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Gottes Nähe und Gottes Ferne

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Präsentation zum Thema: "Gottes Nähe und Gottes Ferne"—  Präsentation transkript:

1 Gottes Nähe und Gottes Ferne
Gottes Nähe und Gottes Ferne. Das Ringen um die wahre Kirche und die rechte Gottesbeziehung zwischen konfessionellem Zeitalter und Aufklärung § 8 Reichskirchlicher Episkopalismus – Febroniansimus

2 I. Episkopalismus als Grundtendenz historischer Ekklesiologie
Begriff Gemeinsamkeit episkopalistischer Auffassungen : Aufgrund göttlichen Rechts steht und fällt die Kirchenverfassung mit dem Bischofsamt. Ununterbrochene successio at traditio Bischofskollegium bildet Grundstruktur der Kirche, nicht allein der Bischof von Rom Episkopalismus als Grundlage der konziliaren Ideen

3 2. Kurzer historischer Überblick
Für die alte Kirche: Episkopalsystem als gottgewollte Verfassung schlechthin (vgl. Vorrede Eusebius von Caesarea, H.E.) Episkopalismus des lat. Westens: Schlüsselgewalt dem Bischofsamt verliehen, Rom aber gewisser (umstrittener) Vorrang (vgl. die Kirche von Nordafrika); Nach dem Untergang des röm. Reiches: landeskirchlich geprägte Kirchensysteme Das Mittelalter ist gekennzeichnet durch eine Ausweitung der papalen Theorie, die immer stärker auf einen universellen Jurisdiktionsprimat hinauslief; Konziliarismus als Gegenströmung Konzil von Trient: Episkopalisten und Papalisten hielten sich die Waage; Gegenreformation: die dazu notwendige Geschlossenheit des Katholizismus machten zunächst eine stärkere Ausprägung des Episkopalismus unmöglich Im Laufe des 17. Jh. wurde dieser wieder stärker, in Frankreich u.a. im Rahmen des sog. Gallikanismus, in Deutschland im Rahmen des reichskirchlichen Episkopalismus (Febronianismus)

4 II. Reichskirchlicher Episkopalismus
Konsolidierung der Reichskirche nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges Streitigkeiten mit den Nuntien in Köln, Wien und Luzern sowie mit der römischen Kurie wegen Verletzungen des Wiener Konkordats, der erzbischöflichen Indulte für die päpstlichen Monate, der Quinquenalfakultäten, der konkurrierenden Gerichtsbarkeit der Nuntien, der Annaten, Konfirmationsgebühren, Palliengelder, Exemptionen usw. Erstes Zentrum war der Mainzer Hof unter Johann Philipp von Schönborn: viele Konvertiten: 1660 Unionsplan Erster Höhepunkt: Gravamina der drei rheinischen Kurfürst-Erzbischöfe von 1673

5 1. „Der Febronius“ 1763 Kaiserwahl Karls VII : Diskussion um den Artikel 14 der kaiserlichen Wahlkapitulation (Konkordate, Beschwerden gegen Kurie) Trierer Weihbischof Nikolaus von Hontheim ( ), 1748 Weihbischof, kurfürstlicher Generalvikar und Prokanzler der Universität Trier. 1763 erschien unter dem Pseudonym Justinus Febronius ein Buch über den Zustand der Kirche und die Möglichkeit einer Union mit den Protestanten und den Ostkirchen Inhalt: Anerkennung eines recht verstandenen römischen Primats; Hinweise auf bestehende Missstände, insbesondere bzgl. des Papsttums; Aufforderung zur Reform als Vorraussetzung der erstrebten Wiedervereinigung

6 Inhalt: Kapitel 1 über die äußere Regierungsform, die Christus in seiner Kirche eingeführt hat Kapitel 2 über den Primat in der Kirche und seine genuinen Rechte Kapitel 6 über die Generalkonzilien Kapitel 7 über die Autorität der Bischöfe aus göttlichem Recht Kapitel 8 über die Freiheit der Kirche und deren Wiederherstellung Kapitel 9 über die Mittel, die Freiheit der Kirche wieder zu erlangen Ziel: stiftungsgemäße Kirche wiederherstellen 1764 kommt „Febronius“ auf den Index; 1769 erzwungener Widerruf

7 2. Koblenzer Gravamina von 1769
Reaktion des reichskirchlichen Episkopalismus auf Nuntiaturstreitigkeiten. Allianz der Kurfürsten von Mainz und Köln in der Reichskirche gegen den Papst Die anderen Kurfürsten lehnten mit dem Motto ab: Lieber ein starker Papst in Rom als ein starker Erzbischof vor der Haustür Aufstellung der Gravamina von Vertretern von Kurmainz, Kurköln und Trier, die sich an den Kaiser mit der Bitte richteten, er möge der deutschen Kirche ihre angestammte Freiheit wiedergeben. Scheitern: Trierer Kurfürstbischof schied aus der Allianz aus, keine Unterstützung des episkopalen Reformprogramms durch Kaiser Joseph II.

8 3. Die Emser Punktation 1786 Letzter Höhepunkt des Febronianismus in Deutschland Auslöser: zahlreiche Konflikte zwischen der Reichskirche in Rom, aber vor allem das bayrische Staatskirchentum: 1786 Errichtung der Münchener Nuntiatur und Ernennung des „Hardliners“ Bartolomeo Pacca zum Nuntius in Köln Treffen der vier deutschen Erzbischöfe (Salzburg, Mainz, Trier und Köln) in Bad Ems. Verabschiedung der Emser Punktuation 1786, welche die Gravamina, die Koblenzer Gravamina und den Febronius rezipierten

9 a) Die wesentlichen Bestimmungen der Emser Punktation
Kaiser als Vogt der Kirche soll die alten Freiheiten wiederherstellen und die Reichskirche schützen. Papst ist zwar Oberhaupt und Primas der ganzen Kirche, aber nur in dem Maße, wie er seine Primatsrechte in den ersten Jahrhunderten, also vor den pseudo-isidorischen Dekretalen ausgeübt hat. Emser Punktuation wurde als vorläufiges Programm verstanden bis zum Zusammentritt eines Nationalkonzils. Zunächst positive Aufnahme, dann wurde schnell deutlich, dass sie scheitern würde

10 b) Gründe für das Scheitern
Fehlende Unterstützung durch Kaiser Joseph II. Furcht der meisten Bischöfe vor einer Aufwertung der Erzbischöfe Front der Erzbischöfe bricht auseinander; Ausscheiden des Mainzer Erzbischofs Erzbischof von Trier scheidet als zweiter aus, so dass nur noch die Erzbischöfe von Köln und Salzburg übrig blieben Öffentliche Interesse richtete sich auf frz. Revolution Bischöfe in D aus selbstbewusstem Adel. Insgesamt war die episkopale Idee sehr stark Episkopalismus nicht nur gegen Rom, auch gegen Faktoren, die die bischöfliche Jurisdiktion einengten wie Exemtionen


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