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HELIOS Kliniken GmbH Folie: 1 19. Februar 2007 Psychische Erkrankungen und christlicher Glaube – Hilfe oder Hindernis Prof. Dr. med. Andreas Broocks Carl-Friedrich-Flemming-Klinik.

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1 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 1 19. Februar 2007 Psychische Erkrankungen und christlicher Glaube – Hilfe oder Hindernis Prof. Dr. med. Andreas Broocks Carl-Friedrich-Flemming-Klinik Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Rostock HELIOS-Kliniken Schwerin

2 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 2 19. Februar 2007 Überblick Bedeutung religiöser Faktoren im Hinblick auf psychische Erkrankungen Bedeutung religiöser Faktoren im Hinblick auf psychische Erkrankungen Möglichkeiten und Grenzen im Umgang mit psychisch erkrankten Menschen im Raum der Gemeinde Möglichkeiten und Grenzen im Umgang mit psychisch erkrankten Menschen im Raum der Gemeinde Sinnvolle Zusammenarbeit von Seelsorge und Psychotherapie Sinnvolle Zusammenarbeit von Seelsorge und Psychotherapie

3 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 3 19. Februar 2007 Glaube und psychische Gesundheit – Metaanalyse führender Journals von 1978-89 David B. Larson et al (Am J Psychiatry 1990) Positiver Zusammenhang: 84% der StudienPositiver Zusammenhang: 84% der Studien Negativer Zusammenhang: 3% der StudienNegativer Zusammenhang: 3% der Studien Kein eindeutiger Effekt:13% der StudienKein eindeutiger Effekt:13% der Studien

4 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 4 19. Februar 2007 Glaube und psychische Gesundheit – Umfrage bei Mitgliedern der American Psychological Association (1998) – Religiöse Überzeugungen bei Klienten sind hilfreich für die Therapie:53% hilfreich für die Therapie:53% eher problematisch:14% eher problematisch:14% weder-noch33% weder-noch33%

5 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 5 19. Februar 2007 Glaube und psychische Gesundheit Korrelationen intrinsischer Glaubensüberzeugungen mit Korrelationen intrinsischer Glaubensüberzeugungen mit -Suizidrate (Comstock and Partridge, 1972) -Drogenabhängigkeit (Loch and Hughes, 1985) -Straffälligkeit bei Jugendlichen -Scheidungsrate - psychischem Wohlbefinden (Williams et al.1991) -Lebenszufriedenheit (Partnerschaft, Sexualität) -Remissionrate von depressiven Episoden bei älteren Patienten (Koenig et al., Am J Psychiatry, 1998)

6 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 6 19. Februar 2007 Wie merkt man, dass eine nahestehende Person psychische Probleme hat? Weniger aktiv, weniger Interesse als früher Sozialer Rückzug Reizbarkeit, Empfindlichkeit Selbstvorwürfe, Schuldgefühle Müdigkeit, Schlafstörungen

7 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 7 19. Februar 2007 Abnahme der Leistungsfähigkeit durch depressive Störungen Leistungsminderung: qualitativ /quantitativ Erhöhte Leistungsschwankungen, hohe Fehlerquote, vermehrte Flüchtigkeitsfehler Häufiges Nachfragen, Vergewissern, häufiges Kontrollieren Hohe Vergesslichkeit, Zerstreutheit, Vermeidung bestimmter Tätigkeiten und Verantwortungsübernahme

8 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 8 19. Februar 2007 Beeinträchtigung von Grundarbeitsfähigkeiten Unpünktlichkeit mangelnde Disziplin, vermindertes Durchhaltevermögen verspätete Abgabe von Krankmeldungen, unentschuldigtes Fehlen ungewöhnliches Entfernen vom Arbeitsplatz vermehrte Pausen und Arbeitsunterbrechungen

9 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 9 19. Februar 2007 Veränderungen im Kontakt zu anderen Menschen Veränderungen im Kontakt zu anderen Menschen Anspannung, Blickkontaktvermeidung, veränderte Körpersprache Rückzug von Kollegen, Vermeidung von Kontakten Kritikempfindlichkeit (nimmt sich alles zu Herzen) Konfliktvermeidung (traut sich nicht nein zu sagen) Eigene Schuldzuweisung (Ich bin eben ein Versager.) Löst bei anderen anfänglich Mitgefühl / Mitleid aus, später eher Hilflosigkeit und Aggression

10 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 10 19. Februar 2007 Der Hausarzt als erster Ansprechpartner Hausarztstudie in 400 Arztpraxen (Wittchen et al. 2000): über 10% der Hausarztpatienten leiden unter Depressionen (Männer: 9,4%; Frauen:11,9%) 50% der Betroffenen suchen keinerlei Behandlung gegen die Depression auf! Was schätzen Sie: Wie hoch ist der Anteil depressiver Patienten in Ihrem Wartezimmer?

11 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 11 19. Februar 2007 Warum bleiben 90% der Erkrankten ohne ausreichende Behandlung? Depression wird unzureichend behandelt Viele Betroffene haben Angst, sich in psychiatrische Behandlung zu begeben (vor allem Vorbehalte gegen Psychopharmaka) Auch bei geeigneter Medikation viele Anwendungsfehler: unzureichende Aufklärung, zu niedrige Dosierung, frühzeitiges Absetzen der Medikation (Compliance-Probleme). Depression bleibt oft unerkannt Viele Betroffene erkennen die eigene Depression nicht Körperliche Symptomatik überdeckt häufig die Depression

12 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 12 19. Februar 2007 Ausschluss anderer körperlicher Ursachen: endokrine Störungen (z.B. Schilddrüse) neurologische Erkrankungen Viruserkrankungen Tumore Autoimmunerkrankungen medikamentöse Ursachen Differentialdiagnose

13 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 13 19. Februar 2007 Aids Mord Verkehr Drogen Suizid Todesursachen im Vergleich: 2001 (Daten des Bundesamtes für Statistik und BMI) 11000 1835 900 914 7100

14 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 14 19. Februar 2007 Zusammenfassung: Suizidalität Suizid geschieht in den meisten Fällen als Folge einer psychiatrischen Erkrankung. Nehmen Sie Hinweise auf Suizidalität ernst. Sprechen Sie Suizidalität direkt an. Ziehen Sie einen Arzt hinzu. Bei Behandlung der zugrunde liegenden Depression wird auch die Suizidalität abnehmen.

15 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 15 19. Februar 2007 Stressoren am Arbeitsplatz Zu große Arbeitsmenge zu komplizierte Aufgaben unklare Erwartungen Ihres Chefs unklare Verantwortungsbereiche wenig Handlungsspielraum zu viele Projekte - Fluktuation der Arbeitslast Angst vor Arbeitsplatzverlust Konkurrenzdruck keine bzw. negative Rückmeldungen Konflikte mit Kollegen und Vorgesetzten zu viele Überstunden keine Ferien

16 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 16 19. Februar 2007 Stressoren in Familie und Freizeit Konflikte mit Partner / Partnerin Konflikte mit Kindern Konflikte mit Freunden Mehrfachbelastungen (Haushalt / Erziehung / Beruf) --- Multitasking finanzielle Sorgen Mangel an Kontaktmöglichkeiten Aufgeben von Hobbys oder sportlichen Aktivitäten Vernachlässigung des Privatlebens

17 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 17 19. Februar 2007 Wer ist besonders gefährdet? Burnout trifft oft die besten Mitarbeiter Hohes persönliches Engagement im täglichen Umgang mit anderen Menschen Hoher Anspruch an sich selbst: Ich will gut sein - Ich will erfolgreich sein - Ich will es den andern zeigen! Sensibilität für Mitarbeiter und Situationen ethisches Verantwortungsgefühl schlechte Abgrenzungsfähigkeit

18 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 18 19. Februar 2007 Sei nicht allzu gerecht und allzu weise, damit du dich nicht zugrunde richtest Prediger 7,16

19 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 19 19. Februar 2007 Erkennen, dass wir auch wertvoll sind, wenn wir an unsere Grenzen geraten sind Neue Weichenstellung für die Gestaltung des Lebens Mehr Verständnis für andere Menschen Tiefere Erkenntnis darüber, was wirklich wichtig ist Psychische Krise als Chance

20 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 20 19. Februar 2007 GRUNDREGEL: Angehörige sind in erster Linie MITBETROFFENE und nicht Schuldige. Deshalb müssen sie in die Behandlung mit eingeschlossen werden. Sie brauchen Hoffnung und Unterstützung auf dem schweren Weg mit einem depressiven Menschen.

21 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 21 19. Februar 2007 Tipps für Angehörige Akzeptieren Sie die Depression als Erkrankung! Informieren Sie sich über die Erkrankung! Ziehen Sie den Arzt zu Rate! Bleiben Sie geduldig! Überfordern Sie sich nicht! Suchen Sie selbst Unterstützung! Seien Sie zurückhaltend mit gut gemeinten Ratschlägen!

22 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 22 19. Februar 2007 Häufige dysfunktionale Grundannahmen Ein richtiger Christ dürfte eigentlich gar nicht unter Ängsten und Depressionen leiden Als Ursache von Ängsten und Depressionen kommen in erster Linie verborgene Sünden, Unglaube oder Ungehorsam in Frage Wer Stimmen hört, ist wohl okkult belastet Er/sie müßte sich einfach mehr zusammenreißen Psychopharmaka sind schlecht, verändern die Persönlichkeit, machen abhängig, etc.

23 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 23 19. Februar 2007 Wie wirken sich solche Grundannahmen auf die Betroffenen aus? Ich fühle mich dort nicht verstandenIch fühle mich dort nicht verstanden Ich werde von den anderen gemieden Ich werde von den anderen gemieden Ich spüre häufig einen versteckten Vorwurf Ich spüre häufig einen versteckten Vorwurf Vielleicht glaube ich wirklich nicht richtig Vielleicht glaube ich wirklich nicht richtig Mein Seelsorger gibt sich solche Mühe, aber ich versage in allem Mein Seelsorger gibt sich solche Mühe, aber ich versage in allem Ich bin kein gutes Zeugnis für Jesus Ich bin kein gutes Zeugnis für Jesus Ich bin eine Belastung für die Gemeinde Ich bin eine Belastung für die Gemeinde

24 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 24 19. Februar 2007 Fakten Christen sind mit denselben Problemen und Erkrankungen konfrontiert wie andere Menschen Christen sind mit denselben Problemen und Erkrankungen konfrontiert wie andere Menschen Jedes psychische Symptom kann eine organische Ursache haben Jedes psychische Symptom kann eine organische Ursache haben Psychische Erkrankungen können Fühlen, Denken, Einsichtsfähigkeit... und auch den Glauben beeinträchtigen Psychische Erkrankungen können Fühlen, Denken, Einsichtsfähigkeit... und auch den Glauben beeinträchtigen Nicht jede Erkrankung ist heilbar Nicht jede Erkrankung ist heilbar

25 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 25 19. Februar 2007 Wie kann ich mich als Seelsorger sinnvoll verhalten? So verhalten, wie ich mich auch sonst als Christ verhalte! Gal 5: 22-23, 1.Thess 5:14-16 So verhalten, wie ich mich auch sonst als Christ verhalte! Gal 5: 22-23, 1.Thess 5:14-16 Dasein, Zuhören, Ermutigen, Trösten, Begleiten, Beten Dasein, Zuhören, Ermutigen, Trösten, Begleiten, Beten Auch ermutigen, ärztliche und ggf. psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen Auch ermutigen, ärztliche und ggf. psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen Kenntnisse über psychische Störungen aneignen Kenntnisse über psychische Störungen aneignen Grenzen erkennen und auch Grenzen setzen Grenzen erkennen und auch Grenzen setzen

26 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 26 19. Februar 2007 Häufigkeit von Zwangshandlungen Waschen/Reinig.KontrollierenWiederholenZählenOrdnenSammelnAndere

27 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 27 19. Februar 2007 Typische Inhalte von Zwangsgedanken Kontamination, Verschmutzung: Kontamination, Verschmutzung: die Türklinke ist mit HIV verseucht Aggression: Aggression: ich werde mein Kind erstechen Zufälliges Unglück, Versagen: Zufälliges Unglück, Versagen: ich könnte jemanden mit dem Auto anfahren Sozial unangepasstes Verhalten: Sozial unangepasstes Verhalten: ich werde etwas Obszönes tun

28 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 28 19. Februar 2007 Häufig gestellte Frage: Hat sein Glaube ihn in die psychische Erkrankung getrieben? Ist der Patient ein Opfer seiner religiösen Gemeinschaft geworden?

29 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 29 19. Februar 2007 Skrupulosität in der christlichen Tradition Ignatius von Loyola: 2 Pole der Gewissensdeformation: Ignatius von Loyola: 2 Pole der Gewissensdeformation: abgestumpft versus skrupulös – aus einer kleinen Sache zu viel machen (kleiner Stein) – Sünden sehen, wo keine sind – Sünde zu groß, kann möglicherweise nicht vergeben werden – Sünde wider den Heiligen Geist – Sünde aus Schwachheit wider besseren Wissens – Sündige Gedanken erfordern ständiges Beichten/Beten – Übersehen von Sünden wegen mangelnder Gewissenprüfung

30 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 30 19. Februar 2007 Skrupulosität in der christlichen Tradition Therapeutische Grundsätze (nach Ignatius von Loyola) AGERE CONTRA –Tue, was du eine kluge Person tun siehst –Folge den Anweisungen deiner geistlichen Lehrer – auch gegen dein Gewissen –Gehe den schwierigen Situationen nicht aus dem Weg –Wenn dein Gewissen sagt: tue es nicht – dann tue es gerade –Wiederhole keine ritualisierten Handlungen, wiederhole nicht dieselben Bekenntnisse

31 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 31 19. Februar 2007 Kooperation zwischen Seelsorger und Therapeuten ist sinnvoll –Therapeut kann nicht alle verschiedenen Glaubensrichtungen und Glaubenspraktiken überblicken: Problem der Abgrenzung von Zwangssymptomen und allgemein akzeptierten Praktiken –Seelsorger kann bei Unkenntnis die Störung verschlechtern (wiederholte Rückversicherung, Befreiungsgebete) und zur Chronifizierung beitragen)

32 HELIOS Kliniken GmbH Folie: 32 19. Februar 2007 Fazit Lebendiger Glaube ist mit einer Vielzahl von positiven Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit verbunden Lebendiger Glaube ist kein sicherer Schutz vor körperlichen und psychischen Erkrankungen Seelsorgerlich-diakonisches Handeln darf nicht die ärztliche Behandlung behindern oder verzögern Der christliche Glaube ermöglicht sowohl dem Helfer als auch dem Betroffenen zusätzliche und tiefergreifende Möglichkeiten von Heilung und Veränderung


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