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Betrieblicher Datenschutz: Quo vadis?

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Präsentation zum Thema: "Betrieblicher Datenschutz: Quo vadis?"—  Präsentation transkript:

1 Andreas Boes Grenzenloses Arbeiten digital, vernetzt, jederzeit mobil und flexibel
Betrieblicher Datenschutz: Quo vadis? Konferenz für Betriebs- und Personalräte 1./2. Dezember Göttingen

2 Datenschutz – Ein Thema mit großer Brisanz
Datenschutz in der Öffentlichkeit Google Street View WikiLeaks Biometrische Daten in Reisepass Vorratsdatenspeicherung Soziale Netzwerke (Facebook, Xing, studiVZ …) Datenschutz in der Arbeitswelt ELENA LIDL RFID (Radiofrequenzidentifikation) Diverse Datenskandale verschiedener Unternehmen Google Street View: Kritiker sehen ihre Privatsphähre bedroht Wiki Leaks: Internet-Plattform auf der anonym Dokumente veröffentlicht werden könne die von öffentlichem Interesse sind. Befürworter sehen dies als Beitrag, um Transparenz in gesellschaftliche Missstände aufzudecken. Gegner sehen darin auch Gefahren (Z. B. die Sicherheit der Truppen im Irak seien bedroht). Swift-Abkommen: Abkommen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten von Amerika über die Verarbeitung von Zahlungsverkehrsdaten und deren Übermittlung für die Zwecke des Programms der USA zum Aufspüren der Finanzierung des Terrorismus. Biometrische Daten in Reisepass: Der ePass enthält biometrische Daten, die verwendet werden, um die Identität des Reisenden authentifizieren zu können. Kritik: Es ist möglich den Ausweis u. U. unberechtigt auszulesen usw. Vorratsdatenspeicherung bezeichnet die Verpflichtung der Anbieter von Telekommunikationsdiensten zur Registrierung von elektronischen Kommunikationsvorgängen, ohne dass ein Anfangsverdacht oder eine konkrete Gefahr besteht (Speicherung bestimmter Daten auf Vorrat). Erklärter Zweck der Vorratsdatenspeicherung sei die verbesserte Möglichkeit der Verhütung und Verfolgung von schweren Straftaten. (Meines Wissens nach Bundesverfassungsgericht nicht zulässig) Von Punkt Soziale Netzwerke lässt sich gut auf Datenschutz in der Arbeit überleiten, da allgemein besprochen wurde, was man von sich in der Öffentlichkeit preisgeben sollte, aber auch ob ein Arbeitgeber Bewerber für freie Stellen auf Facebook über prüfen darf (laut neuem Gesetzesentwurf nur bei Xing (weil klar berufliches Netzwerk) aber nicht bei Facebook. ELENA: Mit dem ELENA-Verfahren (elektronisches Entgeltnachweisverfahren) sollen in Deutschland ab 2012 Einkommensnachweise elektronisch mithilfe einer Chipkarte und elektronischer Signatur erbracht werden. Die Meldung von Daten durch die Arbeitgeber erfolgt seit dem 1. Januar Das ELENA-Verfahren wird von verschiedenen Datenschützern kritisiert. Die millionenfache Sammlung von Arbeitnehmerdaten bei der Zentralen Speicherstelle sei eine unzulässige Datenspeicherung auf Vorrat, da nicht abzusehen sei, ob die Daten überhaupt jemals benötigt werden. Außerdem werden z. B. Streikende in diesem System erfasst. „Die Datenskandale aller Unternehmen aufzuzählen würde bedeuten, welche zu vergessen…“ Boes: Grenzenloses Arbeiten

3 Google Street View, WikiLeaks, Soziale Netzwerke und ELENA sind nur die Spitze des Eisberges ...
Neue Qualität der Informatisie- rung erfordert ein grundlegend neues Verständnis des Datenschutzes Öffentlichkeit verändert ihren Charakter – Bsp. WikiLeaks Privatsphäre ist im Netz nicht zu schützen Betrieblicher Datenschutz steht vor neuen Herausforderungen: Arbeit im Informationsraum produziert immer Informationen Boes: Grenzenloses Arbeiten

4 Agenda Informatisierung der Arbeit
Umwälzung in der Arbeitswelt – Unternehmen 2.n Konsequenzen für Beschäftigte Boes: Grenzenloses Arbeiten 4

5 Informatisierung der Arbeit
Arbeit beinhaltet zugleich geistige und körperliche Tätigkeiten Informatisierung macht geistige Tätigkeiten Anderen zugänglich, indem Wissen zu Informationen gemacht wird, um daraus weitere Informationen zu gewinnen Trennung in stofflich-materielle Ebene – Informationsebene bzw. in Handarbeit und Kopfarbeit Informationen als „Datenschatten“ zur Steuerung, Kontrolle und Rationalisierung – Voraussetzung der Industrialisierung der Handarbeit Stoffwechsel mit der Natur Informatisierung als Mittel der Rationalisierung von Kopfarbeit – Erzeugung von Informationen über Informationsarbeit als „Nebenfolge“ des Arbeitsprozesses Boes: Grenzenloses Arbeiten

6 Globaler Informationsraum als Produktivkraftsprung
Informationsraum: Informations- und Kommunikationsnetze bilden Basis für einen neuen globalen sozialen Handlungsraum Unternehmen und Gesellschaft: Wirtschaft und Gesellschaft werden über den Informationsraum enger verbunden Arbeit: Im Umgang mit digitalen Informationen kann Arbeit „im“ Informationsraum stattfinden Die Arbeit wird zwar nicht „ortlos“, aber es entstehen neue Möglichkeiten sie verteilt zu erbringen (home office, mobiles Arbeiten, Offshoring) Über „Social Software“ wird Wissen der Beschäftigten zugänglich gemacht So entsteht eine neue Geographie der Wirtschaft und eine neue Situation für den Datenschutz Boes: Grenzenloses Arbeiten

7 Agenda Informatisierung der Arbeit
Umwälzung in der Arbeitswelt – Unternehmen 2.n Konsequenzen für Beschäftigte Boes: Grenzenloses Arbeiten 7

8 Vom Unternehmen 1.n zum Unternehmen 2.n
Unternehmen 1.n basiert auf „großer Industrie“ – Unternehmen 2.n auf informatisierter Produktionsweise Informationsebene wird zur dominanten Bezugsebene Regelung und Steuerung über Informationsebene Eingriffe erfolgen über Software Industrialisierung der Handarbeit folgt die Industrialisierung der Kopfarbeit Stoffwechsel mit der Natur Boes: Grenzenloses Arbeiten

9 Unternehmen 2.n – Zentrale Dimensionen
Neue Qualität der Globalisierung: Orientierung am global integrierten Unternehmen Organisationsprinzip Prozess-Standardisierung: IT-gestützte Prozesse als Rückgrat der Organisation Steuerung über Zahlen: Neues Verhältnis von Zentralisierung und Dezentralisierung, Führung zwischen Coaching und command and control Industrialisierung der Kopfarbeit: Sinnbezogenes Handeln in Auseinandersetzung mit definierten Prozessen Neuer Modus der Sozialintegration: „System permanenter Bewährung“ Neugewichtung der „Frauenfrage“ und Diversity Evtl. müsste man an dieser Stelle auf Arbeit im Informationsraum „Wie gehen Beschäftigte damit um…“ eingehen, aber dafür ist zu wenig Zeit. Boes: Grenzenloses Arbeiten

10 Agenda Informatisierung der Arbeit
Umwälzung in der Arbeitswelt – Unternehmen 2.n Konsequenzen für Beschäftigte Boes: Grenzenloses Arbeiten 10

11 Arbeit im Informationsraum – Herausforderung für den Datenschutz
Beispiel: Arbeit in globalen Teams: Arbeitsmittel, Arbeitsgegenstände, Kommunikationsmedien und Controlling „im“ Informationsraum Abstimmung mit Kollegen durch und Chat Wissensmanagement durch Weblogs und Wikis Controlling des Wertbeitrags und der Qualität auf Basis von Zielvorgaben In der Arbeit werden permanent Daten erzeugt, die im Informations- raum zu vollkommen anderen Zwecken weiter verarbeitet werden können Boes: Grenzenloses Arbeiten

12 Leistungskontrolle in der informatisierten Arbeitswelt
Informatisierung ermöglicht eine permanente, individualisierte Leistungskontrolle Jede Informationsarbeit erzeugt als „Nebenfolge“ einen „Datenschatten“ Aktivitäten im Informationsraum sind hochgradig transparent (Anwesenheit, Aktivitätszeiten, Intensität der Beteiligung, etc.) Arbeitsbezogene Informationen und lässt sich kaum von Leistungskontrolle unterscheiden (Bsp.: Qualitätsprüfungsdaten) Einmal erzeugte Daten lassen sich in beliebigen Zusammenhängen immer wieder zu neuen Informationszwecken weiterverwenden Folgen für Beschäftigte durch neue Formen der Leistungskontrolle Ökonomisierung der Unternehmenskulturen: „Zahlen statt Menschen“ „System permanenter Bewährung“ erhält eine materielle Grundlage: Täglich gilt es neu zu zeigen, dass man es ‚verdient‘ hat, dazuzugehören Boes: Grenzenloses Arbeiten

13 Neue Wissenskulturen und Social Software
Informatisierung der Arbeit zielt zunehmend darauf, dass MitarbeiterInnen ihr Wissen im Unternehmen freiwillig zur Verfügung stellen Wissen wird kommunikativ erschlossen – Social Software (Weblogs, Wikis, …) Aktivitäten in Social Software-Systemen sind (anders als facebook etc.) meist nicht freiwillig, denn sie sind Voraussetzung für berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und Karrieren MitarbeiterInnen befinden sich oft in der „Zwickmühle“ – dies gilt besonders stark in global verteilten Projekten Boes: Grenzenloses Arbeiten

14 Verfügbarkeitserwartungen in der informatisierten Arbeitswelt
Im Informationsraum überlappen unterschiedliche Zeitregime Globale Zeitzonen in global verteilten Teams Arbeitszeit – Freizeit – Reisezeit Informationsraum schafft erhöhte Transparenz (s.o.) Die Erwartungshaltung jederzeit verfügbar zu sein, wird von Führungskräften nach unten weitergegeben Im Informationsraum verlieren MitarbeiterInnen häufiger ihre Zeitsouveränität – oft wird sogar der Verzicht auf Zeitsouveränität explizit eingefordert Boes: Grenzenloses Arbeiten

15 Fazit Mit dem Informationsraum entsteht ein neuer, global verfügbarer, sozialer Handlungsraum – mit den neuen Möglichkeiten muss auch der rechtliche Rahmen in einem neuen Paradigma gestaltet werden In der Arbeitswelt stellt sich die daraus resultierende Problematik in zugespitzter Weise Daten werden nicht explizit erzeugt, sie sind vielmehr inhärentes Moment moderner Arbeitsprozesse Die Erzeugung der Daten ist meist nicht freiwillig, sondern unterliegt den Verpflichtungen des Beschäftigungsverhältnisses Der Umgang mit dem Datenschutz in der Arbeitswelt ist aufgrund der Machtasymetrie des Arbeitsverhältnisses hoch sensibel Boes: Grenzenloses Arbeiten

16 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Weitere Informationen: PD Dr. Andreas Boes ISF München Jakob-Klar-Str. 9, München +49 (0)


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