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Politische Texte besser schreiben Workshop

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Präsentation zum Thema: "Politische Texte besser schreiben Workshop"—  Präsentation transkript:

1 Politische Texte besser schreiben Workshop
David Walch und Valentin Schwarz 1

2 Prinzipien für gutes Schreiben
Ablauf Prinzipien für gutes Schreiben Grundsätze Stil Aufbau, Titel, Vorspann Übung: Kommentar Mittagspause Übung: Feedback Tipps zum Veröffentlichen von Texten Framing

3 „Die sechs Ws“ müssen enthalten sein
Prinzipien für gutes Schreiben „Die sechs Ws“ müssen enthalten sein Wer, Was, Wo, Wann, Wie, Warum. Ordnen nach Relevanz KISS: Keep it short and simple Kurze Texte – Kurze Sätze – Kurze Wörter (dazu später) Sei nicht redundant, benutze nie mehr Wörter als nötig, das ist nämlich total überflüssig.

4 Schachtelsätze teilen
Stil: Kurze Sätze Schachtelsätze teilen ideal bis 18 Wörter, nicht über 25 Hauptsache in den Hauptsatz „Während X sagt, dass … gilt es klarzustellen, dass…“  „Doch die Wahrheit ist: …“ Nebensatz in den Dienst des Hauptsatzes „Wer nicht hören will, muss fühlen.“

5 Sie sind um vieles länger als der Hauptsatz.
Stil: Zu vermeidende Nebensätze Sie sind um vieles länger als der Hauptsatz. Sie enthalten eine Handlung – oder gar die Hauptsache. „Ich entdeckte, dass das Haus in Flammen stand.“ Sie haben keinen Bezug zur Hauptsache. „In der Rolle des Hamlet brillierte wie immer Max Meyer, der fließend Chinesisch spricht.“ Denk dir keine Sätze, die das Prädikat zerteilen, aus.

6 Benutze nie ein langes Wort, wenn ein kurzes es auch tut.
Stil: Kurze Wörter Benutze nie ein langes Wort, wenn ein kurzes es auch tut. Suchtthematik  das Thema Sucht Problemkomplexe  Probleme Zielsetzungen  Ziele Alltagssprache statt Fremdwörter Abkürzungen beim ersten Mal erklären

7 Substantivierungen vermeiden:
Stil: Verben statt Nominalstil Substantivierungen vermeiden: „Zielerreichung“, „Kenntniserlangung“ Nominalstil (-ung, -keit, -heit, -ion) wirkt schwerfällig „Nach Erreichung der hiesigen Örtlichkeiten und Besichtigung derselben war mir die Erringung des Sieges möglich“.  „Ich kam, sah und siegte.“ „Unsere Aufgabe ist die Lösung der anstehenden Probleme“  „...ist es, die anstehenden Probleme zu lösen.“

8 Echte Verben statt Funktionsverben
Stil: Gute Verben, schlechte Verben Echte Verben statt Funktionsverben unter Beweis stellen  beweisen Beachtung schenken  beachten Schwerfällige Verben vermeiden durchführen, bewerkstelligen, generieren  machen, schaffen, erzeugen, bewirken Keine unnötigen Vorsilben auffüllen, abändern, abklären, absichern  füllen, ändern, klären, sichern

9 Konjunktive vermeiden
Stil: So direkt wie möglich Aktiv statt Passiv „Die Ungleichheit ist von Attac kritisiert worden.“  „Attac kritisiert die Ungleichheit.“ Konjunktive vermeiden „Es wäre wichtig, dass ...“  „Es ist wichtig, dass…“  „wir benötigen unbedingt...“

10 Adjektive sparsam einsetzen
Stil: Nicht zu blumig Adjektive sparsam einsetzen Vorsicht vor Übertreibungen und Superlativen Einsatz zur Unterscheidung: „das gelbe Kleid, nicht das rote“ Keine Tautologien harte Knochenarbeit, wichtige Meilensteine

11 Namen, Orte, Datum, Zahlen
Stil: Konkret statt abstrakt Namen, Orte, Datum, Zahlen „Im Mittelpunkt steht Frage, wie die Schaffung einer kritischen Diskussion zum Thema Ungleichheit gelingen kann.“  „Wie kann es sein, dass 42 Milliardäre so viel besitzen, wie die halbe Welt?“ Sinneseindrücke widrige Witterungsbedingungen  Wolkenbruch grippaler Infekt  triefende Nase

12 Abgedroschene Vergleiche vermeiden
Stil: Bilder ja, Floskeln nein Abgedroschene Vergleiche vermeiden die Spitze des Eisbergs; die Kältewelle, die Todesopfer fordert Einschläfernde Redensarten ins Fettnäpfchen treten, den Gürtel enger schnallen, das Handtuch werfen Aber wer‘s kann: Klischees zerbrechen „Verrückt ist er nicht. Aber die Tassen in seinem Schrank werden weniger.“

13 LeserInnen sind unerbittlich
Aufbau: Prinzipien LeserInnen sind unerbittlich Fessle sie nach 300 Zeichen oder sie sind weg! Wenn Titel und Vorspann nicht passen, können Mittelteil und Ende noch so perfekt sein Welche Kernaussage soll hängen bleiben? vorab überlegen so simpel und knackig wie möglich drei bis vier argumentative Schritte, die dort hinführen = Aufbau des Texts

14 Vom Konkreten ins Abstrakte
Aufbau: Prinzipien Vom Konkreten ins Abstrakte zB zuerst das Thema anhand einer konkreten Person bzw. eines konkreten Falles beschreiben, dann die Hintergründe Vom Problem zur Lösung Was läuft falsch – und wie ginge es besser? Gliederung mit Zwischentiteln helfen beim Überfliegen/Einordnen bieten alternative Einstiegsmöglichkeiten

15 Ein guter Titel… Titel: Prinzipien
vermittelt das Thema des Texts und hilft beim Einordnen, zB mittels Schlagwort oder Name. macht ein Versprechen, das Neugier weckt. wirft eine Frage auf, deren Antwort die Leserin wissen will. spitzt zu, irritiert oder provoziert.

16 Ein schlechter Titel… Titel: Prinzipien
enthält mehr als eine Idee oder Aussage. ist zu lang oder langweilig. enthält Fachbegriffe/Fremdwörter, die nicht allgemein voraussetzbar sind. stellt eine offene (d.h. nicht suggestive/zuspitzende) Frage. verspricht mehr, als der Text halten kann.

17 Ein Versprechen, das Neugier weckt
Titel: Beispiele Schema 1 Ein Versprechen, das Neugier weckt Was wirklich hinter dem schwarz-blauen Angriff auf die AUVA steckt So schützt du deine Daten vor Innenminister Kickl Alle Beispiele von mosaik-blog.at

18 Aufzählungen: vor allem online beliebt (Listicles)
Titel: Beispiele Schema 2 Aufzählungen: vor allem online beliebt (Listicles) Acht Dinge, die du jetzt gegen Schwarz-Blau tun kannst Vier Gründe, warum die SPÖ-Linie gegen Lohndumping falsch ist Alle Beispiele von mosaik-blog.at

19 Zitate: vor allem bei Interviews sinnvoll
Titel: Beispiele Schema 3 Zitate: vor allem bei Interviews sinnvoll „Die AfD hat mehr Probleme, als es scheint“ Islamische Kindergärten: „Wir gehören zu dieser Gesellschaft“ Alle Beispiele von mosaik-blog.at

20 Personalisierung Titel: Beispiele Schema 4
Das schräge Weltbild von Außenministerin Karin Kneissl Peter Pilz: Die Heimat, die er meint Alle Beispiele von mosaik-blog.at

21 Ein guter Vorspann… Vorspann: Beispiele
greift nach dem Titel 1-2 weitere Ideen/Aussagen auf. teasert diese an und weckt damit weiter Interesse. stellt aktuellen Bezug her, wenn vorhanden. endet idealerweise mit einer Pointe. ist nicht länger als 250 Zeichen.

22 Ein schlechter Vorspann…
Vorspann: Beispiele Ein schlechter Vorspann… sagt nicht mehr aus als der Titel. ist der erste Absatz des Artikels, auf den der zweite folgt. ist zu lange. enthält unnötige Infos („Die 2013 gegründete AfD…“). nennt Fachbegriffe oder –konzepte, die noch unerklärt sind.

23 Vorspann: Beispiele Acht Dinge, die du jetzt gegen Schwarz-Blau tun kannst Aktiv werden statt verzweifeln: Das kann jeder und jede einzelne tun, um dem Rechtsrutsch etwas entgegenzusetzen. Das schräge Weltbild von Außenministerin Karin Kneissl Wie tickt die schwarz-blaue Außenministerin? Josef Baum hat das neue Buch von Karin Kneissl gelesen. „Wachablöse. Auf dem Weg in eine chinesische Weltordnung“ zeigt ein Weltbild, das nicht weit von der Blut- und-Boden-Ideologie des Rassismus liegt. Alle Beispiele von mosaik-blog.at

24 Vorspann: Beispiele „Die AfD hat mehr Probleme, als es scheint“ Was die AfD jederzeit schwächen kann, warum die SPD sich nicht erneuern wird und wie die Linke die sozialen Missstände erfolgreicher nützen könnte, erklärt Mark Bergfeld im Interview. Vier Gründe, warum die SPÖ-Linie gegen Lohndumping falsch ist Die SPÖ hält es für eine kluge Idee, die FPÖ beim Thema Arbeitsmigration von rechts zu kritisieren. Damit fördert sie nicht nur Diskriminierung, argumentieren Sandra Stern und Benjamin Opratko. Sie schadet damit auch den Gewerkschaften – und jenen einheimischen Arbeitskräften, die sie zu schützen vorgibt.

25 Übung: Gastkommentar LOGIN-Daten: User: Extern / Passwort: eX2019! Kommentar für eine Zeitung Vier Themenvorschläge Wichtig: keine Zusammenfassung, sondern politisch-inhaltlicher Kommentar mit einer zentralen Forderung Formale Vorgaben: Fließtext: Zeichen Titel: Zeichen, Vorspann: 150 Zeichen

26 Fertige Texte bitte auf den USB-Stick Oder an presse@attac.at
Weiter geht‘s um 14:30 Uhr – bitte pünktlich!

27 Betroffenheit von Menschen
Was erhöht die Chance auf Veröffentlichung? Aktualität Politische Ereignisse/Gesetze/Debatten/Konflikte Jahrestage Bezug auf erschienene Berichte: zB Gegenkommentar, LeserInnenbrief Betroffenheit von Menschen Konkrete Beispiele: Auswirkungen auf lokaler Ebene Konflikte Regelbruch, Widerstand, Angriffe auf Personen, Organisationen

28 Prominenz/Personalisierung Neuheit, „Enthüllungen“
Was erhöht die Chance auf Veröffentlichung? Prominenz/Personalisierung Neuheit, „Enthüllungen“ EINE zentrale Botschaft/Kernaussage muss nicht Titel sein

29 Passende Länge! Formale Anforderungen
Zeitungskommentar: 1400 bis 5000 Zeichen inkl. LZ Leserbrief: max Zeichen inkl. LZ, besser unter 1000 Blog bis zu 7000 Zeichen  Was ihr nicht kürzt, kürzt der/die RedakteurIn für euch (oder nimmt es gar nicht)!

30 Wo kann man Texte veröffentlichen bzw. anbieten?
Eigener Facebook-Account Mosaik A&W Liste von Printmedien + Kontakten: Auf Anfrage an Mitschicken: Portraitfoto + Beruf/Funktion + Kurzbeschreibung warum Text relevant Welche Längen sind vorgegeben? Wen muss ich dafür kontaktieren? Redaktionsschluss? Können auch im Redaktionssekretariat erfragt werden.

31 Politisches Framing Warum unsere Sprache zu unseren Inhalten passen muss – das aber oft nicht tut

32 Einführung „90% Chance“ „10% Risiko“
Szenario in einer Studie: Eine Patientin leidet an einer schweren Krankheit. Frage an die TeilnehmerInnen: Soll eine riskante Operation durchgeführt werden? Zwei Gruppen erhalten unterschiedliche Infos: „Sie hat eine 90%ige Chance, zu überleben.“  Mehrheit sagt Ja. „Sie hat ein 10%iges Risiko, zu sterben.“  Mehrheit sagt Nein. Die Fakten sind gleich, die Folgerung nicht. Wieso? Quelle: Daniel Kahnemann: Judgment and decision making: A personal view. Psychological Science 2(3), 1991, , zitiert nach Wehling 2016.

33 Beispiel: Ungleichheit
Menschen stimmen zugleich folgenden Aussagen zu: „In Österreich läuft was schief, die Reichen haben zu viel.“ „Eigentum darf steuerlich nicht belastet werden.“

34 Beispiel: Flucht Menschen stimmen zugleich folgenden Aussagen zu:
„Wir müssen allen helfen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen.“ „Das Boot ist voll. Wir brauchen eine Obergrenze für AsylwerberInnen.“

35 Was sind Frames? Nagel Frames sind Deutungsrahmen
werden durch Sprache aktiviert, meist durch ein Wort rufen eine Reihe von Assoziationen ab

36 Was sind Frames? Werden zwei Konzepte oft gemeinsam aktiviert, werden sie miteinander gekoppelt  das eine löst automatisch auch das andere aus. Das lernen wir nach und nach im Lauf unseres Lebens. Das Prinzip gilt nicht nur bei Nagel und Hammer, sondern auch bei politischen Ideen. Dort ist das sogar noch wichtiger, weil es fast immer um abstrakte Konzepten geht, die wir mit konkreten Erfahrungen koppeln müssen, um sie zu begreifen.

37 Beispiel: Steuern Steuerlast/Entlastung: Steuern sind mühsam, eine Qual. Folgerung: Je weniger Steuern, desto besser. 2. Steuerflucht: Steuern sind wie Verfolgung. Folgerung: Wer vor Steuern flieht, bringt sich nur in Sicherheit. Steueroase: Steuern sind lebensbedrohlich wie die Wüste. Folgerung: Wer die Oase nützt, rettet sich nur vor dem Verdursten. 3. Steuerbeitrag: Meine Steuern sind ein Teil, viele andere tragen auch etwas bei.  Folgerung: Wir sind eine Gemeinschaft, Steuern sind unser Mitgliedsbeitrag. Wofür wir sie ausgeben, entscheiden wir demokratisch. "Dieses Foto" von Unbekannter Autor ist lizenziert gemäß CC BY-SA

38 Beispiel: Budgetpolitik
1. Sparpolitik. Sparsam sein ist gut, wir werden dazu erzogen. Gegenteil von sparen ist verschwenden.  Folgerung: Sparpolitik ist tugendhaft und verantwortungsvoll. 2. Kürzungspolitik. Bildung, Gesundheitsversorgung, öffentlicher Wohnbau: Dinge, die unser Leben absichern oder besser machen, werden weniger. Folgerung: Kürzungspolitik nimmt uns etwas weg, sie ist gegen unser Interesse. 3. Verarmungspolitik. Kürzungen bei der Notstandshilfe oder den Pensionen oder Selbstbehalte in der Krankenkassa treiben Leute in die Armut.  Folgerung: Verarmungspolitik ist ungerecht und unverantwortlich. "Dieses Foto" von Unbekannter Autor ist lizenziert gemäß CC BY-SA

39 Beispiel: Klima Klimawandel:
Wandel passiert langsam, kaum merklich. Mag wissenschaftlich stimmen, lädt aber dazu ein, das Problem aufzuschieben. Wandel ist neutral-beschreibend: etwas ändert sich. Wird politisch oft sogar positiv verwendet, zB „der politische Wandel im Ostblock“, die „Wende in Deutschland“. Praktische Verwendung des Verbs „wandeln“: nur reflexiv als „sich wandeln“. Sätze wie „Ich wandle mein Leben“ oder „Es wird Zeit, dass wir was wandeln“ gibt es nicht. Einziger Akteur, der in diesem Frame vorkommt, ist das, was sich (von selbst) wandelt. Wer dafür verantwortlich ist, wird ausgeblendet.  Folgerung: Nur keine Eile, wir haben Zeit. Wir können nicht sagen, ob‘s wirklich schlechter wird oder sich nur weiterentwickelt. Und wir wissen ohnehin nicht genau, was das Problem ist und wie wir es lösen könnten. 2. Klimaerwärmung/global warming: - Warm ist durchgehend positiv besetzt: Mir ist kalt! Ah, jetzt wird mir wärmer. Emotional noch deutlicher: Jemand ist warmherzig, eine Beziehung kühlt ab, ein eisiger Blick. Kurz gesagt: Zuneigung ist Wärme, Abneigung ist Kälte. Warm ist nicht heiß. Warm ist nie bedrohlich. Praktische Verwendung des Verbs „erwärmen“. Wird nur verwendet um zu sagen: Wir fangen an, etwas zu mögen. Du erwärmst dich für eine Idee, mein Herz erwärmt sich beim Anblick eines Kinds.  Folgerung: Klimaerwärmung ist doch eigentlich gut. 3. Überhitzung (des Klimas, unseres Planeten): Hitze ist gefährlich, erst recht Überhitzung. Hitze ist akut. Wer sich ihr zu lange aussetzt, bekommt gesundheitliche Probleme.  Folgerung: Die Klima-Überhitzung ist eine Gefahr für uns, wir müssen sie stoppen.

40 Beispiel: Flucht 1. Flüchtlingswelle/flut: Flüchtende Menschen überschwemmen uns wie eine Naturkatastrophe. Sie haben keine guten Gründe, einen Tsunami zwingt schließlich auch niemand, Tsunami zu sein. Folgerung: Wir sind die Opfer, sie sind die Bedrohung. Sie sind auch keine Menschen. Wir müssen uns vor ihnen schützen. 2. Menschen auf der Flucht: Es geht um Menschen, nicht Wassermassen. Folgerung: Wir sollten sie wie Menschen behandeln. 3. (Alternativ) Flüchtlingsbewegung: Menschen bewegen sich von A nach B. Keine Aussage über ihre Motive oder Bewertung.

41 Beispiel: Islam Islamischer Staat: Die Taten dieser Leute entsprechen dem Islam, stehen für den wahren Islam. Alle MuslimInnen sind für dafür mitverantwortlich bzw. finden sie sogar gut. Folgerung: Alle MuslimInnen, auch mein Arbeitskollege oder die Nachbarin, stehen dem Terror nahe. 2. Gottesstaat/Gotteskrieger: Sie handeln im Namen Gottes. Ihr Staat und ihre Herrschaft sind das, was Gott will. Folgerung: Der Islam ist eine kriegerische Religion, Allah ein kriegerischer Gott. Alle seine AnhängerInnen sind ebenfalls kriegerisch. 3. Terroristen/Verbrecher/Mörder: stellt ihre tatsächlichen Taten in den Vordergrund, nicht die Ideologie, mit der sie sie begründen. Weiterführend: Politischer Islam/Islamismus: Diese Begriffe behaupten, _der_ Islam und alle seine Angehörigen seien (im Kern) ebenfalls derselben Ansicht.  Ich greife alle MuslimInnen an Frauenfeinde/Schwulenhasser/Demokratiefeinde: Diese Begriffe unterstreichen, was mir inhaltlich an ihren Positionen nicht passt.  Ich greife jene an, die diese Positionen teilen. "Dieses Foto" von Unbekannter Autor ist lizenziert gemäß CC BY-SA-NC

42 Was sind Frames? Frames heben einzelne Aspekte hervor, blenden andere aus Frames wirken unbewusst, sind nicht ausschaltbar

43 „Das Boot ist nicht voll, wie die Statistik beweist.“
Fakten gegen Frames? „Das Boot ist nicht voll, wie die Statistik beweist.“ Frames zu verneinen, ruft sie trotzdem ab und verstärkt sie

44 Fakten gegen Frames? „Wir müssen die sogenannte ‚Steuerflucht‘ beenden, sie kostet uns viele Einnahmen.“ Distanzierende Anführungszeichen ändern nichts daran

45 „Der Klimawandel ist die größte Gefahr unserer Zeit.“
Fakten gegen Frames? „Der Klimawandel ist die größte Gefahr unserer Zeit.“ Ist der Frame erst aktiviert, werden nicht hineinpassende Fakten/Argumente/Infos schwerer aufgenommen oder prallen ganz ab

46 Körper-Frames In der Politik sehr beliebt sind Körper-Frames – alle haben einen Körper und einen Bezug dazu. Oft: Staaten als Personen, Unerwünschte(s) als Krankheit „EU zeigt Russland die kalte Schulter“ „Nordkorea lässt die Muskeln spielen“ „Vor Hartz IV war Deutschland der kranke Mann Europas, die Wirtschaft schwächelte“ „Das sind Schmarotzer, Parasiten“

47 Framing ist eine langfristige Aufgabe
Faustregeln Framing ist eine langfristige Aufgabe besonders bei neuen Themen, Projekten, Vorschlägen sinnvoll übernimmt die Gegenseite die eigenen Frames, ist man richtig unterwegs (Beispiel: Konzernklagerechte, 12-Stunden- Tag) über Framing nachzudenken schärft oft auch die Inhalte

48 Eigene Weltsicht und Grundhaltungen bewusst machen
Fazit Do Don‘t Eigene Weltsicht und Grundhaltungen bewusst machen Frames der Gegenseite übernehmen Begriffe, Vergleiche und Bilder finden, die diese widerspiegeln Gegnerische Frames verneinen („Wir sind gegen Steuerflucht“) Fakten in solche Frames einbetten Technische Begriffe verwenden, die außer Eingeweihten niemand versteht Politische statt technischen Begriffen

49 Literatur Elisabeth Wehling: Politisches Framing. Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht. Köln: Halem- Verlag 2016. George Lakoff / Elisabeth Wehling: Auf leisen Sohlen ins Gehirn. Politische Sprache und ihre heimliche Macht. Heidelberg: Carl-Auer Verlag, 2. Auflage 2009. George Lakoff / Elisabeth Wehling: The Little Blue Book. The Essential Guide to Thinking and Talking Democratic. New York: Free Press 2012.

50 Danke für Eure Aufmerksamkeit!
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