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Kommunikationsmodelle:

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Präsentation zum Thema: "Kommunikationsmodelle:"—  Präsentation transkript:

1 Kommunikationsmodelle:
Inhalt Kommunikation: Begriffsdefinitionen und deren Problematik Interaktion Kommunikationsarten, Klassifizierung Kommunikation – das Unwort Kommunikationsmodelle: welche gibt es? wozu sind sie da? wozu sind sie geeignet / ungeeignet? Nächste Woche: Sprachproduktion Phonation

2 Was ist Kommunikation? Begriffsdefinition: problematisch, denn eine allgemein anerkannte Definition des Begriffs exisitiert nicht für jeden Wissenschaftsbereich andere Aspekte  Def. im Alltag: Kommunikation ist der wechselseitige Austausch von Gedanken in Sprache Gestik Mimik Lat. Communicare = teilen, mitteilen, teilnehmen lassen, gemeinsam machen, vereinigen Betroffene Wissenschaftsbereiche: Kommunikatiosnwissenschaft (!) Informationswissenschaft Medienwissenschaft Pädagogik, Unterrichtswissenschaft Linguistik Sprechakttheorie Physiologie (Medizin) Biologie Psychologie Phonetik Informatik Informationstheorie Kybernetik Elektrotechnik, Nachrichtentechnik Physik, Akustik Astronomie Wirtschaft ... Jeder Wissenschaftsbereich definiert den Begriff für sich, je nachdem, welche Aspekte wichtig sind Schrift Bild . . .

3 Begriff Kommunikation
Arbeitsdefinition: Kommunikation ist die intentionale Informationsübertragung mittels eines eingeführten Signalsystems. John Lyons, 1977 deckt zwar alle betroffenen Wissenschaftsbereiche ab, ist aber so allgemein, dass sie in der Regel nicht ausreicht  detailliertere Definitionen in jedem Bereich Zahllose Definitionsversuche Recht brauchbare Arbeitsdefinition von Lyons = allgemein und umfassend daraus ergeben sich: 3 wesentliche Bedingungen für das Vorhandensein von Kommunikation Übertragung von Information Intention (Absicht) mit Hilfe von Signalen (Sprache, Schrift, Symbole, Zeichen, Bilder, Gestik, Mimik auch Winken, Flaggen, nichtsprachliche Ausrufe, Morsezeichen ...) Nicht festgelegt: wer kommuniziert? Ergebnis? Kommunikation im erweiterten Sinn: = wechselseitiges Übermitteln von Daten oder Signalen, die einen festgelegten Bedeutungsinhalt haben, auch zwischen tierischen und pflanzlichen Lebewesen und technischen Objekten oder Systemen. Bsp: tierisch Schwänzeltanz der Bienen zur Übermittlung der Information, wo der beste Pollen zu finden ist Bellen eines Hundes Vogelrufe Balzverhalten ... Bsp. Pflanzlich (weitgehend auf chemischer und physikalischer Ebene) Blütenfarbe Duftstoffe Geo schreibt in einem Artikel „Lebhafte Kommunikation im Erdreich“, dass Pflanzen über ihre Wurzeln mit Tieren, Pilzen und Bakterien im Boden regelrecht kommunizieren. "Die Pflanze registriert, wer oder was im Boden ist und wie sie darauf reagieren muss." Dabei spielen offenbar Signalstoffe eine wichtige Rolle. Stehen beispielsweise genügend Phosphat und Stick- stoff zur Verfügung, lohnt es sich nicht, mit einem Mykorrhiza-Pilz in Kontakt zu treten. Denn diese Pilze, mit denen etwa 80 Prozent aller Pflanzen eine symbiotische Gemeinschaft eingehen, helfen ihnen zwar bei der Nährstoffversorgung, fordern aber Kohlenstoffverbindungen als Gegenleistung. Sie kosten also Energie. Pflanzen, die gut versorgt sind, würden sich daher gegen eine Partnerschaft wehren. Ist jedoch etwa Stickstoff Mangelware, erweist sich eine Wohngemeinschaft als sinnvoll. Die Pflanze profitiert davon, dass manche Pilze bei der Nährstoff-Beschaffung nicht zimperlich sind: Sie betäuben Springschwänze, wachsen in sie hinein und saugen deren stickstoffhaltige Körperflüssigkeit aus. Geo weiter: „Wie Bodenorganismen sich unterhalten“ Dass und wie Bodenorganismen auch untereinander über Signalstoffe kommunizieren, gehört zu den besonders verblüffenden Einsichten der Bodenmikrobiologie. Bestimmte Bakterien produzieren zum Beispiel so genannte AHLs (N-Acyl-L-Homose-rinlactone) - Substanzen, die erst seit wenigen Jahren bekannt sind. Sie werden permanent in geringen Mengen von den Bakterien freigesetzt. Sobald die Signalstoffmenge eine bestimmte Schwelle erreicht hat, veranlassen die AHLs die Bakterien, bisher inaktive Gene einzuschalten. Dadurch können aus ruhigen Gesellen plötzlich aggressive Schädlinge werden. Der Grund für diese Wandlung: Erst ab einer bestimmten Dichte rentiert es sich für die Bakterien, Pflanzen anzugreifen. Diese allerdings können die Signale ebenfalls wahrnehmen und Substanzen produzieren, welche die AHLs binden. Die Kommunikation zwischen den Bakterien wird dadurch gestört, der Angriff abgewehrt. Auch Wurzelfresser wie Fadenwürmer oder Springschwänze können eine ganze Abwehrkaskade in einer Pflanze in Gang setzen und sie dadurch sogar gegenüber oberirdischen Fressfeinden immun machen. Und bestimmte Bakterien sind in der Lage, das Wurzelwachstum von Pflanzen zu stimulieren, sodass diese mehr Wasser und Nährstoffe aufnehmen können. Technische Objekte, Systeme: Mess- und Regelsysteme Radioteleskope Automatischer Faxversand Anrufbeantworter Internet (Software – Viren, vernetzte Berechnungen wie SETI ...) Zusammengefasst: Teilnehmer einer Kommunikation können Menschen, andere Lebewesen oder Objekte sein auch zwischen Menschen und Dingen kann Kommunikation stattfinden (z.B. Mensch – Computer) derzeit heftig diskutierte Fragestellungen: muss Kommunikation intentional sein? gibt es auch einseitige Kommunikation? müssen die Teilnehmer einer Kommunikation Individuen sein = liegt jeder Kommunikation ein Bewusstsein zugrunde? Antwort der technischen Disziplinen: NEIN Kommunikation ist ein Prozess, der den Zustand des Empfängers verändert. Antwort der Philisophen: EHER JA Kann es überhaupt Kommunikation ohne VERSTÄNDNIS und ERINNERUNG geben?

4 Kommunikation und Interaktion
Begriffe sind eng verwandt und werden teilweise sogar synomyn benutzt Soziologie / Psychologie: Soziale Interaktion = Wechselbeziehung zw. Handlungspartnern Informatik: Interaktion = Kommunikation = wie beeinflussen sich einzelne Komponenten eines Systems gegenseitig (im Bereich Mensch-Maschine-Interaktion geht es aber um die Gestaltung von Benutzerschnittstellen) Synonym benutzt, insbesondere, wenn WECHSELSEITIGKEIT für das Vorhandensein von Kommunikation vorausgesetzt wird Noch nicht mal Einigkeit beim Begriff: in den Sozialwissenschaften: Kommunikation soziale Interaktion interpersonelle Kommunikation in den technischen Wissenschaften: Interaktion Soziologie, Psychologie: Interaktion = aufeinander bezogenes Handeln zweier oder mehrerer Personen  soziale Interaktion Wissenschaftsrichtung: symbolischer Interaktionismus beschäftigt sich mit der Interaktion zwischen Personen Grundgedanke: die Bedeutung von sozialen Objekten, Situationen und Beziehungen wird im symbolisch vermittelten Prozess der Interaktion/Kommunikation hervorgebracht  wieder: synonyme Verwendung der Begriffe  wieder: Benutzung von Symbolen (Signalsystem) Niklas Luhmann: Begründer der soziologischen Systemtheorie (im Gegensatz zur allg. Systemtheorie) Interaktion = Kommunikation unter Anwesenden Informatik: auch hier Interaktion und Kommunikation sind identisch GL ist die Informationstheorie, die den semantischen Aspekt von Information vernachlässigt, sondern nur die statistische Struktur wird beachtet gilt auch für Kybernetik Nachrichtentechnik

5 Arten von Kommunikation
Unterscheidung nach den beteiligten Sendern, Empfängern, Techniken und Einzugsbereichen Zwischenmenschliche Kommunikation vokale (stimmliche, mündliche) verbale (sprachliche) – nonverbale (nichtsprachliche) nicht-vokale (z.B. visuelle) Massenkommunikation – Individualkommunikation Telekommunikation Mensch-Maschine-Kommunikation Computervermittelte synchron (z.B. chat, Videokonferenz) asynchron (z.B. , usenet) Arten: Unterscheidung nach den beteiligten Sendern, Empfängern, Techniken und Einzugsbereichen Nach Sendern/Empfängern: zwischen Lebewesen zwischen technischen Geräten zwischen Lebewesen und technischen Geräten Nach Techniken: ohne technische Hilfsmittel mit technischen Hilfsmitteln Schreib-, Mal-, Druckwerkzeuge Musikinstrumente Computer Raum-Zeit-Matrix: räumlich: gleicher Ort, verschiedene Orte zeitlich: gleichzeitig, zeitlich versetzt Bsp: gl. Raum, gl.zeitig: Gespräch gl. Raum, ungleichzeitig: schwarzes Brett, Notizzettel anderer Ort, gleichzeitig: Telefongespräch, Videokonferenz, Funk, Chat, MUD anderer Ort, ungleichzeitig: Anrufbeantworter, , Groupware, usenet Anzahl der Sender und Empfänger 1 : 1 = 4-Augen-Gespräch, 1 : n = Vortrag, klassisches Publizieren (z.B. Buch), (Newsgroup) n : 1 = Auktion, ebay-Auktion n : n = usenet, Mailinglisten, Konferenzschaltungen, Spiele, Chat Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! (sind nur Beispiele!) Am wichtigsten für Forschung und Lehre hier im Fachbereich: Zwischenmenschliche vokale (mündliche) Kommunikation Verbale (obwohl nicht der linguistische Aspekt, sondern der paralinguistische) Zusammenhang zwischen akustischem Signal und Eigenschaften des Sprechers Alter, Geschlecht, Emotionen, Einstellungen Untersuchungen der Stimme und Sprechweise der letzten Jahre: Emotionen (Gudrun, Felix, Miriam, ich, Henning-Musik) Ironie evaluative Äußerungen Alter (Ralf, Markus) Wirkung von Stimmen: Politiker (Scharping, Lafontaine, Merkel) Nachrichtensprecher, Moderatoren (Christiansen – litauische) Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft (Funk und Fernsehen) Stimmenimitationen Aktuelle Magisterthemen: Die Sendung mit der Maus Die drei ??? Attribution von Sprechereigenschaften aufgrund der Stimme sowie Übereinstimmung mit der realen Person Rhythmuswahrnehmung (2er, 3er) Reihe „Mündliche Kommunikation“ im Logos Verlag, Band 1-4 Wichtig zu unterscheiden: nonvokal (umfasst auch nonverbal) Gestik, Mimik Z.B. Handzeichen, Nicken, Zwinkern, Streicheln, Schlagen, Blicke, Gerüche ... vokal sprachliche (verbale) und nichtsprachliche (nonverbale) Äußerungen Z.B. (nichtsprachliche): Lachen, Schreien und alle anderen Affektlaute: „iiiiiiiii“, „oooo“, „aaaahhh“, „ufff“ Ausrufe des Erstaunens, Leidens ... Häsitationen Massenkommunikation DEFINITION von Maletzke 1963 = Kommunikationsform, die der öffentlichen Kommunikation zuzurechnen ist, bei der Aussagen öffentlich (also ohne begrenzte und personell definierte Empfängerschaft) durch technische Verbreitungsmittel indirekt (bei räumlicher, zeitlicher oder raumzeitlicher Distanz der Kommunikationspartner) einseitig (ohne Rollenwechsel zwischen Sender und Empfänger) an ein disperses Publikum gegeben werden Gegenteil: Individualkommunikation (z.B. Gespräch) Definition ist seit den 90er Jahren veraltet seitdem stärkerer Forschungsfokus auf Public Relations, Werbung und Internet  erfordert offenere Definitionen viele neue Definitionen, Ansätze, Theorien  Uneinigkeit z.B. Franz Ronneberger (1980): Massenkommunikation = Handlungszusammenhang zur Hervorbringung öffentlicher Aussagen Telekommunikation = jeglicher Austausch von Informationen über eine gewisse Distanz hinweg, ohne sie materiell zu transportieren (z.B. als Brief) Rauchzeichen Semaphoren (Winkersignale), Heliographen (Sonnenlicht von Spiegeln reflektiert  Lichtblitze) schon dort wurden CODES benötigt Telegraph, Telefon Datenübertragungsdienste: BTX heute: Computernetzwerke Mensch-Maschine-Kommunikation (auch Mensch-Maschine-Interaktion, Human-Computer-Iteraction, HCI) Teilgebiet der Informatik Besch’ftigt sich mit der benutzergerechten Gestaltung von interaktiven Systemen Einbeziehung von Erkenntnissen aus der Psychologie, Arbeitswissenschaft, Kognitionswissenschaft, Ergonomie, Soziologie, Design Computervermittelte Kommunikation Jede Art der Kommunikation, die durch den Einsatz eines oder mehrerer Computer vermittelt wird ( , chat, newsgroup, WWW ...) Ersatz für nonverbale Kommunikation in der computervermittelten Kommunikation Emoticons :-) fröhlich, lachend; Kennzeichnung einer scherzhaften Aussage :-( traurig, ärgernd :-D fröhlich lachend ;-) zwinkernd; Kennzeichnung einer sarkastischen Aussage :-> zynisch; Kennzeichnung für bösartige Bemerkungen :-| gleichgültig :-/ skeptisch :-o erstaunen, erschrecken

6 Unterteilung der Kommunikationsarten nach zeitlicher und räumlicher Distanz
Raum Zeit gleicher Ort verschiedene Orte gleichzeitig Gespräch Telefongespräch, Videokonferenz, Instant Messaging, Funk, Chat, MUD zeitversetzt Notizzettel, schwarzes Brett Anrufbeantworter, , Groupware, Usenet (Newsgroups)

7 Unterteilung der Kommunikationsarten nach Anzahl der Sender und Empfänger
1 n (viele) Em-pfänger Gespräch unter 4 Augen, Brief, Klassische Auktion, Ebay-Auktion n Vortrag, Buch, Fernsehen, Mailverteiler, (Newsgroup) Konferenzschaltungen, Newsgroups, Mailinglisten, Chat, Spiele

8 Kommunikation – das Unwort
weil es nahezu von jedem benutzt wird, obwohl damit doch immer nur ein kleiner Ausschnitt des Oberbegriffs gemeint ist, den zu beschreiben sich niemand mehr die Mühe machen möchte Modewort Plastikwort Generalmetapher Müllschluckerwort  Soziotechnischer Kurzbegriff Zitat Dürfte ich das Unwort des Zeitalters bestimmen, so käme nur eines in Frage: kommunizieren. Ein Autor kommuniziert nicht mit seinem Leser. Er sucht ihn zu verführen, zu amüsieren, zu provozieren, zu beleben. Welch einen Reichtum an (noch lebendigen) inneren Bewegungen und entsprechenden Ausdrücken verschlingt ein solch brutales Müllschluckerwort! Mann und Frau kommunizieren nicht miteinander. Die vielfältigen Rätsel, die sie einander aufgeben, fänden ihre schalste Lösung, sobald dieser nichtige Begriff zwischen sie tritt. Ein Katholik, der meint, er kommuniziere mit Gott, gehört auf der Stelle exkommuniziert. Zu Gott betet man, und man unterhält nicht, sondern man empfängt eine Heilige Kommunion. All unsere glücklichen und vergeblichen Versuche, uns mit der Welt zu verständigen, uns zu berühren und zu beeinflussen, die ganze Artenvielfalt unserer Erregungen und Absichten fallen der Ödnis und der Monotonie eines soziotechnischen Kurzbegriffs zum Opfer. Damit leisten wir dem Nichtssagenden Vorschub, das unsere Sprache mit großem Appetit auffrisst. – Botho Strauß (Der Untenstehende auf Zehenspitzen, 2004, ISBN )

9 Kommunikationsmodelle / -theorien
= Erklärungsversuche zur Beschreibung von Kommunikation, sollen erklären: was ist Kommunikation? wie funktioniert Kommunikation? Organonmodell von Bühler Handlungsmodell von Weber/Schütz soziologisches Modell Transportmodell von Shannon nachrichtentechnisches Modell Rückkopplungsmodell von Wiener systemtheoretisches, kybernetisches Modell wir bieten keine LV „Kommunikationstheorien“ an (etwas ist bei Kommunikationsstörungen drin) sowie weitere Modelle  keine einheitliche Theorie vorhanden Kriterien für die Beurteilung / Klassifizierung von Kommunikationsmodellen: Anwendungsbereiche, Einsatzgebiete Gültigkeit abgedeckte Inhalte Leistungsfähigkeit (was können sie erklären, was nicht) Abstraktionsgrad Komplexität

10 Handlungsmodell der Kommunikation
Sprechen ist soziales Handeln Max Weber: soziales Handeln = auf das Verhalten anderer bezogen und in seinem Ablauf daran orientiert Alfred Schütz: Handeln = absichtliches und sinnhaltiges Verhalten (Intentionalität, Sinnhaftigkeit) Voraussetzung für soziales Handeln: Verhalten des anderen verstehen, um sich daran orientieren zu können Methode: sich vorstellen, der andere zu sein und sich mit den Maßstäben des anderen betrachten („alter ego“, Rollenübernahme, dann Verallgemeinerung) Vor. für geplantes Handeln: Perspektivität Antizipierbarkeit Intentionalität und Sinnhaben sind die beiden Bestimmungsmerkmale des Handlungsbegriffs (nach Alfred Schütz 1932) Soziales Handeln = Handeln, das auf das Verhalten anderer bezogen wird und daran in seinem Ablauf orientiert ist (Max Weber) Handeln ist also auf den anderen als „alter ego“ bezogen. verstehen Kann der Handelnde nur leisten, wenn wenn er sich antizipierend an „alters“ Stelle setzt, d.h. die Haltung alters ihm (ego) gegenüber einnimmt Schließlich übernimmt er nicht mehr nur einzelne individuelle Haltungen, sondern integriert diese zu einer einzigen Position, die Mead (1934) als die des „verallgemeinerten Anderen“ bezeichnet. dazu in den anderen hineinschlüpfen und aus seiner Sicht die Dinge betrachten Prozess der Rollenübernahme „generalized other“ kennzeichnet die „Perspektive des Individuums“ als soziale Handlung. Die Perspektivität und die Antizipierbarkeit sind Voraussetzungen dafür, dass Handlungen geplant werden können. Hierbei unberücksichtigt: Inwieweit entsprechen Menschen überhaupt diesem Idealtypus? (Frage für die Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie)

11 „Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt“
 Alfred Schütz „Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt“ Springer Verlag, Wien, 1932

12 Das Organonmodell (von Karl Bühler)
NEU: beinhaltet eine handlungstheoretische Sprachauffassung, die Sprache als geformtes Werkzeug und nicht nur als Instrument betrachtet (ebenso wie etwa zur gleichen Zeit Wittgenstein) geht zurück auf Platons Darstellung im Kratylos, in dem Sprache als ein Organum (=Werkzeug) betrachtet wird, mit dem einer dem anderen etwas mitteilt über die Dinge  3seitig andere Zeichenmodelle (vorher) unterschieden noch nicht zwischen Sender und Empfänger  dadurch wird dieses (Zeichen-)modell zum Kommunikationsmodell Ausgangspunkt für die Untersuchung und Bestimmung der menschlichen Sprache war für Bühler das konkrete Sprechereignis er stellt fest, dass die Leistung des sprachlichen Zeichens 3-fach ist Kreis in der Mitte = Schallphänomen, es ist Symbol (aufgrund seiner Darstellungsfunktion) Symptom, Ausdruck (aufgrund seiner Abhängigkeit vom Sender, es verrät etwas über den Sender) Signal (weil es ein Appell an den Hörer ist) Erklärung Das Zeichen ist Symbol für Gegenstände und Sachverhalte. Darstellungsfunktion = Beziehung zwischen Zeichen und Objekt Das Zeichen sagt etwas über den Sender aus. Ausdrucksfunktion = Beziehung zwischen Zeichen und Sender Zeichen ist Symptom für den Sprecher zeigt seine Eigenschaften: Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand, Meinungen, Einstellungen, Haltungen, Gefühle ... Das Zeichen richtet sich an den Empfänger. Appelfunktion = Beziehung zwischen Zeichen und Empfänger Zeichen wirkt als Signal Empfänger erkennt Appelle, Aufforderungen, Mitteilungen Meist treten die drei Funktionen gemeinsam auf. Einzeln nur selten: Darstellung = wiss. Sprache (Logik) Ausdruck = Lyrik Appell = Kommandos, Werbung Modell Grundlegend: Ausdrucks-, Appell- und Darstellungsfunktion Außerdem: Einbeziehung der für jede Kommunikation notwendigen Ergänzung und Abstraktion aus dem Wissen Sprechen ist Handeln „Sprachwerk“ ist situationsgelöstes Handlungsprodukt Vorteile: geeignet, um sprachliche Kommunikationsprozesse zu beschreiben, zu erklären und zu verstehen geeignet für die Erläuterung von Zeichen (ist auch Zeichenmodell) in konkreten Kommunikationssituationen fließen beide Modelle ineinander, weil Kommunikation geht nicht ohne Verwendung von Zeichen jede Zeichenverwendung verweist auf eine Kommunikation Ist Ausgangspunkt für unzählige Weiterentwicklungen und Varianten 4-5-6-gliedrig Von hoher Bedeutung sind auch die zwei Eigenschaften des Zeichens: 1. Prinzip der abstraktiven Relevanz Alle diejenigen Eigenschaften, die für das Zeichen als wesentlich d.h. als relevant für seine Funktion vereinbart worden sind, dabei wird von allen anderen (weil unwesentlichen) Eigenschaften abgesehen (abstrahiert). Beispiel: Bei einer Ampelanlage sind die wesentlichen Zeichen die Farben "rot", "gelb" und "grün". 2. Prinzip der apperzeptiven Ergänzung In einer konkreten Situation stellen wir uns keine abstrakte Ampelanlage vor, sondern ergänzen das Zeichen, nach den uns wichtigen Merkmalen. weg Innovativ: Bühler unterscheidet verschiedene Zeigfelder der Sprache: ICH – JETZT – HIER demonstratio ad oculos (gemeinsames Wahrnehmungsfeld) Deixis am Phantasma (orts- und zeitunabhängig, nur vorgestellt „als ob“) Anaphora (innersprachliches Verweisen mit Zeigwörtern) (die ersten beiden entsprechen etwa Pawlows Unterscheidung zwischen erstem und zweitem Signalsystem) Signalsystem = gebunden an die unmittelbaren Sinneseindrücke Signalsystem = Begriffe, Ergebnis von Abstraktionen und Assoziationen des 1. Signalsystems (die Abstraktionen bzw. Verallgemeinerungen vollziehen sich sprachlich) Hörmann 1977: „Die Möglichkeit zur Verallgemeinerung und zur Erfassung von Allgemeinem, welche die Sprache bietet, ist eine ihrer wichtigsten Funktionen.“ Dadurch wird die Loslösung von unmittelbaren Sinnneseindrücken in der zwischenmenschlichen Komunikation möglich. Ungeheuer: Cruziale Kommunikation = nicht durch Zeigehandlungen ersetzbar Nicht-cruziale Kommunikation = durch Zeigehandlungen ersetzbar vertritt die pessimistische Sichtweise, dass cruziale Kommunikation potentiell fallibel ist Auffassung, dass es grundsätzlich nicht möglich ist, das Gelingen cruzialer Kommunikation zu überprüfen Texte: Schultz von Thun Übung: Alltagsrede und Zeitungstexte nach diesen Funktionen (Darstellungs-, Appell-, Ausdrucksfunktion) analysieren

13 (sowie spätere Auflagen, z.B. im Fischer Verlag)
 Karl Bühler „Sprachtheorie“ 1934 (sowie spätere Auflagen, z.B. im Fischer Verlag) Psychologe der Würzburger Schule (ganzheitspsychologischer Ansatz, der mit der Gestaltpsychologie verwandt ist) war Denk- und Sprachpsychologe, aber auch Sprachtheoretiker neben de Saussure, Jakobson und Chomsky einer der wichtigsten Sprachtheoretiker des 20. Jh.

14 Weiterentwicklung durch Roman Jakobson
Ausgangspunkt Organon-Modell an jeder sprachlichen Mitteilung sind 6 Faktoren und Funktionen beteiligt Kontext Botschaft Sender Empfänger Kontakt Code Kontext (referent): ist Voraussetzung dafür, dass die Kommunikation eine referentielle Funktion entfalten, nämlich Inhalte vermitteln kann Bezugsrahmen Botschaft: kann in ihrer poetischen Funktion selbst zum Thema werden Sender: über seine Haltung zum Gesagten gibt die emotive Funktion Auskunft Empfänger: Botschaft sendet eine Aufforderung an ihn (konative Funktion) Kontakt: in Anlehnung an die Nachrichtentechnik auch physikalischer Kanal genannt er wird durch die phatische Funktion der Botschaft aufrecht erhalten Code: dessen wechselseitige Verständlichkeit in der metalingualen Funktion der Botschaft zum Thema wird Anwendung: literaturwissenschaftliche Textanalyse Reduzierung auf 4 Konstituenten: 4-Ohren-Modell (von Thun) Reduzierung auf 5 Konsituenten Lasswell-Formel

15 Weiterentwicklung durch Friedemann Schultz von Thun
 „Miteinander reden“ Namen: Kommunikationsquadrat 4-Seiten-Modell 4 Aspekte = 4 Konstituenten eines Kommunikations-prozesses Sachinhalt (=Darstellung) Selbstoffenbarung (=Auusdruck) NEU: Beziehungshinweis Appell (=Appell) Wir „sprechen“ und „hören“ bei jedem Kontakt mit einem anderen Menschen auf 4 verschiedene Weisen: Sachinhalt: was durch das gesprochene Wort ausgedrückt wird reine Sachaussagen, Daten und Fakten, die in der Botschaft enthalten sind Appell: enthält (unausgesprochen) Wunsch oder Handlungsaufforderung = drückt Wünsche und Sehnsüchte aus Beziehungshinweis: Ausdruck bzw. Wahrnehmung, wie die Beziehung empfunden wird meist durch Formulierung, Tonfall oder andere nichtsprachliche Begleitsignale Selbstoffenbarung/Selbstkundgabe: Sprecher vermittelt (teils bewusst, teils unbewusst) etwas über sein Selbstverständnis, seine Motive, Werte, Emotionen ... Dabei: Beziehungsaspekt geht zurück auf das Postulat von Watzlawick, dass jede Aussage auch einen Beziehungscharakter hat Kongruente und inkongruente Nachrichten 2-4 können 1 widersprechen und damit den Sinn variieren (z.B. Ironie, Sarkasmus)  2-4 sind damit mindestens ebenso relevant wie die rein kognitive Satzaussage und transportieren mitunter eine stärkere emotionale und beziehungsbezogene Botschaft als die direkt und sachlich verstandenen Elemente  Probleme bei Patienten mit Hirnschäden, die sich auf die Wahrnehmung von Prosodie auswirken (vgl. Damasio) nicht nur Kommunikationsproblem Kommunikationsstile: der bedürftig-abhängige Stil der helfende Stil der selbstlose Stil der aggressiv-entwertende Stil der sich beweisende Stil der bestimmend-kontrollierende Stil der sich distanzierende Stil der mitteilungsfreudig-dramatisierende Stil

16 Beispiel Analyse: SENDER
Worauf legt er besonderen Wert? Welchen der 4 Aspekte will er betonen? EMPFÄNGER Mit welchem Ohr hört er zu? Wie entschlüsselt er die Nachricht? Was passiert, wenn bei Sender und Empfänger verschiedene Ohren aktiv sind?  Missverständnisse Bsp: Autofahren: Beifahrer sagt zum Fahrer: „Die Ampel ist grün!“ Was steckt drin? Sachinhalt: Zustand der Ampel = grün Selbstoffenbarung: Sender kann deutsch sprechen Sender kann korrekt Farben sehen Sender ist wach und verfolgt die Fahrt aufmerksam vielleicht: er hat es eilig Beziehung (=was ich von dir halte) meist ist der Empfänger hierfür besonders empfindlich, weil er sich als Person behandelt fühlt (gut oder schlecht) man gibt zu erkennen, dass man dem Fahrer nicht recht zutraut, ohne Hilfe optimal zu fahren Appell (=was ich von dir will) Losfahren? Reaktion: auf Beziehungsaspekt: barsche Antwort: „Fährst du oder fahre ich?“ Ablehnung nicht gegen den Sachinhalt, sondern gegen die empfangene Beziehungsbotschaft

17 Empfänger hat die Auswahl, auf welchem „Ohr“ er hört
Bsp: für Sachohr: Frau: „Liebst du mich noch?“ Mann: „Ja, weißt du, da müssten wir erst einmal den Begriff LIEBE definieren, da kann man ja nun sehr viel drunter verstehen ...“ Frau: „Ich mein doch nur, welche Gefühle du mir gegenüber hast ...“ Mann: „Nun, Gefühle - das sind ja zeit-variable Phänomene, darüber gibt es keine generellen Aussagen ...“ Beide reden aneinander vorbei Ist selten Viel öfter: Kommunikationspartner versuchen, ein Beziehungsproblem mit Sachargumenten auszufechten = verbreiteter Kardinalfehler in der zwischenmenschlichen Kommunikation Tochter will los, um Freunde zu treffen Mutter: „Und zieh dir eine Jacke über, ja! – Es ist kalt draußen.“ Tochter (patzig): „Warum denn? Ist doch gar nicht kalt!“ Mutter: „Aber Moni, wir haben nicht einmal 10 Grad, und windig ist es auch.“ Tochter (heftig): „Wenn du mal aufs Thermometer geguckt hättest, dann wüsstest du, dass es sehr wohl 10 Grad – es sind sogar 11 ½!“ neben der sachlichen Korrektur steckt darin ein Gegenangriff auf der Beziehungsseite Mutter ist verärgert über den „unverschämten“ Ton, den Trotz und die kleinliche Rechthaberei, will dem ein Ende setzen „Du hörst ja, was ich dir sage: Du ziehst jetzt die Jacke an!“ Tochter ist empört über den Befehlston und geht ohne die Jacke los WARUM ist dies Kommunikation GESCHEITERT? enthaltene Botschaften in der 1. Äußerung der Mutter Sachinhalt: kalt draußen Selbstoffenbarung: Ich bin um deine Gesundheit besorgt Appell: Zieh eine Jacke an Beziehung: Allein wirst du die richtige Entscheidung nicht treffen können Reaktion der Tochter fühlt sich wie ein kleines Kind behandelt reagiert allergisch auf die Bevormundung der Mutter = Ablehnung richtet sich gegen die Botschaft auf der Beziehungsseite, nicht gegen den Sachinhalt und evtl. auch nicht gegen den Appell (evtl. hatte sie sogar vor, eine Jacke anzuziehen) sie reagiert aber auf den Sachinhalt und widerspricht  Konflikt wird auf der Sachebene ausgetragen, wo er gar nicht hingehört (nicht vorhanden war) Lösungsmöglichkeiten 1. Antwort der Tochter: „Ich finde deinen Vorschlag nicht verkehrt, aber hör auf, mir solche Anweisungen zu geben; ich fühle mich dann wie ein kleines Kind behandelt.“ = mehrseitiges Kommunizieren Ausdruck, dass es nicht um die Sache, sondern um den Wunsch, ohne Bevormundung eigene Entscheidungen treffen zu dürfen, geht Auseinandersetzung ist damit nicht gelöst, aber fände auf der richtigen Ebene statt 2. Antwort der Mutter auf die Reaktion der Tochter (wenn die es nicht richtig kann) ebenfalls mehrseitiges Kommunizieren Bsp. für Appell-Ohr: jemand, der ständig auf der Lauer ist, zu erkennen, was die anderen von ihm wollen (zuvorkommen, Wünsche von den Augen ablesen ...) Manche wünschen sich das zwar, aber dabei gibt sich der Mensch selbst auf, weil er nicht mehr registriert, was er selbst denkt und fühlt  gesundes, ausgewogenes Verhältnis zwischen allen Ohren ist immer das Beste Ursachen für Empfangsfehler: verschiedene Sprachmilieus von Sender und Empfänger z.B. schichtenspezifische Sprachgewohnheiten Bild des Empfängers von sich selbst (Selbstkonzept) Jemand, der nicht viel von sich hält, neigt dazu, auch harmlose Botschaften so auszulegen, dass sie sein negatives Selbstbild bestätigen Teufelskreis, weil sich das negative Selbstbild durch Bestätigung stabilisiert Bild des Empfängers vom Sender „ich kenne ihn, ich weiß, wie er es meint“ Grundlage ist aber meistens eine relativ geringe Informationsbasis Aus der Kleidung, dem Geschlecht, dem Alter und einiger Lebensäußerungen ergänzen wir unser Bild (basteln Vorurteile) In Schubladen stecken Phänomen der korrelierten Botschaften teilweise korrekter Empfang, aber weitere Botschaften herausgehört, die damit häufig gekoppelt sind Bsp: Aufforderung ist korreliert mit Versäumnistadel Sagt: „Würdest du bitte dein Zimmer aufräumen!“ Dazu: „Du hättest das schon längst tun sollen!“ Ist einer der Gründe, warum Empfänger so häufig gereizt auf Appelle reagieren Sender hat es daher schwer, wenn er nur den Appell, nicht aber den Versäumnis-Vorwurf senden will Bsp: Negative Gefühle sind mit Täterschaftszuweisung gekoppelt „Ich war truarig, dass du nicht gekommen bist“ Dazu: „Du böser! Wie konntest du mir das antun?“ Bsp: negative Gefühlsäußerungen sind mit Appell gekoppelt „Tu etwas dagegen“ Abhilfe schafft meist nur Meta-Kommunikation (was meine ich, wenn ich x sage)

18 Transportmodell der Kommunikation (Nachrichtentechnik)
auch Sender-Empfänger-Modell Voraussetzung für Verständnis: gemeinsamer Zeichenvorrat bei Sender und Empfänger Siehe Word-Datei

19

20  Claude E. Shannon, Warren Weaver:
„A mathematical theory of communication“ 1948 „Mathematische Grundlagen der Informationstheorie“ Oldenbourg Verlag, München, Wien, 1976

21 Rückkopplungsmodell der Kommunikation
ist eine Erweiterung des Transportmodells um ein Feedback (Rückkopplung) von Norbert Wiener (Systemtheoretiker, Kybernetiker) Regelung besteht im Wesentlichen aus der Weitergabe von Nachrichten, die den Zustand des Systems ändern Nachricht = JEDE Wirkung eines Gegenstandes auf einen anderen bei Menschen und Maschinen gleichartig Universalitätsanspruch inhaltliche Zusammenhänge bleiben unberücksichtigt ist eine Weiterentwicklung des Transportmodells durch Norbert Wiener ( ) Begründer der Kybernetik amerikanischer Mathematiker Ergänzung eines Kanals für Feedback (Rückkopplung) es besagt: Regelung besteht im Wesentlichen aus der Weitergabe von Nachrichten, die den Zustand des Systems ändern = Regelung durch informative Rückkopplung Nachricht = Jede Wirkung eines Gegenstandes auf einen anderen, sei es eine Ausstrahlung, ein Aussenden von Energie, oder materielle Teilchen kann als Nachricht aufgefasst werden. es wird kein Unterschied gemacht zwischen Menschen und Maschinen  Kommunikation funktioniert genauso Maschinen (ohne Bewusstsein!) können in diesem Sinne miteinander kommunizieren ================================================================================== (typisch für Techniker, die die philosophische Frage nach der Voraussetzung von Bewusstsein für Kommunikation verneinen) Warum akzeptieren die anderen (Philosophen, Soziologen ...) das nicht? weil im Sinne von Peirce Relation zwischen Zeichen und Denotat Relation zwischen Zeichen und Interpretant außer acht gelassen werden nach Bühler: Beziehung zwischen Zeichen und Objekt Beziehung zwischen Zeichen und Empfänger außerdem: Maschinen können nicht interpretieren, sondern nur Zeichenketten nach bestimmten syntaktischen Regeln in andere Zeichenketten umwandeln (codieren / decodieren) Fazit: dieser kybernetische Ansatz hat für die Regeltechnik Wesentliches geleistet aber mit seinem Universalitätsanspruch komplett Schiffbruch erlitten Gründe dafür: in der scheinbaren Ausweitung des Nachrichtenbegriffs („jede Wirkung eines Gegenstandes auf einen anderen“) liegt in Wahrheit eine Reduktion bzw. eine Veränderung ihres Gegenstandes. sie untersucht nur „Ordnungen“ und „Strukturen“ ohne Berücksichtigung der inhaltlichen Zusammenhänge

22 Jürgen Habermas: Theorie des kommunikativen Handelns
weitere Modelle Jürgen Habermas: Theorie des kommunikativen Handelns Lasswell-Formel „Who says what in which channel to whom with what effect“ „Wer sagt was in welchem Kanal zu wem mit welchem Effekt“ Jürgen Habermas: Theorie des kommunikativen Handelns Grundgedanken: Sprache als zwischenmenschliches Verständigungsmittel ermöglicht erst soziale Interaktion Handelnde wollen andere Menschen dazu bringen, ihren Interessen gemäß zu handeln einzelner Mensch ist nicht vernunftbegabt mögliche Quelle der Vernunft ist die Kommunikation funktioniert nur, wenn Kommunikationsprozesse vernunftorientiert organisiert werden  Sprecher darf keine Wirkung erzielen wollen  alles, was kommuniziert wird, muss begründbar und kritisierbar sein Geltungsansprüche: objektive Wahrheit normative Richtigkeit subjektive Wahrhaftigkeit Kritik: falsche Grundannahmen kommunikationstheoretisch unzureichend fundiert in der Praxis nicht umsetzbar Lasswell-Formel Theorie der Massenkommunikation dient zur Unterscheidung der verschiedenen Forschungsgebiete der Kommunikationswissenschaft als Kommunikationsmodell weniger gut geeignet kein Raum für Feedback nur Sicht des Kommunikators keine wechselseitige Abhängigkeit erkennbar (aber die ist unbestritten vorhanden) Aussagen: wer sagt  Sender  Kommunikatorforschung was  Inhalt  Aussagenforschung/Inhaltsforschung in welchem Kanal  Medium  Medienforschung zu wem  Empfänger, Hörer  Rezipientenforschung, Publikumsforschung mit welchem Effekt  Effekt  Wirkungsforschung Niklas Luhmann: Systemtheorie variiertes Verständnis von Kommunikation, das nicht dem gängigen Modell der Informationstheorie entspricht Kommunikation kommt zustande, wenn in einem Gesamtprozess aus Informieren, Mitteilen und Verstehen die bewusste Selektivität einer Seite zu einer weiteren wahrgenommenen Selektivität der anderen Seite führt.

23 Kommunikationsmodelle
Zusammenfassung Kommunikationsmodelle versuchen, Teilbereiche der Kommunikation zu beschreiben und zu erklären sind dabei unterschiedlich erfolgreich, meist nur für einen spezifischen Anwendungsbereich geeignet es gibt kein allgemeingültiges, alle Bereiche der Kommunikation abdeckendes Modell am weitesten verbreitet: Transportmodell (in allen technischen Bereichen der Kommunikation) in den Sprach-, Sozial- und Medienwissenschaften ist keine Präferenz für ein Modell erkennbar


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