( j.) Mädchen rasieren sich die Schamhaare 41 % ( j.) der Jungen „es schöner aussieht“ und „hygienischer ist“ Anstieg um 11 % gegenüber 2006 Kosmetische Genitalchirurgie Teil einer kulturellen Entwicklung, die dem weiblichen Genitale in den vergangenen 10 – 15 Jahren eine erhöhte Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit zukommen ließ. Ab Ende der 90ziger Jahre sind in Magazinen und Softpornos die Frauen teilweise oder vollständig intimrasiert dargestellt. So wurde im Jahr 2001 erstmals ein Playmate im Playboy mit vollständig rasiertem Intimbereich gezeigt. Seither hat sich in Deutschland bei den unter 30-jährigen Frauen die Teilrasur der Schamhaare durchgesetzt. In der gerade erschienen Dr.Sommerstudie der Bravo geben fast Zweidrittel der jährigen Mädech an, sich die Schamhaare zu rasieren, das ist ein Anstieg um 11% gegenüber 2006.

12 William-Adolphe Bouguereau, „Badende“ (1870)
Intimrasur Griechen Mittelalter Moderne Zwar hat es die Schamhaarrasur zu allen Zeiten gegeben, sie ist also kein neues Phänomen aber es war bisher nie eine für breite Bevölkerungsschichten geltende Mode, sondern in der Vergangenheit auf bestimmte Schichten Adel, Mäträssen, Schauspielerinnen beschränkt. Die Chariten, Kopie eines hellenistischen Originals aus dem 2. Jh. v.Chr., Skulptur im Pariser Louvre Milano, Castello sforzesco - Donna impudica sec. XII - da Porta Tosa  William-Adolphe Bouguereau, „Badende“ (1870)

13 Intimbereich Im Zuge des aktuellen Trends zur Intimrasur ist es normal geworden, die teilweise oder vollständig intimrasierte weiblichen Genitalien in Werbebildern zu zeigen.

14 Intimfrisuren Es haben sich unterschiedliche Intimfrisuren herausgebildet.

15 Generation Porno 2/3 aller 11- bis 17-Jährigen hatten Kontakt mit Pornos 42% der 11- bis 13-Jährigen (DrSommerstudie, 2009) 79% der 14- bis 17-Jährigen (DrSommerstudie, 2009) Schaust Du Pornos? Zwei Drittel aller 2/3 aller 11- bis 17-Jährigen hatten bereits Kontakt mit Pornos 42% der 11- bis 13-Jährigen 79% der 14- bis 17-Jährigen Für 63% aller Jugendlichen ist Pornografie eine Thema. Etwa die Hälfte von Ihnen kennt Pornografie aus dem Fernsehen, 38% surfen aktiv im Internet pornografische Seiten an. Beinahe jeder Fünfte hat pornografische Bilder auf dem Handy gesehen.

16 Herausbildung einer Intimästhetik und Intimnorm
Kulturelle Faktoren Ausweitung kultureller Körpernormen Gestaltungsimperativ für Schamregion Erhöhte Sichtbarkeit weiblichen Genitalien (10 – 15 J.) Fazit: Herausbildung einer Intimästhetik und Intimnorm Mit der neuen Sichtbarkeit der äußeren weiblichen Genitalien haben sich auch für diesen Bereich Schönheitsnormen herausgebildet. Es existiert von nun an eine für breite Bevölkerungsschichten geltende Norm wie man da unten auszusehen hat. Diese Norm übt einen erheblichen Druck auf Frauen aus, wenn sie z.B. durch hervorschauende innere Schamlippen nicht der geltenden Schönheitsnorm – bei der die äußeren Schamlippen wie die Oberseite eines Brötchens auszusehen haben, entsprechen.

17 Intimideal Verborgenheit (des inneren Genitales)
Äußere Schamlippen länger als Innere Jugendliches (vorpubertäres) Aussehen des Genitales Oberseite eines Brötchens Wie sieht nun dieses neue Schönheitsideal im Intimbereich aus?

18 Intimideal Frauen: Idealisierung eines kleinen, versteckten Genitales
Medientendenz: Verkleinerung des Genitales seit 50 Jahren (Schick, Rima, Calabrese, 2010) Vorbilder: unrealistische bzw. bearbeitete Pornobilder Stigmatisierung langer innerer Schamlippen als primitiv („Hottentottenschürze“) Charakteristisch für die neue Intimästhetik, die zumeist von den „unrealen“ Vaginaldarstellungen in Softpornomagazinen abgeleitet ist, ist ein jugendliches, vorpubertäres Aussehen.

19 Verbesserung des weiblichen Lustempfindens
Medienanalyse Legitimatoren Verbesserung des weiblichen Lustempfindens Intimideal Neben dem Schönheitsideal für den Schambereich gibt es noch eine zweite mediale Legitimitionsstrategie für kosmetische Genitalchirurgie. Kosmetische Genitalchirurgie wird als Mittel der Verbesserung des weiblichen Lustempfindens dargestellt. Im Folgenden Zitat wird dies sehr deutlich:

20 Legitimationsstrategien
Zitat einer Patientin mit Schamlippenverkleinerung: „Sie (die Schamlippen) haben mein Sexleben ruiniert. Ich habe mich nie sicher und zufrieden beim Sex gefühlt. Ich fühlte mich wie eine Aus-sätzige. Ich habe niemanden erlaubt mich je nackt zu sehen.“ „… das größte Problem war der Sex. Ich war mit meinem Freund seit meinem 15. Lebensjahr zusammen aber ich habe mich stets unsicher und gehemmt beim Sex gefühlt. Ich habe stets Positionen eingenom-men, in denen er meine Vagina nicht sehen konnte und ich hatte niemals Oralsex, weil ich es nicht ertragen hätte, dass er mich aus nächster Nähe hätte sehen können.“

21 Legitimationsstrategien
Wachsender Druck dem Intimideal zu entsprechen Nur bei Entsprechung des Intimideals sexuelle Lust Erhöhung der sexuellen Freiheit „Verbesserung“ des weiblichen Lustempfinden Überwindung von Schamerleben, Selbstunsicherheit, usw. In den Medien wird den Patientinnen ein verbessertes Selbstwertgefühl, mehr Lebensqualität und besserer Sex durch ein der neuen Intimästhetik entsprechendes Genitale in Aussicht gestellt. Die Klientinnen erscheinen in den Medienberichten gleichsam als Opfer ihrer Genitalien - deren nicht normgerechtes Aussehen – ihnen ein erfülltes Sexualleben verwehrt. Die Anbieter kosmetischer Genitalchirurgie suggerieren, dass bei einem Genitale, das nicht dem neuen Schönheitsideal entspricht, „richtige“ sexuelle Befriedigung letztlich nur über eine chirurgische Veränderung erreichbar ist.

22 Folgen Massenmediale geschürte Unzufriedenheit mit dem Aussehen der weiblichen Genitalien Erhöhte Nachfrage nach kosmetischen Genitalkorrekturen Erhöhter Druck auf das Gesundheitssystem Ressourcenbindung

23 Physiologische Ursachen
Grosse Variationsbreite Hormonell Konstitutionell Multipara Alter (1) Pardo et al.; International Journal of Gynecology and Obstetrics 2006; 93: 38 (2) Giraldo et al.; Plast Reconstr Surg 2004; 113: 1820 (3) Kato et al.; Urology 1988; 31: 294

24 Schamlippenverkleinerung
Warum wünschen Frauen den Eingriff? zu groß unsymmetrisch als Missbildung empfunden störend in enger Kleidung unangenehm beim Geschlechtsverkehr störend beim Sporttreiben und Sitzen

25 Schamlippenverkleinerung
Warum wünschen Frauen den Eingriff? Rouzier et al. (2000) n = 162 (12 bis 67 Jahre), Altersmedian: 26 Jahre 87% ästhetische Motive 64% Unannehmlichkeiten beim Tragen von Kleidern 43% gaben Schmerzen beim Geschlechtsverkehr an 26% Schwierigkeiten bei sportlicher Betätigung Miklos & Moore (2008) n = 131 37% ästhetische Gründe 32% funktionelle Beeinträchtigungen 31% ästhetische & funktionelle Beeinträchtigungen

26 Erscheinungsvariationen der weiblichen Vulva (Lloyd, 2005)
Schwankungsbreite (50 prämenopausalen Frauen) Mittelwert (SSD) Klitorislänge (mm) 5 – 35 19,1 (8,7) Glans Breite (mm) 3 –10 5,5 (1.7) Distanz Klitoris – Urethra (mm) 16 – 45 28,5 (7.1) Länge Lab. majora (cm) 7.0 – 12.0 9,3 (1.3) Länge Lab. minora (mm) 20 – 100 60,6 (17.2) Breite Lab. minora (mm) 7 – 50 21,8 (9.4) Länge Perineum (Damm) (mm) 15 – 55 31.3 (8.5) Länge Vagina (cm) 6,5 – 12,5 9,6 (1.5)

27 Review PUBMED 18 Studien: 1980 bis März 2009
1 Studie deutsch­sprachigen Raum Keine prospektive, randomisierte oder kontrol- lierte Studie 1. L-M Liao, L Michala, SM Creighton BJOG, 2010; 117: 20-25

28 Forschungsstand 15/19 Falldarstellungen
3 unstandardisierte Fragebogenstudien 4 retrospektive Reviews von Patientendaten (3 englische, 1 deutsche)

29 Forschungsstand Hypertrophie der labia minora ist selten (1)
Mehrzahl der Studien mit geringen Fallzahlen (2) nicht vergleichbar, unterschiedliche Behandlungsmethoden Ästhetisches Outcome wird durch Behandler eingeschätzt Nur wenige Studien zum psychologischen, ästhetischen u. funktionellen Benefit (1) Rouzier et al.; Am J Obstet Gynecol 2000; 182: 35 (2) Pardo et al.; Int J Gyn Obstet 2006; 93: 38-43

30 Forschungsstand Zufriedenheit
13/19 Studien: Hohe Zufriedenheit Patientinnen 91-100%: Zufriedenheit mit kosmetischem Resultat 4%: „Bereuen die OP-Entscheidung“ (Rouzier et al., 2000) 93-98%: Funktionelle Verbesserungen 1Studie zur Sexualität: 71% berichteten über verbesserte Sexualität 23% berichteten über leichteres Erreichen des Orgasmus

31 Forschungsstand Komplikationen
2 größere Studien: 2,9% bzw. 7% Re-Operationen Unzufriedenheit mit dem ästhetischen Ergebnis Wundheilungsstörungen 1. L-M Liao, L Michala, SM Creighton BJOG, 2010; 117: 20-25

32 Komplikationen Veränderte taktilen Empfindungen Dyspareunie
Wundheilungsstörungen Veränderte taktilen Empfindungen Dyspareunie Narbenbildungen Hohl, Scheidel & Schüssler berichten als ärztliche Gutachter von häufigen Komplikationen Häufige Berichte im Internet über Komplikationen

33 Patientenautonomie Pro
Zentrales Kriterium der bürgerlichen Freiheitsrechte Einschränkung nur aus wesentlichem Grund (Verlust der juristischen Geschäftsfähigkeit) Andere (Schönheits-)Operationen sind gesellschaft- lich akzeptiert Akzeptanz männlicher Circumcision Pro Zentrales Kriterium der bürgerlichen Freiheitsrechte Einschränkung nur aus wesentlichem Grund (Verlust der juristischen Geschäftsfähigkeit) Andere (Schönheits)-Operationen sind gesellschaftlich akzeptiert Akzeptanz männlicher Circumcision

34 Patientenautonomie Kontra
Vorliegen einer schweren psychiatrischen Erkrankungen: z.B. Körperdysmorphobie / schwere Körperbildstörung (ICD 10: F22.8, F45.2) „Drängen“ von Seite Dritter Vorliegen einer schweren psychiatrischen Erkrankungen: z.B. Körperdysmorphobie / schwere Körperbildstörung (ICD 10: F22.8, F45.2) „Drängen“ von Seite Dritter

35 Wohltätigkeit Pro Subjektive Zufriedenheit in Nachuntersuchungen Pro

36 Wohltätigkeit Kontra Soziale Erwünschtheit
Hohe Patientenzufriedenheit mit ?: Problem „Rechtfertigungszufriedenheit“ Phänomen der Minimierung „kognitiver Dissonanz“ Kontra Soziale Erwünschtheit Hohe Patienten Zufriedenheit: Problem der „Rechtfertigungszufriedenheit“ („kognitive Dissonanz“)

37 Nicht Schaden Pro Geringes Risiko Geringe Nebenwirkungen
Geringe Komplikationsraten Wundheilungsstörungen und Nachoperationsrate Pro Geringes Risiko Geringe Nebenwirkungen Geringe Komplikationsraten Wundheilungsstörungen und Nachoperationsrate

38 Nicht Schaden Kontra Eingriff ohne strenge medizinische Indikation
Fehlen medizinischen Leitlinien Fehlen klarer Indikationsrichtlinien Unzureichender Forschungsstand Kontra Eingriff ohne strenge medizinische Indikation Fehlen medizinischen Leitlinien Fehlen klarer Indikationsrichtlinien Unzureichender Forschungsstand

39 Verteilungsgerechtigkeit
Pro Keine Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung Pro Keine Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung

40 Verteilungsgerechtigkeit
Kontra Benachteiligung wirtschaftlich schwacher Schichten Postoperative Probleme zu Lasten der GKV Kontra Benachteiligung wirtschaftlich schwacher Schichten Postoperative Probleme zu Lasten der GKV

41 Leitlinien USA: American College of Obstetricians & Gynecologists ACOG, Obstetrics & Gynecology 2007, 110, Niederlande: Leitlinien Paarlberg & Weijenborg (2008) Gynäkologen stellt die steigende Nachfrage nach kosmetischen Genitalkorrekturen vor ethische Probleme – auch aufgrund der Nähe kosmetisch motivierter Genitalchirurgie zu den Praktiken der Genitalverstümmelung nicht-europäischer Länder. Dabei ist die Genitalchirurgie zum Kurieren seelischer Leiden oder Befindlichkeitsstörungen keineswegs ein neues Phänomen unserer Spätmoderne, sondern weibliche Genitalchirurgie, besonders die Klitoridektiomie, war im Viktorianischen Zeitalter wie auch im Nordamerika des Zwanzigsten Jahrhunderts auch in unserem westlichen Kulturkreis eine durchaus verbreitete Praxis (Rodriguez, 2008; Shorter, 1994). Während sich die niederländische Gesellschaft der Geburtshelfer und Gynäkologen und die Mitglieder der Gesellschaft der Plastischen Chirurgen auf gemeinsame Empfehlungen bzgl. kosmetischer Genitalchirurgie besonders der Labienreduktion einigten (Vgl. Paarlberg & Weijenborg, 2008), fehlen in Deutschland bislang solche Leitlinien.

42 Leitlinien Österreich: Leitlinien zur weiblichen Genitalchirurgie
Bundesministerium f. Gesundheit Während sich die niederländische Gesellschaft der Geburtshelfer und Gynäkologen und die Mitglieder der Gesellschaft der Plastischen Chirurgen auf gemeinsame Empfehlungen bzgl. kosmetischer Genitalchirurgie besonders der Labienreduktion einigten (Vgl. Paarlberg & Weijenborg, 2008), Leitlinien zur weiblichen Genitalchirurgie Bundesministerium f. Gesundheit fehlen in Deutschland bislang solche Leitlinien.

43 Stellungnahmen Deutsche Gesellschaft f. Gynäkologie und Geburtshilfe
Stellungnahme der DGGG zur Intimchirurgie De Wilde, Borkenhagen, Gille, Nestle-Kraemling, Gress, Kentenich, Kreienberg Deutsche Gesellschaft f. Gynäkologie und Geburtshilfe Stellungnahme der DGGG zur Intimchirurgie

44 Guidlines American College of Obstetricians & Gynecologists ACOG, Obstetrics & Gynecology 2007, 110, Genaue Abklärung der Motive Medizinische Indikation (körperlicher Befund) Keine Katamnesedaten über psychische oder funktionelle Verbesserungen Aufklärung über Risiken (Infektionen, veränderte Sensibilität, Dyspareunie, Verwachsungen und Narben)

45 Einladung Unterstützen Sie uns durch Ausgabe dieses Fragebogens zu Wissen, Motiven und Einstellungen von Frauen mit dem Wunsch nach einer Schamlippenverkleinerung!

46 Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Prof. Dr. phil. habil. Ada Borkenhagen Otto von Guericke Universität (Magdeburg)


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