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Veröffentlicht von:Erna Droste Geändert vor über 9 Jahren
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Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik Workshop Der Impact der Medizinischen Informatik Einleitung Klaus Pommerening GMDS-Jahrestagung 2009 Essen, 9. September 2009
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Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik 2 Informatik und Medizinische Informatik Junge Fächer ohne ausgeprägtes historisches Bewusstsein. Sichtbarkeit der MI in der Informatik oft undeutlich. Viele Entwicklungen der Informatik wurden im medizinischen Anwendungsbereich angestoßen. MI als anwendungsorientierte Disziplin: Anpassung und Anwendung informatischer Methoden, Entwicklung eigenständiger Methoden … … mit Rückwirkung auf die Informatik, neue Ideen im Grundlagenfach durch Abstraktion und Verallgemeinerung. Ziel: Sichtbarkeit der MI in der Informatik durch geeignete Publikation verbessern.
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Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik 3 MEDIZINISCHE INFORMATIK Anwendungsdomäne: Medizin/Gesundheitswesen Konkrete ProblemeLösungen Grundlagenfach: Informatik Generische Methoden Verallgemeinerte Ergebnisse Methoden Techniken und Werkzeuge anwenden Adaptieren Auswerten Evaluieren Weiter/neu entwickeln Grafik von R. Lenz
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Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik 4 Grundlagen und Anwendungen Bewertung wissenschaftlicher Leistungen: Substanz vs. Relevanz Maßstäbe im Grundlagenfach: Substanz = wissenschaftlicher Tiefgang, originelle Ideen, logische Konsistenz, Verallgemeinerungsfähigkeit Maßstäbe im Anwendungsfach: Relevanz = Anwendbarkeit, konkrete Problemlösung, Bedeutung des gelösten Problems für die Anwendung
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Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik 5 Gute Grundlagenforschung ... schafft konsistente Theorien, ... und neue Paradigmen, ... kann in Sackgassen führen, aber: Auch ein negatives Ergebnis kann Fortschritt bedeuten! ... kann sich als wenig relevant für eine Anwendung erweisen, ... führt zu überraschendem, ungeplanten Fortschritt, ... wirkt sich oft erst Jahre später in der Praxis aus, ... erhält nur Anerkennung von nahestehenden Fachleuten ... und wird von weiter weg Stehenden gerne als „weltfremde Spinnerei“ abgetan.
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Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik 6 Gute angewandte Forschung ... löst konkrete relevante Probleme, ... muss unoriginelle, unelegante, inkonsistente Ansätze verfolgen, ... muss existierende Methoden und Werkzeuge an die komplexen Verwicklungen der Realität anpassen, ... erhält Anerkennung aus dem Anwendungsgebiet, von dem aus aber die Schwierigkeit der Lösung oft unterschätzt wird –, ... und höchstens Mitleid aus dem Grundlagengebiet.
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Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik 7 Welche Arten von Impact gibt es? Vorhandene Methoden (Techniken, Werkzeuge) werden übernommen und weiterentwickelt. Grundlagenfach Anwendung Neue Methoden werden entwickelt, neue Probleme werden ans Grundlagenfach „zurückgemeldet“ und dort bearbeitet und verallgemeinert. Anwendung Grundlagenfach Achtung: Auch „Frühformen der MI berücksichtigen (Gesundheitsstatistik, Medizintechnik, … Informatik und MI erst seit ca. 1970 etabliert.
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Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik 8 Was gehört zur MI? Medizinische Informatik Medizinische Statistik und Dokumentation Medizintechnik Krankenblattdokumentation Gesundheitsstatistik Register Schlüssel-/Begriffssysteme Signalverarbeitung Bildverarbeitung Labordatenverarbeitung Vor 1970 | seit 1970
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Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik 9 Prominente Beispiele Bereiche, in denen die MI wesentlichen Fortschritt der Informatik induziert hat: Medizinische Bildverarbeitung ( T. Deserno) Unterstützung medizinischer Prozesse ( P. Schmücker/ R. Lenz) Klassifikation und Terminologien ( J. Ingenerf) Datenschutz-unterstützende Techniken ( K. Pommerening) Wissensbasierte Systeme Bioinformatik Methodik: Der Einfluss der Nachbarfächer Biometrie und Epidemiologie
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Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik 10 Wissensbasierte Systeme (nur kurz) Expertensysteme: Neuanfang der AI/KI nach Scheitern des „General Problem Solver“. MYCIN (Stanford 1972 (ab ca 1970) Shortliffe) Diagnose und Therapie von Infektionskrankheiten Regelbasiertes System (Wenn-Dann-Regeln) Sehr hohe Trefferquoten, aber in Praxis nicht durchgesetzt. Abstraktion zu „Expertensystem-Shell“ E-Mycin bzw. ESE (IBM) Internist-I/ QMR (Pittsburgh 1974 (ab ca 1970) Myers, Miller, Pople, Yu) Diagnostik in der inneren Medizin Hybrides System mit Ranking-Algorithmus
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Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik 11 Bioinformatik (nur kurz) Relevante Impulse aus den Problembereichen Hochdimensionale Datenanalyse Neue Verfahren der Biostatistik geometrische Modellierung, Visualisierung Algorithmen/ Methoden: Mustererkennung, Sequence Alignment Dynamische Programmierung Heuristische Programmierung 3D-Modellierung (Proteinfaltung) Statistische Sequenzanalyse Markov-Ketten Künstliche neuronale Netze …
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Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik 12 Methodik Tradition der „Medizinischen Statistik und Dokumentation“ in Medizinischer Informatik, Biometrie und Epidemiologie fortgesetzt. Gemeinsame historische Entstehung, personelle und institutionelle Verflechtung. Jahrzehnte-alte Erfahrungen in der Qualitätssicherung der Datenverarbeitung. Wenige gute Daten sind besser als viele schlechte. Aus schlechten Daten kann man beliebig falsche Folgerungen herleiten. („Garbage in, garbage out“.) Gute Ergebnisse sind nur nach sorgfältiger Planung möglich. Datenfriedhöfe nützen niemandem. In informatischen Projekten oft zu leichtfertiges/ optimistisches Vorgehen.
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Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik 13 Qualität der Datenverarbeitung Saubere Modellierung des Anwendungsbereichs vor der Datensammlung. Klare Hypothesenbildung vor der Datensammlung. Hohe Datenqualität: Aus wenigen, sorgfältig geprüften Daten lassen sich viel tragfähigere Aussagen gewinnen als aus einer umfangreichen rohen Datensammlung. Systematische Evaluation von Methoden und Verfahren nicht nur vor, sondern auch während und nach der Einführung. „Gute Praxis“ – systematisches Vorgehen nach definierten Leitlinien und Qualitätskriterien.
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