Präsentation herunterladen
Die Präsentation wird geladen. Bitte warten
1
„Kinder in armen Familien“ Gerda Holz
(Vortragstitel) (Name des Referenten) 4/17/2017 Seite 1 „Kinder in armen Familien“ Gerda Holz Vortrag, anlässlich der Fachtagung der LSJV Mainz am in Mainz
2
(Vortragstitel) (Name des Referenten)
4/17/2017 Seite 2 Überblick Kinder und Schuldnerberatung Armut bei Kindern Betroffenheit Definition Das Kindergesicht Schutzfaktoren Armutsprävention ist möglich Schutzfaktor „Sozialer Dienst“ Handlungsanforderungen
3
Was hat die Schuldnerberatung mit Kindern zu tun?
(Vortragstitel) (Name des Referenten) 4/17/2017 Seite 3 Was hat die Schuldnerberatung mit Kindern zu tun?
4
Ratsuchende der Schuldnerberatung 2000 - 2005
(Vortragstitel) (Name des Referenten) Ratsuchende der Schuldnerberatung 4/17/2017 Seite 4 2005 = rd. 82 % der Ratsuchenden waren zwischen 26 und 50 Jahre alt Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich dort Kinder im Hintergrund befinden? Quelle: MASFG: Statistik zur Schuldnerberatung im Rahmen des Verbraucherinsolvenzverfahrens in RLP 2000 – 2005, verfügbar über:
5
Ratsuchende der Schuldnerberatung 2000 - 2005
(Vortragstitel) (Name des Referenten) Ratsuchende der Schuldnerberatung 4/17/2017 Seite 5 2005 hatten Über Ratsuchende kein pfändbares Einkommen Tendenz ungebrochen steigend Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich dort Kinder im Hintergrund befinden? Quelle: MASFG: Statistik zur Schuldnerberatung im Rahmen des Verbraucherinsolvenzverfahrens in RLP 2000 – 2005, verfügbar über:
6
Ratsuchende der Schuldnerberatung 2000 - 2005
(Vortragstitel) (Name des Referenten) Ratsuchende der Schuldnerberatung 4/17/2017 Seite 6 2005 waren 39 % verheiratet 24 % geschieden 10 % getrennt lebend Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich dort Kinder im Hintergrund befinden? Quelle: MASFG: Statistik zur Schuldnerberatung im Rahmen des Verbraucherinsolvenzverfahrens in RLP 2000 – 2005, verfügbar über:
7
Armuts(folgen) von Kindern – Betroffenheit, Ursachen und Risiken
(Vortragstitel) (Name des Referenten) 4/17/2017 Seite 7 Armuts(folgen) von Kindern – Betroffenheit, Ursachen und Risiken
8
Kinder ... arme Kinder .... Heutige Normalität ?
(Vortragstitel) (Name des Referenten) Kinder ... arme Kinder .... Heutige Normalität ? 4/17/2017 Seite 8 In Deutschland ist von einer Armutsbetroffenheit bei jedem 4. Kind (unter 15 Jahre) auszugehen Sozialgeld = rd. 1,9 Mio. (08/2007) Sozialhilfe = rd (2005) Asylbewerberleistung = rd (2005) GESAMT = rd. 1,99 Mio. im Transferbezug Dunkelziffer Sozialgeld = rd. 0,9 Mio. (2006) (Berechnung Irene Becker = knapp 48 %) sind dem größten Armutsrisiko die jüngsten Altersgruppen ausgesetzt (d.h. Kinder von 0 bis unter 6 Jahre bzw. von 6 bis unter 10 Jahre) haben ca. 6 Mio. unter 25-Jährige einen Migrationshintergrund = 27,2 % (Knapp die Hälfte davon besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit und ist nicht selbst zugewandert) 32,5 % der unter 6-Jährigen davon wurden mehr als 90 % in Deutschland geboren Quellen: Statistisches Bundesamt: versch. Jahrgänge; Bundesagentur für Arbeit 2007, HBS-Impulse 8/2007
9
(Vortragstitel) (Name des Referenten)
Entwicklung der Armutsbetroffenheit von Kindern unter 15 Jahren in Rheinland-Pfalz nach Kommunen/Kreisen – (Vortragstitel) (Name des Referenten) 4/17/2017 Seite 9 Quelle: Roland Merten, Friedrich Schiller-Universität, Jena: 2007
10
Zentrale Ursachen und Risiken
Erwerbsprobleme, z.B. (Langzeit-)Erwerbslosigkeit Niedrigeinkommen Working poor Hartz-IV-Bezug Soziale Probleme, z.B. Überschuldung Trennung/Scheidung Behinderung/Krankheit Multiproblemlage Migration Alleinerziehend Bildung Sozialraum „Kinderreiche“ Familien
11
Armut(sfolgen) bei Kindern – Definition
12
Definition – Mehrdimensionales Verständnis
(Vortragstitel) (Name des Referenten) Definition – Mehrdimensionales Verständnis 4/17/2017 Seite 12 Armut … … ist immer zu erst Einkommensarmut … eine Lebenslage, die die Spielräume einschränkt … führt zur Unterversorgung … führt zu sozialer Ausgrenzung … hat ein spezifisches Kindergesicht. Arm ist in Deutschland wer ... … weniger als 50% / 60% des durchschnittlichen Nettoeinkommens (nach Haushaltsgröße gewichtet) zur Verfügung hat (EU-Definition). ... wer Anspruch auf Sozialhilfe/Sozialgeld hat.
13
(Vortragstitel) (Name des Referenten)
4/17/2017 Seite 13 Was ist Kinderarmut? Eltern/ Erwachsene Kind Was kommt beim Kind an ? Materiell (Kleidung, Wohnen, Nahrung, Partizipation u.a.) Sozial (Soziale Kompetenz, Soziale Kontakte u.a.) Gesundheitlich (physisch und psychisch) Kulturell (kognitive Entwicklung, Sprache, Bildung, kult. Kompetenzen u.a.) Lebenslage Kind Wohlergehen Benachteiligung Multiple Deprivation Quelle: Hock/Holz/Wüstendörfer 2000
14
(Vortragstitel) (Name des Referenten)
4/17/2017 Seite 14 Armuts(folgen) von Kindern – Das Kindergesicht der Armut
15
Lebenslage von 6-Jährigen nach Armut - 1999
(Vortragstitel) (Name des Referenten) Lebenslage von 6-Jährigen nach Armut 4/17/2017 Seite 15
16
Lebenslage von 10-Jährigen nach familiärem Einkommensniveau – 2003/04
Arme Kinder Nicht - arme Kinder Lebenslagedimension (< 50 %) Prekärer Wohlstand (50 % – 75 %) Unterer Durc h schnitt (75 % 100 %) Oberer (> 100 %) Materielle Lage/ Grundve r sorgung 51,6 % 9,2 % 5,3 % 0,0 % Kulturelle Lage 37,7 % 19, 0 % 9,5 % 3,6 % Soziale Lage 34,6 % 16,0 % 15,8 % Gesundheitliche Lage 25,8 % 23,3 % 21,1 % 8,4 % N = 500 159 163 95 83 Quelle: „Armut im späten Grundschulalter 2003/04“; eigene Berechnung
17
(Vortragstitel) (Name des Referenten)
Dynamik der kindbezogenen Lebenslagetypen bei den Kindern der AWO-ISS-Studie – 1999 und 2003/04 4/17/2017 Seite 17 Lebenslagetyp 1999 Lebenslagetyp 2003/04 Multiple Deprivation N = 84 35 = (41,7 %) 36 = (42,9 %) 13 = (15,5 %) Benachteiligung N = 193 43 = (22,3 %) 87 = (45,1 %) 63 = (32,7 %) Wohlergehen N = 223 19 = (8,5 %) 94 = (42,2 %) 110 = (49,3 %) Quelle: „Armut im Vorschulalter 1999“, „Armut im späten Grundschulalter 2003/04“. Berechnungen des ISS.
18
Folgen in der Grundversorgung, Gesundheit, Sozialen Lage und Bildung von Kindern
19
Kinderarmut in Nürnberg: Einschränkungen durch Armut
(Vortragstitel) (Name des Referenten) 4/17/2017 Seite 19 Kinderarmut in Nürnberg: Einschränkungen durch Armut Quelle: Befragung von Eltern mit 6- bis 10-jährigen Kindern, die einen Nürnberger Familienpass haben - Okt./Nov. 2007, N=461 Werner Wüstendörfer 2007
20
Medizinisch relevante Befunde bei Einschüler/-innen in Brandenburg nach Sozialstatus - 2000
Datenbasis = Einschulungsuntersuchung 2000; als %-Anteil an Kindern der jeweiligen Sozialstatusgruppe Quelle: Kuhn, Ellsäßer, Böhm (2003): Arme Kinder, kranke Kinder?; eigene Darstellung
21
Aus: Richter, Antje (2000): Wie erleben und bewältigen Kinder Armut?
22
(Vortragstitel) (Name des Referenten)
4/17/2017 Seite 22 Aus: Richter, Antje (2000): Wie erleben und bewältigen Kinder Armut?
23
Armut und Bildung(skarriere)
(Vortragstitel) (Name des Referenten) Armut und Bildung(skarriere) 4/17/2017 Seite 23 Der Zusammenhang von Sozialer Herkunft und Bildungschancen ist schon im KiTa-System angelegt und verfestigt sich im Schulsystem weiter. Bei armen Kindern im Vergleich zu nicht-armen Kindern ... ist ein früher und zeitlich umfassender KiTa-Besuch seltener sind zu frühe Einschulungen oder Rückstellungen häufiger sind Klassenwiederholungen häufiger sind die Durchschnittsnoten am Ende der Grundschule schlechter ist der Wechsel ins Gymnasium seltener, der Wechsel in Förder- und Hauptschulen jedoch häufiger
24
Hochschulzugang nach sozialer Herkunft
(Vortragstitel) (Name des Referenten) 4/17/2017 Seite 24 Hochschulzugang nach sozialer Herkunft Quelle: Statistisches Bundesamt, Sonderauswertung Mikrozensus 1996 und 2000; 17. Sozialerhebung 2003 und Studienanfänger-Befragung 2000, Berechungen des DSW
25
(Vortragstitel) (Name des Referenten)
4/17/2017 Seite 25 Armut von Kindern – Schutzfaktoren können helfen
26
Schutzfaktoren für (arme) Kinder
(Vortragstitel) (Name des Referenten) 4/17/2017 Seite 26 Schutzfaktoren für (arme) Kinder Sind Merkmale, die die potentiell schädlichen Auswirkungen von Belastungen vermindern oder ausgleichen. Es finden sich zwei Gruppen von Schutzfaktoren Personale Ressourcen = Resilienz d.h. protektive Faktoren, die in der Person des Kindes liegen. Soziale Ressourcen d.h. Schutzfaktoren, die in der Betreuungsumwelt des Kindes und hier wiederum innerhalb der Familie außerhalb der Familie liegen.
27
(Vortragstitel) (Name des Referenten)
4/17/2017 Seite 27 Was fördert das Aufwachsen von Kindern im Wohlergehen? Zu den Schutzfaktoren zählen u.a. Individuelle Faktoren, z.B Kognitive Ressourcen Selbstsicherheit, Selbstachtung Individuelle soziale Kompetenzen Interesse und Aufmerksamkeit Familiale Faktoren, z.B. Stabile und gute emotionale Beziehung zu Eltern in den ersten Jahren Positives Familienklima Regelm. gemeins. Familienaktivitäten Kindzentrierter Alltag Frühe Eigenverantwortung, aber Eltern als „moralische Instanz“ Problemlösungskompetenz der Eltern Gefühl der Eltern, ihre (Armuts-)Situation zu bewältigen Berufstätigkeit der Eltern Außerfamiliale Faktoren, z.B. Unterstützung durch Dritte (Familie, Freunde, Nachbarschaft) Erholungsräume für Kinder + Eltern Vertraute Institutionen/Fachkräfte, die professionelle Hilfen eröffnen Möglichkeit zum Erproben, Lernen und zur personalen Entwicklung von Kompetenzen (Vereine, Jugendhilfe) Früher KiTa-Besuch Gelingende Schulische Integration Schulische Förderung und Erfolge Gelingende soziale Integration in Peers Keine Armut der Familie Ein ausreichendes Einkommen Keine Überschuldung
28
(Vortragstitel) (Name des Referenten)
4/17/2017 Seite 28 Armutsprävention ist möglich !! Soziale Dienste müssen Schutzfaktoren sein bzw. werden und können Armutsfolgen präventiv entgegen wirken
29
(Vortragstitel) (Name des Referenten)
4/17/2017 Seite 29 Die zwei entscheidenden Ebenen 1. Focus = Strukturelle Armutsprävention Gestaltung/Veränderung von Verhältnissen, z.B. durch armutsfeste Grundsicherung sowie umfassende und qualifizierte öffentliche Infrastruktur 2. Focus = Individuelle Förderung und Stärkung Gestaltung/Veränderung von Verhalten/Handeln durch Angebote/Maßnahme über öffentliche Infrastruktur, individuelle Zeit und Kompetenz
30
Nutzung Sozialer Dienste/Hilfen durch Eltern - 2003/04
(Vortragstitel) (Name des Referenten) 4/17/2017 Seite 30 Nutzung Sozialer Dienste/Hilfen durch Eltern /04 Quelle: „Armut im Vorschulalter 1999“, „Armut im späten Grundschulalter 2003/04“. Berechnungen des ISS.
31
(Vortragstitel) (Name des Referenten)
4/17/2017 Seite 31 Kinderarmut in Nürnberg: Nutzung von Unterstützungsangeboten für Eltern + Kinder – 2007 Nutzung in % < 5 8,0 9,5 10,2 10,6 11,3 13,7 42,3 Quelle: Befragung von Eltern mit 6- bis 10-jährigen Kindern, die einen Nürnberger Familienpass haben - Okt./Nov. 2007; N=461 Werner Wüstendörfer 2007
32
Handlungsansätze für die pädagogische Praxis
(Vortragstitel) (Name des Referenten) Handlungsansätze für die pädagogische Praxis 4/17/2017 Seite 32 Armut(sfolgen) müssen durch Fachkräfte ... wahrgenommen bewältigt präventiv verhindert werden Armutsprävention durch Fachkräfte realisieren bedeutet ... verhältnis- und verhaltensbezogen handeln aktiv statt reaktiv gestalten Konzepte mit Blick auf Armutsfragen weiter entwickeln heißt ... biographisch ausrichten und frühestmöglich starten (Präventionskette) querschnittsbezogen anlegen Arbeitsteilig aber mit gemeinsamem Ziel umsetzen (Netzwerk) Ressourcen öffnen bedeutet ... Umgestaltung von institutionellen Rahmenbedingungen (Zugang und Angebot) (sozial)politisch agieren und Sprachrohr/Anwalt sein
33
(Vortragstitel) (Name des Referenten)
4/17/2017 Seite 33 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !!! Ich bin gespannt auf die weiteren Diskussionen am heutigen Tag
Ähnliche Präsentationen
© 2024 SlidePlayer.org Inc.
All rights reserved.