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„Die Frau sei dem Mann untertan …“ (Eph 5,22 ff)

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Präsentation zum Thema: "„Die Frau sei dem Mann untertan …“ (Eph 5,22 ff)"—  Präsentation transkript:

1 „Die Frau sei dem Mann untertan …“ (Eph 5,22 ff)
Über den Umgang mit frauenverachtenden Texten der Bibel Karl Rahner Akademie Köln Prof. Dr. Ilse Müllner (Kassel) 4. Mai

2 1___ Stolpersteine mit kanonischer Autorität
_Inhalt 1___ Stolpersteine mit kanonischer Autorität 2___ Text und Wirklichkeit 3___ Infragestellung kanonischer Autorität 4___ Biblische Texte im Gespräch

3 „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter“ (Kol 3,18)
1__ _Stolpersteine mit kanonischer Autorität „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter“ (Kol 3,18) „Eine Frau soll sich still und in aller Unterordnung belehren lassen. Dass eine Frau lehrt, erlaube ich nicht, auch nicht, dass sie über ihren Mann herrscht; sie soll sich still verhalten. Denn zuerst wurde Adam erschaffen, dann Eva. Und nicht Adam wurde verführt, sondern die Frau ließ sich verführen und übertrat das Gebot.“ (1 Tim 2,11-14) „Von einer Frau nahm die Sünde ihren Anfang, ihretwegen müssen wir alle sterben.“ (Sir 25,24) „Dann entblöße ich ihre Scham vor den Augen ihrer Liebhaber. Niemand kann sie meiner Gewalt entreißen.“ (Hos 2,12) „Sie vergewaltigten sie und erniedrigten sie die ganze Nacht bis zum Morgen. […] Vor der Haustür des Mannes, bei dem ihr Herr wohnte, brach sie zusammen und bliebt dort liegen, bis es hell wurde. […] Als er nach Hause gekommen war, nahm er ein Messer, ergriff seine Nebenfrau, zerschnitt sie in zwölf Stücke …“ (Ri 19,25-29)

4  Berücksichtigung des historischen Kontexts
1__ _Stolpersteine mit kanonischer Autorität Kol 3,18 Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie es sich im Herrn geziemt.  Eph 5,22-24 22 Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn (Christus); 23 denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Kirche ist; er hat sie gerettet, denn sie ist sein Leib. 24 Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet, sollen sich die Frauen in allem den Männern unterordnen. schöpfungstheologische und christologische Fundierung Signal der Anpassung an feindselige Umwelt  Berücksichtigung des historischen Kontexts

5 Gen 2 oder: Wer war zuerst?
1__ _Stolpersteine mit kanonischer Autorität Gen 2 oder: Wer war zuerst? adamah Ackerboden adam Erdling  Mensch  Mann  Adam isch Mann ischah Frau (Männin) chawwah Eva (von chai: Leben) adam als ungeschlechtlicher Erdling Gen 2,5-21 adam als Mann Gen 2,22-3,19 adam als Name Adam ab Gen 3,20  Nicht jeder Text, der frauenfeindlich ausgelegt wurde, ist es auch.

6  Literarische Eigenheit und Textpragmatik ernst nehmen
1__ _Stolpersteine mit kanonischer Autorität Gen 3,16-19 als Ätiologie 16 Zur Frau sagte er: Groß, groß werde ich deine Mühe und deine Schwangerschaft machen. In Mühe wirst du Kinder gebären. Auf deinen Mann hin richtet sich dein Begehren. Er aber wird über dich herrschen. 17 Zum adam sagte er: Weil du auf die Stimme deiner ischah gehört hast und von dem Baum gegessen hast, auf den hin ich dir befohlen habe: Du sollst nicht von ihm essen! Verflucht ist die adamah deinetwegen. In Mühe wirst du von ihr essen alle Tage deines Lebens. 18 Dornen und Disteln läßt sie dir wachsen. Und du wirst das Kraut des Feldes essen. 19 Im Schweiß deines Angesichts wirst du Brot essen bis du zurückkehrst zur adamah, denn von ihr bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub kehrst du zurück.  Literarische Eigenheit und Textpragmatik ernst nehmen

7 2 Sam 13: Erzählen gegen sexuelle Gewalt
1__ _Stolpersteine mit kanonischer Autorität 2 Sam 13: Erzählen gegen sexuelle Gewalt Und Abschalom, ihr Bruder, sagte zu ihr: Amnon, dein Bruder, war er bei dir? Und nun, meine Schwester, schweig! Dein Bruder ist er. Nimm dir diese Sache nicht zu Herzen.  Der Text selbst bricht das im Text erzählte Schweigegebot.  Der Inhalt kann frauenverachtend sein, die Bewegung des Texts muss damit nicht übereinstimmen.

8 Berücksichtigung des historischen Kontexts Eph 5,22-24  Kol 3,18
1__ _Stolpersteine mit kanonischer Autorität Berücksichtigung des historischen Kontexts Eph 5,22-24  Kol 3,18 Nicht jeder Text, der frauenfeindlich ausgelegt wurde, ist es auch. Gen 2 oder: Wer war zuerst? Literarische Eigenheit und Textpragmatik ernst nehmen Gen 3,16-19 als Ätiologie Der Inhalt kann frauenverachtend sein, die Bewegung des Texts muss damit nicht übereinstimmen. 2 Sam 13: Erzählen gegen sexuelle Gewalt  Die genaue Auslegung von Einzeltexten in ihrem literarischen und historischen Kontext und in Konfrontation mit der Rezeptionsgeschichte ist ein erster notwendiger Schritt im Umgang mit frauenverachtenden Texten der Bibel.

9 Arbeit an biblischen Texten im Kontext der Frauenrechts bewegung
2__ _Text und Wirklichkeit Arbeit an biblischen Texten im Kontext der Frauenrechts bewegung Elisabeth Cady Stanton, The Woman‘s Bible 1895

10 Ausdifferenzierung feministischer Exegese
2__ _Text und Wirklichkeit Ausdifferenzierung feministischer Exegese Anerkennung feministischer Exegese in Wissenschaft und Kirchen

11 2__ _Text und Wirklichkeit Darstellung als ethisches Problem  Biblische Texte prägen Wirklichkeit

12 3__ _Infragestellung kanonischer Autorität „… I do not believe that any man ever saw or talked with God, I do not believe that God inspired the Mosaic code, or told the historians what they say he did about woman …“ aus der Einleitung zur Woman‘s Bible von Elisabeth Cady Stanton 1895

13 Ablehnung der Autorität frauenfeindlicher Texte
3__ _Infragestellung kanonischer Autorität Ablehnung der Autorität frauenfeindlicher Texte „Schüsslerscher Vierschritt“: Hermeneutik des Verdachts Hermeneutik der Erinnerung Hermeneutik der Verkündigung Hermeneutik der kreativen Ritualisierung

14 Überschreitung der Kanongrenzen
3__ _Infragestellung kanonischer Autorität Überschreitung der Kanongrenzen „to expand our historical-critical imagination and religious-communal vision.“ Elisabeth Schüssler Fiorenza „Eine Gegenposition [zu den Pastoralbriefen und den Haustafeln], wie die Thekla-Erzählung sie als Möglichkeit alternativer Lebensformen und Gemeindestrukturen für Frauen im frühen Christentum entwirft, kommt nicht in den Blick, wenn die patriarchalen und von machtpolitischen Interessen geleiteten Selektionsprinzipien der Aten Kirche unreflektiert übernommen werden und das Forschungsinteresse an den Kanongrenzen endet.“ Beate Wehn

15 4.1 Hermeneutische Grundlagen
4__ _Biblische Texte im Gespräch kanonische Intertextualität 4.1 Hermeneutische Grundlagen Der Sinn eines Texts ist unendlich, aber nicht beliebig.

16 4.2 Texte im Gespräch mit Texten
4__ _Biblische Texte im Gespräch kanonische Intertextualität 4.2 Texte im Gespräch mit Texten Dialogizität Unterschiedliche Stimmen werden nicht zu Gunsten einer übergeordneten Stimme aufgehoben. Z.B. 1. und 2. Schöpfungserzählung Gen 1: Mensch männlich und weiblich + Gottebenbildlichkeit Gen 2: Aus dem ungeschlechtlichen ’adam werden Mann und Frau ► Nebeneinanderstellen zweier Konzepte von Geschlechterdifferenz Kanonizität Privilegiertes Set von Texten im Kanon, deren Zusammenstellung neue Bedeutungen schafft.

17 4.3 Texte im Gespräch mit der Auslegungsgemeinschaft
4__ _Biblische Texte im Gespräch kanonische Intertextualität 4.3 Texte im Gespräch mit der Auslegungsgemeinschaft „Bei der kanonisierten Wahrheit handelt es sich immer um eine Wahrheit-für-eine-Gruppe.“ Georg Steins Vielstimmigkeit der Gemeinschaften in Analogie zur Vielstimmigkeit der Texte

18 Zusammenfassung Einbettung der Texte in ihren kanonischen Zusammenhang
4__ _Biblische Texte im Gespräch kanonische Intertextualität Zusammenfassung keine Aschenputtelhermeneutik Einbettung der Texte in ihren kanonischen Zusammenhang ethische Entscheidungen nicht auf der Basis der Bibel allein


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