Präsentation herunterladen
Veröffentlicht von:Heinz Heininger Geändert vor über 10 Jahren
1
Die humanistische Persönlichkeitstheorie von Carl Rogers
Seminar Persönlichkeitstheorien Dozent: Dr. Bernhard Biehl Referentinnen: Anne-Kathrin Bräscher, Katharina Mura
2
Gliederung Biografie Humanismus und Phänomenologie
Persönlichkeitstheorie Struktur, Dynamik und Entwicklung Messung Psychopathologie und Therapie Zusammenfassung und Kritik Diskussion
3
Biografie 1902 geboren in Oak Park/Illinois
Religiöse Erziehung und schwere Arbeit Wertvorstellungen und Respekt vor wissenschaftlichen Methoden Studium der Agrarwissenschaften in Wisconsin Wechsel zu Theologie
4
Biografie Heirat und Umzug nach New York mit 22 Jahren
Studium der Psychologie 1931 Promotion 1940 Professorenstelle an der Ohio State University 1946/47 Präsident der APA 1951 „Client-centered therapy“
5
Biografie 1957 Rückkehr nach Wisconsin
1964 Forschungsstelle in LaJolla/California Zahlreiche Auszeichnungen und Vorschlag für den Friedensnobelpreis 1987 Tod im Alter von 85 Jahren
6
Humanismus und Phänomenologie
„Weltanschauung, die sich an den Interessen, Werten und der Würde insbesondere des einzelnen Menschen orientiert.“ wichtige Prinzipien: Toleranz, Gewalt- und Gewissensfreiheit
7
Humanismus und Phänomenologie
Humanistische Psychologie: Entwicklung der Persönlichkeit Selbstverwirklichung Freiheit statt Determinismus Dritte Kraft neben Psychoanalyse und Behaviorismus
8
Humanismus und Phänomenologie
„Freud wird dem positiven Aspekt des Lebens nicht gerecht.“ (Goldstein) Maslows Bedürfnishierarchie:
9
Humanismus und Phänomenologie
Trennung zwischen Objekt und Subjekt Subjektive Wahrnehmungen des Individuums entscheidend Unbewusstes spielt geringere Rolle Versuch die subjektiven Erfahrungen zu messen
10
Humanismus und Phänomenologie
Würde des Menschen Rogers Theorie Begeisterter, enthusiastischer Phänomenologe –> Basis einer Wissenschaft von der Person Phänomenologie Betonung des Subjektiven Erlebens
11
Gliederung Biografie Humanismus und Phänomenologie
Persönlichkeitstheorie Struktur, Dynamik und Entwicklung Messung Psychopathologie und Therapie Zusammenfassung und Kritik Diskussion
12
Struktur, Dynamik und Entwicklung
Struktur des Selbst Organisierter Speicher von subjektiven, selbstbezogenen Wahrnehmungen und Erfahrungen („mein“, „ich“, „selbst“) Mehr bewusste als unbewusste Inhalte Unbewusstes kann bei Bedarf bewusst gemacht werden Schlüsselkonzept der Theorie, aber es „tut“ nichts Weitere Selbstkonzepte sind Ideal-Selbst und Soll-Selbst
13
Struktur, Dynamik und Entwicklung
Streben nach Selbstverwirklichung „Der Organismus hat eine grundlegende Tendenz und ein wesentliches Streben – den Erfahrungen machenden Organismus zu verwirklichen, aufrechtzuerhalten und zu erhöhen.“ (Rogers) Entfaltung aus einer einfachen Struktur zur Komplexität Entwicklung aus der Abhängigkeit zur Unabhängigkeit Herauslösen aus Starrheit zu Veränderung und Freiheit
14
Struktur, Dynamik und Entwicklung
Streben nach Selbstkonsistenz und Kongruenz Selbstkonsistenz: widerspruchsfreie, stabile Selbstwahrnehmungen werden angestrebt Kongruenz: Übereinstimmung zwischen den aktuellen Wahrnehmungen und den Erfahrungen Inkongruenz führt zu einem Spannungszustand und innerer Konfusion Angst kann entstehen
15
Struktur, Dynamik und Entwicklung
Abwehrprozesse
16
Struktur, Dynamik und Entwicklung
Positive Wertschätzung durch Eltern führt zu gesunder Selbstwahrnehmung Selbstverwirklichungsstreben Individuelle Überzeugungen über die Veränderbarkeit von Eigenschaften Entitätstheorie: Merkmal wird als fest angesehen Zuwachstheorie: Merkmal wird als formbar angesehen
17
Messung Selbstkonzept Q-Sort (Stevenson, 1953)
100 Karten mit Persönlichkeitsmerkmalen müssen auf Stapel verteilt werden, je nach Grad der Übereinstimmung Versuchte leben lang eine Brücke zu schlagen zwischen dem Interesse an dem Subjekt und der objektiven Messung dessen, da ihm die Entwicklung der Psychologie als Wissenschaft am Herzen lag
18
Messung Semantisches Differential Vergleich von Konzepten Der Fall Jim
Real-Selbst Ideal-Selbst 1 2 3 4 5 6 7 gut schlecht stark schwach aktiv passiv sicher unsicher extravertiert introvertiert sympathisch unsympathisch warm kalt 1 2 3 4 5 6 7 gut schlecht stark schwach aktiv passiv sicher unsicher extravertiert introvertiert sympathisch unsympathisch warm kalt
19
Messung Selbstkonsistenz Cartwright (1956)
Mit dem Selbstkonzept konsistente Adjektive werden häufiger erinnert Bei schlecht angepassten Personen tritt dieser Effekt stärker hervor
20
Gliederung Biografie Humanismus und Phänomenologie
Persönlichkeitstheorie Struktur, Dynamik und Entwicklung Messung Psychopathologie und Therapie Zusammenfassung und Kritik Diskussion
21
Psychopathologie und Therapie
Inkongruenz Selbstkonzept Selbsterfahrungen Bedrohung: Diskrepanz zwischen Erfahrungen und dem Selbst Ziel: Schutz des Selbst als Ganzes Mittel: z.B. Verleugnung Ursache: bedingte Wertschätzung der Eltern Folge: Neurose und dadurch keine Selbstverwirklichung möglich
22
Psychopathologie und Therapie
Diskrepanz Selbst Ideal-Selbst „Ideal-Selbst schließt Wahrnehmungen und Bedeutungen ein, die besonders wichtig für das Selbst sind und hoch bewertet werden.“ Selbstwertgefühl und soziale Anpassung Neurose bei hoher Diskrepanz Ursache: bedingte Wertschätzung der Eltern Verstärkte Abwehrhandlungen Folge: Mutlosigkeit und Depression Diskrepanz zum Soll-Selbst führt zu Beunruhigung higgins
23
Psychopathologie und Therapie
Eigenschaften einer „fully-functioning“ person Offenheit für Erfahrungen Das Leben im Hier und Jetzt Vertrauen in den Organismus Freier Wille Kreativität Bei Inkongruenz: Anpassung des Selbst an die Erfahrungen
24
Psychopathologie und Therapie
Innovative Entwicklung einer neuen Therapieform Zunächst nicht-direktiv Später klientenzentrierte Gesprächstherapie Erfolg abhängig vom therapeutischen Klima Echtheit des Therapeuten Unbedingte positive Wertschätzung Empathie
25
Psychopathologie und Therapie
Ziele Weniger Abwehrreaktionen, erhöhte Offenheit für Erfahrungen Entwicklung eines positiveren Selbst Bildung eigener Wertvorstellungen Entwicklung positiver Gefühle anderen gegenüber Fallbeispiel Mrs. Oak
26
Zusammenfassung und Kritik
Schlüsselbegriffe Phänomenologie humanistische Psychologie Selbstkonzept Ideal-Selbst Selbstverwirklichung Konsistenz/Kongruenz positive Wertschätzung klientenzentrierte Therapie Menschenbild Freiheit Umwelt Einzigartigkeit Proaktiv Optimistisch
27
Zusammenfassung und Kritik
Gemeinsamkeiten mit Freud Klinische Orientierung Metaphysisch-spekulative Theorie Reiche, in sich schlüssige Theorie Hohe Anwendbarkeit Abwehrmechanismen
28
Zusammenfassung und Kritik
Unterschiede zu Freud Rogers Freud Positives Menschenbild Negatives Menschenbild Motivationsquelle: Selbstverwirklichung Libido und Destrudo Lebenslanger Entwicklungsprozess Fixierung in früher Kindheit Klientenzentrierte Therapie Psychoanalyse Bewusste Wahrnehmungen stehen im Vordergrund Starke Berücksichtigung des Unbewussten
29
Zusammenfassung und Kritik
Sparsame Theorie Enger Zusammenhang zwischen Klinik, Theorie und Forschung Integration von Humanismus und empirischer Wissenschaft Meilenstein in der Therapie
30
Zusammenfassung und Kritik
Entwicklungsverlauf vernachlässigt Ausschluss von unbewussten Prozessen Lediglich Selbstbeschreibungen als Datenquellen Beeinflussung durch den Therapeuten
31
Diskussion Findet das ganze Leben lang Selbstverwirklichungsstreben statt? Reichen Empathie, Echtheit und positive Wertschätzung für eine erfolgreiche Therapie? Worin liegt die Bedeutung der humanistischen Psychologie als dritter Kraft neben Behaviorismus und Psychoanalyse?
Ähnliche Präsentationen
© 2025 SlidePlayer.org Inc.
All rights reserved.