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Energieorientierte BWL Prof. Dr. Johannes Kals 04.1 Wirtschaftlichkeit

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Präsentation zum Thema: "Energieorientierte BWL Prof. Dr. Johannes Kals 04.1 Wirtschaftlichkeit"—  Präsentation transkript:

1 Energieorientierte BWL Prof. Dr. Johannes Kals 04.1 Wirtschaftlichkeit

2 Diese Präsentation basiert auf Bilanzen, Kostenrechnung, Smart Metering usw. (grundlegende Kenntnisse von Investition und Finanzierung sind hilfreich) Hier sind jetzt einige Besonderheiten der Wirtschaftlichkeitsrechnung für Energie-Investitionen Wikipedia.de Eigene Darstellung Krück, D. 2015

3 Total Cost of Ownership (TCO) und der Life Cycle Cost (LCC)
Gliederung Total Cost of Ownership (TCO) und der Life Cycle Cost (LCC) Amortisationszeit versus Wirtschaftlichkeit Optimaler Ersatzzeitpunkt Energetische Amortisation Externe Kosten Contracting Sensitivitätsanalysen

4 Life-Cycle Cost (LCC) oder Whole-Life Costs, Lebenszyklus-Kosten
Total Cost of Ownership (TCO) Üblicherweise synonym zu TCO Definition – aber eigentlich PLUS restliche Lebenszykluskosten (LCA) Alle Kosten die im durch Eigentum und Besitz eines Investitionsguts entstehen Wir übernehmen die übliche Definition (LCC wie TCO) und bleiben bei der internen, harten, quantitativen Investitionsrechnung.

5 Entstehung des TCO-Konzept im IT Bereich
Beispiel: „Hey Joe-Effekt“ Pixabay.com

6 Beispiel LCC Modell Leistung in kW Verbrauch Grund-preis
Cent/km bei km/Jahr Cent/km bei km/ Jahr Cent/km bei km/ Jahr Cent/km bei km/Jahr Audi A4 Avant 1.4 TFSI 110 5,4 S 32.950 74,3 54,8 45,7 36,3 Audi A4 Avant 2.0 TDI 4,0 D 37.350 77,3 55,4 45,5 35,6 BMW 318i Touring 100 5,4 SP 32.600 79,2 58,1 48,1 37,7 BWM 318d Touring 4,3 D 36.900 81,4 58,3 47,4 36,5 Das Prinzip der Life-Cycle Cost wird hier am Beispiel von Diesel- und Benzinfahrzeugen gezeigt. Die Daten stammen vom ADAC (Stand ) und beziehen sich auf einen Zeitraum von 5 Jahren. Entscheidende Faktoren für die Berechnung der LCC, hier dargestellt als Cent/Kilometer, sind Kfz-Versicherung, Kraftstoffpreise, Kaufpreis, Kraftstoffverbrauch, Versicherungsprämien und die Fahrleistung pro Jahr. Auf Basis der relevanten Kostenfaktoren (costdriver) wird das „wirtschaftliche Leben“ der Fahrzeuge für den Betrachtungszeitraum simuliert. Dies ermöglicht für den Nutzer einen fundierten Vergleich der Investitionsalternativen (hier die Automodelle) anzustellen und zukünftige wirtschaftliche Belastungen zu analysieren. Es zeigt sich das vor allem die Nutzungsintensität (gefahren km/Jahr) das Ergebnis beeinflusst. Diese muss vorab festgelegt werden, um darauf beruhend das optimale Fahrzeug auszuwählen. Quelle: Allgemeiner Deutsche Automobil-Club e. V., ADAC Fahrzeugtechnik - Mit welcher Motorversion fährt man günstiger? Diesel gegen Benziner im Kostenvergleich: Abruf LCC-Excel-Tool des Umweltbundesamt: Das Umweltbundesamt stellt aus seiner Webseite ein Excel-Tool zur Verfügung, mit dem man selbst eine LCC-Rechnung für ein gewünschtes Investitionsobjekt durchrechnen kann.

7 Investitionsgüter mit Energiebezug richtig berechnen
Hier: Investitionsgüter mit Energiebezug richtig berechnen (Heizung/ Klima, Autos/ LKW, Pumpen/ Antriebe, Maschinen/ Anlagen …) Vorbereitung der Beschaffung Beschaffung, Bau/ Installation, Probebetrieb Betrieb und Instandhaltung Entsorgung, Rückbau, Recycling

8 60 bis 95 Prozent der TCO/ LCC von elektrischen Antrieben, Heizungen usw. können Energiekosten sein
Controlling muss gegen Dominanz der Anschaffungskosten bei Investitionen ankämpfen, kostenminimal statt billig!

9 „Sichtbare“ direkte Kosten Anschaffung Kapital Inbetriebnahme
Infrastruktur „Verborgene“ indirekte Kosten Produktionsanlauf Personal Energie Raum Betriebsstoffe Ersatz- / Verschleißteile Instandhaltung Schulung Stillstand Entsorgung / Wiederverkauf Intention beider Methoden ist es neben den offensichtlichen Kosten einer Investition auch die „verborgenen“ darzustellen, da diese oft einen wesentlich größeren Umfang besitzen und deshalb auch mit in die Entscheidung aufgenommen werden sollten. Die Life Cycle Cost (LCC) Analyse ist weniger umfangreich, als die TCO Methode. Sie beginnt mit der Planung einer Investition und endet mit der Demontage. Sie bezieht sich also auf den Zeitraum in dem der Gegenstand dem Unternehmen zur Verfügung steht. Ziel ist es das Investitionsobjekt zu identifizieren, dass während seiner Verweildauer im Unternehmen die geringsten Kosten verursacht. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen die entsprechenden Leistungsarten. Die Total Cost of Ownership Methode (TCO) ist ein Ansatz um die gesamten Kosten, die mit der Anschaffung und Nutzung eines Gegenstandes verbunden sind, strukturiert und transparent darzustellen. Im Vergleich mit den Life Cylce Cost (LCC) findet eine weitreichender Analyse statt, so werden auch Kosten in Betracht gezogen die beim Lieferanten entstehen. Dadurch wird eine umfassende Analyse und Bewertung der Kosten eines Wertschöpfungsprozesses ermöglicht. Bildquelle: Colourbox Darstellung in Anlehnung an: Schweiger, Stefan: Lebenszykluskosten optimieren: Pradigmenwechsel für die Anbieter und Nutzer von Investitionsgütern, Wiesbaden 2009, S. 24 ff. Krischum, Sascha: Total Cost of Ownership: Bedeutung für das internationale Beschaffungsmanagement, Hamburg 2010, S. 8 f. Quellen: Hofman, Erik; Maucher, Daniel; Hornstein, Jens; Den Ouden, Rainer: Investitionsgütereinkauf: erfolgreiches Beschaffungsmanagement komplexer Leistungen, Berlin/Heidelberg 2012, S. 67 ff. Colourbox.de

10 Exemplarische Normen:
SAE ARP 4293 DIN VDV Mitteilung 2315 VDMA-Einheitsblatt 34160 VDI 2884 Mit dem Know-how hier einfach mal losrechnen und Größenordnungen abschätzen! Quelle: Schweiger, Stefan: Lebenszykluskosten optimieren: Paradigmenwechsel für die Anbieter und Nutzer von Investitionsgütern, Wiesbaden 2009, S. 36 ff.

11 Amortisationszeit versus Wirtschaftlichkeit
Gliederung Total Cost of Ownership (TCO) und der Life Cycle Cost (LCC) Amortisationszeit versus Wirtschaftlichkeit Optimaler Ersatzzeitpunkt Energetische Amortisation Externe Kosten Contracting Sensitivitätsanalysen

12 Wichtige Entscheidungs-kriterien der Investitions-rechnung
Rentabilität (Prozent Rückfluss auf das Kapital pro Jahr) Wirtschaftlichkeit (gesamter Rückfluss durch gesamten finanziellen Input) Interner Zinsfuß (wie hoch dürfen die Zinsen steigen, um noch rentabel zu sein?) Endwert, Kapitalwert (wie viel hätten wir aufgezinst am Ende oder abgezinst am Anfang?) Amortisationszeit (Investitionshöhe durch jährliche Einsparung) TCO, LCC (gerade erklärt)

13 Wirtschaftlichkeit statt Amortisationszeit!
Zahlungsreihe Investition A: Amortisationszeit 10/2=5 Jahre Wirtschaftlichkeit Gesamtprojekt 12/10= 1,2 Annahme des Projekts: ja, „wir wollen spätestens in 5 Jahren das Geld wieder sehen“ Zahlungsreihe Investition B: Amortisationszeit 10/1= 10 Jahre Wirtschaftlichkeit Gesamtprojekt 20/10= 2 Annahme des Projekts: nein, Pay-off ist zu lang t 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 $ -10

14 Was ist profitabel (genug)?
4 Jahre Amortisationszeit 25 Prozent Eigenkapitalrendite Quartalsergebnis maximieren 10-12 Jahre Amortisationszeit 1 Prozent Umsatzrendite generationenübergreifende Existenz Vorsicht: Bei langfristigem Planungshorizont werden Zins-, Steuer- und Energiepreiseffekte wichtiger!

15 Optimaler Ersatzzeitpunkt
Gliederung Total Cost of Ownership (TCO) und der Life Cycle Cost (LCC) Amortisationszeit versus Wirtschaftlichkeit Optimaler Ersatzzeitpunkt Energetische Amortisation Externe Kosten Contracting Sensitivitätsanalysen

16 Optimaler Ersatz-zeitpunkt
Technische Nutzungs-dauer Wirt-schaftliche Nutzungs-dauer Optimaler Ersatz-zeitpunkt Der optimale Ersatzzeitpunkt einer Anlage wird von der technischen und der wirtschaftlichen Nutzungsdauer beeinflusst. Technische Nutzungsdauer: Zeitraum innerhalb dessen eine Anlage ihre uneingeschränkte Leistungsfähigkeit erbringen kann. Durch den Leistungsverschleiß einer Maschine nimmt deren Leistungsbereitschaft stetig ab. Durch Instandhaltungsmaßnahmen lässt sich dieser Verschleiß ausgleichen, jedoch nehmen die Kosten für diese Maßnahmen im Laufe der Zeit stetig zu. Vor allem wird der technischen Nutzungsdauer durch veränderte Anforderung an die Anlage ein Ende gesetzt. Wirtschaftliche Nutzungsdauer: Das Ende der Nutzungsdauer ist erreicht, wenn der Kapitalwert einer Investition das Maximum erreicht. Die Ein- und Auszahlungen werden gegenübergestellt und deren Maximum im Zeitverlauf ermittelt. Vor allem die steigenden Instandhaltungskosten machen aus wirtschaftlicher Sicht einen Ersatz notwendig. Oftmals liegt die technische Nutzungsdauer über der wirtschaftlichen. Jedoch darf aus technischer Sicht nicht vernachlässigt werden, dass eine neue Ersatzmaschine in der Regel auch bessere Leistungszahlen und Qualität erbringt. Quellen: Wöhe, G.; Döring U.: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, München 2010, S. 548 f. Hofman, E.; Maucher, D.; Hornstein, J.; Den Ouden, R.: Investitionsgütereinkauf: erfolgreiches Beschaffungsmanagement komplexer Leistungen, Berlin/Heidelberg 2012, S. 75 f.

17 Grenzbetrachtung: Wie verändert sich das nächste Jahr?
Wichtigste Methoden Jedes Jahr die Ersatzinvestition mit den Kriterien der Investitionsrechnung durchrechnen Grenzbetrachtung: Wie verändert sich das nächste Jahr? (Überschneidung Savings-Methode)

18 5 Aufgabe optimaler Ersatzzeitpunkt
Berechnungsschema Kostenvergleichsrechnung für ein Jahr Maschine In Betrieb befindlich Neuinvestition Energiekosten/a Sonstige Betriebskosten/a Kalkulatorische Abschreibung/ Wertverlust Zinskosten (was passiert in den folgenden Jahren?) Summe

19 40 kW, 8 Stunden am Tag an 240 Tagen im Jahr in Betrieb
Sie sind Controller bei Highestec, einem Maschinenbauunternehmen, dass Zahnräder für Untertage-Bergbaumaschinen herstellt. Dort ist eine Druckluftanlage in Betrieb mit folgenden Daten: 40 kW, 8 Stunden am Tag an 240 Tagen im Jahr in Betrieb Elektrische Energie 68 Euro pro MWh Baujahr 1980, vollständig abgeschrieben, Restwert entspricht Schrottwert und Demontagekosten, mögliche technische Restnutzungsdauer 5 Jahre Berechnen Sie die Kosten für elektrische Energie pro Jahr. Der Ersatz des Kompressors durch einen modernen kostet Euro (einschließlich Lieferung, Montage und Inbetriebnahme). Die Nutzungsdauer (damit die lineare kalkulatorische Abschreibung) betrage 20 Jahre. Durch eine bessere Regelung und Energieeffizienz können 40 Prozent der Stromkosten eingespart werden. Die weiteren Betriebskosten von 300 Euro pro Jahr unterscheiden sich nicht. Der Kalkulationszinssatz beträgt 5 Prozent. Berechnen Sie mit dem folgenden Berechnungsschema, ob ein Ersatz sinnvoll ist.

20 5 Aufgabe optimaler Ersatzzeitpunkt
Berechnungsschema Kostenvergleichsrechnung für ein Jahr Maschine: In Betrieb befindlich (Euro) Neuinvestition (Euro) Energiekosten/a 5.222 3.133 Sonstige Betriebskosten/a 300 Kalkulatorische Abschreibung/ Wertverlust 500 Zinskosten (was passiert in den folgenden Jahren?) Summe 5.522 4.433

21 Energetische Amortisation
Gliederung Total Cost of Ownership (TCO) und der Life Cycle Cost (LCC) Amortisationszeit versus Wirtschaftlichkeit Optimaler Ersatzzeitpunkt Energetische Amortisation Externe Kosten Contracting Sensitivitätsanalysen

22 Definitionsvarianten energetische Amortisation
Energie für eine erneuerbare Energieanlage dividiert durch jährlicher Energieertrag Energie für eine Effizienzmaßnahme jährliche Energieeinsparung

23 Beispiele: Thermische Solaranlagen: 4 Jahre Fotovoltaikanlagen: 2 bis 6 Jahre Windkraftanlagen: 4 bis 6 Monate Bei Energieeffizienzmaßnahmen schwieriger, auch wegen der „grauen“ Energie, dem Kumulierten Energieaufwand (KEA, VDI-Richtlinie 4600).

24 Verwandte Kennzahl: Erntefaktor, Energy Returned on Energy Invested, ERoEI, manchmal auch EROI Gesamte von einer EE-Anlage generierte Energie dividiert durch investierte Energie Wie oft erzeugt die Anlage die hineingesteckte Energie im Laufe ihrer Nutzungsdauer? Gesamte von einer Effizienzinvestition eingesparte Energie durch graue Energie/ KEA der Investition Wie oft spart eine Maßnahme die hineingesteckte Energie ein im Laufe der Nutzungsdauer? – Oft schwierig zu berechnen

25 Exemplarische Beispiele für den Erntefaktor, ERoEI für Erneuerbare Energien-Anlagen:
Windenergie 16 bis 51 Fotovoltaik 4 bis 7 Solarthermie 21 Wasserkraft 50 Die Anwendung der Kennzahl auf fossile Kraftwerke ist kritisch zu sehen: Nur der KEA für den Bau ist berücksichtigt, nicht der fossile Brennstoff mit seinem Brennwert/ Energieinhalt. Quelle: ERoEI-Stichwort in Wikipedia und die dort aufgeführte wissenschaftliche Literatur

26 Verschiedene Sichtweisen auf energiebezogene Investitionen
Kosten – „klassische“ Investitionsrechnung Energie – hier erläutert Kohlendioxid – analog Energie, mit den entsprechenden Koeffizienten zu berechnen Weitere Sichtweisen und Kriterien (Treibhausgase, strategische, ethische, …)

27 Gliederung Externe Kosten
Total Cost of Ownership (TCO) und der Life Cycle Cost (LCC) Amortisationszeit versus Wirtschaftlichkeit Optimaler Ersatzzeitpunkt Energetische Amortisation Externe Kosten Contracting Sensitivitätsanalysen

28 Energieträger zur Stromerzeugung Externe Kosten in Cent pro kWh
Externen Kosten – Grundlage einer Pigou-/ Internalisierungsabgabe Energieträger zur Stromerzeugung Externe Kosten in Cent pro kWh Braunkohle 11,5 Steinkohle 9,5 Heizöl 6,1 Erdgas 5,2 Wasserkraft 0,2 Photovoltaik 1,3 Windkraft 0,3 Atomenergie 11,5-34,0 Fossile Energieträger 7,0 Eigene Zusammenstellung aus (Bewertung von Treibhausgasemissionen mit 70 €/t CO2). und Umweltbundesamt 2007, unter Berücksichtigung der Inflationsrate, FÖS: Was Strom wirklich kostet. Berlin 2015, (PDF) S. 12

29 Überschlagsrechnung:
Was heißt das konkret? Überschlagsrechnung: Heizöl hat einen Brennwertfaktor/ Energieinhalt von gut 10 kWh pro Liter. Heizöl oder Diesel 6 Cent/kWh* 10 kWh/Liter = 60 Cent pro Liter 10 kWh pro Tag Haushaltsverbrauch elektrische Energie, Braunkohlestrom 11 Cent pro kWh, macht 1,1 Euro pro Tag Abhängig von CO2-Preis und weiteren Annahmen – mehr angesichts des Werts des Lebens!

30 Ethisch-moralische Gründe
Weshalb sollten Unternehmen grob über die Auswirkungen einer Internalisierungsabgabe auf ihr Geschäftsmodell informiert sein? Strategische Planung Szenario-technik Wildcards Risiko-management Ethisch-moralische Gründe Neugier

31 Gliederung Contracting
Total Cost of Ownership (TCO) und der Life Cycle Cost (LCC) Amortisationszeit versus Wirtschaftlichkeit Optimaler Ersatzzeitpunkt Energetische Amortisation Externe Kosten Contracting Sensitivitätsanalysen

32 Was ist Contracting? (engl. einen Vertrag schließen, Kontrahierung)
Kooperation zwischen Contractingnehmer (Industrieunternehmen) und einem Contractinggeber (Contractor, Energieversorgungsunternehmen, EVU) vorwiegend im Energiebereich.

33 Traditionell: EVU liefert Öl, Gas, Strom usw
Traditionell: EVU liefert Öl, Gas, Strom usw., der (Industrie-) Kunde betreibt damit Heizungen, Klimaanlagen, Transformatoren, Druckluftkompressoren usw. Contractinggeber sorgt für End-/ Nutzenergie (Wärme, Dampf, Druckluft, Kälte, Strom usw.) beim Contractingnehmer (Industrieunternehmen)

34 Finanzie-rung Planung Bau Instand-haltung Rückbau
Teile oder auch alle Schritte des Lebenszyklus der nötigen Anlagen durch den Contractinggeber (EVU) im Hause des Contractingnehmers (Industrieunternehmen) Finanzie-rung Planung Bau Instand-haltung Rückbau

35 Formen des Contracting
Finanzierung Planung und Bau Betriebsführung Erfolgsabhängige Vergütung für Contractinggeber Energieliefer- contracting x (x) Finanzierungs- contracting Betriebsführungs- contracting Einsparcontracting

36 Baseline, Grundlinie Zeitpunkt Investition Zeit

37 Die wichtigsten Vor- und Nachteile
Contractingnehmer kann sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren und nutzt das Know-how des Contractors, beide können Gewinne machen mit Nutzen für die Umwelt Gegenseitige Abhängigkeiten und eine lange Liste möglicher Konflikte und Risiken: Zugang, Security, Safety, Compliance, Servicegrad, lange Bindung und so Unflexiiblität und mögliche Blockade technischen Fortschritts

38 Sensitivitätsanalysen
Gliederung Total Cost of Ownership (TCO) und der Life Cycle Cost (LCC) Amortisationszeit versus Wirtschaftlichkeit Optimaler Ersatzzeitpunkt Energetische Amortisation Externe Kosten Contracting Sensitivitätsanalysen

39 Anwendung hier Energieinvestitionen und der Zusammenhang von:
Die Sensitivitätsanalyse (auch: Sensibilitätsanalyse, Empfindlichkeitsanalyse) untersucht, wie empfindlich Kennzahlen auf Änderungen von Eingangsparametern reagieren. Sensitivity engl. ursprünglich: Sensibilität, also wie sensibel reagiert ein Modell, wenn sich etwas ändert. Anwendung hier Energieinvestitionen und der Zusammenhang von: Investitionshöhe (I) Einsparung pro Jahr (E) Amortisationszeit (A) Pay-off/ Pay-back

40 Investitionshöhe in Euro (I)
1.000 Amort. 1 Jahr Investitionshöhe in Euro (I) 500 250 750 4 Amortisationszeit in Jahren (A) Investitionshöhe in Euro (I) 1.000 500 2 1 250 3 Einsparungen/a 250 Euro Einsparungen/a 500 Euro 750 Kostensenkung/a in Euro (E) 4 Amortisationszeit in Jahren (A) Einsparungen/a in Euro (E) 1.000 500 2 1 250 3 750 Amort. 4 Jahr Einsparung ist abhängige Variable, Investitionshöhe unabhängige Variable. Für die Amortisationszeiten 1 und 4 (als Zahl/ Skalar/ Faktor in der Formel) sind die Graphen aufgezeichnet. Amortisationszeit ist abhängige Variable, Investitionshöhe unabhängige Variable und für zwei feste Einsparungen (250 und 500 als Zahl/ Skalar/ Faktor in der Formel) sind die Graphen aufgezeichnet. Amortisationszeit ist abhängige Variable, Einsparung unabhängige Variable und für die Investitionshöhe ist der Graph aufgezeichnet. Kals, Betriebliches Energiemanagement, 2010, Abschnitt Sensitivitätsanalysen

41 Sensitivitätsanalysen
In einem Unternehmen ist der Heizölverbrauch für Quadratmeter Liter zu 65 Cent pro Liter. Nun ist eine Fußbodenheizung mit Wärmepumpe und Erdsonden in Diskussion. Bereiten Sie die Entscheidung vor: Berechnen Sie den derzeitigen Energiebedarf in kWh sowie die Kosten aufgrund des Heizölverbrauchs (Brennwertfaktor 10,08). Berechnen Sie den Energieeinsatz bei der neuen Heizung. Gehen Sie von einem konstanten Energiebedarf aus. Eine Wärmepumpe entzieht dem Boden oder der Luft Wärme, so dass jede in der Wärmepumpe eingesetzte Kilowattstunde Energie das Dreifache an Heizenergie erbringt. Wie hoch ist die Kosteneinsparung bei einem Strompreis von 80 Euro pro MWh absolut und prozentual? Wie wissen nicht, wie teuer das neue Heizsystem wird. Erstellen Sie eine Sensitivitätsanalyse als Graphik, auf der Abszisse die Investitionshöhe, auf der Ordinate die Amortisationszeit. (Falls Sie oben kein Ergebnis haben, nehmen Sie als jährliche Einsparung Euro an.) Der Führungskreis zweifelt die Einsparung an. Sie wollen das Projekt nicht aufgeben und holen drei Angebote ein, das niedrigste erfordert ein Investitionsvolumen von Euro. Erstellen Sie auf dieser Basis eine Sensitivitätsanalyse, die auf der Abszisse die Einsparungen in Prozent, auf der Ordinate die Amortisationszeit darstellt.

42 Zusammenfassende und weiterführende Fragen:
Weshalb ist der Begriff „Investitionskosten“ unsinnig? Weshalb ist die Amortisationszeit eine Kennzahl der Risikoabschätzung und NICHT der Rentabilitätsberechnung? Als Entscheidungskriterium über Investitionen ist die Amortisationszeit in der Praxis sehr verbreitet. Weshalb entspricht eine Amortisationszeit von 10 Jahren (die uns als Privatperson meist freuen würde) nicht immer den Investitionsrichtlinien für Unternehmen? Erklären Sie dabei den Begriff Opportunitätskosten. Innerhalb welcher Spanne beweg(t)en sich die Amortisationserwartungen in der Praxis? Gibt es ethische Erwägungen? Was würde sich in den Modellen ändern, wenn die Altanlagen noch nicht vollständig abgeschrieben sind? (Hinweis: Sunk Cost) Weshalb werden die Zinsen und die Entwicklung der Energiekosten wichtiger, wenn der Betrachtungszeitraum länger wird? Welche Methode kann man einsetzen, wenn wichtige Parameter und Daten (z.B. Investitionshöhe, Einsparungsprozentsatz, Energiekostenentwicklung) unsicher sind?

43 In den nächsten Präsentationen:
Schon eingeführte Abbildung: Wichtige Entscheidungs-kriterien der Investitions-rechnung Rentabilität (Prozent Rückfluss auf das Kapital pro Jahr) Wirtschaftlich-keit (gesamter Rückfluss durch gesamten finanziellen Input) Interner Zinsfuß (wie hoch dürfen die Zinsen steigen, um noch rentabel zu sein?) Endwert, Kapitalwert (wie viel hätten wir aufgezinst am Ende oder abgezinst am Anfang?) Amortisations-zeit (Investitions-höhe durch jährliche Einsparung) TCO, LCC (gerade erklärt) In den nächsten Präsentationen: Investitionsentscheidung und zusätzlich qualitative, weiche, nicht-rechenbare, strategische und moralisch-ethische Gesichtspunkte

44 Quellen Bea, F.X.; Schweitzer M.: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 7. Auflage, Stuttgart 2009 Becker, Hans Paul: Investition und Finanzierung: Grundlagen der betrieblichen Finanzwirtschaft, Wiesbaden 2016 Hofman, Erik; Maucher, Daniel; Hornstein, Jens; Den Ouden, Rainer: Investitionsgütereinkauf: erfolgreiches Beschaffungsmanagement komplexer Leistungen, Berlin/Heidelberg 2012, S. 67 ff. Kals, Johannes: ISO What managers need to know about energy and business administration, New York 2015 Krischum, Sascha: Total Cost of Ownership: Bedeutung für das internationale Beschaffungsmanagement, Hamburg 2010 Schweiger, Stefan: Lebenszykluskosten optimieren: Paradigmenwechsel für die Anbieter und Nutzer von Investitionsgütern, Wiesbaden 2009 Thommen, Jean-Paul; Achleitner, Ann-Kristin: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre: Umfassende Einführung aus managementorientierter Sicht, 7. Auflage, Wiesbaden 2012 Wöhe, Günter; Döring Ulrich: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 24. Auflage, München 2010


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