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Wigalois: Strukturen: Schauplätze
POLARITÄT Artushof Orte der âventiure Wald – Wildnis – fremdes Land – fremde Burg
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Wigalois: Strukturen: Schauplätze
Artushof: - Höf.-ritterliche Gesellschaft - Fest, Festlichkeit - Empfang - Provokation der âventiure - Jagd - verabredete Zweikämpfe u.a.
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Wigalois: Strukturen: Schauplätze
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Wigalois: Strukturen: Schauplätze
Die Welt außerhalb des Hofes: - das Unbekannte, Fremde - der einsame Held - unbekannte Gefahren - „Wunder“ - Welten „contra naturam“
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Wigalois: Strukturen: Schauplätze
Hof Zentrum Fremde Identität Wunderbares
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Wigalois: Strukturen: Ortswechsel
Weggang vom Hof: - âventiuren Rückkehr zum Hof
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Wigalois: Strukturen: âventiuren
Motivationen des Weggangs: Queste, Verpflichtungen u.a. ENTFALTUNG der âventiuren - nur Reihung - Verschachtelungen (Iwein) - Staffelungen
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Wigalois: Strukturen: âventiuren
Âventiure/ frz. aventure = Zufall, Geschick, Begebenheit (lat. adventus). Es begegnet erstmals im Dt. im 12. Jht. (Graf Rudolf). âventiure ist eine freiwillige Konfrontation mit den Gefahren u. Herausforderungen der Welt, einem ‚Zufall‘, der im Rahmen d. ma. Weltbildes von Gott gesteuert sein konnte. Ruh: âventiure = “hohe Schule des Leidens”, die d. Ritter durchlaufe, um als miles electus an d. Hof zurückzukehren.
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Wigalois: Strukturen: âventiuren
Mit der â. ist für den Helden stets ein – meist lebensbedrohliches – Wagnis verbunden, das jenseits d. Welt gewohnter Sicherheiten statt findet, auf ihn ‚wartet‘. Meist ist mit der â. ein Initiationsprozeß verbunden, d.h. eine Art ‚Verwandlung‘ seiner Persönlichkeit. A. van Gennep, Übergangsriten – Les rites de passage, Frankfurt u. New York 1986 (Paris 1909) V. Popp (Hg.), Initiation, Frankfurt a. M. 1969
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Wigalois: Strukturen: âventiuren
Wie verhält es sich mit dem Charakter der âventiuren im Wigalois? Lassen sich gegenüber den „klassischen“ Artusromanen Unterschiede festhalten – und wenn ja: Welche und wodurch motiviert?
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Wigalois. Â.-Struktur: Erec
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Wigalois: ProtagonIstinnen
Es lassen sich drei Typen von Handelnden unterscheiden: 1) – Titelheld (Roland, Parzival, Erec etc.): Fokussierungen. Der Held und seine Dame: Iwein/Laudine; Parzival/Condwiramurs; Tristan/Isolde; Riwalin/Blanscheflur; Erec/Enite;
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Wigalois: ProtagonIstinnen
Welche Funktionen erfüllen Frauen in ihren Beziehungen zu den Männern?
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Wigalois: ProtagonIstinnen
Ist die Partnerin des Helden dem Helden gleich gestellt? Hat sie eine eigene Identität? (Laudine? Enite? Jeschûte? Isolde? Condwiramurs? Etc.) Roland Barthes: Fragmente einer Sprache der Liebe.
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Wigalois: ProtagonIstinnen
Minneherrin vs. „Opfer“ („Nullstelle“)
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Wigalois: ProtagonIstinnen
Fast durchweg erscheint die Frau in ihrer Funktion, Rolle etc. als von ihrem Partner abhängig.
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Wigalois: ProtagonIstinnen
2) Die arturische Gesellschaft - König Artus - Königin Ginover - Gawein und Keie - andere (wechselnd) (Iwein, Parzival, Galahad, Lancelot usw.) Fester Bestand
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Wigalois: ProtagonIstinnen
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Wigalois: ProtagonIstinnen
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Wigalois: ProtagonIstinnen
3) Gegner d. Protagonisten: - Sie sind meist/oft außer- und übermenschlicher Art: Ihr Handeln ist lediglich auf kurze oder längere Auftritte in der Geschichte begrenzt. Damit „definieren“ sie ihre Funktion in bezug auf den Helden.
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Wigalois: ProtagonIstinnen
ANDERE: Marginal – funktional auf den Helden bezogen: negativ/positiv
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Wigalois: Handlungsgestaltung
Sie ist - auf den Protagonisten fokussiert. - Er bestimmt das Geschehen in einer linearen Gestaltung der Geschichte (ordo naturalis). Hinzu tretende Figuren werden in d. linearen Ablauf „integriert“, nach der Bewältigung ihrer Aufgabe ausgeschieden.
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Wigalois: Handlungsgestaltung
Die auftretenden Figuren sind dem Verlauf der Geschichte untergeordnet. Der ARTUSHOF indes ist „autonom“. Held und Hof sind dennoch aufeinander bezogen (im Verhalten, sittlichem Kodex, der (öff.) Anerkennung); Sorge, Spannung – Freude, Erfüllung.
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Wigalois: THEMEN MINNE UND KAMPF
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Wigalois: THEMEN Minne und Kampf Âventiure-/Minneroman Questeroman
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Wigalois. Begriffe: Queste
Queste: = Suche Zentrales Element im Artusroman: Suche nach âventiuren. Befreiungsâventiuren. Identitätssuche (Name, Vater ...). Gralssuche. Sie wird meist durch ein bestimmtes Ereignis ausgelöst (etwa: Provokation).
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Identitätssuche (Name, Vater ...).
„in sînen vreuden truobte in ie daz er sînen vater nie gesach bî allen sînen tagen. daz begunde er tougenlîche klagen“ (v )
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Befreiung Er sprach ‘sô lâze ich iu den strît, daz ir angesthafter sît
dan ich, sît ez sô umbe iuch stât daz ez iu an den lîp gât, ob ir iuch niht muget erwern.’ (Iwein, v ff.)
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Wigalois: Themen Liebe im Questeroman: Merkmal: Zufälliges Zusammentreffen mit einer „frouwe“: Iwein, Parzival etc.
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Wigalois: Themen Minne ist bestimmendes Ereignis.
Minne-/Âventiurenroman Minne ist bestimmendes Ereignis.
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Wigalois: Themen: Artus und sein Hof
Handlungsbereich: Repräsentation - Mahl - Empfang - Turnier FEST Begriff: Fest
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Wigalois: Themen: Artushof
Handlungsbereich: Repräsentation, Außenimpulse Jagd auf den weißen Hirsch, Bitte um Hilfe, (Iwein) Provokation u.a.(Parzival, Daniel)
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Themen: Artushof: Provokation
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Themen: Artushof: Provokation
Landgraf Kingrimursel trifft am A.-Hof ein. Er beschuldigt Gawan, den König von Ascalun heimtückisch erschlagen zu haben: nun soll er sich in Schampfanzun zum Gerichtskampf stellen. Unter diesen Anschuldigungen löst sich die Festgesellschaft der Tafelrunde auf.
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Themen: Artushof Ruhend Âventiurebereich Provokation = Zentrum Helden
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Themen: Artus‘ Rolle Alle wesentlichen Aktionen finden jenseits des Hofes statt. Für die Artusepisoden bedeutet dies: Zäsuren – Beginn – Ende. Inaktiver Mittelpunkt. Gefährdungen von außen.
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Themen: Âventiuren KONFLIKTE: Kämpfe mit Riesen Ungeheuern Räubern
Fabeltieren Zaubermächten Welt jenseits des Hofes, Anderwelt usw., Wunder (Herkunft: kelt. Mythologie)
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Themen: Âventiuren Episoden sind auf den Hauptprotagonisten hin gewählt. Sie müssen gemeistert werden. Alle Hindernisse sollen die ritterliche Bewährung des Helden provozieren. Die â. erweist sich somit als Instanz der Gerechtigkeit: Richtiges Verhalten garantiert Erfolg.
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Âventiuren und Struktur
- Der Aufbau ist linear = zielgerichtet = final - Zumeist werden die âventiuren nicht kausal miteinander verknüpft - Der Zufall bestimmt den Weg - Latenter Optimismus
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Das Wunderbare Differenzierungen:
- Was gilt dem MA als Wunder? Welchen Ort im epistemologischen System nimmt es ein? Was kann das Wunder erläutern, bewirken?
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Das Wunder Eingreifen Gottes in die Welt. Jenseits u. Diesseits werden verbunden – supra naturam. Die Schöpfung ist d. größte, auch alltäglichste Wunder. Wunder setzt den Glauben voraus – nur für den Ungläubigen bewirkt das Wunder Verwunderung. Änderung des Wunderverständnisses seit dem 4. Laterankonzil.
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Das Phantastische Dabei handelt es sich um jede Art von Literatur, d. dem empirisch überprüfbaren Weltbild d. Lesers ein anderes gegenüber stellt: Science fiction, Legende, Horror, Märchen u.a. Aus d. Gegenüberstellung von „normalem“ Weltbild und Phantastik ergibt sich ein Ordnungskonflikt.
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Das Groteske
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Wertungen W. Haug: Das Phantastische = Ausfluß einer Funktionskrise der Symbolstruktur des klassischen Artusromans, Ausdruck einer undeutbar gewordenen, verrätselten Welt.
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Wertungen Roger Caillois: Das Phantastische =
Ausdruck der Spannungen zwischen „oberflächenhaft gewohnter Welt“ und „verdrängter Tiefendimension“.
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Wertungen Tzvetan Todorov: Das Phantastische ergibt sich auch als
Rache des Verdrängten an der siegreichen instrumentellen Vernunft.
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