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Dissoziative Identitätsstörung – Juristische Relevanz

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Präsentation zum Thema: "Dissoziative Identitätsstörung – Juristische Relevanz"—  Präsentation transkript:

1 Dissoziative Identitätsstörung – Juristische Relevanz
Referentin: Dr. med. Brigitte Bosse Dudweiler, 23.März 2019

2 Das Gericht spricht Recht – nicht Wahrheit
Neueste Urteile (GKV) Sozialgericht Wiesbaden, AZ S2 KR 227/12 Sozialgericht Mainz, AZ S14KR 326/13 Landgericht Hamburg L3VE 10/18 B ER Dr. Brigitte Bosse - Trauma Institut Mainz

3 Juristisches Strafrecht Nebenklage Zivilrecht
Schadensersatz/Schmerzensgeld Opferentschädigungsgesetz (OEG) Aussagepsychologische Untersuchung  Fehlerquote bis zu 30% Siehe: Malte Meißner, „Der Konflikt der Aussagepsychologie mit dem Stand der Wissenschaft“  traumafachtagung/tagungsunterlagen/ Extrahilfesystem (EHS)- Fonds Sexueller Missbrauch Dr. Brigitte Bosse - Trauma Institut Mainz Dr. Brigitte Bosse - Trauma Institut Mainz

4 Opferentschädigungsgesetz
Schadensausgleich -Rechtsanspruch Antrag beim Versorgungsamt des Tatortes Tatnachweis (Vollbeweis) Zusammenhang von Tat und Folgeschädigung (hinreichender Beweis) Erleichterte Beweisführung nach dem Bundesversorgungsgesetz Glaubhaftigkeitsbegutachtung – durch den Richter veranlasst Dr. Brigitte Bosse - Trauma Institut Mainz

5 Glaubhaftigkeitsbegutachtung
Angefordert, wenn die juristische Sachkenntnis des Gerichtes nicht ausreicht. Ausgeführt von neutralen GutachterInnen Seit dem BGH-Urteil vom „Goldstandard“ zur Beurteilung der Glaubhaftigkeit von Opferzeugen Basierend auf der „Nullhypothese“, die es zu widerlegen gilt (der Bericht ist nicht erlebnisbasiert) Keine allgemeiner international angewandter Rechtsgebrauch Dr. Brigitte Bosse - Trauma Institut Mainz

6 Glaubhaftigkeitsbegutachtung –problematisch?
Für Kinder unter vier Jahren Für PatientInnen mit einer Persönlichkeitsstörung Für Komplextraumatisierte Für alle Menschen mit längerer Psychotherapieerfahrung Für Minderbegabte Für Fachkräfte, die mit sexualisierter Gewalt zu tun haben Für Menschen mit einer DID Autosuggestion kann oft nicht ausgeschlossen werden Dr. Brigitte Bosse - Trauma Institut Mainz

7 Dissoziative Symptomatik
Im DSM V ist die dissoziative Symptomatik als Symptom der PTSD aufgeführt Die dissoziative Symptomatik reicht von Depersonalisations- und Derealisationsphänomenen bis hin zu Dissoziativen Identitätsstörungen Verzögerte Erinnerung an Missbrauch korreliert mit der Schwere des Missbrauchs und dem Ausmaß der Dissoziation (van der Kolk et al., 2000: ) Hirnphysiologisch lässt sich der Unterschied zwischen einer „echten“ und einer „gespielten“ Diss erkennen (Schlumpf, 2013) Personen mit einer Diss sind nicht phantasiebegabter/suggestibler als andere (Nijenhuis, 2016; Schlumpf, 2013) Dr. Brigitte Bosse - Trauma Institut Mainz

8 Gedächtnis und Erinnerung
Erinnerungen, die semantisch nicht integriert werden können, werden auf einer anderen, tendenziell primitiveren Ebene der Informationsverarbeitung organisiert. Später aufgetauchte Erinnerungen: Wenn es um die Verlässlichkeit der Erinnerung geht, macht es „keinen Unterschied, ob Erinnerungen an Kindheitsbelastungen durchgängig verfügbar oder verzögert aufgetaucht sind“ (Nijenhuis, 2016: 470). Das Auftauchen verzögerter Erinnerungen hängt eher mit der Fähigkeit der Betroffenen zusammen, schmerzhafte Erinnerungen zu unterdrücken, als mit aktiver Suggestion (a.a.O.) Dr. Brigitte Bosse - Trauma Institut Mainz

9 Gedächtnis und Gedächtnisstörungen
Late onset-PTSD Frühkindliche Traumatisierung führt zu Gedächtnisstörungen DID-Amnesie PTSD-Amnesie als Diagnosekriterium nach DSM V Dr. Brigitte Bosse - Trauma Institut Mainz

10 False Memory?? FMS – USA gegründet 1992 von Pamela und Peter Freyd, Eltern der Psychotraumatologin Jennifer Freyd („Betrayal Trauma“ – 1996) FMS-Deutschland gegründet 2012 Was ist suggestiv? Krieg man AIDS von der Frage nach ungeschützem GV? Es gibt in Deutschland keine „Traumaerinnerungstherapie“ DID-Patienten sind eher weniger suggestibel Die Bedeutung der Plausibilität bei falschen Kindheitserinnerungen Dr. Brigitte Bosse - Trauma Institut Mainz

11 Literatur Gysi, Jan; Rüegger, Peter (2018): Handbuch sexualisierte Gewalt. Therapie, Prävention und strafverfolgung. 1.Auflage. Bern: Hogefe AG. Liebermann, Peter (2014): EMDR und Erinnerung. Erinnern als aktiver Prozeß. In: Arne Hofmann (Hg.): EMDR. Praxishandbuch zur Behandlung traumatisierter Menschen. 5. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag, S. 171–172. Meißner, Malte (2013): „Der Konflikt der Aussagepsychologie mit dem Stand der Wissenschaft“, Nijenhuis, Ellert (2016): Die Trauma-Trinität: Ignoranz-Fragilität – Kontrolle. Vandenhook & Ruprecht, Göttingen Pagani, Marco, Giorgio Di Lorenzo2,3,4, Leonardo Monaco2,3, Andrea Daverio2,3,4 (2015): Frontiers _ Neurobiological response to EMDR therapy in clients with different psychological traumas _ Psychology for Clinical Settings. Neurobiological response to EMDR therapy in clients with different psychological traumas, Pezdek,Kathy et al.(1997):Psycholog.Science, Vol.8No.6 pp ;,Sage Publications Van der Kolk, Bessel, McFarlane, Alexander C., Weisaeth, Lars (2000): Traumatic Stress. Grundlagen und Behandlungsansätze. Jungfermann, Paderborn Schlumpf, Yolanda (2013): Dissociative part-dependent biopsychosocial reactions to backward masked angry and neutral faces: An fMRI study of dissociative identity disorder. In: NeuroImage: Clinical (3), S. 54–64. Schlumpf, Yolanda (2013): The brain in dissociative identity disorder : reactions to subliminal facial stimuli and a task-free condition. Dissertation, UZH, Zürich. Dr. Brigitte Bosse - Trauma Institut Mainz


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