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im Schatten der Globalisierung

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Präsentation zum Thema: "im Schatten der Globalisierung"—  Präsentation transkript:

1 im Schatten der Globalisierung
Adivasi im Schatten der Globalisierung © Rainer Hörig, 2008

2 Adivasi Proteste gegen Industrieprojekte in Ostindien
ca. 100 Großprojekte, Investitionsvolumen ca. 50 Mia. Euro Eisenerz- und Bauxitminen, Kohlekraftwerke, Metallschmelzen Mittal, Posco, Tata, Essar, Jindal u.a.

3 Inhaltsübersicht Neue Wirtschaftsmacht Indien Adivasi – erste Siedler
Reise nach Chhota Nagpur Das Leben der Munda Schatzkammer Chhota Nagpur „Man hat uns betrogen!“ Demos und Blockaden Regierungen und Konzerne Andenken an Birsa Munda

4 Neue Wirtschaftsmacht
Wirtschaftswachstum 9,1 % (2006/07)‏ Aktienindex steigt um 16 Prozent (2006/07) Viertgrößte Volkswirtschaft der Welt (Kaufkraft)‏

5 Neue Wirtschaftsmacht
Global agierende Konzern verlagern Dienstleistungen nach Indien (Software, Callcentres, Back-office)‏ - Ausländische Investoren erschließen neuen, riesigen Markt Börsen locken internationale Anleger mit hohen Gewinnen - Deutsche Konzerne beteiligen sich am Boom

6 Adivasi – erste Siedler

7 Erste Siedler Nachfahren indischer Ureinwohner
ca. 8 % der Bevölkerung, 90 Mio. Menschen Vielfalt an Sprachen, Kulturen, Wirtschaftsweisen Rund 700 verschiedene Ethnien

8 Erste Siedler Invasion von Hirtennomaden aus Zentralasien 1500 v.Chr.
Versklavung ursprünglicher Einwohner (Unberührbare)‏ Rückzug in Berg- und Waldregionen (Adivasi)‏

9 Reise nach Chhota Nagpur

10 Chhota Nagpur ca. 200.000 qkm Orissa Jharkhand Chhattisgarh
Madhya Pradesh Santal Munda Oraon Ho u.a.

11 Chhota Nagpur Aufstände gegen Kolonialherrschaft Christliche Mission
Industrialisierung

12 Das Leben der Munda

13 Kleinbäuerliche Mischwirtschaft, Naturreligion,
Das Leben der Munda Kleinbäuerliche Mischwirtschaft, Naturreligion, Klan-Gemeinschaften, orale Überlieferung Bewässerter Reisbau Sammeln von Waldfrüchten Häusliche Viehwirtschaft Tauschhandel Jagd

14 Das Leben der Munda „Alles, was wir besitzen, ist unser Land. Auf den Feldern wächst der Reis, im nahen Wald sammeln wir Früchte, Kräuter und Brennholz. Das Land ernährt uns nicht nur, es bewahrt auch unsere Identität, denn es ist Teil unserer Religion, unserer Geschichte.“ Marcus Guria, Dorfältester von Kalet

15 Das Leben der Munda „Außenstehende verstehen oft nicht, dass wir nicht Besitzer, sondern nur Ver-walter des Landes sind. Die Ahnen haben uns die-ses Land treuhänderisch in die Hände gelegt, und wir müssen es an die nächste Generation weiter geben. Wie können wir den Wohnsitz unserer Götter, das Erbe der Vorfahren einfach verlassen oder verkaufen?“

16 Schatzkammer Chhota Nagpur

17 Schatzkammer Mehr als ein Drittel aller Bodenschätze Indiens
Steinkohle Eisenerz Bauxit Uran Chrom Glimmer Mangan Nickel Kupfer

18 Schatzkammer 1906 erstes Stahlwerk Indiens in Jamshedpur
Nach 1947 staatseigene Schwerindustrie: Kohlekraftwerke, Hochöfen, Maschinenbau 1959 geht das von deutschen Firmen gebaute Stahlwerk in Rourkela in Betrieb Seit 1991 Liberalisierung u. Privatisierung des Bergbaus, mehr als 100 neue Großprojekte

19 Schatzkammer Tagebaugruben, Kokereien, Hochöfen
verschmutzen Land, Luft und Wasser Fachkräfte und Arbeiter wandern in großer Zahl ein und marginalisieren die ursprünglichen Bewohner Adivasi, Dalits u.a. können nicht am Aufschwung teilhaben Ganze Dörfer müssen dem Fortschritt weichen, Entwurzelte landen im Elend

20 „Man hat uns betrogen!“

21 „Man hat uns betrogen!“ Hunderttausende Adivasi in Chhota Nagpur vertrieben Bergwerke, große Staudämme und Industrieansiedlungen rauben den Adivasi ihr Land Die Verschmutzung von Luft, Wasser und Wald zerstört ihre Lebensgrundlagen Die meisten Vertriebenen landen im Slum, versuchen als Tagelöhner auf Baustellen, als Rikschakuli oder Hausange-stellte zu überleben

22 „Man hat uns betrogen!“ „Unsere Leute haben für ihr Land nichts zurück bekommen, sie wurden einfach vertrieben. Es ist schwer, diese Lektion zu verdauen. Die Menschen sind so oft betrogen worden. Nun sagen sie ein klares und lautes Nein!“ Prof. Ram Dayal Munda Sprachforscher, Adivasi-Politiker

23 Demos und Blockaden

24 Demos und Blockaden Dorfbewohner attackieren Vermessungsteam
Angestellte von Tata Steel in Kalinganagar von Bauern verprügelt The Telegraph, Kolkatta, Jan. 18, 2007 Munda-Häuptling entthront und beleidigt Dorfversammlung beschuldigt Ältesten, mit Stahlkonzern zu konspirieren The Telegraph, Ranchi, Sept. 30, 2006 Stahlmanager entführt, 23 Dörfer abgeschnitten Proteste gegen Stahlprojekt in Asanboni nahe Ranchi dauern an The Telegraph, Kolkatta, Jan. 20, 2007

25 Demos und Blockaden Kalinga Nagar, Orissa, 2. Januar 2006
Proteste gegen Landnahme für geplanten Stahlkomplex 12 Demonstranten sterben durch Polizeikugeln Spontane Blockaden und Solidaritätsdemos in ganz Chhota Nagpur Auch in Rourkela fordern Adivasi gerechte Entschädigung Adivasi blockieren NH 200 mit Baumstämmen und Mahnwachen: Kein Stahlwerk, gerechte Entschädigung

26 Demos und Blockaden 1855 Santal-Rebellion
1899 Munda-Aufstand Birsa Munda 1940 Bewegung für Staat Jharkhand 1975 Jungle Bachao Andolan Seit 1967 Koel-Karo-Staudamm blockiert

27 Regierungen und Konzerne

28 Regierungen und Konzerne
Tata Steel distanziert sich von der Gewalt in Kalinganagar, schiebt Verantwortung auf Regierung Kanadischer Alu-Konzern Alcan zieht sich im März 2007 aus indischem Gemeinschaftsprojekt mit Bauxitmine in Orissa zurück In den Unionsstaaten Jharkhand, Orissa und Chhattisgarh Liegen mehr als 100 Megaprojekte mit einem geschätzten Investitionsvolumen von 50 Mia. Dollar auf Eis

29 Regierungen und Konzerne
Zentralregierung berät über Reform des Land Aquisition Act Orissa verkleinert Sonderwirtschaftszone SEZ in Kalinganagar Times of India online, Zentralregierung setzt im Januar 2007 die Antragsverfahren für neue SEZ‘s vorübergehend aus und im April 2007 mit neuen Regeln wieder ein. Größe neuer SEZ‘s auf 5000 Hektar beschränkt. Times of India,

30 Birsa Munda

31 Am Ortseingang von Ranchi, der größten Stadt auf dem Chhota Nagpur-Plateau, steht zwischen Reklametafeln und hohen Bäumen die überlebensgroße Bronzestatue eines muskulösen Mannes, die Arme vor der nackten Brust verschränkt, einen Turban auf dem Kopf, die Hüfte bedeckt mit einem Dhoti, dem traditionellen Wickeltuch. Überall in Chhota Nagpur ist die Geschichte von Birsa Munda bekannt, der 1899 eine Rebellion der Munda gegen die britischen Landgesetze anführte und ein Jahr später, gerade 27 Jahre alt, im Gefängnis starb. Die Leute sagen: Er gab sein Leben für unser Land und unsere Rechte. Wir dürfen das Erreichte nicht verspielen! Birsa Munda

32 Adivasi im Schatten der Globalisierung
Copyright: Rainer Hörig, 2008 Bild- und Kartenmaterial: Frontline, Hindu-Group, Chennai Down to Earth, New Delhi Rainer Hörig Tata Steel, Mumbai Gulf Times Klett-Perthes-Verlag Compare Infobase Pvt. Ltd.


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