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Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

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Präsentation zum Thema: "Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong"—  Präsentation transkript:

1 Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong
Vorlesung: Grundfragen der Religionspädagogik Achtes Kapitel: Grundlegende Konzeptionen - wie kann man sich religionspädagogisch orientieren? Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

2 Vorlesung: Grundfragen der Religionspädagogik
8. Religionspädagogische Konzeptionen des 20. Jh 8.1. Liberale Religionsdidaktik 8.2. Evangelische Unterweisung 8.3. Hermeneutischer Religionsunterricht 8.4. Thematisch-problemorientierter Religionsunterricht 8.5. Therapeutischer Religionsunterricht 8.6. Elementare Bibeldidaktik 8.7. Symboldidaktik 8.8. Konstruktiv-ideologiekritische Religionsdidaktik 8.9. Performative Religionsdidaktik Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

3 Vorlesung: Grundfragen der Religionspädagogik
8.1. Liberale Religionsdidaktik ca ca. 1920 Abwendung von Katechetik Aufnahme zeitgenössischer Psychologie und Pädagogik nimmt die gegenwärtige Religiosität in den Blick Ziel: Bildung einer sittlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit auf der Grundlage des Christentums wichtige Namen: Richard Kabisch ( ): Konflikt zwischen Abhängigkeits- und Erhebungsgefühl Friedrich Niebergall ( ): Bildung auf dem Grundgedanken der Rechtfertigung aufbauend Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

4 Vorlesung: Grundfragen der Religionspädagogik
8.1. Liberale Religionsdidaktik ca ca. 1920 Abwendung von Katechetik Aufnahme zeitgenössischer Psychologie und Pädagogik nimmt die gegenwärtige Religiosität in den Blick Ziel: Bildung einer sittlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit auf der Grundlage des Christentums wichtige Namen: Richard Kabisch ( ): Konflikt zwischen Abhängigkeits- und Erhebungsgefühl Friedrich Niebergall ( ): Bildung auf dem Grundgedanken der Rechtfertigung aufbauend bleibend wichtig: Interesse an den Subjekten des Lernens, Pädagogik und Psychologie, „Persönlichkeitslernen“ Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

5 Vorlesung: Grundfragen der Religionspädagogik
8.2. Evangelische Unterweisung Erster Weltkrieg bis 1950er Jahre Kontext: Dialektische Theologie, Kriegserfahrung Ablehnung des Begriffs „Religionsunterricht“ (Christentum ist nicht Religion)  Unterweisung im Glauben aber: Glaube ist als Geschenk Gottes unverfügbar Religionsunterricht als „Vorarbeit“ des Eigentlichen Bitte um den Heiligen Geist statt Didaktik religionspädagogisches Handeln wird zur Verkündigung des Wortes Gottes Kirche und Schule (Martin Rang) wichtige Namen: Gerhard Bohne, Oskar Hammelsbeck, Helmuth Kittel Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

6 Vorlesung: Grundfragen der Religionspädagogik
8.2. Evangelische Unterweisung Erster Weltkrieg bis 1950er Jahre Kontext: Dialektische Theologie, Kriegserfahrung Ablehnung des Begriffs „Religionsunterricht“ (Christentum ist nicht Religion)  Unterweisung im Glauben aber: Glaube ist als Geschenk Gottes unverfügbar Religionsunterricht als „Vorarbeit“ des Eigentlichen Bitte um den Heiligen Geist statt Didaktik religionspädagogisches Handeln wird zur Verkündigung des Wortes Gottes Kirche und Schule (Martin Rang) wichtige Namen: Gerhard Bohne, Oskar Hammelsbeck, Helmuth Kittel bleibend wichtig: Begegnung mit „objektiver Religion“ Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

7 Vorlesung: Grundfragen der Religionspädagogik
8.3. Hermeneutischer Religionsunterricht 1950er und 1960er Jahre antwortet auf Krise des RU, die durch historisch-hermeneutisches Denken gelöst werden sollte entwickelt von den Bultmann-Schülern Martin Stallmann, Hans Stock, Gert Otto und Klaus Wegenast Leitdisziplin: Exegese Gegenstand des RU: Verstehen des Glaubens Bibel im Mittelpunkt: Gegenstand der hermeneutischer Auslegung „Entmythologisierung“, um die Bibel heute zu verstehen existenziale Auslegung biblischer Texte Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

8 Vorlesung: Grundfragen der Religionspädagogik
8.3. Hermeneutischer Religionsunterricht 1950er und 1960er Jahre antwortet auf Krise des RU, die durch historisch-hermeneutisches Denken gelöst werden sollte entwickelt von den Bultmann-Schülern Martin Stallmann, Hans Stock, Gert Otto und Klaus Wegenast Leitdisziplin: Exegese Gegenstand des RU: Verstehen des Glaubens Bibel im Mittelpunkt: Gegenstand der hermeneutischer Auslegung „Entmythologisierung“, um die Bibel heute zu verstehen existenziale Auslegung biblischer Texte bleibend wichtig: Bibel als historisches Dokument mit existentieller Bedeutung für die Gegenwart Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

9 Vorlesung: Grundfragen der Religionspädagogik
8.4. Thematisch-problemorientierter RU ab Ende der 1960er Jahre bis 1990er gesellschaftlicher Hintergrund: 68er Bewegung Hintergrund: lerntheoretische Didaktik, Curriculumstheorie, Lernziele und Methoden Zukunftsorientierung Norm- und Wertfragen Orientierung an Sachthemen aus der gegenwärtigen Lebenswelt statt an der biblischen Tradition RU soll Lösungen für Probleme der SuS* bieten biblische Texte werden zur Unterstützung herangezogen und z.T. funktionalisiert emanzipatorische und gesellschaftskritische Impulse Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

10 Vorlesung: Grundfragen der Religionspädagogik
8.4. Thematisch-problemorientierter RU ab Ende der 1960er Jahre bis 1990er gesellschaftlicher Hintergrund: 68er Bewegung Hintergrund: lerntheoretische Didaktik, Curriculumstheorie, Lernziele und Methoden Zukunftsorientierung Norm- und Wertfragen Orientierung an Sachthemen aus der gegenwärtigen Lebenswelt statt an der biblischen Tradition RU soll Lösungen für Probleme der SuS* bieten biblische Texte werden zur Unterstützung herangezogen und z.T. funktionalisiert emanzipatorische und gesellschaftskritische Impulse bleibend wichtig: Lebensweltliche Relevanz des Religionsunterrichts Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

11 Vorlesung: Grundfragen der Religionspädagogik
8.5. Therapeutischer Religionsunterricht ab Ende der 1960er Jahre seelsorgliche Orientierung wesentlich entwickelt von Dieter Stoodt Ausgangspunkt: Annahme einer falschen und schädlichen religiösen Sozialisation Ziel des RU: Aufarbeitung der Sozialisation und Eröffnung neuer Einsichten Intention einer therapeutischen Wirkung bei den Schülerinnen und Schülern Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

12 Vorlesung: Grundfragen der Religionspädagogik
8.5. Therapeutischer Religionsunterricht ab Ende der 1960er Jahre seelsorgliche Orientierung wesentlich entwickelt von Dieter Stoodt Ausgangspunkt: Annahme einer falschen und schädlichen religiösen Sozialisation Ziel des RU: Aufarbeitung der Sozialisation und Eröffnung neuer Einsichten Intention einer therapeutischen Wirkung bei den Schülerinnen und Schülern bleibend wichtig: Aufmerksamkeit für die individuellen Religiositäten und Einstellungen der Kinder und Jugendlichen, seelsorgliche Haltung Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

13 Vorlesung: Grundfragen der Religionspädagogik
8.6. Elementare Bibeldidaktik 1980er und 1990er Jahre wesentlich entwickelt von Ingo Baldermann Bibel wird wieder in den Mittelpunkt gestellt, aber weder als Lehrgegenstand noch als Lösungspool folgt der impliziten Didaktik der Bibel selbst Bibel enthält elementare Grunderfahrungen des Lebens (z.B. Angst und Hoffnung), die mit der Bibel entdeckt und bearbeitet werden können biblische Sprache muss erlernt werden v.a. Arbeit mit Psalmen und Reich-Gottes-Gleichnissen Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

14 Vorlesung: Grundfragen der Religionspädagogik
8.6. Elementare Bibeldidaktik 1980er und 1990er Jahre wesentlich entwickelt von Ingo Baldermann Bibel wird wieder in den Mittelpunkt gestellt, aber weder als Lehrgegenstand noch als Lösungspool folgt der impliziten Didaktik der Bibel selbst Bibel enthält elementare Grunderfahrungen des Lebens (z.B. Angst und Hoffnung), die mit der Bibel entdeckt und bearbeitet werden können biblische Sprache muss erlernt werden v.a. Arbeit mit Psalmen und Reich-Gottes-Gleichnissen bleibend wichtig: Zutrauen in die Begegnung mit biblischen Texten Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

15 Vorlesung: Grundfragen der Religionspädagogik
8.7. Symboldidaktik 1980er und 1990er Jahre Symbole als didaktischer Zugang zur religiösen Dimension Symboldidaktik nach Hubertus Halbfas: Annahme einer universalen Religiosität des Menschen Symbolsinn soll eingeübt und vermittelt werden, keine rationale Erklärung RU als Schulung des „Dritten Auges“ Symboldidaktik nach Peter Biehl: Symbole als kulturell bedingte und damit veränderbare menschliche Ausdrucksformen vorrangig christliche Symbole kritische Symbolkunde: Symbole sollen erkannt und beurteilt werden können, anschließend auch vermittelt Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

16 Vorlesung: Grundfragen der Religionspädagogik
8.7. Symboldidaktik 1980er und 1990er Jahre Symbole als didaktischer Zugang zur religiösen Dimension Symboldidaktik nach Hubertus Halbfas: Annahme einer universalen Religiosität des Menschen Symbolsinn soll eingeübt und vermittelt werden, keine rationale Erklärung RU als Schulung des „Dritten Auges“ Symboldidaktik nach Peter Biehl: Symbole als kulturell bedingte und damit veränderbare menschliche Ausdrucksformen vorrangig christliche Symbole kritische Symbolkunde: Symbole sollen erkannt und beurteilt werden können, anschließend auch vermittelt bleibend wichtig: Religion wird im RU nicht nur reflektiert, sondern Erfahrungen ermöglicht, religiöse Kommunikation Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

17 Vorlesung: Grundfragen der Religionspädagogik
8.8. Konstruktiv-ideologiekritische Religionsdidaktik 1980er und 1990er Jahre entwickelt von Karl-Ernst Nipkow und Godwin Lämmermann Bildungs- und Subjektbegriff im Zentrum Aufgabe des RU: Schüler*innen befähigen, sich konstruktiv und kritisch mit Gesellschaft, Kirche und eigener Lebensgeschichte auseinanderzusetzen didaktisches Ziel: Entwicklung von Subjektivität der Schüler*innen als Fähigkeit zu einer eigenständigen Urteilsbildung und zu begründetem Handeln kritisch-reflexiver Umgang mit den Inhalten des Glaubens Konzentration auf „Schlüsselprobleme“ Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

18 Vorlesung: Grundfragen der Religionspädagogik
8.8. Konstruktiv-ideologiekritische Religionsdidaktik 1980er und 1990er Jahre entwickelt von Karl-Ernst Nipkow und Godwin Lämmermann Bildungs- und Subjektbegriff im Zentrum Aufgabe des RU: Schüler*innen befähigen, sich konstruktiv und kritisch mit Gesellschaft, Kirche und eigener Lebensgeschichte auseinanderzusetzen didaktisches Ziel: Entwicklung von Subjektivität der Schüler*innen als Fähigkeit zu einer eigenständigen Urteilsbildung und zu begründetem Handeln kritisch-reflexiver Umgang mit den Inhalten des Glaubens Konzentration auf „Schlüsselprobleme“ bleibend wichtig: Förderung eigenständigen Denkens und kritischer Urteilsfähigkeit als Aufgabe des RU Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

19 Vorlesung: Grundfragen der Religionspädagogik
8.9. Performative Religionsdidaktik ab Ende der 1990er Jahre, gegenwärtig viel diskutiert Ausgangspunkt: religionspädagogische Arbeit kann in der religiös pluralen Gesellschaft nicht mehr eine religiöse Sozialisation der Kinder und Jugendlichen voraussetzen SuS* müssen Religion erst einmal kennen lernen spezifischer Religionsbegriff: Religion ist vorrangig religiöse Praxis und wird über Handlungsformen gelernt Religion wird im religionspädagogischen Zusammenhang konkret inszeniert religiöser Lernprozess verläuft „von außen nach innen“ Ermöglichung eines religiösen „Probehandelns“ Kritik: Gefahr der Missionierung und der Profanisierung? Theologische Fakultät Kiel, Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong


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