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Veröffentlicht von:Carl Werfel Geändert vor über 11 Jahren
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Klassifikationsmodell psychologischer und pädagogischer Tests
1. Leistungstests 1.1 Entwicklungstests 1.2 Intelligenztests 1.3 Allgemeine Leistungstests 1.4 Schultests Einschulungstests Spezielle Schuleignungstests Mehrfächertests Lesetest Rechtschreibtests Mathematik- und Rechentests Sonstige Schultests 1.5 Spezielle Funktionsprüfungs- und Eignungstests 2. Psychometrische Persönlichkeitstests 2.1 Persönlichkeits-Struktur- Tests 2.2 Einstellungs- und Interessentests 2.3 Klinische Tests Fragebogen Interviews Sonstige klinische Verfahren 3. Persönlichkeits-Entfaltungsverfahren 3.1 Formdeuteverfahren 3.2 Verbal-thematische Verfahren 3.3 Zeichnerische- und Gestaltungsverfahren
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Genese eines Tests (nach Fisseni 1997):
Entwurf Sichtung theoretischer Ansätze, empirischer Befunde, die zum Thema vorliegen Konzeptualisierung und Ausarbeitung der Fragestellung Festlegung der Merkmale, die erfasst werden sollen Befragung von Experten Erprobung Vorlage der Testform bei einer Stichprobe, die der Zielgruppe möglichst ähnlich ist zur Ermittlung missglückter Itemspezifikationen (-formulierungen) zur Analyse der Testaufgabe Auswertung Revision Selektion, Elimination oder Überarbeitung der Items aufgrund der Erprobungsergebnisse ggf. Wiederholung der Erprobung Erstellung eines revidierten Tests Endfassung Ziehung einer angemessenen Stichprobe der Zielgruppe Vorlage und Auswertung des revidierten Test: Bestimmung von Standardisierung (Objektivität), Messgenauigkeit (Reliabilität) und Gültigkeit (Validität) Festlegung genereller und spezieller Normen Interpretation der Ergebnisse u. Berücksichtigung methodischer Beschränkungen Vergleich mit Ergebnissen, die auf ähnlichen Methoden beruhen.
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Praxis Erhebung von Ausprägungen relevant erscheinender Merkmale
Unselektierte Grundgesamtheit/Referenzstichprobe Verteilung der Merkmale in der Grundgesamtheit Merkmale(kombinationen) die erfolgreich von nicht-erfolgreich trennen Erhebung von Ausprägungen relevant erscheinender Merkmale Praxis Erfolgreich Nicht-erfolgreich
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Tests und Skalen „Viele Forschungen schließen den Gebrauch veröffent- lichter Tests bzw. Fragebögen ein. Cronbach (1979, 26) bezeichnet einen psychologischen Test kurz und knapp als ‚eine systematische Prozedur, um das Verhalten von zwei oder mehreren Personen zu vergleichen und es mit Hilfe einer numerischen Skala oder eines Kategoriensystems zu beschreiben.“ Rost 2007, 150
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Tests und Skalen Nach Ingenkamp (1962; 1964) ist ein Test ein Unter- suchungsverfahren besonderer Art, „mit dem unter möglichst konstanten Bedingungen interindividuell unterschiedliches Verhalten in bestimmten, genau definierten Bereichen möglichst zuverlässig und möglichst gültig erfasst und einer möglichst objektiven Auswertung und einheitlichen Interpretation zugäng- lich gemacht wird.“ Rost 2007, 150
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Kernsatz (KS) „Die Hauptaufgabe der Pädagogischen Diagnostik besteht also darin, für den Lernenden richtige Entscheidungen zu treffen. Die Entscheidungen beziehen sich auf Förderungs-, Platzierungs- und Selektions- maßnahmen.“ Ingenkamp & Lissmann 2005, 14
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„Ein Test ist ein wissenschaftliches
Routineverfahren zur Untersuchung eines oder mehrerer empirisch abgrenzbarer Persönlichkeitsmerkmalen mit dem Ziel einer möglichst quantitativen Aussage über den relativen Grad der individuellen Merkmalsausprägung.“ (nach Kubinger 2006)
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„Ein psychologischer Test erhebt unter
standardisierten Bedingungen eine Informationsstichprobe über eine Testperson, wobei die Idee der dem Experiment inhärenten Manipulation insofern Platz greift, als durch systematisch erstellte Fragen/Aufgaben interessierende Verhaltensweisen oder psychische Vorgänge ausgelöst werden.“ (nach Kubinger 2006)
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„Psychologische Tests sind unverzichtbare Instrumente für
die psychologische Forschung sowie die praktische Anwendung der Psychologie. Ein Test versucht bedeutende Merkmale zu erfassen, indem er eine Person solchen Situationen (Items) aussetzt, die diagnostisch relevantes Verhalten evozieren. Das Verhalten in einzelnen Situationen ist jedoch nicht vollständig von Merkmalen der Person und der Situation determiniert. Verschiedene Verhaltensweisen sind für verschiedene Personen nur unterschiedlich wahrscheinlich. Die beobachteten Unterschiede im Verhalten von Personen sind immer auch in gewissem Ausmaß von Zufall bestimmt, so dass es meist nicht gelingt, Situationen herzustellen, die es erlauben, bereits aus der Beobachtung von einzelnen Verhaltensweisen zuverlässige Aussagen über eine Person zu machen.“ Yousfi, Diagnostica, Heft 1, S. 1, 2005
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Diagnostik zur Verbesserung des Lernens
Aufgaben Selbst- und Fremdkorrektur falscher Lernergebnisse Erkennen von Lerndefiziten Bestätigung erfolgreicher Lernschritte Planung nachfolgender Lernschritte Motivation durch Hinweise auf Lernerfolg Steuerung des Schwierigkeitsgrades nächster Schritte Verbesserung von Lernbedingungen - Diagnostik zur Erteilung von Qualifikationen
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„Im Prinzip bedingen und fördern sich die
KS: „Im Prinzip bedingen und fördern sich die Individualisierung und Verfeinerung didaktischer Maßnahmen und die steigenden Anforderungen an die Gütekriterien diagnostischer Instrumente gegenseitig“ (S. 22) Allererste Diagnostik/Tests 1864 scale books 1894 Rice: Rechtsschreibliste 1908 Stone: Arithmetiktest 1914 USA: Befürwortung objektiver Tests Kritik an Diagnostik
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Mündliche Prüfungen „Mündliche Prüfungen sind eine Form zielgerichteter Kommunikation zwischen einem oder mehreren Prüfern und Prüflingen, bei der auf die Schriftform verzichtet wird.“ „Die frühen Untersuchungen belegen hinreichend, dass mündliche Prüfungen weder objektiv und zuverlässig, noch gültig sind.“ „Aufgrund der vorliegenden empirischen Befunde lässt sich aber fordern, dass nur solche Leistungen mündlich geprüft werden sollten, die sprachabhängig sind.“
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Schriftliche Prüfungsarbeiten
„Aus der Zusammenfassung aller Untersuchungen kann nur der Schluss gezogen werden, dass bei traditionellen schriftlichen Arbeiten die Auswertungsobjektivität nicht gewährleistet ist, wenn in der üblichen Art beurteilt wird.“ „Dieses Ergebnis bedeutet, dass es weniger vom tatsächlichen Leistungsniveau, sondern stärker von der zufälligen Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schulklasse abhängig ist, welche Zensuren ein Schüler erreicht.“ [so muss man zu dem Ergebnis kommen], dass auch die Reliabilität oder Zuverlässigkeit traditioneller schriftlicher Arbeiten unzureichend ist.“
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Bemühungen zur Verbesserung der Messqualität traditioneller schriftlicher Arbeiten
Einführung von Kriterienkatalogen Einheitliche Prüfungsanforderungen Mustertexte zu „guten“ und „ausreichenden“ Leistungen Untergliederung in Teilaspekte (gedanklicher Reichtum; Aufbau und Darbietung; Stil und Ausdruck; Grammatik und Zeichensetzung; Vergleich mit Musterarbeit) „Klare Bewertungsrichtlinien, ein geeignetes Vergleichskorpus und eine wohlgeschulte Jury vorausgesetzt, lässt sich sowohl zwischen den Beurteilern als auch über die Zeit hin ein hohes Maß an Übereinstimmungen erzielen.“ (Lehmann 1988) „Eine Verbesserung wird nur zu erreichen sein, [.] wenn für die Praxis geeignete Instrumente oder vorerprobte Bausteine zur Verfügung gestellt werden und wenn [Pädagogen] auch in Beurteilungsfragen mehr als bisher zur Teamarbeit finden.“
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„Schulleistungstests werden als objektive Verfahren
der Lernerfolgsdiagnostik den subjektiven (traditionellen) Vorgehensweisen gegenübergestellt.“ Ingenkamp & Lissmann, 2005, 155 „Schulleistungstests sind Verfahren der Pädagogischen Diagnostik, mit deren Hilfe Ergebnisse geplanter und an Curricula orientierter Lernvorgänge möglichst objektiv, zuverlässig und gültig gemessen und durch Lehrende [z.T. auch durch Lernende] oder Beratende ausgewertet, interpretiert und für pädagogisches Handeln nutzbar gemacht werden können.“ Ingenkamp & Lissmann, 2005, 156
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Diagnostik, Tests und Skalen
Beispiel: jemand kommt zum Arzt und klagt über Müdigkeit. Vorgeschichte Auftreten und Art der Symptome Tests Blutdruck Bereiche „normal“, „zu niedrig“, „zu hoch“ Medikamente, um den Blutdruck zu erhöhen, Bewegung, Ernährung Überprüfung der Maßnahmen
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Diagnose: Messwerte ermitteln Zusammenhang mit relevanten Größen prüfen Festgestellten Zusammenhang für unterschied- lichste Entscheidungen nutzen resp. als Anlass zu vertiefenden Analysen ► Keine Entscheidungen aufgrund „Bauchgefühl“ sondern aufgrund geprüfter Zusammenhänge! Beispiele:
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Technisch-Mechanischer Verständnis-Test
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Raven Standard Progressiv Matrices
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d2 Aufmerksamkeits-Belastungs-Test
Brickenkamp, 1962, 2002 Gruppe: Leistungstests Aspekte: - Tempo resp. Quantität - Qualität - zeitlicher Verlauf
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