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Situation Textile Dienste

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Präsentation zum Thema: "Situation Textile Dienste"—  Präsentation transkript:

1 Situation Textile Dienste

2 Die Branche IG Metall Vorstand FB Tarifpolitik – Peter Donath

3 Branchendaten Anzahl der Betriebe: 7.000 Beschäftigte 75.000
Davon Chem. Reinigungen Mit Beschäftigten Kleinwäscherein für Privatkunden Mit Beschäftigten In öffentlicher Hand Mit Beschäftigten Wäschereien im Objektgeschäft Mit Beschäftigten IG Metall Vorstand FB Tarifpolitik – Peter Donath

4 Textile Dienstleister im Objektgeschäft
Gewerbliche und öffentlich-rechtlich Kunden Kerngeschäft: Vermieten und Waschen von Wäsche, einschl. Abholen, Sortieren, Finishen, Anliefern, bis zum Nutzer Wäsche: Arbeits- und Schutzkleidung, Reinraumkleidung, Putztücher, Handtuchrollen, Fußmatten, Hotelwäsche, Altenheimwäsche, Krankenhauswäsche einschl. OP-Raum-Wäsche Personalkostenanteil vom Umsatz 30 – 70 % Im Kerngeschäft rund 45 %, höher bei größerem Serviceanteil (Einsortieren bis zum Beziehen von Betten) IG Metall Vorstand FB Tarifpolitik – Peter Donath

5 Tarifpolitische Entwicklung
1897 Erster bekannter Streik von mehr als 100 Wäscherinnen und Büglerinnen in Neu Isenburg (bei Frankfurt). Im siebenwöchigen Streik werden erstmals feste Arbeitszeit (7 bis 20 Uhr, bzw. 8 bis 20 Uhr im Winter) und Mindestlöhne durchgesetzt Ab 1950 Gründung regionaler Arbeitgeber-Wäscherei-Verbände bzw. Innungen, regionale Tarifverträge 1972 Bundesweite Tarifgemeinschaft 1974 Bruch der Tarifgemeinschaft IG Metall Vorstand FB Tarifpolitik – Peter Donath

6 Tarifpolitische Entwicklung
1975 Gründung des Deutschen Textilreinigungsverbandes (DTV) und seiner Tarifpolitischen Arbeitgemeinschaft (Tatex), vermutlich damit erster Verband mit OT-Möglichkeit bis 1990 starke Expansion des Objektgeschäftes, verschiedene Aktivitäten zur Stärkung tarifgebundener Betriebe ab 1990 Tarifverträge für Ost-Deutschland, Allgemeinverbindlichkeit für Löhne und Gehälter in West-Deutschland; Einführung eines Sozialtestates für Betriebe mit Betriebsrat und Tarifbindung, Notdienstarbeits-Garantie für Krankenhauswäschereien IG Metall Vorstand FB Tarifpolitik – Peter Donath

7 IG Metall Vorstand FB Tarifpolitik – Peter Donath

8 Konflikt im Verband Im verstärkten Wettbewerb wird Gemeinsamkeit im DTV zwischen tarifgebundenen und nichtgebundenen immer problematischer Konzentrationsprozess, Internationalisierung, Übernahmen durch multinationale Dienstleistungskonzerne Unternehmen im Objektgeschäft spalten sich ab und gründen 1999 eigenen Verband (intex e.V.), dessen Mitglieder nunmehr ca. 90 % der bisher tarifgebundenen Arbeitnehmer/innen beschäftigen intex übernimmt alle Tarifverträge und bildet mit Tatex eine Tarifgemeinschaft (klare Federführung bei intex); bisherige Politik, einschl. gemeinsamer Beantragung AVE wird fortgesetzt 2002 erneuter gemeinsamer Tarifvertrag; anschließend bricht Tatex die Zusage, und verhindert erneute AVE; damit zerbricht auch die Tarifgemeinschaft, in der Folge keine Tarifverträge mehr mit Tatex IG Metall Vorstand FB Tarifpolitik – Peter Donath

9 Fehlende AVE und Billigtarif
Durch fehlende AVE sackt das Lohnniveau in den tarifungebundenen Bereichen ab. Betriebe mit dreistelliger Beschäftigungszahl zahlen Stundenlöhne von 6,00 bis 7,50 Euro, in Einzelfällen 5,00 Euro (West) und bis zu 4,00 Euro (Ost) Nach dem Tarifabschluss 2004 (großer Druck durch IGM-Mitglieder in der Tarifbewegung) schließt Tatex Billig-Vertrag mit dem zum CGB gehörenden DHV ab – und geht auf Werbetour („Sicherheit“ durch Tarifvertrag – aber billig); einige Betriebe steigen aus intex aus, und können die Billigkonditionen durchsetzen (Tariflohn Ost ab 5,50 Euro, West ab 7,50 Euro) Während der Laufzeit der Tarifverträge verlangt intex eine Revision (kostenneutrale Arbeitszeitverlängerung von 37 auf 40 Stunden/Woche) Anlass: Audi vergibt die Arbeitskleidung an tarifungebundenes Unternehmen (6,20 Euro/Std) IG Metall Vorstand FB Tarifpolitik – Peter Donath

10 Zerbrechen des Flächentarifs
IG Metall erklärt sich zu Gesprächen bereit, stellt ihrerseits Forderungen (Regelungen zur Gesundheitsprävention, Qualifizierung, Exklusive Altersvorsorgeleistungen für Mitglieder) Die Gespräche scheitern, die Mehrheit der intex-Mitglieder verlässt den Verband, dessen weitere Existenz damit nicht mehr möglich scheint IG Metall startet Aktion „Sauber bleiben mit Tarif“; metall veröffentlicht „Schwarze Liste“, Betriebsräte großer Metall-Unternehmen üben Druck auf Einkaufsabteilungen aus, Unternehmen drohen mit Auftragskündigung; Unterstützung auch aus ver.di und BCE-Bereich Parallel betriebliche Aktivitäten: Bildung von Tarifkommissionen, Flugblattaktionen, Betriebsversammlung, Arbeitskampfschulungen Zunehmende Unruhe bei den Unternehmensleitungen IG Metall Vorstand FB Tarifpolitik – Peter Donath

11 Druck und Zugeständnisse
IG Metall bietet intex „kleines Pforzheim“ an; damit sollen die verbliebenen tarifgebundenen Unternehmen im Wettbewerb gestärkt werden; Abschluss des Abkommens über Beschäftigungssicherung, Innovation und Investition (ABII) im Oktober 2005: gegen Zusicherungen bei Investitionen und Beschäftigungssicherung ist eine befristete Arbeitszeitverlängerung ohne Entgeltausgleich um 1,5 Std./Woche möglich In den kommenden Wochen treten annähernd alle Unternehmen wieder intex bei, nachdem die IG Metall glaubhaft gemacht hat, dass die ABII-Konditionen nur für flächen-tarifgebundene Betriebe gelten IG Metall Vorstand FB Tarifpolitik – Peter Donath

12 Erneute Krise Fast alle Unternehmen stellen Anträge nach ABII
IG Metall fordert, wie vorgesehen Zukunftskonzept Alle Wirtschaftsdaten der Unternehmen Externe Begutachtung der Konzepte Gesicherte Zusagen Qualifikationsförderung Zwar kommt bald erster ABII-Abschluss für einen Konzern, mit der Begründung der unzumutbaren Bedingungen kommt es erneut zum „Aufstand“ innerhalb von intex; Unternehmen sehen „Übernahme der wirtschaftlichen Steuerung durch die IG Metall“ IG Metall tritt auf Verbandsversammlung auf und versucht zu versachlichen Mehrere Unternehmen kündigen erneut intex-Mitgliedschaft IG Metall Vorstand FB Tarifpolitik – Peter Donath

13 Weiteres Auf und Ab IG Metall macht wieder Druck in den Betrieben – und bei den Kunden Klares Signal – keine weiteren Zugeständnisse Kündigung der Flächentarifverträge fristgemäß zum Forderung nach 4,5 % mehr Einkommen Einbezug aller Unternehmen in die Tarifbewegung durch Aufstellung von Tarifforderungen (Fläche plus x), Seminare zur Vorbereitung der Tarifbewegung Erste ausgetretene Unternehmen beugen sich, nehmen Kündigung zurück, reichen Konzepte nach ABII ein und stimmen Begutachtung zu Krise im bislang tariftreuesten Mitgliedsunternehmen wegen verfehlter Gewinnmargen – intex-Verhandlungsführer verliert betriebliche Stellung – Konzernanweisung bezüglich Verhalten in Tarifrunde IG Metall Vorstand FB Tarifpolitik – Peter Donath

14 Sicherung des Tarifvertrages
Absolut fragiler Verband geht in die Tarifrunde mit IG Metall Hoher Grad von Verunsicherung der Unternehmen Einerseits durchschnittlich geringer Organisationsgrad < 30 % Andererseits Reihe gut organisierter Betriebe und Höchste Anfälligkeit für Störungen wg. Just-in-time-Service Verunsicherung angesichts des DHV-Vertrages, zunehmender Billiglohnkonkurrenz und ABII-Zugeständnissen auch bei den IG Metall-Mitgliedern „Überraschungs-Verhandlungsführerin“ bietet in der ersten Tarifverhandlung an, auf Abschluss zu setzen Nach 14 Stunden wird Tarifabschluss mit 29-monatiger Laufzeit vereinbart Alle Konzerne und Unternehmensgruppen akzeptieren und kommen zurück zu intex Zufriedenheit bei den IG Metall-Mitgliedern IG Metall Vorstand FB Tarifpolitik – Peter Donath

15 Der Tarifabschluss vom 21. Juli 2006
Nullmonate September und Oktober 2006 1,8 % ab November 2006 1,5 % ab Juni 2007 2,0 % ab März 2008 Für Tarifgebiet Ost jeweils plus 0,2 % Verlängerung Altersteilzeit Laufzeit bis 31. Januar 2009, insgesamt 29 Monate IG Metall Vorstand FB Tarifpolitik – Peter Donath

16 Die Regelungen in Ergänzungstarifverträgen
Befristete Arbeitszeitverlängerung um 1,5 Std./Woche Beschäftigungs- und Standortgarantien Mittelfristige Investitionsplanungen Regelungen zur Qualifikation, als Mitgliedervorteilsregelung Freistellungsregelungen – Vorschlagsrecht IG Metall (in 2007: 400 Teilnehmerwochen) Bildungsfonds: Euro IG Metall Vorstand FB Tarifpolitik – Peter Donath

17 Fazit IG Metall zeigte klar Linie, Zugeständnisse nur bis zum gewissen Punkt – bei qualitativen Gegenleistungen Parallel zu betrieblichen Aktionen - Druck durch Kunden Unternehmen haben Wert des „Tariffriedens“ erkannt Die Mitgliederzahl hat sich in zwei Jahren von 4000 auf rund erhöht Es bedarf einer ergänzenden Mindestlohnpolitik, da auch hochproduktiv erbrachte und qualitativ hochwertige Dienstleistungen gegen Billigstlohnkonkurrenz nur begrenzte Chancen haben IG Metall Vorstand FB Tarifpolitik – Peter Donath

18 Tarifrunde 2006 (Plakat-Layout)
Textile Dienste: 5,3% mehr !

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