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Indirkte Anaphorik Ruprecht- Karls Universität Heidelberg

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Präsentation zum Thema: "Indirkte Anaphorik Ruprecht- Karls Universität Heidelberg"—  Präsentation transkript:

1 Indirkte Anaphorik Ruprecht- Karls Universität Heidelberg
PS Satzübergreifende Phänomene Leitung: Dr. Anke Holler Referentin: Aglika Aleksandrova Wintersemester 2004/ 2005

2 Gliederung Direkte Anaphern Indirekte Anaphern
Eigenschaften indirekter Anaphern Besonderheit indirekter Anaphern Typen indirekter Anaphern und Sonderfällen Das Phänomen „indirekte Anaphorik“ „Given-New-Contact“ nach Clark Fazit Literatur

3 Direkte Anaphern direkte Anaphern sind indefinite Ausdrücke, die benutzt werden, um auf einen bereits genannten Referenten Bezug zu nehmen z.B. Ein Mann kommt in die Bar. Er setzt sich an die Theke.

4 Indirkte Anaphern „indirekte Anaphern sind definite Nominalphasen, die keinen expliziten Antezedens- Ausdruck im Text haben und dabei weder in kataphorischer noch in deiktischer Funktion benutzt werden“ z.B. Ich habe mir ein Buch gekauft. Der Umschlag hat einen dicken Fleck.

5 Eigenschaften indirekter Anaphern
Wir besuchten gestern ein Restaurant. Der Kellner war sehr unhöflich und arrogant. Es gibt im vorherigen Text keinen expliziten Antezedens- Ausdruck, sondern einen für die Interpretation notwendigen und entscheidenden „Trigger“ oder „Anker“. Die Referenten des Ankers und der indirekten Anapher stehen nicht in der Relation der Koreferenz.

6 Eigenschaften indirekter Anaphern
Die Interpretation indirekter Anaphern verlangt nicht nur einen Such- und Vergleichprozess, sondern einen konstruktiven Prozess der Wissensaktivierung Indirekte Anaphern werden nicht durch Demonstrativa oder Pronomina ausgedrückt. z.B. Sie wollte die Tür aufschließen, als sie die Maus sah. Vor Schreck ließ sie den Schlüssel/ #diesen Schlüssel / #ihn fallen.

7 Besonderheit indirekter Anaphern
Indirekte Anaphern stehen in interpretativer Abhängigkeit zu bestimmten Ausdrücken der vorausgehenden Textstruktur und haben zwei textreferentielle Funktionen: die Einführung neuer Textreferenten und die Weiterführung des globalen referentiellen Bezugs Sie bieten dem Rezipienten bekannte und neue Informationen und verbinden thematische und rhematische Aspekte

8 Typen indirekter Anaphern und Sonderfällen
4.1 Verankerung durch semantische Rollenzuweisung a) Verankerung durch verbsemantische Rollen z.B. Ich wollte gerade die Tür aufschließen (Anker), als Moretti aus dem Gebüsch sprang. Vor Schreck ließ ich die Schlüssel fallen. b) Rollenzuweisung durch konzeptuelles Wissen z.B. Der Zahn wurde aufgebohrt. Der Zahnarzt/ Der Arzt war als behutsam und geduldig bekannt.

9 Typen indirekter Anaphern und Sonderfällen
4.2 Verankerung durch nominalsemantische Relationen: Meronymie- basierte Typen (Teil- Ganzes- Beziehung) z.B. Alphons Clenin… fand einen blauen Mercedes… Es war ihm, als sei der Fahrer auf das Steuer gesunken… Er bemerkte jedoch im gleichen Augenblick, daß der Mann tot war. Die Schläfen waren durchgeschossen.

10 Typen indirekter Anaphern und Sonderfällen
4.3 Schema-basierte Typen z.B. In jenen letzten Augusttagen… erwacht in einem kleinen Krankenhaus- zimmer das Mädchen Rita Seidel… Die Krankenschwester tritt an das Bett… Krankenhaus ist Gebäude hat Zimmer mit hat Betten für Kranke Personal Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger

11 Typen indirekter Anaphern und Sonderfällen
4.4 Inferenz-basierte Typen z.B. Zahnarzt Dr. Meyers hat schon längere Zeit ein Verhältnis mit der Sprechstundenhilfe. Als seine Frau im Auto verbrennt, spricht Meyer von Unfall. Die Gutacher vermuten anders. Im Vortext findet sich kein expliziter Anker- Ausdruck „Unfall“ ist ein relevanter Anker für die Inferenzziehung (Gutachter haben den Unfall untersucht.)

12 Typen indirekter Anaphern und Sonderfällen
a) Pronomina als indirekte Anaphern z.B. Wenn du die Kleider nicht rausnimmst, kriegst du ihn nie von der Stelle. b) Demonstrativa und Komplexanaphern z.B. Die Kinder spielen auf der Straße. Dieses Mal haben alle rote Jacken an. z.B. Trotz aller Bemühungen ertrank die Tochter. Das/Dieses Unglück verwandelte die Frau.

13 Das Phänomen „indirekte Anaphorik“
„assoziative Anaphorik“ oder „ Kontiguitäts- anaphorik“ in der Determinationssemantik und Textlinguistik (Harweg 1968 , Hawkins 1978 , Pause 1991 , Hiem 1991 , Vater 1996) „bridging“ in der Sprachpsychologie und Psycholinguistik (Clark 1977 , Matsui 1993) „ Akkommodation“ in der dynamischen Semantik ( Heim 1982 , Bosch/Geurts 1989)

14 Das Phänomen „indirekte Anaphorik“
„inferred entities“( Ariel 1990) „inferrables“ (Prince 1981, Gundel 1996) „collocation“(Halliday/Hasan 1976)

15 „Given-New-Contact“ nach Clark
Clark macht zahlreiche Studien (1977, 1983, 1993) über die Relevanz der Sprecher- Hörer- Interaktion („Given-New-Contact“) und des gemeinsamen Wissens („Common Ground“) zwischen den Kommunizierenden. Man kann eine definite NP nur dann benutzen, wenn damit ein bestimmter Referent ausgewählt wird und der Hörer diesen Referenten eindeutig identifizieren kann.

16 „Given-New-Contact“ nach Clark
Clark beschreibt den Prozess der Verarbeitung definiter NPs durch 4 Schritte: 1)Der Hörer erkennt durch die wörtliche Bedeutung der NP die intendierte Referenz. 2)Er sucht in seinem Gedächtnisspeicher nach einer Einheit, die der in (1) Beschreibung als einzige entspricht. Wenn Schritt (2) erfolgreich ist, erfolgt Schritt (4).

17 „Given-New-Contact“ nach Clark
3) Wenn keine entsprechende Einheit gefunden wird, muss die Gedächtnisrepräsentation um eine Einheit erweitert werden, die der in (1) gewonnenen Beschreibung entspricht (Bridging). 4) Der Hörer identifiziert die in Schritt (2) gefundene oder in (3) hergeleitete Einheit als den intendierten Referenten der definiten NP.

18 Fazit Anaphorik- direkte wie indirekte- ist in vielen Fällen kein einfacher „Such- und Vergleichprozeß[…], sondern vielmehr als konstruktiver Interpretataionsprozeß, der je nach Antezedens- Anapher- Relation unterschiedliche kognitive Strategien fordert“

19 Literatur Clark, H.(1975). Bridging
Matsui, T.(1998). Pramatic criteria for reference assignement: A relevance- theoretic account of acceptability of bridging. Schwarz, M.(2000).Indirekte Anaphern in Texten. Studien zur domänengebundenen Referenz und Kohärenz im Deutschen. Ziv, Y.(1996).Pronominal reference to inferred antecedents.


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