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Dott. ssa Veronika Koerner Deutsch II Mod. A a. a

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Präsentation zum Thema: "Dott. ssa Veronika Koerner Deutsch II Mod. A a. a"—  Präsentation transkript:

1 Dott. ssa Veronika Koerner Deutsch II Mod. A a. a
Dott.ssa Veronika Koerner Deutsch II Mod. A a.a. 2018/2019 ____________ Linguaggi specialistici e metodologia traduttiva 1 1 1 1 1 1

2 Organisatorisches 2 Vorlesungsbeginn:
10.00 – / Pause / – (A-L) 14.00 – / Pause / – (M-Z) Sprechstunde: in der Aula Virgilio (falls es auf Grund anderweitiger räumlicher Belegung zu Änderungen kommt, werden diese vorab mitgeteilt Material: Skript am Vorabend zum Download Unterschriftenliste: Anwesenheitskontrolle 2 2 2 2 2 2

3 Inhalte des Kurses Lernziele und Inhalte des Kurses, Prüfungsprogramm Begriffssysteme am Beispiel des Tourismus Einführung in die Grundlagen der Fachsprachenlinguistik: Definition, Verwendung, Charakteristika und Abgrenzungen Fachliche Verständigung in der Tourismuswirtschaft Einführung in die Textanalyse Verantwortung und Loyalität der Übersetzer, Qualitätsstandards (ISO-Normen), sprachliche und interkulturelle Kompetenzen, Übersetzungstechniken und -strategien, deren spezifischer Einsatz in Industrie und Tourismus Wortbildungsverfahren im Deutschen, Textverständnis, Herangehensweise, textinterne und textexterne Faktoren am Beispiel von Fachtext aus Tourismus und Industrie Fremdsprachliche Einflüsse auf das Deutsche, diesbezügliche Untersuchung der Fachsprachen in Tourismus und Wirtschaft 3 3 3 3 3

4 Inhalte des Kurses 6) Textsortenkonventionen, Vorstellung journalistischer Textsorten und Sonderform Werbung, Übungen zur selbstständigen Bestimmung der Textsorte und zur Elaborierung der sie bestimmenden Merkmale (Textsortenkonventionen) 7) Übersetzungsprozess und -verfahren erläutert an Hand von Fachtexten (Tourismus) 8) Textsorten und Fachtermini der Unternehmenskommunikation, Gruppenarbeit mit Beispielen 9) Wiederholung, offene Fragen, Prüfungsvorbereitung 10) Esami parziali - Zwischenprüfung 4 4 4 4 4

5 Lingua e Traduzione Tedesca II - Modulo A (6 CFU) a.a. 2018/1019
Responsabile: Dott.ssa Veronika Koerner Programma d’esame (per frequentanti e non) _____________________________ Gli studenti che hanno tedesco come prima e seconda lingua (12 crediti) sono tenuti a frequentare sia il Modulo A che il Modulo B, i relativi lettorati e a sostenere gli esami di entrambi i moduli, scritti e orali. Gli studenti che hanno scelto tedesco come terza lingua (6 crediti), sono tenuti a frequentare solo le lezioni del modulo A e a sostenere il relativo esame. Gli studenti di terza lingua che vogliono sostenere l’esame per il Modulo A per 12 crediti sono tenuti a indicarlo al momento dell’iscrizione all’esame, mettendolo in nota nelle liste per l’orale e lo scritto, e a comunicarlo alla segreteria docenti nonché alla docente stessa. Le prove scritte del Modulo A sono uguali sia per gli studenti di prima e seconda lingua che per gli studenti di terza lingua. Lo scritto è propedeutico all’orale. Il voto di un esame scritto non si può rifiutare se uguale o superiore a 18/30. 5 5 5 5 5 5

6 Prova scritta Prova scritta: Analisi testuale scritta in lingua tedesca di un testo turistico in tedesco analogo ai testi trattati a lezione. Durata: 75 minuti Il voto sarà assegnato sulla base dei seguenti criteri: conoscenza e individuazione dei parametri da analizzare, svolgimento logico dell’analisi, livello linguistico (capacità di esprimersi, di argomentare e conoscenza del linguaggio specialistico). 6 6 6 6 6 6

7 Prova orale Prova orale: consegna di un glossario (consegna quindici giorni prima dell’esame tramite mail) su un tema turistico, domande sugli argomenti svolti a lezione nel modulo A. Il materiale didattico e i temi trattati sono presenti sulla pagina docente. Durata: 30 minuti, esame di gruppo (3-5 candidati insieme) Il voto sarà assegnato sulla base dei seguenti criteri: capacità di analisi critica di un testo, conoscenza del linguaggio specialistico necessario, livello di padronanza della lingua tedesca, capacità di esprimere il proprio punto di visto, conoscenza dell’attuale discussione scientifica riguardo all’analisi testuale e i linguaggi specialistici. 7 7 7 7 7 7

8 Lettorato 8 Docente: Dott.ssa Rossana Papalino
Prova scritta: (Mod. A) Completamento strutturale di uno o più testi con desinenze, verbi ausiliari, modali, prefissi, preposizioni e con il glossario ed espressioni settoriali richiesti nel testo. Due domande relative agli argomenti trattati nel modulo A. (Il materiale A.A. 2018/2019 è disponibile sulla pagina della docente). Durata: 45 minuti 8 8 8 8 8 8

9 Indicazioni Esami Parziali
Le condizioni che devono essere rispettate per poter partecipare a questi esami per tedesco alla triennale, sono: - Due terzi delle presenze al corso. - Aver finito e verbalizzato le precedenti annualità della lingua in oggetto o al massimo avere una sola parte mancante del modulo per cui si sostiene il parziale riferito all'annualità precedente (quindi per il terzo anno s'intendono gli esami del secondo e per il secondo gli esami del primo). - Il voto degli esami non si può rifiutare se uguale o superiore a 18/30. Veronika Koerner / 9 9 9 9 9 9

10 Indicazioni Glossario
- Einen Themenbereich wählen (z. B. Tourismus, Technik, Wirtschaft) - Ein Thema wählen (z. B. Hotellerie, Kreuzfahrten, Reisebüro, Gastronomie) - Wörter in alfabetischer Reihenfolge ordnen - Für jedes Wort folgende Informationen angeben: - deutsche Form - Wortart (wenn Substantiv: Artikel und Plural, wenn Verb: schwach, stark, gemischt; trennbar, untrennbar, einfach; wenn starkes Verb: Paradigma) - italienische Übersetzung - Synonyme - Komposita - Derivationen - Konversion - bevorzugte Kombinationen mit anderen Wörtern (Kollokationen) - Anwendungsbeispiele aus Prof. A. Nardi: Ein Glossar erstellen 10 10 10 10 10 10

11 Das Glossar: Beispiele
Bereich: Wirtschaft. Thema: Produkte, Produktion. das Produkt Wortart: Substantiv (das Produkt, die Produkte). Italienische Übersetzung: prodotto, manufatto. Synonyme: der Artikel, das Handelsgut, das Fabrikat, das Erzeugnis. Komposita: die Produktpalette, das Backprodukt, das Produktsortiment, der Produkthandel, der Produktionsstandort. Derivationen: produzieren, die Produktion. Bevorzugte Kombinationen (Kollokationen): Ein Produkt herstellen, exportieren, präsentieren, vermarkten; ein erfolgreiches, billiges, hochwertiges Produkt. Anwendungsbeispiele: Die Produkte werden in über 80 Länder exportiert. Der neue Produktionsstandort wird seinen Sitz im Osten Deutschlands haben. 11 11 11 11 11 11

12 12 Bereich: Tourismus Thema: Hottelerie schlafen
schlafen Wortart: Verb (stark, einfach; schlafen (schläft) – schlief – geschlafen) Italienische Übersetzung: dormire Komposita: einschlafen, verschlafen, ausschlafen. Derivationen: der Schlaf, der Langschläfer, die Schlafmütze, verschlafen. Konversion: der Schlaf Bevorzugte Kombinationen (Kollokationen): schlecht, gut, tief, unruhig schlafen; wie ein Stein schlafen; schlafen gehen; Schlaf gut!; nicht schlafen können; darüber eine Nacht schlafen; miteinander schlafen;. Anwendungsbeispiele: Er schläft ungern im Hotel, weil ihm die Betten meist zu unbequem sind. 12 12 12 12 12 12

13 Glossar - Terminologiedatenbank
Als Glossar bezeichnet man eine Liste von Begriffen und Fachwörtern die einheitlich übersetzt werden müssen, sowie Termini, die nicht übersetzt werden dürfen. Ein Glossar sorgt für eine einheitliche Terminologie sowie für die konsequente Verwendung der Fach- und Firmensprache in einer Übersetzung. Unternehmensspezifische Begriffe – dürfen nicht übersetzt werden, sollen in allen Sprachen einheitlich wiedergegeben werden, urheberrechtlich geschützte oder Markenbegriffe ect. (z.B. Maître de Lounge im Lufthansa Konzern) Zielgruppenspezifische Begriffe – Lokalisierung zur Relevanzsteigerung in der Zielsprache und damit Schaffung einer festeren Kundenbindung. Für Zielgruppe wichtige Begriffe/Claims gehören ins Glossar. (Red Bull: “Red Bull verleiht Flügel.” - “Ti mette le ali.“ vs. Benetton: “United Colours of Benetton”) Dabei kann es sich um Umgangssprache oder spezielle branchenübliche Begriffe handeln, wie „Ghosting“ beim Gaming oder „Low-Carb“ im Kontext von Fitness und Ernährung. 13 13 13 13 13 13

14 Glossar - Terminologiedatenbank
Keywords im Glossar stellen sicher, dass diese in digitalen Inhalten verwendet werden. Übersetzung & Lokalisierung sollten gemeinsam mit dem SEO-Prozess entwickelt werden, damit die Webinhalte die häufigsten Suchbegriffe auf dem lokalen Markt präsentieren. Lokale Unterschiede: Zum Beispiel ist „Geldautomat“ ein Must-Win für ein Unternehmen wie die Bank of America auf dem deutschen Markt. In anderen deutschsprachigen Märkten ist „Geldautomat“ allerdings nicht der bevorzugte lokale Begriff. In Österreich wird eher das Wort „Bankomat“ verwendet, in der deutschsprachigen Schweiz „Bancomat”. Wird in Österreich/Schweiz jetzt „Geldautomat“ eingesetzt, verliert das Unternehmen den wertvollen Traffic an die Konkurrenz. 14 14 14 14 14 14

15 Begriffssystem: Tourismus
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16 Begriffssystem: Tourismus (A-L)
Reisebüro – besichtigen – Ausland – genießen – Strand – Meer – Stadtplan - Museum Jugendherberge – Autobahn – Reise – Stadtführung – Urlaub – Ausflug - Hotel(zimmer) typisches Gericht Sehenswürdigkeiten – Unterkünfte – Besucher – Kunst – buchen – stornieren - Gepäck Flughafen – Attraktion – Ferienwohnung – Verkehr – Aufenthalt – Kreuzfahrt - übernachten 16 16 16 16 16 16

17 Begriffssystem: Tourismus (M-Z)
Reiseangebot – Urlaub – Übernachtung – buchen Sehenswürdigkeiten – Hotel – Denkmal – Museen – Hafen – besichtigen - (Ferien)dorf Kreuzfahrtschiff – Ferienwohnung – Abfahrt – Stadtplan - Reiseagentur 17 17 17 17 17 17

18 Kompliment! Liebe Studenten, Danke für Ihre Mitarbeit! Weiter so, bitte! 18 18 18 18 18 18

19 Sprache im Tourismus Arbeitssprache, Berufssprache, Gruppensprache, Sekundärsprache, Sondersprache, Teilsprache Alle diese Bezeichnungen einigt die Vorstellung, dass die bezeichnete Sache auf bestimmte Sachgruppen beschränkt, von der Gemeinsprache isoliert oder einfach ausgesondert sei und ein eigenes Sprachssystem bilde. (Hans-Rüdiger Fluck 1996, 11). Die Fachsprache – linguaggio specialistico Literaturhinweis: Radegundis Stolze  “Fachübersetzen – Ein Lehrbuch für Theorie und Praxis” Frank & Timme, Berlin, 2013 Thorsten Roelcke “Fachsprachen” Erich Schmidt Verlag, Berlin, 2010 19 19 19 19 19 19

20 Fachsprachen (Linguaggi specialistici)
Wo finden wir Fachsprache? Wissenschaft Medizin IT Rechtswesen, -wissenschaft Verwaltung Technik Wirtschaft und Industrie Politik Werbung und Marketing 20 20 20 20 20 20

21 Fachsprache (Linguaggio specialistico)
Fachsprache - linguaggio specialistico? Was versteht man darunter? Mikrosprache? Teilsprache? Techniksprache? Wissenschaftssprache? Sondersprache?Microlingua? Linguaggi settoriali? Linguaggio tecnico? Linguaggio scientifico? Lingua speciale? Definitionsversuch (Lothar Hoffmann 1985, S. 53) „Fachsprache – das ist die Gesamtheit aller sprachlichen Mittel, die in einem fachlich begrenzbaren Kommunikationsbereich verwendet werden, um die Verständigung der dort tätigen Fachleute zu gewährleisten“. I linguaggi specialistici sono ristretti ad una ‚limitata‘ sfera comunicativa e circoscritti ad uno specifico ‚dominio‘. ABER: Bis heute existiert keine vollständige und gültige Definition für den Terminus „Fachsprache“. 21 21 21 21 21 21

22 Funktion der Fachsprache
Sinn der Fachsprachen (Radegundis Stolze 2013, S. 42) „Das Wissen von den Dingen oder die humanorientierte Erfahrung ist zwar auch ohne Sprache möglich, aber jede Wissenschaft tritt uns immer als sprachlich definiertes und klassifiziertes Wissen entgegen. Sprache ist dabei zwar Voraussetzung der Kommunikation in den Wissenschaften, doch die Fachsprachen sollen diese Wirklichkeit ordnen, definieren und klassifizieren helfen“. 22 22 22 22 22 22

23 Funktion der Fachsprache
Sinn der Fachsprachen (Radegundis Stolze 2013, S. 42) „Das Wissen von den Dingen oder die humanorientierte Erfahrung ist zwar auch ohne Sprache möglich, aber jede Wissenschaft tritt uns immer als sprachlich definiertes und klassifiziertes Wissen entgegen. Sprache ist dabei zwar Voraussetzung der Kommunikation in den Wissenschaften, doch die Fachsprachen sollen diese Wirklichkeit ordnen, definieren und klassifizieren helfen“. 23 23 23 23 23 23

24 Funktion der Fachsprache
Funktionale Eigenschaften der Fachsprachen (Thorsten Roelke 2010, S. 25 ff.) Deutlichkeit: Fachsprachen werden der Darstellungsfunktion in besonderer Weise gerecht, indem sie einen möglichst adäquaten Bezug zu den fachlichen Gegenständen und Sachverhalten sowie Abläufen und Verfahren herstellen. (Präzision) Verständlichkeit: Fachsprache gestattet hiernach eine möglichst fehlerfreie Vermittlung fachlicher Kenntnisse. (Klarheit) Ökonomie: Bei einem bestimmten sprachlichen Einsatz wird eine maximale fachliche Darstellung erreicht bzw. eine bestimmte fachliche Darstellung erfolgt durch einen minimalen sprachlichen Einsatz. (Kürze) Identitätsstiftung: Eine Gruppe kann nicht nur den Gebrauch einer gemeinsamen Sprache oder Varietät begründen, sondern ist auch anhand dieser ihrerseits, sowohl von Aussenstehenden, als auch von Gruppenangehörigen zu identifizieren. (Identität) 24 24 24 24 24 24

25 Ökonomie der Fachsprache
Beispiel aus der Gastronomie: Gläser-Rack (links), Highball (rechts) 25 25 25 25 25 25

26 Fachsprache vs. Gemeinsprache
Die Fachsprachen sind aus der Gemeinsprache heraus entstanden. Der Wortschatz der Fachsprachen ist umfangreicher als der der Gemeinsprache. Die Fachsprache nimmt strikte Festlegungen und klare Grenzziehungen auf sprachlicher Seite vor, während die Gemeinsprache sich mit Begriffen begnügt, die einen deutlichen Kern, aber verfließende unscharfe Randzonen haben (Fritz Paepcke 1980, S.250). Es besteht ein Abgrenzungsproblem der Fachsprache zur Gemeinsprache, zumal im Wandel der Zeit die Gemeinsprache zahlreiche Fachtermini übernommen hat (z. B. IT). Die Begriffe “Fachsprachen” und “Gemeinsprache” sind “bis heute nicht gültig definiert” (Hans-Rüdiger Fluck 1996, S. 11), doch kann man sagen, dass der Gemeinsprache eine grössere Zahl von primär sachgebundenen Sprachen als Subsysteme angehören. Man kann sagen, dass ein Kern der Gemeinsprache von Fachsprachen umgeben sei, die zum Rand des Feldes immer spezieller werden, sich teilweise aber auch überlagern und letztendlich Varietäten der Gemeinsprache darstellen (Radegundis Stolze 2013 S. 43). 26 26 26 26 26 26

27 Beispiel “Food-cost” Begriff aus Fachsprachen Hottelerie, Gastronomie, Finanzwesen und Verwaltung “Reiseveranstalter” ist allgemeinverständliches Fachvokabular. “Food-cost” ist Fachvokabular, das deutlich stärker spezialisiert ist und daher auch viel weniger allgemeinverständlich. Abb. aus Radegundi Stolze “Fachübersetzen – Ein Lehrbuch für Theorie und Praxis” Berlin, 2013, S. 44 27 27 27 27 27 27

28 Intellektualisierung der Gemeinsprache
Die Gemeinsprache übernimmt fachsprachliche Elemente, insbesondere in der Lexik, aber auch in Syntax, Funktionsverbgefügen u.a. Diesbezgl. „Transportmittel“ sind die Massenmedien, Fach- und Sachbüchern, sowie Werbung. Häufig kommt es zu Wortübernahmen in der Umgangssprache, weil es „moderner“ klingt oder weil es für die neuen Inhalte noch keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten gibt. (z.B. im IT, Blockchain, etc.) Vorwurf, dass Fachsprachen zur Entmenschlichung der Sprache beitragen, indem nur die Rolle erwähnt wird, nicht der Mensch: z. B. Humankapital, Verkehrsteilnehmer, die „Gallenkolik auf Station 3 “, Antragsteller Bevorzugte Verwendung von „man“ statt „ich“, von Passiv statt Aktiv. 28 28 28 28 28 28

29 Intellektualisierung der Gemeinsprache
Substantivierungstendenz, um in knapper, präziser Form möglichst viel Inhalt zu übermitteln (häufiger Einsatz in der Politik): Beschleunigung des Umsetzungsprozesses, Aushebeln der Bürgerrechtsreform, Gestaltung der Abschiedskultur, etc. Bervorzugte Verwendung von satzsparenden Wortkomposita (koordinierungsrelevant, umsetzungsschwach), Präfixgebrauch (umgestalten, belüften) und werblichen Neubildungen (Frischekick, Farbschutz-Elixier) Die zunehmende Ausbreitung eines rational-technischen Denkens in der Bevölkerung spiegelt sich in der Intellektualisierung der Gemeinsprache wieder, die den Zusammenhang und die Kompliziertheit des Denkens ausdrückt. Es besteht die Gefahr einer Kommunikationsstörung mit Menschen, die dieser Entwicklung nicht folgen. 29 29 29 29 29 29

30 Fachsprachlichkeit Fachtexte auf einer gleitendenden Skala (Hartwig Kalverkämper), Fachsprachlichkeitsgrad bedingt durch Merkmalreichtum. Pluralität der Fachtexte statt Dichotomie. Abgrenzung durch Rückgriff auf pragmatische Kriterien und textsortenspezifische sprachliche Charakteristika. Ganz links auf der Skala stehen die Texte, extrem reich an fachsprachlichen Merkmalen, die also das streng fachliche Kommunizieren unter Wissenschaftlern, hoch spezialisierten Fachleuten, Medizinern etc. bedeuten. Ganz rechts befinden sich die Texte zu einem fachlichen Gegenstand, die “bisher” als eher gemeinsprachlich galten. Abb. aus Radegundis Stolze “Fachübersetzen – Ein Lehrbuch für Theorie und Praxis” Berlin, 2013, S. 46 30 30 30 30 30 30

31 Fachsprachliche Merkmale
Gemäss Radegundis Stolze sind fachsprachliche Merkmale: spezielle Fachterminologie (Lexeme) sprach-stilistische Besonderheiten (Syntagmen, Sätze, Textsorten) visuelle Mittel wie Symbole, Formeln, Gleichungen, Graphika, Abbildungen 31 31 31 31 31 31

32 Fachsprachliche Merkmale
Gemäss Radegundis Stolze sind fachsprachliche Merkmale: spezielle Fachterminologie (Lexeme) sprach-stilistische Besonderheiten (Syntagmen, Sätze, Textsorten) visuelle Mittel wie Symbole, Formeln, Gleichungen, Graphika, Abbildungen 32 32 32 32 32 32

33 Fachsprachlichkeit Hoher Fachlichkeitsgrad Intrafachliche Kommunikation (eingeschränkte Verständlichkeit in der Gesellschaft) Wissenschaftler-Wissenschaftler; IT-Experte-IT-Experte; Mediziner-Mediziner; Ingenieur-Ingenieur). > SYMMETRISCH Mittlerer Fachlichkeitsgrad Interfachliche Kommunikation Ingenieur-Facharbeiter; Facharbeiter-Facharbeiter; Gastronom-Gastronom; Hotelier-Kellner Niedrigem Fachlichkeitsgrad Extrafachliche Kommunikation (breite Verständlichkeit i. d. Gesellschaft) Doktor-Patient; IT-Experte-Laie; Wissenschaftler-Laie > ASYMMETRISCH Abb. aus Radegundis Stolze “Fachübersetzen – Ein Lehrbuch für Theorie und Praxis” Berlin, 2013, S. 46 33 33 33 33 33 33

34 Fachsprachlichkeit Der Fachsprachlichkeitsgrad eines Fachtexts und damit auch dessen “Schwierigkeit” - auch übersetzungsdidaktisch-relevant - steigt mit der Komplexität der dargestellten Sachverhalte (vertikale Komplexität) sowie mit dem immanenten Grad der Spezialisierung innerhalb eines Fachgebiets (horizontale Spezialisierung) (Reiner Arntz/Erhard Eydam 1993, S.199) Vertikale Komplexität Fachwortfrequenz, deren Kompliziertheit (z. B. Formeln), Abstraktionsgrad d. sprachl. Darstellung, Umfang aussersprachl. Kommunikationsmittel (Abbildungen, Diagramme...) Spezialisierungsgrad im Fachgebiet Erhöhung des fachlich-inhaltlichen Schwierigkeitsgrades, Kernaussagen d. Texts, Fachwissen d. Autors und vorausgesetztes Wissen d. Adressaten 34 34 34 34 34 34

35 Translationsproblematik
Je spezifischer die Fachkommunikation ist, desto kleiner der Kreis von Wissenschaftlern, Experten und Fachleuten, der sie versteht. Die Fachtexte gehören zu einer fachlichen Denkwelt und deren Verständnis ist an Fachwissen gebunden, das die Verstehensvoraussetzung darstellt und bei seiner Rezeption wird ein ganzer Referenzbereich (ein fachliches Szenario) kognitiv aktiviert. 35 35 35 35 35 35

36 Begriff & Terminus „Ein Begriff ist also eine Denkeinheit, welche die gemeinsamen für den betreffenden Gegenstand relevanten Merkmale zusammenfasst. Die Auswahl dieser Merkmale kann nicht willkürlich sein, da sonst die fachlich präzise Kommunikation nicht möglich wäre“ (Radegundis Stolze 2013 S. 68). Während Terminus die sprachliche Benennung darstellt und bezieht sich der Begriff auf den Bedeutungsinhalt. Die Termini sind im Gegensatz zu Begriffen klar definierte Benennungen, (z.B. durch DIN-Normen). Der Terminus oder Fachbegriff ist eine definierte Benennung für einen Begriff innerhalb der Fachsprache eines Fachgebietes. z. B. Vollpension, Food-cost „ Die Begriffe werden mit leicht zu handhabenden Benennungen, den Termini bezeichnet, dem Bergriffssystem wird ein Benennungssystem zugeordnet. Definitionen dienen dabei dazu, einen möglichst eindeutigen Zusammenhang zwischen Begriffen und Benennungen herzustellen“ (Radegundis Stolze 2013 S. 71). 36 36 36 36 36 36

37 Termini Termini sind leichter zu übersetzen, weil man auf eine Fülle von Terminologiesammlungen (Datenbanken) zugreifen kann, was angesichts der stetig wachsenden Menge an Fachinformation für Translatoren unabdingbar ist. Bei den Begriffen ist der Inhalt nicht richtig oder falsch, im Gegensatz zum Terminus, sondern „mehr oder weniger zweckmäßig“. Das macht die Übersetzung schwieriger, weil man sich als Übersetzer in die Fachwelt eindenken muss. Unverzichtbar für die technische Kommunikation ist die zuverlässige Exaktheit der Terminologie in allen Sprachen, daher ist eine entsprechenden Terminologiernormung von fundamentaler Notwendigkeit wurde in Berlin das Deutsche Institut für Normung (DIN) gegründet. Ratsam ist es, sich beim Übersetzen von Fachtexten sich Glossare zu erstellen, auf die man immer wieder zurückgreifen kann. Diese Glossare sollten aber in größeren Abständen überprüft und aktualisiert werden. 37 37 37 37 37 37

38 Wissenschaftliche Begriffsbildung
Ein Begriff als kognitive Vorstellung sieht von der ungeordneten Vielfalt der Einzelphänomene (unwesentlichen, zufälligen Merkmalen) ab und greift durch eine Reihe analytisch-synthetische Schritte der Verallgemeinerung (Abstraktion) nur das Wesentliche heraus, als gedankliche Zusammenfassung von individuellen Gegenständen zu einem gedachten „allgemeinen Gegenstand“ , einer Kategorie. In der Umgangssprache beschreibt man „Erfahrungsobjekte“ mit der ganzen Flüchtigkeit, Ungenauigkeit und Oberflächlichkeit der Alltagssprache in Abhängigkeit von wechselnder Motivation. Im wissenschaftlchen Definitionsakt werden nur die wirklich relevanten Merkmale ausgewählt und es wird bewußt ein zweckmäßig geschaffenes „Denkobjekt“ definiert. Eine solche Begriffsbildung bringt Ordnung in die Vielfalt der Erscheinungen und macht fachliche Kommunikation hierüber erst möglich. 38 38 38 38 38 38

39 Begriffsbildung nach der DIN-Norm
Ein Begriff ist eine Denkeinheit, die diejenigen gemeinsamen Merkmale zusammenfasst, welche Gegenständen zugeordnet werden (DIN-Norm 2342). In fortgesetzten Abstraktionsschritten wird das Besondere ausgeschaltet, bis die Vorstellung im Begriff das Allgemeine erreicht hat, als gedankliche Zusammenfassung von individuellen Gegenständen zu einem gedachten allgemeinen Gegenstand (DIN-Norm 2330). Unter dem “Umfang eines Begriffs” versteht man die Gesamtheit aller individuellen Gegenstände, die sämtliche Merkmale dieses Begriffs aufweisen (DIN-Norm 2330). Definitionen dienen dazu, einen möglichst eindeutigen Zusammenhang zwischen Begriffen und Benennungen herzustellen. Sie grenzen einen Begriff ab, indem er zu anderen (bekannten oder bereits definierten) in Beziehung gesetzt wird (DIN-Norm 2330). Begriffe sind zwar nicht an einzelne Sprachen gebunden, sind jedoch von dem jeweiligen gesellschaftlichen und kulturellen Hintergrund einer Sprachgemeinschaft beeinflusst (DIN-Norm ). 39 39 39 39 39 39

40 Begriffsbildung nach der DIN-Norm
Bei der Verständigung über Gegenstände ist zu beachten, dass die Festlegung und Abgrenzung eines Gegenstandes in verschiedenen Sprachen unterschiedlich ausfallen kann. Solche Unterschiede zeigen sich auch beim Vergleich von Einzelsprachen und beim Vergleich der Feststellung und Abgrenzung eines Gegenstandes durch verschiedene Wissenschaften (DIN-Norm 2330). DIN-Norm 2330: Begriffe und Benennungen - Allgemeine Grundsätze (Ausgabe ) DIN-Norm 2331: Begriffssysteme und ihre Darstellung (Ausgabe ) DIN-Norm 2342: Begriffe der Terminologielehre (Ausgabe ) DIN-Norm 2336: Darstellung von Einträgen in Fachwörterbüchern und Terminologie-Datenbanken (Ausgabe ) 40 40 40 40 40 40

41 DIN-Normen Wer ist DIN? Das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) ist die unabhängige Plattform für Normung und Standardisierung in Deutschland und weltweit. Als Partner von Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft trägt DIN wesentlich dazu bei, Innovationen zur Marktreife zu entwickeln und Zukunftsfelder wie Industrie 4.0 und Smart Cities zu erschließen. Was ist eine Norm? Eine Norm ist ein Dokument, das Anforderungen an Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren festlegt. Sie schafft somit Klarheit über deren Eigenschaften, erleichtert den freien Warenverkehr und fördert den Export. Sie unterstützt die Rationalisierung und Qualitätssicherung in Wirtschaft, Technik, Wissenschaft und Verwaltung. Kaufen? Der Beuth Verlag vertreibt als Tochterunternehmen von DIN nationale und Internationale Normen sowie andere technische Regelwerke und entwickelt Fachliteratur in allen medialen Aufbereitungen. 41 41 41 41 41 41

42 Amtsprachen der EU Die Rechte und Pflichten der EU im Rahmen der Sprachenpolitik sind in den EU‑Rechtsvorschriften niedergelegt. Im EU-Vertrag (Artikel 3) und in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union (Artikel 21 und 22) ist beispielsweise festgelegt, dass Diskriminierungen wegen der Sprache verboten sind und dass die Europäische Union die Vielfalt der Sprachen achtet. Gemäß der ersten Gemeinschaftsverordnung, erlassen im Jahr 1958, sind die EU-Organe gehalten, Rechtsvorschriften in alle EU-Amtssprachen zu übersetzen und Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern in der gleichen Sprache zu beantworten (Artikel 2 der Verordnung sowie Artikel 20 und 24 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union). Die 23 Amtssprachen der EU‑Organe sind: Bulgarisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Estnisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Irisch, Italienisch, Lettisch, Litauisch, Maltesisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Schwedisch, Slowakisch, Slowenisch, Spanisch, Tschechisch und Ungarisch. 42 42 42 42 42 42

43 www.duden.de (deutsches Rechtsschreibwörterbuch)
Online-Wörterbücher (deutsches Rechtsschreibwörterbuch) 43 43 43 43 43 43

44 Danke für die Aufmerksamkeit!
44 44 44 44 44 44


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