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Prof. Dr. Cornelius Roth, Fulda
Sakramentale Liturgie Vorlesung in Modul 9: Fachwissenschaft Religionen, Ökumene und religiöse Praxis Prof. Dr. Cornelius Roth, Fulda
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Fundamentaltheologie
reflektiert über die menschlichen Bedingungen der Möglichkeit einer sakramentalen Heilsvermittlung, z.B. über Bedeutung und Wirkung des Sakramentsgeschehens
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Dogmatik stellt die Sakramente aufgrund der Quellen christlichen Glaubens als konkrete, situationsbezogene Verwirklichungsweisen des Universalsakramentes Kirche dar und reflektiert die christologische und pneumatologische Grundlegung der Sakramente
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Moraltheologie bedenkt, wie der Mensch und die Gemeinschaft der Christen den Sakramenten zu begegnen haben und welche Normen und Impulse sich aus ihnen für das sittliche Leben ergeben.
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Pastoraltheologie bedenkt, wie durch die Sakramente Glauben und Glaubensgemeinschaft unter den Bedingungen unserer Zeit am besten verwirklicht werden können.
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Kirchenrecht stellt das geltende Sakramentenrecht dar, das im CIC von 1983 bezeichnenderweise nicht mehr wie früher dem „Sachrecht“ zugeordnet ist, sondern dem Heiligungsdienst der Kirche. fragt, ob die dogmatische Sakramentenlehre neue rechtliche Konsequenzen fordern könnte, z.B. hinsichtlich der ordentlichen Spender und Empfänger.
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Liturgiewissenschaft
sieht die Sakramente als wesentliche Teile des Gottesdienstes der Kirche in ihrer liturgischen Einbettung, fragt nach deren Struktur- und Formgesetzen und untersucht, ob sie der dogmatischen Sakramentenlehre entsprechen
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I. Systematisch-theologische Vorüberlegungen: Sakramente als Orte der Begegnung von Gott und Mensch
Anthropologisch Christologisch Ekklesiologisch
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Anthropologische Dimension
Sensibilität für Zeichen „Sakramente des Lebens“ (Leonardo Boff) Veränderte Blickrichtung: Viele Menschen kommen nicht mehr vom mehr oder weniger selbstverständlichen Glauben an Gott her, sondern eher suchend nach ihrer eigenen Identität und nach einer Sinnperspektive (biblische Parallelen) Sakramententheologie und Sakramentenpastoral müssen deshalb immer auch vom Menschen her konzipiert werden Postmoderne Ästhetisierungstendenz: klassische Rituale werden zu „Gefäß-Ritualen“
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a. Wort und Symbol Augustinus: Sakrament als „verbum visibile“
Performative und informative Rede Realsymbol (Karl Rahner): In Symbolen werden menschliche Verhaltensweisen wie Zuwendung und Abwendung nicht nur signalisiert, sondern auch realisiert Unterschied Realsymbol – Vertretungssymbol Zu beachten ist aber auch, dass der Sakramentsbegriff nicht einlinig durch den Symbolbegriff ausgelegt werden kann „Das Wort ‚sakramental‘ ist in unserem Zusammenhang genauer als das Wort ‚symbolisch‘, denn alles Sakramentale ist symbolisch (im Sinne des Realsymbols), aber nicht alles Symbolische ist sakramental, da ja nicht jedes (Real-)Symbol Gottes Gegenwart vermittelt.“ (Herbert Vorgrimler)
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b. Sakramental-biographische Knotenpunkte
vier Knotenpunkte menschlicher Existenz bieten sich an für Ritualisierungen: Geburt, Tod, Geschlechtliche Gemeinschaft, Mahlzeit Geschehnisse, die von außen gesehen den Menschen gerade nicht von den übrigen Lebewesen (z.B. den Tieren) unterscheiden; es handelt sich um die Grunddaten seines biologischen Daseins. Die menschliche Existenz als Leib-Geist-Einheit (Rahner: „Geist in Welt“) wird zum Ort der Gottesbegegnung
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b. Sakramental-biographische Knotenpunkte
Grenzen des Ansatzes an den Knotenpunkten werden z.B. an der Taufe deutlich: Zwar wird eine Geburt gefeiert, doch nicht die eines Säuglings, sondern die Neuschöpfung eines Menschen in der Gemeinschaft mit Christus „Sakramente sind nicht mit den Lebenswenden verbunden und werden nicht an den Lebenswenden gespendet, sondern Sakramente sind Le benswenden.“ (C. Armbruster)
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c. Sakramente als Vermittlungsgeschehen
Wahrung des Gottseins Gottes (opus operatum) Erschließung des Gottseins Gottes (katabatisch) Wahrung des Menschseins des Menschen (opus operantis) In-Bewegung-Setzen des Menschseins des Menschen auf Gott hin (anabatisch)
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Christologische Dimension der Sakramente
Christus als Ursakrament - Begegnung mit dem Gottmenschen - neue Botschaft der Befreiung - Dienst und Hingabe in Passion und Auferstehung - Verheißung des Hl. Geistes an die Kirche - Auftrag und Vollmacht an die Jünger
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Christologische Dimension der Sakramente
II. Vatikanum (SC 7): „Um dieses große Werk voll zu verwirklichen, ist Christus seiner Kirche immerdar gegenwärtig, besonders in den liturgischen Handlungen. Gegenwärtig ist er im Opfer der Messe sowohl in der Person dessen, der den priesterlichen Dienst vollzieht … wie vor allem unter den eucharistischen Gestalten. Gegenwärtig ist er mit seiner Kraft in den Sakramenten, so dass, wenn immer einer tauft, Christus selber tauft (Augustinus). Gegenwärtig ist er in seinem Wort, da er selber spricht, wenn die heiligen Schriften in der Kirche gelesen werden. Gegenwärtig ist er schließlich, wenn die Kirche betet und singt, er, der versprochen hat: ‚Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen’ (Mt 18, 20).
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Christologische Dimension der Sakramente
Jedes Sakrament ist eine personale Begegnung mit Jesus Christus (vgl. Schillebeeckx: „Sakrament der Gottesbegegnung“) Anwendung der Formel von Chalcedon (451): unvermischt, ungetrennt, ungesondert, ungewandelt das einzigartige Zusammensein von Göttlichem und Menschlichem in Jesus Christus ist Grundlage des Sakramentalen Jesus Christus ist das Ursakrament. Er ist Jesus, der Christus. Mensch und Gott.
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Einsetzung der Sakramente durch Christus
Einwand der Reformatoren und die Antwort des Konzils von Trient Einsetzung durch Christus – historisch (biblisch, patristisch, scholastisch) Einsetzung durch Christus – systematisch („Was an unserem Erlöser sichtbar war, ist in seine Mysterien/Sakramente übergegangen.“ Leo der Große) Sakramente als „Vehikel der neuen Schöpfung“
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Siebenzahl der Sakramente
Offener Sakramentsbegriff von der Patristik bis zur Frühscholastik Bedeutung der Zahlensymbolik: 2, 3, 4, 7 oder 12 Sakramente Lehramtliche Festsetzung der Siebenzahl auf dem Konzil von Lyon (1274) Sacramenta maiora: Taufe und Eucharistie Sacramenta minora: Buße, Krankensalbung, Firmung, Ordo, Ehe
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Ekklesiologisch-pneumatologische Perspektive
Kirche als Grund-, Haupt- oder Wurzelsakrament Sie steht zwischen Christus als Ursakrament und den Einzelsakramenten (Bild von den Wellenringen) LG 1: „Die Kirche ist ja in Christus gleichsam (veluti) das Sakrament, das heißt Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit“ Sakramententheologie muss immer pneumatologisch konzipiert sein
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Ekklesiologisch-pneumatologische Perspektive
Christus als Ursakrament realisiert seinen Heilswillen durch das Hauptsakrament Kirche Verschiedenheit (regional) und Veränderbarkeit (historisch) in der Ausgestaltung der Sakramente hat Bedeutung für die heutige Diskussion um die Frage von Spender und Empfänger Spender und Empfänger der Sakramente (vgl. Handout)
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Sakramente als Feiern der Kirche
grundsätzlich Akte der Gemeinschaft Gemeinschaft ist „Subjekt“ der sakramentalen Feier Feiern der Hoffnung Machen nicht das Ganze der christlichen Existenz oder des kirchlichen Lebens aus (Liturgia – Diakonia – Martyria) Ganzheitliche Betrachtung (Lex orandi = Lex credendi)
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Taufe – Initiation des Christseins
Initiations- oder Grundsakramente: Taufe, Firmung, Eucharistie Im Anschluss an die Taufverkündigung im NT entwickelt sich schon in den ersten Jahrhunderten ein Gesamtritus der Christwerdung, den man als christliche Initiation (Einweihung, Eingliederung) bezeichnet Die geschichtliche Entwicklung führte in der westlichen Kirche zu einer stärkeren Aufgliederung und zum getrennten Empfang
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Taufe – Initiation des Christseins
Allgemeine Vorbemerkungen Berechtigung der Kindertaufe Bis weit in das 4. Jh. hinein war der Regelfall die Erwachsenentaufe Für das 1. und 2. Jh. sind Kindertaufen nicht auszuschließen, aber an den Texten schwer nachweisbar Die theologischen Vorstellungen rund um die Taufe sprachen nicht für die Kindertaufe, doch ab dem 3. Jh. wurde sie aus kirchlichen Gründen zunehmend praktiziert (Grabinschriften für getaufte Kinder) Theologie von Erbsünde und Säuglingstaufe (Ambrosius, Augustinus) Im 5. und 6. Jh. setzte sich die Praxis der Säuglingstaufe wenige Tage nach der Geburt allgemein durch und verdrängte bis zum 7./8. Jh. die Erwachsenentaufe Rituale 2007, Praenotanda (Nr. 2): „Die Kirche, die zum Verkünden des Evangeliums und zum Taufen gesandt ist, hat von den ersten Jahrhunderten an nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder getauft.“
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Taufe – Initiation des Christseins
Taufgespräch und Taufaufschub Die heutige Ordnung der Kindertaufe ist bemüht, den Eltern, die ihr Kind zur Taufe anmelden, die Verpflichtung zur weiterführenden christlichen Erziehung bewusst zu machen Dies soll vor allem durch ein vorausgehendes Taufgespräch geschehen Taufaufschub (nach vorherigem Gespräch mit den Eltern) nur im Einvernehmen mit dem Dekan (Dechant) möglich Die Möglichkeit der Feier der Taufe in zwei Stufen (wie sie das neue Rituale anbietet) hat nichts mit einem Taufaufschub zu tun. Vielmehr müssen Eltern, die dieses Angebot für ihr Kind wünschen, bereit sein, den Weg mit ihrem Kind zur Taufe zu gehen
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Taufe – Initiation des Christseins
Kindertaufe und Gemeinde Der Ortsgemeinde kommt als sichtbarer Vertretung der Gesamtkirche eine erhebliche Aufgabe und Verantwortung zu Es geht nicht um einen individuellen Heilsvorgang Die neue Ordnung unterstreicht den Bezug zur Gemeinde (Eingliederung in das Volk Gottes) Taufe normalerweise in der Pfarrkirche Es ist sinnvoll, die Tauffeier mehrerer Kinder regelmäßig im Rahmen der Sonntagsmesse stattfinden zu lassen, so dass die Gesamtgemeinde daran teilnehmen kann und der enge Zusammenhang zwischen Taufe und Eucharistie deutlich wird
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Taufe – Initiation des Christseins
Patenamt Geschichtliche Entwicklung: Innerhalb des Kindertaufritus treten die Paten immer mehr an die Stelle der Eltern und verdrängen sie schließlich ganz; im neuen Kindertaufritus wird die rechte Relation zwischen Eltern und Paten wiederhergestellt Funktion: Der Pate ist gleichsam der Dauerrepräsentant der Gesamtkirche und ein sichtbarer Mittler zur Gemeinde hin. Ferner kann ein Pate bei längerer Krankheit oder frühem Tod der Eltern sich des getauften Kindes annehmen Anforderungen vom Täufling oder den Eltern bestimmt nötige Reife, aber auch Möglichkeit einer längeren Ausübung voll initiiert (Taufe, Firmung, Eucharistie) kein Rechtshindernis (Möglichkeit eines nicht-katholischen Taufzeugen) nicht Vater oder Mutter (im Notfall Verzicht auf einen Paten)
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Taufe – Initiation des Christseins
Termin der Kindertaufe Bis tief ins Mittelalter hinein waren Oster- und Pfingstvigil, in manchen Regionen auch die Nacht vor Epiphanie die bevorzugten Tauftermine Vorstellung, dass ungetaufte Kinder des Heils verlustig gehen, führte zur sehr frühen Taufe (unmittelbar nach der Geburt) – heute offiziell nicht mehr Lehre der Kirche (Abschaffung des limbus puerorum) das neue Taufritual bestimmt, dass die Tauffeier in den ersten Wochen nach der Geburt stattfindet. Nur in Todesgefahr ist das Kind unverzüglich zu taufen. Hierfür ist ein verkürzter Ritus vorgesehen. Das jetzige Rituale bietet neben dem Ritus für die Taufe eines Kindes in Lebensgefahr auch einen Ritus für ein Kind, das die Nottaufe bereits empfangen hat Taufempfehlung: Osternacht oder ein Sonntag, der ja die wöchentliche Feier des Ostergeheimnisses ist
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Taufe – Initiation des Christseins
Die Feier der Kindertaufe (2007) Eröffnung der Feier Begrüßung der Taufgemeinde Fragen an Eltern und Paten Bezeichnung mit dem Kreuz Gebet Wortgottesdienst Prozession zum Ort des Wortgottesdienstes Lesung(en) und Homilie Anrufung der Heiligen und Fürbitten Gebet um Schutz vor dem Bösen (Exorzismusgebet) Salbung mit Katechumenenöl (oder Handauflegung)
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Taufe – Initiation des Christseins
Spendung der Taufe Prozession zum Taufort Lobpreis und Anruf Gottes über dem Wasser Absage und Glaubensbekenntnis Taufe Ausdeutende Riten Salbung mit Chrisam Bekleidung mit dem weißen Taufgewand Übergabe der brennenden Taufkerze Effata-Ritus (fakultativ) Abschluss der Feier Prozession zum Altarraum Gebet des Herrn Segen und Entlassung Gang zum Marienbild (fakultativ)
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Taufe – Initiation des Christseins
Eröffnung der Feier Begrüßung und Einstimmung möglichst am Eingang der Kirche (Taufe als Eingangsportal in das Heil) In dem folgenden Gespräch geht es darum, dass die Eltern öffentlich erklären, welchen Namen sie ihrem Kind gegeben haben und was sie in dieser Stunde erbitten (Fragen und Antworten sind nicht unbedingt an eine feste Formulierung gebunden) Der katholische Brauch der Namenstagsfeier sollte neu belebt werden Der Priester oder Diakon erinnert die Eltern daran, dass sie mit der Bitte um die Taufe auch die Aufgabe der christlichen Erziehung übernehmen Neu ist das Wort an alle Anwesenden (Nr. 38), eine Bitte um Stärkung mit dem Hl. Geist für die Mithilfe und Begleitung. Die auffallendste Änderung im neuen Rituale ist die an dieser Stelle schon erfolgende Bezeichnung mit dem Kreuz (Geste der Segnung) Der Eröffnungsteil endet mit einem Gebet
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Taufe – Initiation des Christseins
Wortgottesdienst Prozession zum Ort des Wortgottesdienstes Paränetischer Teil der Tauffeier Das neue Taufbuch bringt insgesamt 23 Schriftlesungen zur Auswahl (4 AT, 7 neutestamentliche Briefe und Offb, 12 Evangelien) Homilie als „echte Mystagogie“ Fürbitten werden eingeleitet mit der Anrufung der Heiligen. Unter ihnen sollen auch die Namenspatrone der Kinder, Eltern und Paten und die Kirchenpatrone sein Exorzismusgebet ist beibehalten (darin wird gebetet, Gott möge die Täuflinge aus der Verstrickung des Bösen befreien) Salbung der Brust mit Katechumenenöl darf noch im Zusammenhang mit dem Exorzismus gesehen werden (vielfältige Symbolik des Öls) Katechumenensalbung kann ersetzt werden durch eine Handauflegung mit Begleitwort
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Taufe – Initiation des Christseins
Spendung der Taufe Taufgemeinde begibt sich zum Taufbrunnen Osterkerze im Baptisterium: an ihr sollen die Taufkerzen der Täuflinge entzündet werden In der österlichen Zeit wird jenes Wasser benutzt, das in der Osternacht feierlich geweiht worden ist. Sonst wird das Taufwasser jeweils eigens geweiht. Taufwasserweihe als „theologisches Herzstück“ der Taufe (Hochgebet mit Anamnese und Epiklese) Absage und Glaubensbekenntnis: Auswahlmöglichkeiten beim Absagetext (nicht beim Glaubenstext)
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Taufe – Initiation des Christseins
Eigentliche Taufhandlung Nochmalige Frage an Eltern und Paten !? Zwei gleichwertige Möglichkeiten (Immersions- und Infusionstaufe) Spendeformel: „N., ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (wird gleichmäßig auf das dreimalige Untertauchen bzw. Übergießen verteilt) Dieser Kernritus genügt auch in äußerster Todesgefahr
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Taufe – Initiation des Christseins
Ausdeutende Riten Chrisam-Salbung kommt unter den Zeichenhandlungen nach der Taufe ein besonderer Rang zu – Salbung auf der obersten Erhöhung des Hauptes (Scheitelsalbung) – Vorbild in der atl. Priester- und Königssalbung – Teilhabe am dreifachen Amt Christi (Priester, König und Prophet) Anlegen des Taufkleides – „Christus als Gewand anlegen“ meint im Anschluss an antike Mysterienvorstellungen die Neuheit des Lebens in Christus Überreichung der brennenden Taufkerze an die Eltern des Kindes – Christus als Licht der Welt – Brauch, die Taufkerze auch als Kommunion-, Braut- und Sterbekerze zu benutzen Effata-Ritus hatte früher seinen Platz vor der Absage an den Satan und war im Altertum ein Bestandteil des 7. Skrutiniums am Karsamstag – Erinnerung an die Heilung des Taubstummen – im neuen Rituale fakultativ
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Taufe – Initiation des Christseins
Abschluss der Feier Zum Schluss begibt sich die Gemeinde zum Hauptaltar der Kirche (Tauflied) Vater unser Priester segnet die Mütter der neu getauften Kinder, ihre Väter und Paten und die übrige Taufgemeinde (fünf Segensgebete zur Auswahl) Wo es üblich ist, die Kinder vor ein Marienbild zu tragen und der Gottesmutter zu empfehlen, soll dieser Brauch beibehalten werden
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Taufe – Initiation des Christseins
Fazit / Einschätzung Situation der unmündigen Kinder wird ernstgenommen (keine „fingierten Dialoge“) Eltern werden in Pflicht genommen (Rolle der Paten tritt zurück) Kindertaufe als liturgische Feier der Gesamtgemeinde (wird ihres stark individualistisch-privaten Charakters enthoben) Große Flexibilität (Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten möglich)
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Taufe – Initiation des Christseins
Tauferneuerung - Möglichkeiten die alljährliche Feier des Osterfestes, insbesondere der Osternacht mit ihrer Erneuerung des Taufbekenntnisses Eine Wiederaufnahme der Weihwasserbesprengung („Asperges“) am Beginn der Messfeier am Sonntag (anstelle des Bußaktes) Die Bekreuzigung mit Weihwasser beim Betreten unserer Kirchen, die – recht verstanden – jedes mal ein Bekenntnis zum Dreifaltigen Gott, zum erlösenden Kreuzestod Christi und zum Gottesgeschenk unserer Taufe ist Die persönlich-häusliche Feier des Tauftages aller Familienmitglieder im Sinn eines dankbaren und frohen Gedenkens der Christwerdung. Jeder Christ sollte seinen Tauftag kennen wie seinen Geburtstag Missbrauch des Wortes Taufe (Schiffe und Flugzeuge werden „getauft“; Taufe von Tieren?; Nachäffungen heiliger Mysterien gab es schon im Altertum)
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Taufe – Initiation des Christseins
Die Feier der Kindertaufe in zwei Stufen 1. Feier zur Eröffnung des Weges Greift Katechumenatsriten aus der Taufliturgie auf, berücksichtigt aber zugleich auch die besondere Situation der Säuglingstaufe Bei der Bezeichnung mit dem Kreuz kann der Zelebrant auch Augen, Ohren, Mund und Hände der Kinder mit dem Kreuz bezeichnen Ablauf: Eröffnung, Lobpreis Gottes und Dank für die Geburt, Wortgottesdienst, Fragen an Eltern und Paten, Bezeichnung mit dem Kreuz, Anrufung der Heiligen, Fürbitten, Abschluss 2. Feier der Taufe außerhalb / innerhalb der Hl. Messe - Eröffnung mit Hinweis auf die längere Vorbereitungszeit - Wortgottesdienst und Tauffeier wie in der Grundform des Kindertaufritus
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Taufe – Initiation des Christseins
Beurteilung der Kindertaufe in zwei Stufen Die Kindertaufe in zwei Stufen kann nur dann sinnvoll gefeiert werden, wenn auf die „Feier der Eröffnung des Weges“ ein längerer Weg der Glaubensvertiefung folgt (mindestens 6 Monate) Im Idealfall werden hierzu alle Eltern eingeladen, die in der letzten Zeit ihr Kind zur Taufe angemeldet haben (Bildung von Elterngruppen) Bei aller Analogie zum Erwachsenenkatechumenat geht es bei der hier vorgesehenen Elternkatechese nicht um einen katechumenalen Weg der Kinder. Deshalb sollten auch nicht bestimmte „Fortschritte“ der Eltern zur Voraussetzung der Taufe gemacht werden Ebenso ist die „Feier der Eröffnung des Weges zur Taufe“ keine allgemeine Segensfeier, mit der ein jahrelanger Weg beginnt, an dessen Ende die Kinder selbst - vielleicht sogar erst als Jugendliche oder Erwachsene - entscheiden, ob sie sich taufen lassen wollen.
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Taufe – Initiation des Christseins
Beurteilung der Kindertaufe in zwei Stufen Die „Feier der Eröffnung des Weges zur Taufe“ darf nicht als ein Ersatz verstanden werden, wenn eine Taufe noch nicht möglich ist Der Weg zur Taufe soll nicht als Prüfungszeit erlebt werden, an deren Ende erst über die Frage eines Taufaufschubs entschieden wird; vielmehr ist diese Feier der Beginn eines Weges, zu dem alle Eltern eingeladen sind, die ihr Kind für die Taufe angemeldet haben Ziel ist die Glaubensvertiefung der Familien und der Gemeinde Man kann es wohl kaum allen Eltern einer Pfarrei rigoros vorschreiben (Angebotscharakter, keine Vorleistung) Man wird nicht verlangen können, dass Eltern mehrerer Kinder diesen Weg bei jeder Taufe beschreiten Bisher (seit 2007) gibt es nur wenig Erfahrungen mit diesem Weg in den Gemeinden
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Taufe – Initiation des Christseins
Eingliederung Erwachsener in die Kirche Geschichtlicher Überblick schon am Ende des 2. Jhs bildete sich die Institution des Katechumenats für die Taufbewerber heraus (Hippolyt von Rom / Traditio apostolica: genauer Einblick in die Struktur des Katechumenats im Zentrum der westlichen Kirche) durchschnittliche Dauer von drei Jahren (Glaubensunterricht / Katechesen, der mit Gebet und Handauflegung schloss) Beginn der Fastenzeit (Quadragesima): Zeit intensiverer Vorbereitung mit Exorzismen, Handauflegungen, Bezeichnungen mit dem Kreuzzeichen, Übergabe des Glaubensbekenntnisses und des Vaterunsers Der Empfang der drei „Initiationssakramente“ (Taufe, Firmung und Eucharistie) geschah in der Osternacht Osterwoche: Zeit der Mystagogie („mystagogische Katechesen“) II. Vatikanum: Wiederherstellung eines mehrstufigen Katechumenats
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Taufe – Initiation des Christseins
Ordnung des Katechumenats und der Initiation (1975) Präkatechumenat: Zeit des Erwachens des ersten Interesses am christlichen Glauben Eigentliches Katechumenat: Feier der Annahme, Aufnahme in die Reihen der Katechumenen, Rolle der Bürgen, Eintragung in das „Buch der Katechumenen“, Zeit der Reifung im Glauben, Katechumenatskreis Zeit der näheren Taufvorbereitung: Feier der Einschreibung / Ritus der erwählung, Bewerber sind „Electi“ (Erwählte) Zeit der Läuterung und Erleuchtung: sechs Wochen bis zur Osternacht, Skrutinien, Übergabe des Glaubensbekenntnisses und des Vaterunsers, Karsamstagmorgen besonderer Wortgottesdienst mit einigen präbaptismalen Riten (z.B. Effata-Ritus, Salbung mit Katechumenenöl) Feier der Eingliederung in der Osternacht (Scheitelsalbung unterbleibt bei gleichzeitiger Spendung der Firmung) Zeit zwischen Ostern und Pfingsten: Zeit der Mystagogie
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Firmung – Abschluss der Initiation und/oder Bewährung christlicher Existenz?
a. Geschichtliche Entwicklung der Firmung - Ursprüngliche Reihenfolge: Taufe, Firmung, Eucharistie in einer Feier (Praxis noch heute in der Ostkirche) - Im NT gibt es noch kein eigenständiges Sakrament der Firmung, wohl aber Anknüpfungspunkte (Apg 8,14-17) - Im ganzen NT ist die Geistverleihung engstens mit der Taufe verknüpft - In der lateinischen Kirche wurden seit dem 4. Jh. die Handauflegung und die Salbung von der Taufe gelöst und damit die Firmung zu einem eigenen Sakrament
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Firmung – Abschluss der Initiation und/oder Bewährung christlicher Existenz?
Trennung von Taufe und Firmung aus drei Gründen 1. Lehre von der Erbsünde (seit Augustinus besonders profiliert) - Augustinus leitete die theologische Überzeugung von der Erbsünde aus der bereits geübten Praxis der Kindertaufe ab, während später umgekehrt diese Praxis mit der Erbsünde legitimiert wurde - Firmung ist Besiegelung und Vollendung der Taufe (aber nicht heilsnotwendig) 2. Frage der Ketzertaufe die Aufnahme von Häretikern in die kirchliche Gemeinschaft erfolgte ohne neue Taufe, sondern nur noch durch die bischöfliche Handauflegung zum Zeichen der vollgültigen Eingliederung des ehemaligen Häretikers in die Kirche Loslösung der Firmung von der Taufe, wie wir sie heute noch bei einer Konversion in die katholische Kirche kennen
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Firmung – Abschluss der Initiation und / oder Bewährung christlicher Existenz?
3. Gründung von Filialgemeinden und Differenzierung des kirchlichen Leitungsamtes Ursprünglicher Taufspender war der Bischof, später der Priester vor Ort Handauflegung und Salbung erfolgten erst später durch den Bischof als dem Repräsentanten der Ortskirche (Vollendung der Taufe und Bestätigung / confirmatio durch den Bischof)
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Firmung – Abschluss der Initiation und / oder Bewährung christlicher Existenz?
Fazit „In der lateinischen Kirche entstand durch die zeitliche Loslösung der (post- baptismalen) Salbung - als Symbol der Kräftigung und der Inanspruchnahme eines Menschen für Gott (Weihe) - und der Handauflegung durch den Bischof vom Akt der Wassertaufe die Firmung als eigenes Sakrament. Diese Abspaltung wurde mit der karolingischen Reform endgültig“ (H. Vorgrimler) Die Streiflichter in die Geschichte zeigen aber auch, dass bei der Entwicklung eines eigenständigen Firmsakramentes nicht die theologische Reflexion vor dem praktischen Vollzug stand, dass vielmehr umgekehrt die faktische Entwicklung nachträglich reflektiert und theologisch gedeutet wurde
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Firmung: Abschluss der Initiation und/oder Bewährung christlicher Existenz?
b. Theologische Begründung Aufweis des engen Konnexes zwischen Tauge und Firmung Komplementäre Sicht: Die Firmung ergänzt die Taufe (zu prüfen, ob der ergänzende Aspekt nicht der Taufe zugeordnet werden kann) Komparative Sicht: Die Firmung verdeutlicht und entfaltet einen Aspekt der Taufe (Frage nach der Rechtfertigung für ein eigenes Sakrament) westlicher Hang zur Analyse (mit genauer Zuschreibung bestimmter Wirkungen an bestimmte Vollzüge) – östliche, eher integrale Sicht Pastoral ist die Frage aufgegeben, wann die geforderte „Mündigkeit“ gewährleistet ist komplementäre Sicht der Firmung ergibt sich auch aus der Zuordnung zu den heilsgeschichtlichen Schlüsselereignissen Ostern und Pfingsten (doch sind alle Sakramente zugleich christologisch wie pneumatologisch)
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Firmung: Abschluss der Initiation und/oder Bewährung christlicher Existenz?
Nach LG 11 werden die Getauften durch die Firmung „vollkommener der Kirche verbunden und mit einer besonderen Kraft des Heiligen Geistes ausgestattet.“ Diese komparativen Aussagen sind darauf zu befragen, inwiefern die Firmung in ekklesiologischer Hinsicht ein Mehr gegenüber der Taufe bedeutet, wenn doch schon die Taufe in den Leib Christi eingliedert Wichtig ist die Bindung an den Bischof: Die Firmung ist jenes Sakrament, welches in die geschichtlich-konkrete Sendung der Kirche hineinnimmt und durch die Herabrufung der Gaben des Geistes zu einer verantwortlichen und kreativen Teilnahme an dieser Sendung auch befähigt
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Firmung: Abschluss der Initiation und/oder Bewährung christlicher Existenz?
Gratianisches Dekret (1140): Die Firmung genießt deshalb einen eigenen Vorrang vor der Taufe, weil sie vom Bischof, dem höhergestellten Amtsträger gespendet wird II. Vatikanum (LG 26): Bischof ist nicht mehr „minister ordinarius“ (= ordentlicher Spender), sondern nur noch „minister originarius“ (= ursprünglicher Spender) Da somit auch Priester ordentliche Spender („ministri ordinarii“) der Firmung sein können, ist die diesbezügliche Praxis durch das Zweite Vatikanische Konzil wieder offener geworden
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Firmung: Abschluss der Initiation und/oder Bewährung christlicher Existenz?
c. Ordnung und Ritus der Firmung Der neue Ordo betont den inneren Zusammenhang der Firmung mit der Gesamtinitiation und sieht ihre Spendung in der Regel innerhalb der Eucharistiefeier, dem dritten Initiationssakrament, vor Alter der Firmlinge Bis zum 7. Lebensjahr (Praxis bis ins 13. Jh.) Neue Ordnung: Bischöfe können Alter festlegen Würzburger Synode: Mindestalter 12 Jahre, aber auch Möglichkeit, die Firmung im Einzelfall auf ein späteres Alter – auch das der jungen Erwachsenen – zu verschieben CIC 1983: „Unterscheidungsalter“ (d.h. 6-8 Jahren) Kurt Koch: Frage des Firmalters ist Ermessenfrage und drängt sich theologisch nicht auf (sollte pragmatisch-pastoral entschieden werden)
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Firmung: Abschluss der Initiation und/oder Bewährung christlicher Existenz?
Firmpatenschaft Unter Aufhebung von can. 796,1 des alten CIC wird empfohlen, den Taufpaten auch zum Firmpaten zu wählen, um so die enge Verbindung von Taufe und Firmung deutlicher werden zu lassen Der neue CIC hat sich dieser Regelung angeschlossen Die Notwendigkeit eines Firmpaten ist keine unbedingte („quantum id fieri potest = insoweit es möglich ist“, can. 892) Aufgabe des Firmpaten ist es, zusammen mit den Eltern darum besorgt zu sein, dass der Gefirmte den mit dem Sakrament übernommenen Verpflichtungen gerecht wird
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Firmung: Abschluss der Initiation und/oder Bewährung christlicher Existenz?
Aufbau der Feier Der eigentliche Ritus beginnt nach dem Evangelium Vorstellung der Firmlinge und Homilie des Bischofs Absage und Taufbekenntnis Stilles Gebet der Gemeinde Gebet und Ausbreitung der Hände über die Firmlinge Oration mit der Bitte um die sieben Gaben des Hl. Geistes Firmlinge treten vor den Bischof (Auflegen der Hände des Paten auf die Schulter des Firmlings), Nennung des Namens Chrisamsalbung der Stirn unter Handauflegung (mit Spendeformel: „N., sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“) – Firmling: „Amen.“
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Firmung: Abschluss der Initiation und/oder Bewährung christlicher Existenz?
Aufbau der Feier Bedeutung von Chrisam und der Salbung der Stirn in Kreuzesform Bedeutung des character indelebilis Frage nach der Notwendigkeit der Handauflegung Spendeworte sind inhaltlich identisch wie im byzantinischen Ritus Friedensgruß an die Firmlinge ist variierbar (früher leichter Backenstreich, um die Kinder an die Firmung zu erinnern!) Fürbitten (Gebet für die Neugefirmten, ihre Eltern und Paten, für die Gesamtkirche und die ganze Menschheit) Besonderer Segen (dreigliedrig – Oratio super populum)
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Eucharistie – Sakrament der Liebe
„Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens“ (II. Vatikanum, LG 11) „Sakrament der Liebe“ (Thomas von Aquin) „Geschenk der Selbsthingabe Jesu“ (Benedikt XVI. Sacramentum caritatis) Abschluss der christlichen Initiation
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1. Struktur und Einzelteile der Messfeier
Eröffnung Wortgottesdienst Eucharistisches Opfer Kommunion Entlassung
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Eröffnung – Begegnung mit dem menschgewordenen Gott
Gesang zum Einzug / Eröffnungsvers Altarkuss, ggf. Altarinzens Kreuzzeichen Einführung Bußakt (3 Formen) mit Vergebungsbitte Kyrie-Rufe Gloria (an Festen und Hochfesten) Tagesgebet (Collecta)
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Wortgottesdienst – Vergegenwärtigung der Botschaft Jesu vom Reich Gottes
Lesung und Leseordnungen Antwortpsalm (Graduale) Halleluja bzw. Ruf vor dem Evangelium (Tractus) Evangelium Predigt / Homilie ggf. Glaubensbekenntnis Allgemeines Gebet / Fürbitten
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Gabenbereitung „Darbringen“ von Brot und Wein Beschaffenheit der Gaben
Eucharistisches Opfer – Gemeinschaft mit dem gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus Gabenbereitung „Darbringen“ von Brot und Wein Beschaffenheit der Gaben Mischung von Wein und Wasser Händewaschung Gabengebet
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Eucharistisches Opfer – Gemeinschaft mit dem gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus
Hochgebet Präfation Sanctus Postsanctus Epiklese Einsetzungsworte Akklamation Anamnese Darbringungs- und Opfergebet Kommunionepiklese Interzessionen Gedächtnis der Märtyrer und Heiligen Doxologie
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Kommunion – Vereinigung mit dem auferstandenen Herrn
Vater unser (mit Embolismus) Friedensritus Brechung und Mischung Agnus Dei Vorbereitungsgebet des Priesters Kommunion Art und Weise der Kelchkommunion Schlussgebet
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Entlassung – Weg mit Christus in die Welt
Mitteilungen Segen Entlassung
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Eucharistie als Thema in der Schule
Sekundarstufe I und II Grundlagen für den RL: Kenntnis über den Ablauf, Eucharistie und Abendmahl (Ökumene) Zugänge: Ästhetisch – Alltagskultur
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Eucharistie als Thema in der Schule
Ästhetischer Zugang – Caravaggio: Das Emmausmahl
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Eucharistie als Thema in der Schule
Ästhetischer Zugang – Dali: Letztes Abendmahl
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Eucharistie als Thema in der Schule
Ästhetischer/sozialer Zugang – Mahl mit Menschen von der Straße
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Buße – Sakrament der Wiederversöhnung
Stiftungsurkunde im NT: Joh 20, 22f. Wohl kein anderes Sakrament hat im Lauf seiner Geschichte so grundlegende Wandlungen des äußeren Erscheinungsbildes durchgemacht wie das Sakrament der Versöhnung Entwicklung in der Alten Kirche Spannung zwischen Heiligkeit und Barmherzigkeit Bußverfahren Öffentliches, allgemeines Schuldbekenntnis (Exhomologese) Aufnahme in den Stand der Büßer Liturgische Wiederaufnahme (Handauflegung, ggf. Salbung) Bußstufen Weinende Hörende Knieende oder Niederfallende Dabeistehende
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Buße – Sakrament der Wiederversöhnung
Das Bußverfahren war v.a. für schwere Schuld vorgesehen. Als schwerste Schuld galt in der Zeit der Verfolgungen der Glaubensabfall (barmherziger Umgang mit den lapsi) Unterscheidung von schweren Sünden (von Unreinheit, Mord und Götzendienst bis zu Trunksucht und Unmäßigkeit) und leichteren Sünden (die nicht in einem öffentlichen Bußverfahren geheilt wurden, sondern durch Almosen und Gebet) Einfügung spezieller Bußakte in die Eucharistie Bußzeiten wenige Wochen bis 1 Jahr (z.B. vorehelicher Geschlechtsverkehr) bis zu 20 Jahre (z.B. Mord, Inzest) Bußübungen Almosengeben, Gebet, Fasten (klassisch) Badeverzicht, sexuelle Abstinenz, Besuch von Kranken und Gefangenen Einem Sünder blieb es ein Leben lang verwehrt, öffentliche Ämter zu bekleiden
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Buße – Sakrament der Wiederversöhnung
Mit der Vermassung des Christentums in der Spätantike, die zu unzähligen schweren Sündern führte (die Gemeinden waren jetzt nicht mehr eine kleine „Gemeinschaft der Heiligen“), wurde die öffentliche Kirchenbuße zusehends schwieriger und irgendwann einmal nicht mehr praktikabel. Im 6. und 7. Jahrhundert verfiel schließlich die öffentliche Buße immer mehr. Es kam zur Privatisierung der Buße. Im Westen entwickelte sich – vom irisch- angelsächsischen Raum her – die private Beichte Die Buße wurde zu einem geheimen, privaten, unbegrenzt wiederholbaren und regelmäßig praktizierten Sündenbekenntnis, das zunächst (Mitte des 7. Jh.) in der Wohnung des Priesters, etwa seit der ersten Jahrtausendwende im Kirchenraum und in der Neuzeit (seit dem 17. Jh.) im „Beichtstuhl“ abgelegt wurde (Rituale Romanum 1614) Verständnis der Buße Im Westen: amtlich-rechtlich (Buße in der Hand des Bischofs / Priesters) Im Osten: seelsorglich-geistlich (Buße als lebenslanger Erziehungsprozess in der Hand eines erfahrenen geistlichen Begleiters)
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Buße – Sakrament der Wiederversöhnung
Erneuerung der Buße durch das II. Vatikanum Ekklesiale Dimension Sichtbare liturgische Form Sozialer Charakter Formen des Bußsakramentes Feier der Versöhnung für Einzelne (die neue Lossprechungsformel ist seit verpflichtend) Gemeinschaftliche Feier der Versöhnung mit Bekenntnis und Lossprechung der Einzelnen Gemeinschaftliche Feier der Versöhnung mit allgemeinem Bekenntnis und Generalabsolution
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Buße – Sakrament der Wiederversöhnung
Feier der Versöhnung für Einzelne Allgemeine Einführung (Ort: Beichtstuhl / Beichtzimmer, Zeit: Zeit der Messfeier ausgeschlossen; liturgische Gewandung: wie bei anderen Sakramentalien) Ablauf der Feier Begrüßung und Ermutigung des Pönitenten: Kreuzzeichen, persönliches Wort Schriftlesung: Auswahl kurzer Schriftworte, unterstreicht den liturgischen Charakter Reue, persönliches Sündenbekenntnis und Auferlegung eines besonderen Bußwerkes (Zeichencharakter) Gebet des Beichtenden (frei formuliert) Lossprechung (mit Handauflegung oder -ausstreckung): besteht aus Anamnese, Bitte und Lossprechungsworten Lobpreis Gottes und Entlassung Kurzform: Reue, Sündenbekenntnis, Bußwort, Absolution (in Todesgefahr nur letzter Satz der Absolutionsformel)
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Buße – Sakrament der Wiederversöhnung
Gemeinschaftliche Feier der Versöhnung mit Bekenntnis und Lossprechung des Einzelnen Begrüßung der Gemeinde (Priester) Gebetseinladung Wortgottesdienst (eine oder mehrere Lesungen) Homilie Zeit der Stille / Gewissenserforschung Allgemeines Schuldbekenntnis Vater unser Persönliche Beichte Lobpreis und Dankgebet Segen und Entlassung
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Buße – Sakrament der Wiederversöhnung
Gemeinschaftliche Feier der Versöhnung mit Bekenntnis und Lossprechung des Einzelnen Bewertung Das Wort Gottes kann ausgiebiger vorgetragen und die Teilnehmer besser disponiert werden Gemeinschaftliche Feier Möglichkeit zu einer umfassenderen und intensiveren Gewissenserforschung (vgl. GL ) Im gemeinsamen Beten, Singen und Bereuen kommt deutlicher zum Ausdruck, dass auch die Feier der Buße Gottesdienst ist und Sünde, Umkehr und Buße zutiefst die Gemeinde tangieren und nicht nur eine Angelegenheit zwischen dem einzelnen Christen und seinem Gott sind
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Buße – Sakrament der Wiederversöhnung
Gemeinschaftliche Feier der Versöhnung mit allgemeinem Bekenntnis und Generalabsolution Voraussetzungen: physische und moralische Unmöglichkeit (mangelndes Vertrauen in den Beichtvater, verwandtschaftliches Verhältnis zum Beichtvater, absolutio complicis) Form: wie oben außer der persönlichen Beichte Generalabsolution nach dem allgemeinen Sündenbekenntnis und dem darauf folgenden Wechselgebet und Vater unser Dreigliedriges Gebet und Absolutionsformel (im Plural) Möglichkeit der Generalabsolution ist in den letzten Jahren von den Bischofskonferenzen z.Z. zurückgenommen worden (Schweiz u.a.) Bußgottesdienste ohne sakramentale Lossprechung Sinnvoll als Vorbereitung auf die persönliche Beichte (keine Alternative zur Einzelbeichte) Verschiedene Modelle im Rituale (vgl. auch GL 596,2)
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Krankensalbung – Stärkung in der Krankheit und / oder Letzte Ölung?
Die Kontroverse Biblischer Grundtext: Jak 5, 14-16 Erster Pol (Krankensalbung): Stärkung in der Krankheit und Hoffnung auf Gesundheit Zweiter Pol (Letzte Ölung): Kranksein als Sündersein, Vollendung der Buße, Vorbereitung auf den Tod Mittelweg: Der ganze Mensch erfährt Hilfe, Heil und Rettung; Erneuerung von Glaube, Hoffnung und Liebe in einer existentiellen Situation Wichtige Texte: SC 73; CIC can. 998, 1004; KKK 1515 Praxis: kein unbedenkliches Wiederholen des Sakramentes angesichts leichter Erkrankungen, aber auch kein Aufschieben bis zur unmittelbaren Todessituation
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Krankensalbung – Stärkung in der Krankheit und / oder Letzte Ölung?
Ritus der Krankensalbung Begrüßung des Kranken und der Anwesenden Besprengung mit Weihwasser Einführende Ansprache Bußakt Schriftlesung mit kurzer Homilie Fürbitten Auflegung der Hände Weihe des Öles bzw. Danksagung Salbung mit Spendeworten Abschließendes Gebet Vaterunser und Schlusssegen
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Krankensalbung – Stärkung in der Krankheit und / oder Letzte Ölung?
Begrüßung des Kranken Grußwort (Friedensgruß) Persönliche Worte Besprengung mit Weihwasser Rückbindung an die Taufe Begleitworte: Anamnese Modellansprache Anlehnung an Mt 18, 20 und Jak 5, 14f Beteiligung des Kranken und der Anwesenden
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Krankensalbung – Stärkung in der Krankheit und / oder Letzte Ölung?
Bußakt Confiteor mit anschließender Vergebungsbitte (Gegenseitigkeit) Alternativ: Empfang des Bußsakramentes Schriftlesung Heilung des Knechtes in Kapharnaum (Mt 8, ) Schriftlesung verpflichtend, aber Möglichkeit, eine andere Lesung zu verwenden (z.B. Passionsberichte) Kurze Ausdeutung
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Krankensalbung – Stärkung in der Krankheit und / oder Letzte Ölung?
Fürbitten Auch für die in der Krankenpflege Tätigen Auflegung der Hände Vorbild in Jesus und den Aposteln „Urgebärde kirchlichen Heilungsdienstes“ (B. Fischer) Vertrauen und Zuversicht zu Jesus Weihe des Öles bzw. Danksagung Aus Pflanzen oder Früchten gewonnenes Öl Weihe durch den Bischof (Missa chrismatis) Bedeutung des Öls in der antiken Welt Weihetext des Öls Dankgebet (im Stil der alttestamentlichen „Berakah“) Bitte um Linderung der Schmerzen und Stärke in der Schwäche
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Krankensalbung – Stärkung in der Krankheit und / oder Letzte Ölung?
Salbung (Kernritus) Stirn und Hände (stellvertretend für den ganzen Menschen) – früher 5 Sinnesorgane! Anpassung an die Denkungsart und Überlieferung der Völker möglich in Notfällen eine einzige Salbung Salbungsformel: „Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes.“ A. „Amen.“ – „Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf.“ A. „Amen.“ Hervorhebung des Heiligen Geistes Anlehnung an den Jakobusbrief Rettung und Heil, Aufrichtung des Kranken, Vergebung der Sünden
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Krankensalbung – Stärkung in der Krankheit und / oder Letzte Ölung?
Abschließendes Gebet Volle innere und äußere Gesundheit Mehrere Austauschorationen (Altersschwäche, große Lebensgefahr, Agonie) Vaterunser und Schlusssegen Bedeutung der Bitten des Vaterunsers Fünfgliedriges Segensgebet Gemeinschaftscharakter des Sakraments Spendung im Rahmen einer Eucharistiefeier Möglichst immer kleine Gemeinschaft Gebet des Glaubens als wesentliches Element
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Sakrament der Weihe – dreifach aufgegliedert?
Zur derzeitigen Diskussion – Blick in die Geschichte Alte Kirche – Hippolyt (Traditio apostolica): Dreifach gegliedertes Amt – Diakon wird bestellt „zum Dienst für den Bischof“ Mittelalter (Scholastik): Akzentverschiebung auf die Priesterweihe hin (Konsekrationsvollmacht) – Bischofsamt keine eigene Weihestufe 20. Jahrhundert (II. Vatikanum): Orientierung an der Alten Kirche – Bischofsweihe vermittelt die „Fülle des Weihesakramentes“ – Priester haben an der Weihevollmacht Anteil – Frage der Sakramentalität der Diakonenweihe
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Sakrament der Weihe – dreifach aufgegliedert?
Ritus der Diakonenweihe Aufruf und Vorstellung der Kandidaten („Adsum.“ – „Hier bin ich.“) Ansprache des Bischofs (Dienst des Wortes, des Altares und der Liebe) Befragung und Gelöbnis der Kandidaten (Armen und Kranken beistehen, Ehrfurcht und Gehorsam dem Bischof gegenüber) Allerheiligenlitanei (Gebet der Gemeinde: Kandidaten liegen auf dem Boden, Gemeinde kniet) Handauflegung und Weihegebet (sakramentaler Kernritus) Ausdeutende Riten: Anlegen von Stola und Dalmatik, Überreichung des Evangelienbuches, Friedenskuss (Bischof und Diakone)
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Sakrament der Weihe – dreifach aufgegliedert?
Ritus der Priesterweihe Aufruf und Vorstellung der Kandidaten Ansprache des Bischofs (Teilhabe am Bischofsamt – auch der Leitung!; Helfer und Mitarbeiter des Bischofs) Befragung und Gelöbnis der Kandidaten Allerheiligenlitanei (Gebet der Gemeinde) Handauflegung (alle anwesenden Priester) und Weihegebet (Bischof) Ausdeutende Riten: Anlegen der priesterlichen Gewänder (Kasel und Stola), Salbung der Hände, Überreichung von Patene und Kelch („Nimm hin die Gaben des Volkes für die Feier des Opfers. Bedenke, was du tust, ahme nach, was du vollziehst, und stelle dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes.“), Friedenskuss
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Sakrament der Weihe – dreifach aufgegliedert?
Ritus der Bischofsweihe Hymnus („Veni creator spiritus“), Vorstellung (mit assistierendem Priester), Verlesung des päpstlichen Auftrages Ansprache des Hauptkonsekrators (Nachfolge und Sendung der zwölf Apostel, Weihesakrament in seiner höchsten Stufe, Bild des guten Hirten) Befragung und Gelöbnis des Electus („Ich bin bereit.“) Allerheiligenlitanei (Gebet der Gemeinde) Handauflegung (alle anwesenden Bischöfe) und Weihegebet (mit Auflegung des Evangelienbuches)
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Sakrament der Weihe – dreifach aufgegliedert?
Ritus der Bischofsweihe Ausdeutende Riten: Salbung des Hauptes mit Chrisam (Anlehnung an die Salbung des alttestamentlichen Hohepriesters) Übergabe des Evangelienbuches (Teilhabe am Lehramt Christi), des Ringes (Treueverpflichtung), der Mitra und des Hirtenstabes Geleit zur bischöflichen Kathedra, Friedenskuss (alle anwesenden Bischöfe) Schlussritus am Ende der Eucharistiefeier (Te Deum, erster bischöflicher Segen, kurze Ansprache, Schlusssegen)
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Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Zugang Heutige Problematik: Viele verschiedene Formen von Lebensgemeinschaften werden in der Gesellschaft anerkannt („Ehe für alle“) Politik gibt keine ethischen Vorgaben und vermittelt keine Werte in diesem Bereich, sondern geht von der „normativen Kraft des Faktischen“ aus Aufgabe der Kirche: im Konzert der verschiedenen gesellschaftlichen Stimmen den Sinn der christlichen Ehe herausstellen, die Bedeutung des Sakraments erklären und das Bewusstsein schärfen, dass der Ehebund zwischen Mann und Frau in der Schöpfungsordnung angelegt ist
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Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Biblische Grundlagen AT: Ehe als Schöpfungsgabe Treue Gottes zu seinem Volk Israel (Exodus, Wüstenwanderung, Propheten) sind Hinweis auf den Charakter des Bundes: Selbst wenn der Mensch untreu ist, Gott bleibt doch treu, denn er kann sich selbst und seinen Willen nicht verleugnen NT: Jesus radikalisiert und revolutioniert den Aufruf zur ehelichen Treue (Bergpredigt); Ehe ist Abbild des Bundes Gottes mit den Menschen Eph 5, 21-32: Die Liebe zwischen Mann und Frau wird als Abbild der Liebe Christi zu seiner Kirche verstanden
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Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Geschichtliche Entwicklung In der Alten Kirche eher leib- und ehefeindliche Tendenzen: das jungfräuliche Leben zählt mehr als das Leben in der Ehe (Paulus, Wüstenväter, Augustinus) Augustinus: Ehe ist gut aufgrund von drei Gütern – Treue, Nachkommenschaft, Sakrament Mittelalter: stärkere Reglementierung der Ehe Reformatoren: Kritik an der Ehejurisdiktion der Kirche und Herausnahme aus den Sakramenten Im 20. Jh. wird in der katholischen Theologie ein personaler ausgerichtetes Verständnis der Ehe vorherrschend (Erweiterung des Ehezwecks)
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Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Systematische Reflexion Die christliche Ehe ist realisierendes Zeichen liebender Annahme zu umfassender Lebensgemeinschaft, d.h. in ihr verwirklicht sich die liebende Annahme Gottes gegenüber seinem Volk Ganzheitlicher Charakter der Ehe: Ort einer den ganzen Menschen erfassenden, leibhaftigen Begegnung; Schicksalsgemeinschaft „in guten und in bösen Tagen“; Entwurf für das ganze Leben Sakramentalität der Ehe wird deutlich im konkreten Handeln als Christ (Vergebungbereitschaft, gemeinsames Gebet etc.)
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Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Liturgiegeschichtliche Entwicklung Liturgische Ausgestaltung seit dem 4. Jh. (Verschleierung der Braut im Westen, Krönung der Brautleute im Osten) In der römischen Liturgie kein eigener Verlobungsritus Öffentlichkeit der Trauung führt ab dem 10. Jh. zu einem liturgisch gestalteten Konsensaustausch „Brauttorritus“ im 12. Jh. (Normandie) Beiderseitiger Ringwechsel im Osten ab dem 11. Jh., im Westen erst seit dem 13./14. Jh.
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Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Liturgiegeschichtliche Entwicklung Konzil von Trient ( ): Bunte Vielfalt von Trauungsriten werden gebilligt Rituale Romanum (1614): verkürzter Ritus Collectio rituum (1950): Herausstellung des die Ehe begründeten Konsenses und der freien Partnerschaft II. Vatikanum: Erneuerung des Trauungsritus (1969 – – 1992), Anlehnung an die Gebräuche des Landes und Volkes, Trauung möglichst innerhalb der Messfeier
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Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Die Feier der Trauung (Rituale 1992) Pastorale Richtlinien: anthropologisch-theologische Gesamtschau der Ehe auf dem Hintergrund unserer gesellschaftlichen Situation Pastorale Erwägungen zur Trauung von Katholiken mit Christen anderer Konfessionen und Religionen bzw. Agnostikern und Atheisten
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Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Kapitel I: Feier der Trauung in der Hl. Messe Abholung am Kirchenportal Trauungsritus nach der Homilie Bereitschaftsfragen (2 jeweils getrennt an Bräutigam und Braut, 2 an beide) Segnung der Ringe Vermählung (Vermählungsspruch oder Ja-Wort) Bestätigung der Vermählung (Handreichung der Brautleute, Umwickeln der Hände mit der Stola des Zelebranten, Zeugenannahme der Trauzeugen) Feierlicher Trauungssegen (konstitutives Element für die Ostkirche, 4 Formulare) Fürbitten Beteiligung der Brautleute bei der Gabenprozession, Kommunion unter beiderlei Gestalt
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Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Kapitel II: Feier der Trauung in einem Wortgottesdienst Vorgesehen, wenn ein Diakon die Feier leitet, bei konfessionsverbindenden Paaren oder wenn keine eucharistische Praxis vorhanden ist Größere Freiheit bei der Auswahl der Texte, Gebete etc.
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Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Kapitel III: Trauung eines Katholiken mit einem nicht getauften Partner, der an Gott glaubt Schlichter Wortgottesdienst Problem: Aussagen des christlichen Glaubens, z.B. zur Gottheit Christi oder Trinität Empfohlen eine Lesung aus dem AT Rücksichtnahme bei den Fragen auf den nicht getauften Partner (auch keine trinitarische Formel beim Ringanstecken) Getaufter Partner soll seinen Glauben bezeugen
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Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Kapitel IV: Trauung eines Katholiken mit einem Partner, der nicht an Gott glaubt Keine Zurückhaltung bei den spezifisch christlichen Glaubensaussagen (trinitarische Formel etc.) Rücksicht auf die Gewissensüberzeugung des Nichtglaubenden Allgemein menschliche Grundüberzeugungen zur Ehe
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Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Gemeinsame Feier der kirchlichen Trauung Dispens von der kanonischen Eheschließungsform Rituale zur gemeinsamen Feier der kirchlichen Trauung von 1995 (DBK- EKD) Evangelische Trauung in einer evangelischen Kirche unter Mitwirkung des katholischen Seelsorgers Katholische Trauung in einer katholischen Kirche unter Mitwirkung des evangelischen Seelsorgers Schrifttexte und Gebete im Wechsel Predigt hält der Gastgeistliche Konsens nimmt der gastgebende Geistliche entgegen
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