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Veröffentlicht von:Annaliesa Schlott Geändert vor über 9 Jahren
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VL: Erziehung und ihre Institutionen
Philanthropen – Jahn – Spieß
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Friedrich Schiller (1759-1805)
1. Der Mensch ist ein spielerisches Wesen 2 Grundlage der geisteswissenschaftlich-philosophisch orientierten Spieltheorie 3 Schillers Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen 4 „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ 5 Spiel = Traum von Freiheit und Selbstbestimmung
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Friedrich Schiller (1759-1805)
Stofftrieb Formtrieb Spieltrieb
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Philanthropen 4. Schulreformerische Bestrebungen
1. Schulreformerische Bestrebungen 2. Johann Basedow ( ), Joachim Campe ( ) 3. Ernst Trapp ( ), Christian Salzmann ( ) 4. Vernünftige, natürliche Erziehung 5. Philanthropine: Dessau (1774) und Schnepfenthal (1784)
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Philanthropen 1. Tüchtiger, fleißiger und aufgeklärter Bürger 2.
Schwerpunkt im Unterricht auf Realien 3. Leistungs- und Belohnungssystem 4. Berücksichtigung der Leibesübungen
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Philanthropen Philanthropinum Schnepfenthal Unterricht in Dessau
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Leibesübungen Gerhard Ulrich Anton Vieth (1763-1836)
Versuch einer Enzyklopädie der Leibesübungen (1794) Leiter der Schule in Dessau seit 1798 Johann Christoph Friedrich GutsMuths ( ) Bedeutendster philanthropischer Leibeserzieher Lehrer in Schnepfenthal für Erdkunde, Handarbeitslehre und Gymnastik Zahlreiche Bücher zur Gymnastik und zu Spielen
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Johann Christoph Friedrich GutsMuths
Gymnastik für die Jugend (1793) Ordnung der Übungen nach Bewegungsverwandtschaft: Hauptkategorien Methodische Grundsätze Typisch philanthropische Erziehungsgrundsätze Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes (1796) Erzieherischer Wert der Spiele: u.a. Kräfte ausbilden, Beobachtungsgeist, Charakterschulung Glaube an Transfer Räuberspiel, Kommandierspiel, Ballspiele, Kugelspiele Ausschluss von Spielen die „mit Zweydeutigkeiten, Anspielungen auf Liebe gewürzt sind“
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Spieltheorie Schiller
Philosophisch-idealistische Perspektive Freiheit des Geistes Spielperspektive GutsMuths Rationalistisch-utilitaristische Sicht Schulung der Fähigkeiten und Fertigkeiten
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Bildgalerie GutsMuths
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Bildgalerie
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Historische Situation (I)
1. Napoleon I. ( ) 2. Befreiungskriege: Völkerschlacht bei Leipzig 1813, Waterloo 1815 3. Wiener Kongress (1814/15): Neuordnung Europas, Deutscher Bund 4. Restauration ( )
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Historische Situation (II)
1. Wartburgfest (1817) 2. Karlsbader Beschlüsse (1819) 3. Demagogenverfolgung 4. Hambacher Fest (1832)
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Aufkommen der deutschen Turnbewegung
Dr. Ansgar Molzberger Friedrich Ludwig Jahn ( ): Besuch verschiedener Universitäten Studien ohne Abschluss in Germanistik, Theologie, Altphilologie, Geschichte Hauslehrertätigkeiten Begründer der deutschen Turnbewegung
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Friedrich Ludwig Jahn 1806 Bereicherung des Hochdeutschen Sprachschatzes versucht im Gebiethe der Sinnverwandtschaft 1810 Das Deutsche Volksthum 1816 Die Deutsche Turnkunst 1811 Eröffnung des ersten öffentlichen Turnplatzes in der Berliner Hasenheide
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Hasenheide
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Turngeräte auf der Hasenheide
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Funktion der Turnplätze
1. Jahns Erziehungsziele 2. Turnen als Wehrertüchtigung 3. Verbreitung nationalpolitischen Gedankenguts 4. Sammelbecken des nationalpolitischen Aufbruchwillens 5. Politische Funktion der Vorturner
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Turnspiel 1. Turnspiel will „Bewegung, gemeinsames Regen und Tummeln“
2. Gesundheits- und Wehrerziehung 3. Gemeinschaftserziehung 4. Spielwelt: eigenständiger Bereich, Unterschied zur realen Welt
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Auswahl der Turnspiele
1. Volkstümlicher Charakter 2. Turnspiel = Bewegungsspiel 3. Leichte Erlernbarkeit 4. Fang-, Lauf und Ballspiele Bsp.: Schwarzer Mann, Deutsches Ballspiel
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„Radikalisierung“ der Turnbewegung
1817 Turner und Wartburgfest 1819 Ermordung des Schriftstellers Kotzebue durch den Burschenschafter und Turner Karl Ludwig Sand Karlsbader Beschlüsse Verhaftung Jahns 1820 „Turnsperre“ in Preußen ( )
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Turner in der Emigration
1. Anfänge des Turnens in den USA 2. Karl Beck: Round Hill School (1824) 3. Karl Follen: Harvard University (1826) 4. Franz Lieber: Boston (1827)
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Aufweichung der Turnsperre
1. Turnsperre in Preußen offiziell von 2. Karl Ignaz Lorinser: Zum Schutze der Gesundheit in Schulen (1836) 3. 1842: Schulturnerlass Friedrich Wilhelm IV. 4. Konkurrierende Schulturnmodelle: Adolf Spieß, Hans Ferdinand Maßmann und Hugo Rothstein
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Adolf Spieß (1810-1858): „Vater des Schulturnens“
1. Turnen wird Schulfach 2. 1842: Gedanken über die Einordnung des Turnwesens in das Ganze der Volkserziehung 3. : Turnbuch für Schulen 4. ab 1848 verantwortlich für den Aufbau des Schulturnens in Darmstadt/Hessen
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Turnen nach Adolf Spieß
1. Einfluss durch Johann Heinrich Pestalozzi ( ) 2. Turnpädagogische Ziele und Zusammenhänge 3. Didaktische und methodische Umsetzung 4. Turnunterricht für Jungen und Mädchen 5. Prinzip der „Elementarisierung“ als Grundlage für eine systematische Neuordnung des Turnens
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Turnen nach Adolf Spieß
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Alternativen zu Spieß / Hans Ferdinand Maßmann
1. Jahn-Schüler Hans Ferdinand Maßmann ( ) 2. Kein Turnsystem wie Spieß, sondern freiwilliges Turnen auf dem (außerschulischen) Turnplatz 3. 1827 Gründung der Turn-Anstalt in München 4. 1843 Berufung nach Berlin zum Aufbau des Turnwesens 5. Scheitern Maßmanns: „Was die Schule an Disziplin, Zucht und Ordnung aufgebaut hatte, das riß der Turnplatz mit seinem wüsten, regellosen […] Treiben wieder ein.“ (Kawerau)
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Der „Barrenstreit“ in Preußen (1860-1863)
1. Hugo Rothstein ( ) 2. Leiter der 1851 gegründeten Königlichen Zentral- Turnanstalt in Berlin 3. Anhänger der Schwedischen Gymnastik nach Per Henrik Ling ( ) 4. Ling’sche Gymnastik für die schulische und militärische Leibeserziehung in Preußen 5. Entfernung von Barren (und Reck) aus der Königlichen Zentral-Turnanstalt in Berlin
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Schwedische Gymnastik / Per Henrik Ling
1. 1813: Gymnastiska centralinstitutet (Stockholm) 2. Anatomisch und physiologisch begründetes Gymnastiksystem, geprägt durch Funktionalisierung 3. Ästhetische Gymnastik, medizinische Gymnastik, militärische Gymnastik, pädagogische Gymnastik 4. Ablehnung von Barren und Reck
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Schwedische Gymnastik
Per Henrik Ling ( )
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Der „Barrenstreit“ in Preußen (1860-1863)
1. 1861: Erste deutsche Turnlehrerversammlung in Berlin 2. Emil du Bois-Reymond ( ): Über den Barren 3. Gutachten über den gesundheitlichen Wert von Turnen 4. 1863: Rücktritt Rothsteins 5. „Barrenstreit“ als Anstoß für öffentliche Diskussionen über Turnen und Leibeserziehung
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Turnlehrerausbildung
1. Spieß‘sches Turnsystem setzt sich durch 2. Förderung des Turnsystems durch Schulverwaltungen 3. Gründung von Turnlehrerbildungsanstalten 4. Ausbildung qualifizierter Fachkräfte 5. 1850 Dresden, 1851 Berlin, 1862 Stuttgart, 1872 München
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Turnlehrerausbildung
1. Kein Turnstudium an Universitäten 2. Oftmals geringe Bereitschaft, Turnlehrerkurse zu belegen 3. Turnen wurde nicht als wissenschaftliches Fach betrachtet 4. Ausbildung von Volksschullehrern in Gymnastik und Turnen
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Literatur Düding, D. (1992). Von der Opposition zur Akklamation: Die Turnbewegung im 19. Jahr- hundert als politische Bewegung. Stadion, 18, Düding, D. (1984). Organisierter gesellschaftlicher Nationalismus in Deutschland ( ). Bedeutung und Funktion der Turner- und Sängervereine für die deutsche National- bewegung. München: Oldenbourg. Grupe, O. & Krüger, M. (2002). Einführung in die Sportpädagogik. Schorndorf: Hofmann. Hofmann, A. (2001). Aufstieg und Niedergang des Deutschen Turnens in den USA. Schorndorf: Hofmann. Krüger, M. (2010). Aufklärung / 19. Jh. Philanthropische Gymnastik und deutsches Turnen. In: M. Krüger & H. Langenfeld (Hrsg.), Handbuch Sportgeschichte (S ). Schorndorf: Hofmann. Krüger, M. (1993). Einführung in die Geschichte der Leibeserziehung und des Sports (Teil 2). Schorndorf: Hofmann. Reble, A. (1999). Geschichte der Pädagogik (19. Aufl.). Stuttgart: Klett-Cotta.
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Fragenbeispiel Welche der folgenden Aussagen trifft nicht zu:
a) GutsMuths verfasste die Bücher Gymnastik für die Jugend und Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes b) GutsMuths‘ Spielbuch ist keine Theorie des Spiels, sondern eine Spielesammlung – aus der Praxis für die Praxis c) GutsMuths Spielperspektive beruht auf geisteswissenschaftlich-philosophischer Grundlage d) Für GutsMuths waren Spiele Mittel der körperlichen Erziehung und Gesamterziehung. Dazu gehörten auch Exerzier- und Soldatenspiele
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Fragenbeispiel Nach Friedrich Ludwig Jahn war das Turnspiel:
Lediglich Ausgleich zur Kompensation des Arbeitsalltags Mittel zur Gesundheits-, Wehr- und Gemeinschaftserziehung c) Reines Militärspiel d) Mittel zur transnationalen Verständigung
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