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Bilanzpolitik – Spezialfragen

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Präsentation zum Thema: "Bilanzpolitik – Spezialfragen"—  Präsentation transkript:

1 Bilanzpolitik – Spezialfragen
 Wagenhofer/Ewert Alle Rechte vorbehalten. Bilanzpolitik – Spezialfragen

2 Ziele Anreize zu Bilanzpolitik
Informationswirkungen von Bilanzpolitik im Rahmen von Signaling Bilanzpolitik in optimalen Verträgen Bilanzpolitik in spieltheoretischen Modellen

3 Exkurs: Modelltheoretische Grundlagen
Spieltheoretische Grundlagen (1) Ein Spiel umfasst zwei oder mehrere Spieler, deren Aktionen die eigenen sowie fremde Ergebnisse umfassen. Jeder Spieler maximiert sein eigenes Ergebnis x = x(a) Der Spielverlauf hängt von der Struktur des Spiels ab: Zeitliche Abfolge der Aktionen Informationsstand der einzelnen Spieler Aktionsräume der Spieler Ergebnisfunktionen Die Struktur des Spiels ist allen Spielern bekannt

4 Exkurs: Spieltheoretische Grundlagen (2)
Strategien der einzelnen Spieler Da die Struktur des Spiels bekannt ist, kann jeder Spieler bereits ex ante für jede mögliche Spielsituation seine Aktion festlegen Die Summe dieser Aktionen nennt man die Strategie des Spielers Die Summe der Strategien determiniert das Ergebnis des Spiels Reine Strategien Gemischte Strategien Spiele mit vollständiger Information Spiele mit imperfekter Information

5 Exkurs: Spieltheoretische Grundlagen (3)
Gleichgewichte Standardlösungskonzept: Nash-Gleichgewicht Statisches Gleichgewichtskonzept: Gleichgewicht sagt nicht, wie man dazu kommt Dominante Strategien: Bayessches Nash-Gleichgewicht: Gleichgewichtskonzept für Spiele mit imperfekter Information Spieler wählen optimale Strategien, wobei sie ihre Erwartungen anhand der Bayesschen Regel bestimmen und updaten

6 Exkurs: Spieltheoretische Grundlagen (5)
Kooperative und nicht kooperative Spiele Kooperative Spiele: Zusammenarbeit, Absprachen, Seitenzahlungen zwischen den Spielern Nichtkooperative Spiele: keine Möglichkeit, sich zu einem bestimmten Verhalten zu verpflichten (Precommitment) „Stackelberg“-Spiele Leader-follower Spiele Möglichkeit des leaders, sich zu einem bestimmten Verhalten zu verpflichten Vorteil für den leader Follower kann nur reagieren

7 Kapitalmarktreaktionen auf Bilanzpolitik – Annahmen
Künftiger tatsächlicher Wert des Unternehmens x Erwartungswert m und Varianz σ2x Manager beobachtet Information y = x + e Störgröße e normalverteilt mit Erwartungswert 0 und Varianz σ2e Kapitalmarkt weiß nur, dass Manager Information y besitzt Bilanzpolitischer Spielraum, Bericht von m = m(y) bei beliebiger Abweichung von y m = y + b mit b als Bilanzpolitik Disnutzen b2/2 durch Bilanzpolitik Teil der Entlohnung des risikoneutralen Managers mit Prozentsatz s > 0 vom Marktpreis P abhängig Nutzenfunktion des Managers U = sP – b2/2 P abhängig von m und der a priori Wahrscheinlichkeit von x

8 Gleichgewicht mit rationalen Erwartungen (1)
Marktgleichgewicht mit Bilanzpolitik b(y) und Preisfunktion P(m)

9 Gleichgewicht mit rationalen Erwartungen (2)
Gleichgewicht mit rationalen Erwartungen (rational expectations equilibrium) Erforderliche Annahmen über die mögliche Struktur der relevanten Funktionen

10 Lineares Gleichgewicht (1)
Manager vermutet lineare Preisfunktion am Kapitalmarkt Nutzenmaximierung des Managers Optimale Bilanzpolitik

11 Lineares Gleichgewicht (2)
Anpassung der a priori Erwartungen des Marktes über x entsprechend dem Bericht m Berücksichtigung, dass die Bilanzpolitik des Managers nicht direkt von y abhängig und daher konstant ist Rückschluss von m auf y möglich

12 Lineares Gleichgewicht (3)
Preis nach Bekanntgabe von m

13 Lineares Gleichgewicht (4)
Erfüllung der Erwartungen im Gleichgewicht Für Parameter der Bilanzpolitik gilt λ = 0 sowie

14 Interpretation (1) Verfälschung der originären Information y im Gleichgewicht um ein konstantes b > 0 Verzerrung b nur durch Informationsstruktur und Entlohnungsfunktion determiniert Somit abhängig von Beteiligung am Marktpreis (s), Unsicherheit über den künftigen Unternehmenswert (Varianz σ2x) und Präzision der eigenen Information (1/σ2e ) Markt antizipiert Anreiz und korrigiert Bericht des Managers exakt um die Bilanzpolitik Erwartungsrevision, als ob y bekannt wäre

15 Interpretation (2) Betreiben von Bilanzpolitik bei Kosten von b2/2 > 0 und keiner Täuschung des Kapitalmarktes Wo liegt der Vorteil? Auch bei Nicht-Ausübung von Bilanzpolitik geht der Kapitalmarkt von der Möglichkeit dazu aus

16 Interpretation (3) Strikt größerer Nutzen bei Bilanzpolitik als bei Verzicht darauf Keine Schlechterstellung ohne Bilanzpolitik für den Manager nur dann, wenn der Kapitalmarkt glaubt, dass der Manager m = y berichtet Wiederum Anreiz für den Manager, Bilanzpolitik m > y zu betreiben

17 Ergebnis (1) Ex post ineffizientes Gleichgewicht
Wirtschaftsprüfung, Reputation zur wahrheitsgemäßen Bilanzierung oder Selbstbindung durch den Manager nur in beschränktem Umfang wirksam, da wahrheitsgemäße Bilanzierungs- und Bewertungsmethode unklar ist Reduktion des Vorteils durch kostenerhöhende Mechanismen (zB statt b2/2 zu b2) – interpersonelle Nutzenvergleiche notwendig Bilanzpolitik ex post nicht direkt erkennbar Keine Information über den Wahrheitsgehalt von m durch den resultierenden Unternehmenswert x Beteuerungen des Managers, keine Bilanzpolitik betrieben zu haben, ohne weitere Maßnahmen (zB externe Prüfung) nicht glaubwürdig

18 Ergebnis (2) Einperiodiges Modell
Abhängigkeiten von früher eingesetzten Maßnahmen bezüglich der Möglichkeiten und Kosten von Bilanzpolitik bei mehrperiodiger Betrachtung Grundlegende Argumentation weiter gültig Beseitigung der Ineffizienz als Begründung für ein gesetzliches Verbot von Bilanzpolitik Pareto-Verbesserung durch Verbot möglich Regelungen schwer durchsetzbar (zB Ermessensspielräume) Einschränkung der gesetzlichen Spielräume jedoch vorstellbar

19 Signaling – Grundlagen (1)
Instrument zur vorteilhaften Verringerung der Informationsasymmetrie seitens der besser informierten Partei zur Information über ihre Eigenschaften Im Rahmen von Bilanzpolitik: Glaubwürdige Vermittlung von Informationen durch die Wahl einer bestimmten Bilanzierungs- oder Bewertungsmethode, die auf anderem Wege nicht möglich wäre Andere Signaling-Maßnahmen zB durch Dividendenpolitik Je nach Information unterschiedlich hohe Kosten durch die Erzeugung des Signals Erzeugung des Signals nur für bestimmte Typen von Unternehmen günstig, für andere ist Imitation unvorteilhaft

20 Signaling – Grundlagen (2)
Modellstrukturen bei asymmetrischer Information Adverse Selektion (hidden information) – Anreize und Handlungen durch bessere Information (zB vor Vertragsabschluss durch Versicherungsnehmer) Screening – Vorschlag von Verträgen durch weniger informierte Partei, Bekanntgabe von Informationen durch die Wahl eines bestimmten Vertrags durch die besser informierte Partei Maßgeblichkeit als Grundlage für Signalisierungskosten Direkte steuerliche Konsequenzen der Bilanzpolitik bei nicht abweichenden zwingenden Regelungen des Steuerrechts Beispiel: Wahl der Vorratsbewertungsmethode maßgeblich für die steuerliche Gewinnermittlung

21 Anwendung: Wahl der Vorratsbewertungsmethode
Bewertung von Vorräten bei Beschaffung zu verschiedenen Zeitpunkten und zu unterschiedlichen Einstandspreisen Identitätspreisverfahren (in der Praxis nicht üblich) Durchschnittspreisverfahren (gewogen oder gleitend) FIFO (First-in-first-out) – Annahme: Verbrauch des ältesten Vorratsbestand zuerst LIFO (Last-in-first-out) – Annahme: Verbrauch der zuletzt beschafften Vorräte zuerst Typischer Fall steigender Beschaffungspreise und Lageraufbau Steuervorteile bei der Anwendung von LIFO Trotzdem Verwendung von FIFO von vielen Unternehmen

22 Mögliche Gründe für Verwendung von FIFO
FIFO entspricht der tatsächlichen Verbrauchsfolge Beteiligung des kurzfristig orientierten Managements am Jahresergebnis Günstige Darstellung des Unternehmens gegenüber Gläubigern oder anderen externen Bilanzadressaten Kreditverträge mit Vorschriften zur Einhaltung bestimmter Bilanzrelationen Signalisierung von bestimmten Informationen mit der Bewertungsmethode FIFO ist administrativ einfacher Traditionelle Verwendung von FIFO, Kosten bei Übergang auf LIFO, Stetigkeitsprinzip der Rechnungslegung

23 Signaling-Modell mit der Vorratsbewertungsmethode (1)
Zwei Typen von Unternehmen, „gute“ (mit künftig hohem Ertrag) und „schlechte“ A priori Wahrscheinlichkeit p für ein „gutes“ Unternehmen allgemein bekannt Manager kennt Typ genau, Kapitalmarkt weiß das Keine Möglichkeit für den Manager, glaubwürdig seinen Typ zu berichten

24 Signaling-Modell mit der Vorratsbewertungsmethode (2)
Nutzen des risikoneutralen Managers von zwei Größen abhängig Fundamentaler, „wahrer“ Wert des Unternehmens (P1) Marktpreis (P0) Bildung des Marktpreises nach Wahl der Vorratsbewertungsmethode (FIFO oder LIFO) Nutzenfunktion Erfassung unterschiedlicher Ziele durch Gewichtung a Marktpreisabhängige Bonusansprüche des Managers vs vom fundamentalen Wert abhängige künftige Bonusansprüche Langfristig orientierte Eigentümer mit Interesse am Fundamentalwert oder kurzfristig orientierte mit Interesse am Marktpreis

25 Signaling-Modell mit der Vorratsbewertungsmethode (3)
Steuerlicher Nachteil bei Verwendung von FIFO Zinseffekt durch Vorverlagerungen von Steuerzahlungen Ressourcenabfluss und Unternehmenswertminderung um TH bzw TL, Steuereffekte geringer als Erfolgsaussichten „Gutes“ Unternehmen verkraftet Ressourcenabfluss leichter als „schlechtes“, dh TL > TH Bedingung mH > mL > TL > TH > 0

26 Separating-Gleichgewicht (1)
Perfekte Unterscheidung der verschiedenen Typen im Separating-Gleichgewicht Wahl von unterschiedlichen Bewertungsmethoden durch verschiedene Typen Kapitalmarkt berücksichtigt diese Information „Gute“ Unternehmen wählen FIFO, „schlechte“ wählen LIFO Nutzen

27 Separating-Gleichgewicht (2)
Gleichgewichtsbedingungen

28 Separating-Gleichgewicht (3)
Existenz eines Separating-Gleichgewichts bei Erfüllung beider Bedingungen „Gutes“ Unternehmen wählt rational FIFO „Schlechtes“ Unternehmen wählt rational LIFO Vollständige Information des Marktes über den Typ und entsprechende Preisfestsetzung (P0 = P1) Unterschiedliche hohe Kosten als treibende Kraft FIFO für „schlechtes“ Unternehmen teurer als für „gutes“ Für „schlechte“ Unternehmen Steuerersparnis vorteilhafter als günstigerer Markpreis durch Einschätzung als „gutes“ Für „gute“ Unternehmen ungünstigerer Marktpreis durch Einschätzung als „schlechtes“ nachteiliger als Steuerersparnis

29 Pooling-Gleichgewicht mit LIFO (1)
Keine Unterscheidung der verschiedenen Typen im Pooling-Gleichgewicht Keine Information über den Typ aus der Beobachtung der Bewertungsmethode Beide Typen wählen LIFO Marktpreisbildung mit Hilfe der a priori Wahrscheinlichkeit p für ein „gutes Unternehmen“ Marktpreis bei Verwendung von LIFO Nutzen

30 Pooling-Gleichgewicht mit LIFO (2)
Kein Anreiz beider Typen von LIFO abzuweichen Auch Kapitalmarkt erwartet nicht, dass FIFO gewählt wird, trotzdem erforderliche Bildung von Erwartungen Annahme eines „guten“ Unternehmens bei beobachtetem FIFO Gleichgewichtsbedingungen Kein Anreiz für „gutes“ Unternehmen von LIFO abzuweichen Nutzen bei Abweichen unter diesen Markterwartungen

31 Pooling-Gleichgewicht mit LIFO (3)
Auch „schlechtes“ Unternehmen darf keinen Anreiz haben, von LIFO abzuweichen Nutzen bei Abweichen Bedingung redundant wegen Existenz eines Pooling-Gleichgewichts mit LIFO Vorteil für ein „gutes“ Unternehmen aus höherem Marktpreis geringer als Steuernachteil Überbewertung der „schlechten“ Unternehmen Pooling mit LIFO umso eher, je kleiner a und je größer p

32 Pooling-Gleichgewicht mit LIFO (4)
Alternative Annahme: „schlechtes“ Unternehmen bei FIFO Für „gutes“ Unternehmen gilt Für „schlechtes“ Unternehmen gilt

33 Pooling-Gleichgewicht mit FIFO (1)
Kein Anreiz für beide Unternehmen von FIFO abzuweichen Nutzen Annahme eines „schlechten“ Unternehmens bei beobachtetem LIFO Nutzen bei Abweichen von FIFO

34 Pooling-Gleichgewicht mit FIFO (2)
Notwendige Bedingung umso eher erfüllt, je größer a und je höher p Existenz des Pooling-Gleichgewichts mit FIFO Anreiz des „guten“ Unternehmens zu signalisieren, dass es tatsächlich „gut“ ist Imitation durch das „schlechte“ Unternehmen Für den Markt keine Unterscheidung mehr möglich, deshalb durchschnittliche Bewertung Keine Anreize für Wechsel vorhanden Resultat: Steuernachteil für beide und geringerer Marktpreis als bei Pooling-Gleichgewicht mit LIFO

35 Signaling-Gleichgewichte in Abhängigkeit von a und p
Mit mL = 2, mH = 5, TL = 1 und TH = 0,4

36 Ergebnis Kosten des Signals entscheidend für Glaubwürdigkeit
Bei mehr als zwei Ausprägungen teilweises Pooling bestimmter Informationen möglich Konstellationen mit mehreren Gleichgewichten möglich Auswahl unter mehreren Gleichgewichten problematisch Signaling-Modelle eine mögliche Erklärung für Wahl von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

37 Empirische Ergebnisse
LIFO und FIFO häufig verwendet Nach Bereinigung des Effekts der Bewertungsmethode kaum Unterschiede bei Kennzahlen Hypothesen zur Marktpreisänderung FIFO auf LIFO: Steuervorteil  steigender Marktpreis FIFO auf LIFO: Niedrigerer Gewinn durch steigende Beschaffungspreise  sinkender Marktpreis LIFO auf FIFO: Höheres Ergebnis  steigender Markpreis LIFO auf FIFO: „Gute Neuigkeiten“  steigender Marktpreis Empirische Ergebnisse der Studien zwiespältig

38 Vertragliche Wirkungen der Bilanzpolitik
Bisherige Erklärungen Beeinflussung der Bilanzpolitik durch Adressaten ohne spezifisches Vertragsverhältnis mit dem Unternehmen Standardisierte Verträge typisch für den Kapitalmarkt Anreize zu Bilanzpolitik aufgrund von Managemententlohnungsverträgen Eingeschränkte Reaktionsmöglichkeiten der Adressaten Anreize zu Bilanzpolitik bei optimalen Vertrag für den Vertragspartner Analyse in Agency-Modellen Anreize mit optimalen Verträgen steuer- und vermeidbar Uneingeschränkte Vertragsgestaltung als Voraussetzung (auch Rechnungslegung muss vertraglich festlegbar sein)

39 Exkurs: Agency-Modelle (1)
Spieler: Prinzipal, Agent Prinzipal verpflichtet sich zu einer Strategie (schließt Vertrag mit dem Agenten) Agent kann Vertrag annehmen oder ablehnen Typische Anwendungsgebiete: Analyse hierarchischer Situationen Verhältnis Eigentümer - Manager Unternehmensleitung – Bereichsmanager Manager – Arbeitnehmer Kreditgeber – Kreditnehmer

40 Exkurs: Agency-Modelle (2)
Grundlegendes Agency-Modell: Prinzipal Eigentümer einer Produktionstechnologie Agent erbringt Arbeitsleistung a Ergebnis x fließt dem Prinzipal zu, ist abhängig von der Arbeitsleistung des Agenten x =(a,) a ist für den Prinzipal nicht beobachtbar  ist eine stochastische Größe, die verhindert, dass der Prinzipal von x auf a rückschließen kann ( non-moving-support) a verursacht dem Agenten privaten Disnutzen (Arbeitsleid) Asymmetrische Information in Kombination mit Zielkonflikt führt zu einem personellen Koordinationsproblem (Anreizproblem)

41 Exkurs: Agency-Modelle (3)
Zur Lösung dieses Anreizproblems bietet der Prinzipal einen Entlohnungsvertrag mit geeigneten Leistungsanreizen an Dieser Vertrag muss dem Agenten zumindest seinen Reservationsnutzen zugestehen Darüber hinaus wird der Vertrag so konzipiert, dass der Agent die aus Sicht des Prinzipals ergebnismaximale Arbeitsleistung erbringt (AB) u.d.B.: E[U(S(x), a)]  U für alle a‚ (TB)

42 Exkurs: Das LEN-Modell (1)
L = linear; E = exponentiell; N = normalverteilt Ergebnis x linear in Arbeitsleistung und stochastischer Größe x = a+ Die Entlohnungsfunktion ist linear in x S(x) = S0 + sx Nutzenfunktion des Agenten exponentiell und multiplikativ separierbar in S und a U(S, a) = -exp[-r(S - K(a))] stochastische Größe ist normalverteilt mit N(0,2)

43 Exkurs: Das LEN-Modell (2)
Darstellung des Sicherheitsäquivalents: Erwartungswert der Entlohnung -Disnutzen -Risikoprämie (TB) ergibt sich mit U  U(u) und E(x) = a als (AB) ergibt sich als

44 Exkurs: Das LEN-Modell (3)
Umformung Erwartungsnutzen des Prinzipals: Eingesetzt ergibt sich: u.d.B. = a - K(a) – u

45 Exkurs: Das LEN-Modell (4)
Mit lassen sich folgende explizite Lösungen errechnen: Erw. Nutzen Prinzipal:

46 Offenlegungsprinzip Standard-Agency-Modell mit Prinzipal (zB Eigentümer, Investor) und Agenten (Manager) Agent für Prinzipal tätig Wertvolle, private Information y für Agenten Prinzipal auf Berichterstattung des Agenten angewiesen Rechnungslegung als Art der Berichterstattung Offenlegungsprinzip (relevation principle) Zu jedem Vertrag mit nicht wahrheitsgemäßer Berichterstattung gibt es ergebnisäquivalenten Vertrag mit wahrheitsgemäßer Berichterstattung In optimalen (unbeschränkten) Vertrag kein Vorteil durch Bilanzpolitik

47 Offenlegungsprinzip im Standard-Agency-Modell
Berichtsfunktion m() des Agenten definiert über Information y Existenz einiger y, für die gilt m(y)  y Entlohnungsschema S() bestimmt durch Bericht m Neuer Vertrag mit Entlohnungsschema S*: für jede Information y, für die m(y)  y gilt, gleich hohe Entlohnung wie unter bisherigen Vertrag unter Berücksichtigung der Bilanzpolitikanreize S*(m*(y)) = S*(y) = S(m(y)) Unter S* kein Anreiz mehr zu falscher Berichterstattung Geltung für jeden beliebigen Vertrag, insbesondere für optimalen Vertrag

48 Bedingungen für das Offenlegungsprinzip (1)
Stark einschränkende Annahmen für Geltung des Offenlegungsprinzips erforderlich Uneingeschränkte Berichterstattung Sämtliche Facetten der privaten Information berichtbar Vielschichtige und quantitativ nicht messbare Information Saldierung und Aggregation der Basisinformation Nicht immer Nachteil für den Prinzipal bei eingeschränkter Berichterstattung: Steigende Belohnung in m = m(x) führt zu Anreiz zu gewinnmaximierender Politik Spielraum + b, Bericht des Agent immer m(x) = x + b m gleich informativ wie x selbst, Bilanzpolitik schadet nicht

49 Bedingungen für das Offenlegungsprinzip (2)
Unbeschränkte Entlohnungsfunktion Optimale Verträge häufig mit komplexen Funktionen Unbeschränktes Precommitment Glaubwürdige Verpflichtungsmöglichkeit des Prinzipal, den Bericht des Agenten in einer im Vertrag festgelegten Weise zu verwenden Starke Verpflichtungserfordernisse bereits im Standard-Agency Modell

50 Bilanzpolitik zur Konsumglättung
Anreize zu gewinnglättender Bilanzpolitik Schwankende Entlohnungen durch schwankende Performancegrößen Berücksichtigung des Risikos der künftigen Entlohnung Erhöhung des Nutzens durch gewinnglättende Bilanzpolitik Beschränkter Zugang zum Kapitalmarkt als Voraussetzung Entkopplung von Konsum- und Einkommenspräferenzen Darstellung in zweiperiodigem Agency-Modell Beobachtung des Cashflows beider Perioden, aber nicht Perioden-Cashflows LEN-Modell (Offenlegungsprinzip nicht anwendbar)

51 Annahmen zum Agency-Modell (1)
Nicht neuverhandelbarer Vertragsabschluss in t = 0 Arbeitsleistung at und Zufallsgröße et ergeben Output xt Über die Zeit stationäre Produktionstechnologie Unabhängige normalverteilte stochastische Größen et

52 Annahmen zum Agency-Modell (2)
Risikoneutraler Prinzipal Agent mit additiver intertemporaler Nutzenfunktion Reservationsnutzen U(u) Lineare Entlohnungsfunktion St

53 Entlohnung auf Basis der einzelnen Cashflows (1)
Beobachtung der Cashflows jeder Periode durch Prinzipal und Agent Beurteilung des Agenten anhand des Cashflows, dh Bt = xt Perioden völlig unabhängig voneinander Agent maximiert Nutzen Ableitung nach at ergibt Optimum at = st Zielfunktion des Prinzipals (Entlohnung auf Reservationsnutzniveau durch mögliche Anpassung von st)

54 Entlohnung auf Basis der einzelnen Cashflows (2)
Lösung Optimaler variabler Entlohnungsparameter Erwarteter Nutzen des Prinzipals = Summe der beiden gleich großen erwarteten Periodenüberschüsse abzüglich des zu zahlenden Reservationsnutzens

55 Entlohnung auf Basis von Gewinnen
Beobachtung der Teilergebnisse x1 und x2 nur durch Agenten Prinzipal erfährt nur gesamtes Ergebnis (x1 + x2) am Ende der beiden Perioden Bilanzpolitische Maßnahmen durch den Agenten am Ende der ersten Periode möglich Bericht m = x1 – b Bilanzpolitik erst nach Bekanntwerden von x1 , dh b = b(x1) Ergebnis der zweiten Periode x2 + b(x1), da Prinzipal andernfalls Bilanzpolitik aufdecken könnte Perioden nicht mehr unabhängig voneinander

56 Lösung Schritt 1 Nutzen des Agenten
Lösung des Programms durch Ermittlung (bedingter) Optima von hinten nach vorne Schritt 1: Ermittlung von a2 Optimierung von EU0x1 nach a2 ergibt a2 = s Geltung unabhängig von konkreter (zu Periodenbeginn feststehender) Bilanzpolitik

57 Lösung Schritt 2 Ermittlung von b
Nächste zeitlich vorgelagerte Entscheidung b(x1) x1 realisiert – Agent trägt nur noch mit x2 verbundenes Risiko Notwendige Risikoprämie zu diesem Zeitpunkt (Berücksichtigung oben in zweiter Klammer) Optimale Bilanzpolitik

58 Lösung Schritt 3 Ermittlung von a1
Ermittlung der vorausgehenden Entscheidung des Agenten über die Arbeitsleistung in der ersten Periode notwendig für die Ableitung des erwarteten Nutzens des Prinzipals Maximierung von EU0 nach a1 führt zu a1 = s

59 Lösung Schritt 4 Ermittlung von s Erwarteter Nutzen des Prinzipals
Optimaler Entlohnungssatz Erwarteter Überschuss bei Bilanzpolitik

60 Eigenschaften der optimalen Bilanzpolitik
Optimale Bilanzpolitik unter Berücksichtigung von a1 = s Mit Gewinn als Cashflow x1 abzüglich Betrag b(x1) Bei positivem Cashflow gewinnmindernde Periodenabgrenzung, bei negativem umgekehrt (Gewinnglättung) b(x1) steigt linear in x1 mit einer Rate von 0,5 Erwartungswert der Bilanzpolitik vor Kenntnis von x1 positiv, nämlich rss2/4 – ex ante asymmetrische Glättung

61 Ergebnis Erwarteter Überschuss bei Bilanzpolitik höher als jener bei Verwendung der beiden Cashflows Resultat: Bilanzpolitik wünschenswert! Verschiebung einen Teil des unsicheren Ergebnisses x1 in die zweite Periode Verringerung der geforderten Risikoprämie des Agenten Prinzipal kann Anreize s wegen geringerer Risikoscheu des Agenten etwas erhöhen – zusätzlicher produktiver Effekt Grund?

62 Diskussion (1) Gewinnglättende Bilanzpolitik aufgrund der Annahme der vollständigen Konsumption von St Entlastung der Rechnungslegung von dieser Funktion bei der Möglichkeit zum Sparen und Ausborgen von Geld Nicht vollkommener Kapitalmarkt lässt Funktion zum Teil bestehen Grenzfall: risikolose Anlage und Aufnahme von Geld zum Zinssatz null Im Grenzfall gleiches Resultat wie unter den vorhergehenden Annahmen Aber ohne Bilanzpolitik, da irrelevant

63 Diskussion (2) Alternative Annahme: Multiplikative statt additiver Nutzenfunktion Über die Perioden unveränderte Entlohnungsfunktion Bilanzpolitik b in diesem Fall irrelevant Trotz multiplikativer Nutzenfunktion Anreize zu Bilanzpolitik in bestimmten Situationen möglich Bei Abgang von der Annahme linearer Entlohnung

64 Kosten verursachende Bilanzpolitik
Bilanzpolitik mit negativer Konsequenz für den Prinzipal Erhöhung des Gewinns und der daran anschließenden Entlohnung mit Bilanzpolitik Private Kosten des Agenten durch Bilanzpolitik (Nachdenken, Suchen, Beratung, Aushandlung etc) Analyse im selben Modell, aber nur eine Periode Manipulation der Beurteilungsgröße B durch Bilanzpolitik als zusätzliche, sonst völlig unproduktive Aktion a2 möglich Erhöhung der Beurteilungsgröße um Faktor b  0 Disnutzen durch beide Aktivitäten bestimmt

65 Lösung ohne Möglichkeit von Bilanzpolitik
Annahme: Bilanzpolitik keine Wirkung (b = 0) Optimale Arbeitsleistungen a1 = s, a2 = 0 Optimaler Entlohnungsparameter Erwarteter Nutzen des Prinzipals

66 Lösung mit Bilanzpolitik (b > 0) (1)
Optimale Arbeitsleistung durch Maximierung des Erwartungsnutzens des Agenten a1 = s sowie a2 = bs Erwarteter Nutzen des Prinzipals

67 Lösung mit Bilanzpolitik (b > 0) (2)
Maximierung nach dem variablen Entlohnungssatz Erwarteter Nutzen des Prinzipals deutlich geringer als bei keiner Wirkung der Bilanzpolitik Ergebnis: Nachteil für Prinzipal aus Bilanzpolitik Agent steckt Arbeitsleistung in Bilanzpolitik und nicht in produktive Tätigkeit Je größer die Einflussmöglichkeiten der Bilanzpolitik umso lukrativer und umso geringer der Nutzen des Prinzipal Reduktion des variablen Entlohnungssatzes im Optimum zur Verringerung der Bilanzpolitikanreize – auch weniger Anreiz für produktive Arbeit


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