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Gendersensible Musikpädagogik
Chancen einer verbesserten Förderung von Jungen und Mädchen in Schule, Musikschule und in der sozialen Arbeit
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Überblick Geschlechtstypische musikalische Sozialisation – der aktuelle Forschungsstand Mögliche Ursachen Musikpädagogische Einflussmöglichkeiten Allgemein Im Instrumentalunterricht Im Musikunterricht der allgemeinbildenen Schulen In der sozialen Arbeit mit Jugendlichen Diskussionsrunde
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Grundlegende Thesen Die zu starke Übernahme von Geschlechterstereotypen geht für beide Geschlechter mit Einschränkungen einher. Eine behutsame Auflockerung dieser Stereotypen ermöglicht eine freiere Entfaltung, hin zu mehr Selbstständigkeit, Mündigkeit und Kreativität.
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Geschlechtstypische musikalische Sozialisation – der aktuelle Forschungsstand
Instrumentenwahl (z. B. Musikhochschule Hamburg)
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Geschlechtstypische musikalische Sozialisation – der aktuelle Forschungsstand
Instrumentenwahl Mädchen bevorzugen leisere, weicher klingende Instrumente Mädchen bevorzugen Instrumente, die eher in der klassischen Musik gespielt werden Schlagzeug, E-Bass, E-Gitarre (Rock-Instrumente) werden nach wie vor von Jungen bevorzugt International Sweethearts of Rhythm
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Geschlechtstypische musikalische Sozialisation – der aktuelle Forschungsstand
Instrumentenwahl Instrumente, die elektronische Technik beinhalten (inkl. Computer, Sequenzer, Turntable) werden von Jungen bevorzugt Gesang wird von Mädchen bevorzugt Carola Grey
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Geschlechtstypische musikalische Sozialisation – der aktuelle Forschungsstand
Musikhören: Mädchen bevorzugen eher „weichere“ Stile: Popmusik, Klassik etc. Jungen bevorzugen eher härtere Stile: Rockmusik, Heavy Metal, Hip Hop etc. Das Fanverhalten von Mädchen ist ausgeprägter
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Geschlechtstypische musikalische Sozialisation – der aktuelle Forschungsstand
Lernwege der Mädchen Mädchen werden von ihren Eltern in ihrer musikalischen Ausbildung stärker gefördert Mädchen lernen überwiegend institutionell (z. B. an der Musikschule) Mädchen haben früher und länger Instrumentalunterricht als Jungen Mädchen und Frauen spielen weniger in Ensembles und treten weniger öffentlich auf (40% Amateurmusikerinnen)
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Geschlechtstypische musikalische Sozialisation – der aktuelle Forschungsstand
Lernwege der Jungen Jungen lernen häufiger informell und selbstbestimmt Jungen fangen mit Jazz/Rock/Pop früher an als Mädchen Fast ausschließlich Jungen gründen selbstständig eine Band Jungen komponieren und improvisieren häufiger
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Verhaltensweisen im Musikunterricht
Geschlechtstypische musikalische Sozialisation – der aktuelle Forschungsstand Verhaltensweisen im Musikunterricht Jungen finden Singen und Tanzen oft peinlich Jungen stören häufiger im Musikunterricht, wollen Aufmerksamkeit auf sich ziehen Mädchen passen sich stärker an, fallen weniger auf Mädchen werden von den LehrerInnen weniger beachtet Mädchen haben die besseren Noten
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Beziehungen zu Lehrkräften (im Instrumentalunterricht)
Geschlechtstypische musikalische Sozialisation – der aktuelle Forschungsstand Beziehungen zu Lehrkräften (im Instrumentalunterricht) Für Mädchen spielt die persönliche Beziehung zur Lehrkraft eine größere Rolle Mädchen verbleiben länger in einer belastenden Unterrichtssituation Grenzüberschreitungen bis hin zu sexuellen Übergriffen finden viel häufiger gegenüber Mädchen statt
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Professionalisierung
Geschlechtstypische musikalische Sozialisation – der aktuelle Forschungsstand Professionalisierung Je höher der Grad an Professionalisierung, desto weniger Instrumentalistinnen gibt es Im Jazz, Rock und Pop stellen Instrumentalistinnen eine Ausnahme-erscheinung dar Aus diesem Grunde werden sie immer auch über ihr Geschlecht wahrgenommen
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Mögliche Ursachen Unsere Gesellschaftsordnung ist von einem Geschlechterungleichgewicht geprägt In vielen Bereichen empfinden wir dieses als normal und nehmen es oft nicht bewusst wahr
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Mögliche Ursachen Es gibt traditionelle geschlechtstypische Zuweisungen, die nur langsam überwunden werden Mädchen und Jungen werden unterschiedlich erzogen Es fehlen die atypischen Vorbilder
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Mögliche Ursachen Stereotype Darstellung in Videoclips und Zeitschriften N.N. Pink Christina Aguilera 50 Cent
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(Wichtig: Es gibt auch viele Gegenbeispiele:)
Bill Kaulitz Annie Lennox Melissa Etheridge
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Mögliche Ursachen Mädchen und Jungen werden von Lehrkräften unterschiedlich wahrgenommen und bewertet Diese Wahrnehmung ist oft von unbewussten Geschlechterstereotypen beeinflusst Geschlechtstypische Tendenzen werden dadurch verstärkt
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Musikpädagogische Einflussmöglichkeiten
Voraussetzungen Hinterfragen der eigenen Geschlechterbilder Sensibilisierung für eigene Stereotype Reflektion der eigenen musikalischen Sozialisation
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Musikpädagogische Einflussmöglichkeiten
Gleichheitsperspektive: Gleichbehandlung hebt die Chancenungleichheit nicht auf Differenztheorie: Zu starke Betonung der Unterschiede kann Stereotye bestätigen (De-)Konstruktionstheorie: Eröffnen neuer Wege jenseits der geschlechtstypischen Muster
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Musikpädagogische Einflussmöglichkeiten
Allgemein Geschlechtsuntypische Instrumentenwahl fördern Atypische Vorbilder hinzuziehen Eine Vielfalt an Lernwegen, Musikstilen und Umgangsweisen mit Musik ermöglichen Öffnung und Überschneidung von informellen und institutionellen Räumen Förderung der Selbstständigkeit und der Selbstbestimmung
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Musikpädagogische Einflussmöglichkeiten
Musikschule Initiierung selbstbestimmten Lernens Frühes Ensemblespiel anregen Hinführung zu selbstständiger Bandarbeit Öffnung und Überschneidung mit eher informellen Szenen Umgang mit Technik einbeziehen Spiel ohne Noten fördern Improvisation und Komposition von Anfang an
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Musikpädagogische Einflussmöglichkeiten
Schule Geschlechtshomogene Gruppen zum Ausgleich der Vorerfahrungen (z. B. Musik am Computer o. Rockmusik für Mädchen) Koedukation Partnerschaftliche Interaktionen fördern Nichtrestriktives Klima schaffen Schülerorientierung, vielfältige Erfahrungen mit Musik ermöglichen Ängste und Präferenzen respektieren!
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Musikpädagogische Einflussmöglichkeiten
Schule Koedukation Beachtung der SchülerInnen bewusst gleichmäßig verteilen Aufgabenverteilung auch gegen stereotype Trends: z. B. Mädchen in Führungsfunktionen, bewusste Zuteilung vom Instrumenten Bewusste Durchmischung, z. B. in Gruppenarbeit
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Musikpädagogische Einflussmöglichkeiten
Projektarbeit an der Schule Z. B. zum Thema „Komponistinnen“ u./o. „Dirigentinnen“ Z. B. zum Thema Männer und Frauen in Orchestern Z. B. zum Thema Darstellung von Männern und Frauen in Videoclips Z. B. zum Thema „Tanz“
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Musikpädagogische Einflussmöglichkeiten
Jugendarbeit Beide Geschlechter sollen experimentieren können und Neues erproben Qualifikationsdefizite können in geschlech-terkonformen Gruppen ausgeglichen werden Jugendszenen und Jugendbewegungen sind überwiegend männlich besetzt Mädchen gezielt ansprechen, ermutigen, Räume bereitstellen
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Musikpädagogische Einflussmöglichkeiten
Jugendarbeit Bandmobile Frauenmusikkurse und -workshops, z. B. rocksie Instrumententausch in der Bandarbeit Komposition und Improvisation fördern Performance
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Musikpädagogische Einflussmöglichkeiten
Jugendzentren Proberäume für Mädchen Ambiente entsprechend gestalten Workshops von Musikerinnen Musikprojekte, die geschlechtstypische Interessen berücksichtigen (z. B. Fußball und Hip Hop) Workshops für Mädchen im DJing, Tontechnik etc.
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