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Remscheider Gespräche

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Präsentation zum Thema: "Remscheider Gespräche"—  Präsentation transkript:

1 Remscheider Gespräche
„Borderline“ A.Kölker H.-H. Enders-Comberg

2 Beziehung zwischen Symptomen und Persönlichkeitszügen (state- trait )
Persönlichkeitszüge sind Ich-synton, Symptome Ich-dyston Persönlichkeitszüge werden weitgehend als vor- oder unbewußt, Symptome dagegen als bewußt angesehen. Persönlichkeitszüge werden im Gegensatz zu Symptomen als dauerhaft und keinen Schwankungen unterworfen beschrieben.

3 Prävalenzen einzelner Persönlichkeitsstörungen: (Maier, Reich, Zimmerman und Coryell)
Paranoide Persönlichkeit (0,4-1,8%) Schizoide Persönlichkeit (0,4-0,9%) antisoziale Persönlichkeit (0,2-3,0%) Borderline Persönlichkeit (1,1-4,6%) histrionische Persönlichkeit (1,3-3,0%) narzistische Persönlichkeit (0,0-0,4) selbstunsichere Persönlichkeit (0,0-1,3%) dependente Persönlichkeit (1,5-6,7%) anankastische Persönlichkeit (1,7-6,4%) passiv-aggressive Persönlichkeit (0,0-3,0%)

4 Prävalenz und Epidemiologie
Schätzungen variieren stark unterschiedliche diagnostische Ein- und Ausschlußkriterien Allgemeinbevölkerung: 1980 Weissmann und Myers - 0,2% 1959 Leighton - 1,7% 1990 Swartz - 1,8% Psychiatriepatienten: 1990 Widiger >60% (unter Ausschluß Psychose und Demenz) 1994 Frances - 34%

5 Prävalenz und Epidemiologie
Bei den meisten Untersuchungen fanden sich mehr Frauen als Männer mit der Diagnose BPS 1997 Eckert: Untersuchungen an Strafgefangenen 40% BPS bei Männern, 20% bei Frauen (nur 5% der Inhaftierten sind Frauen) 2002 Driessen: bei Haftgefangenen Persönlichkeitsstörungen (DSM IV) 50% BPS bei Männern 5% BPS bei Frauen % Antisoziale Persönlichkeiten M. & F. 40%

6 Verlauf der BPS Verlauf bei behandelter BPS:
1989 Stone: stürmischer Beginn, nach 8-10 Jahren bei 66% nur noch minimale Symptomatik 1998 Links: bei stat. behandelte BPS nach Jahren bei 47% noch Vollbild 1987 Paris: nach 15 Jahren bei 75% kein Vollbild mehr

7 Verlauf unbehandelter BPS
1988 Reich: Zunahme der Symptomatik bei über 60jährigen. Diagnostische Kriterien sind für ältere Menschen ungeeignet - Unterdiagnostiziert Stone: unbehandelter Verlauf variiert von Suicid bis Genesung, Komorbidität !! Suicidrate 8-10% (Paris, Stone,Kjelsberg) Stone (1993): Suicidrate bei komorbider affektiver Störung: 18% Alkoholabhängigkeit: 33%

8 Komorbidität bei BPS Andere Persönlichkeitsstörungen
Depressive Verstimmungen Panikstörungen Sucht Störungen der Impulskontrolle Ess – Störungen Störung der Geschlechtsidentität Störung der Sexualpräferenz Posttraumatische Belastungsstörung Affektive Störungen

9 DSM-IV Borderline Persönlichkeitsstörung
Tiefgreifendes Muster von Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Affekten, deutlich Impulsivität. Beginn: frühes Erwachsenenalter, Mindestens 5 der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein: 1. Verzweifeltes Bemühen, tasächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden. 2. Muster instabiler, aber intensiver Beziehungen, Wechsel zwischen Idealisierung und Entwertung 3. Identitätsstörung, ausgeprägte, andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung 4. Impulsivität in mindestens 2 potentiell selbstschädigenden Bereichen (Geldausgeben, Sexualität, Substanzmißbrauch, rücksichtsloses Fahren, “Freßanfälle”)

10 DSM-IV Borderline Persönlichkeitsstörung
5. Wiederholte suicidale Handlungen, Selbstmorddrohungen Andeutungen oder Selbstverletzungsverhalten 6. Affektive Instabilität infolge ausgeprägter Reaktivität der Stimmung (Dysphorie, Reizbarkeit, Angst) 7. Chronisches Gefühl von Leere 8. Unangemessene , heftige Wut, körperliche Auseinandersetzungen 9. Bei Belastungen paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome

11 Borderline (DSM IV) versus DESNOS (Disorders of extreme stress not otherwise specified)
Verlassenheitsangst instabile Beziehungen Identitätsstörungen Impulsivität (Sucht) Parasuizidalität Affektive Instabilität Gefühl von Leere Wut Paranoia / Dissoziation DESNOS sozialer Rückzug Beziehungsprobleme negativeSelbstwahrnehmung Subsstanzabhängigkeit sebstdestruktives Verhalten depressive Störung Leere, Hoffnungslosigkeit gestörte Affektregulation dissoziative Störungen

12 Ätiologische Hintergründe seelischer Erkrankungen
Genetisch Traumatisch Übersozialisiert Untersozialisiert Schizophrenie,Bipolare Störungen PTBS, Angst Neurose antisozial, impulshaft

13 Entwicklung der Borderline Persönlichkeitsstörung
Genetische Disposition z.B.hohe Impusivität dysfuktionale Copingmuster PTBS Symptome Erkrankung BPS Schädigung Trauma Life events Intrauterin, perinatal emotionales Überengagement Erworbene cerebrale insb Mißbrauch, multipel, chronisch frontale Schädigung, invalidierendes familäres Milieu Neurolog. soft signs chronische Aktivierung der HPA Achse Conditio sine qua non?

14 BPS als komplexe postraumatische Störung
z.B.: Driessen, Sachse, Reddemann, van der Kolk, J.Herrmann Zweifel an der Einordnung von BPS als Persönlichkeitsstörung (keine gute Korrespondenz mit Modellen der Persönlichkeitsforschung (Cloninger) Überschneidung der Konzepte: BPS – DESNOS Konvergierende Befunde im Langzeitverlauf- hohe Komorbiditäten:Angst, Depression, Sucht BPS mit hoher Traumatisierungsrate (Typ II nach Terr)- aber! Nicht alle BPS zeigen Traumata in der Vorgeschichte (chron. Minitraumata? Bindungsstil) (Paris) Vulnerabilitätsfaktoren (Diathese-Anlage) müssen hinzukommen (Linehan) Z.B. erhöhte Impulsivität, serotonerges System erniedrigte Aktivität, noradrenerg erhöht affektive Instabilität GABA-System) neuropsycholog. Defizite, „soft signs“ z.B. Feinmotorik gestört, Aufmerksamkeitsdefizit Psychoneuroendokrinologie Bildgebende Verfahren:erniedrigtes Volumen Hippocampus & Amygdala Conclusio: Annahme eines Diathese – Stress Modells als notwendige aber nicht hinreichende Bedingung

15 Borderline und Sucht Bridget F.Grant: Results From the National Epidemiologic Survey on Alcohol and Related Conditions: „Verry little information is available on the co-occurrence of different personality disorder and alcohol and drug use disorder in the US population.“ (Ausnahme: antisoziale PS) Kritik: Studien berücksichtigten nicht den Geschlechtsunterschied und wä ren nicht repräsetativ (Verheul 1998,Links1995, Miller1993, Skodal) NESARC, , n= , response= 81%, 12 Monatsprävalenz Berücksichtigt wurden: vermeidend-unsichere, abhängige, zwanghafte, paranoide, schizoide, histrionische und antisoziale Persönlichkeitsstörungen Das Außerachtlassen der Borderline Persönlichkeitsstörungen wurde nicht diskutiert Für alle PS fand sich eine deutlich erhöhtes Risiko für eine Komorbide Suchtdiagnose

16 ACE Study:Ursprünge des Suchtverhaltens VincentJ
ACE Study:Ursprünge des Suchtverhaltens VincentJ. Felitti: Ursrünge des Suchtverhaltens, Prax.Kinderpsychol.Kinderpsychiat.52; (2003) Hypothese herkömmlicher Suchtkonzepte sehen Ursache des Konsums in Eigenschaften der suchtauslösenden Substanzen Kategorien der Kindheitsbelastungen in der ACE Studie: Wiederholter und schwerer körperlicher Mißbrauch (11%) Wiederholter und schwerer emotionaler Mißbrauch (11%) Sexueller Mißbrauch (22%) Aufwachsen in einem Haushalt mit: Einem Alkoholiker oder einem Drogenkonsumenten (25%) Einem Familienmitglied im Gefängnis (3%) Geistig krankem, chronisch depressiven oder psychiatrisch stationär behandeltem Familienmitglied (19%) In dem die Mutter körperlich mißhandelt wird (12%) Beide biologischen Eltern nicht vorhanden waren (22%)

17 Ursprünge des Suchtverhaltens (Felitti) Alkoholismus im Erwachsenenalter abhängig von ACE Punkten

18 Ursprünge des Suchtverhaltens (Felitti) Drogenkonsum im Erwachsenenalter abhängig von ACE Punkten

19 Ursprünge des Suchtverhaltens (Felitti)
Alkoholismus: Zunahme von 500% bei Steigerung der ACE Punkte von 0 auf 4 und mehr i.v. Drogenmißbrauch: Zunahme von 4600% bei Steigerung der ACE Punkte von 0 auf 6 Schlußfolgerungen: Belastende Kindheitserfahrungen sind häufig, meist verborgen und unerkannt ACE haben auch nach 50 Jahren und mehr noch grundlegende Auswirkungen, haben sich dann aber von psychosozialer Erfahrung in organische Erkrankungen, soziale Unfähigkeiten und geistige Erkrankungen gewandelt Belastende Kindheitserfahrungen sind Hauptdeterminanten für Krankheit und Gesundheit (Antonovski: Salutogenesekonzept)


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