Präsentation herunterladen
Die Präsentation wird geladen. Bitte warten
Veröffentlicht von:Hans Beutel Geändert vor über 6 Jahren
1
Strukturierte Beratungsgespräche mit LiV und Kolleginnen / Kollegen nach Unterrichtsbesuchen (Alfred Goll et al.) Pädagogische Tage des Studienseminars Rüsselsheim Kloster Höchst / ODW – 17. / 18. September 2009 Georg Alfter
2
Strukturierte Beratungsgespräche - Inhalte
Vorbemerkungen / Hintergründe Grundannahmen und Überzeugungen Strukturiertes Vorgehen bei Unterrichtsnachbesprechungen / Ablauf
3
Strukturierte Beratungsgespräche - Vorbemerkungen / Hintergründe
Beratungsgespräche nach UB‘s werden von LiV oft als negativ erlebt Situation des „Überprüft-Werdens“ (bereits während der Planung des Unterrichts Verunsicherung durch andauernde Beobachtung während der Praxis anschl.: detaillierte Offenlegung von Fehlern / Mängeln
4
Strukturierte Beratungsgespräche - Vorbemerkungen / Hintergründe
Unterrichtsbesuch: häufig komplementäre Interaktionsformen Ausbildungsleiter führen das Gespräch Hintergrund: Anleitung zu „besserem Unterricht“ (Wissen und Erfahrungen der Ausbilderinnen und Ausbilder) Belehrendes Dominieren des Gesprächs durch Ausbilderinnen und Ausbilder Lediglich vordergründige Gleichberechtigung durch Impulse für und Fragen an LiV
5
Strukturierte Beratungsgespräche - Vorbemerkungen / Hintergründe
Bewertung des Unterrichts: vermeintlich objektive Beurteilungskriterien – in der Regel lediglich subjektiv geformt Kaum Berücksichtigung individueller Einflussfaktoren (z.B. schulische Situation / Ausbildungssituation / Situation der Klasse und einzelner SuS)
6
Strukturierte Beratungsgespräche - Vorbemerkungen / Hintergründe
Alfred Goll et al. Plädoyer für eine veränderte Beratungspraxis Hintergrund: Erfahrungen der Autoren mit dieser neuen Beratungspraxis (als Ausbildungsleiterinnen und –leiter an Studienseminaren für die Primarstufe in NRW) Erfahrungen mit „Kollegialer Beratung / Supervision“ (Jörg Schlee / Professor für "Sonderpädagogische Psychologie" an der Universität Oldenburg )
7
Strukturierte Beratungsgespräche / Grundannahmen und Überzeugungen
Theoretische Grundlagen des Beratungsmodells: „Subjektive Theorien“ und die damit verbundenen Menschenbildannahmen „Störungsfreie Kommunikation“ (vgl. Thomas Gordon / Friedemann Schulz von Thun)
8
Strukturierte Beratungsgespräche / Grundannahmen und Überzeugungen
„Die Menschenbildannahmen der Ausbilder müssen davon ausgehen, dass Referendare und Lehramtsanwärter autonome, sich selbst gegenüber verpflichtete Lerner sind. Alle Kommunikationssituationen, auch die der Unterrichtsnachbesprechung nach Unterrichtsbesuchen, sind also symmetrisch zu gestalten.“
9
Strukturierte Beratungsgespräche / Grundannahmen und Überzeugungen
Jedem Menschen werden prinzipiell folgende Fähigkeiten zugesprochen: Autonomie Reflexivität Kommunikation und Rationalität Niemand ist berechtigt, Situationen so zu gestalten, dass Menschen diese Potenziale nicht einbringen können Statt dessen – auch in Ausbildungssituationen – Förderung dieser Fähigkeiten
10
Strukturierte Beratungsgespräche / Grundannahmen und Überzeugungen
„Jeder Mensch ist sein eigener subjektiver Theoretiker mit seiner eigenen subjektiven Theorie.“ Veränderung subjektiver Theorien: Weg der Kumulation (Mehr als bisher oder Weiter als bisher) Weg der Evolution (Anders als bisher) Weg der Revolution (radikale Neuinterpretation von zusammenhängen)
11
Strukturierte Beratungsgespräche / Grundannahmen und Überzeugungen
„Unterrichtsnachbesprechungen müssen in strukturierten, allen Beteiligten vorher bekannten Kommunikationsabläufen stattfinden, weil eine symmetrische Kommunikation nur dann stattfinden kann, wenn der Kommunikationsablauf allen Beteiligten jederzeit transparent ist. Störungen wie sie von GORDON (1977) und SCHULZ VON THUN (1993) genannt werden, können so besser vermieden werden.“
12
Strukturierte Beratungsgespräche / Grundannahmen und Überzeugungen
Unterrichtsnachbesprechungen als kommunikativer Prozess unter professionellen Bedingungen Ausbilderinnen und Ausbilder (als Profis): Sicherstellung und Wahrung der Professionalität in der Gesprächsführung LiV erwerben zunehmend Fähigkeiten, Gespräche professionell mit zu gestalten Gesprächsteilnehmer als gleichberechtigte Partner Gemeinsame, geregelte Gestaltung der Kommunikationssituation
13
Strukturierte Beratungsgespräche / Grundannahmen und Überzeugungen
Annahme: offengelegte Strukturen / Klärung gemeinsamer Absichten bieten Chancen, Unterrichtsnachbesprechungen zu positiven Lern- und Erfahrungsgelegenheiten werden zu lassen Förderung der jungen Kolleginnen und Kollegen auf dem Weg zum autonomen, selbstverantwortlichen „subjektiven Theoretiker“
14
Strukturierte Beratungsgespräche / Strukturiertes Vorgehen / Ablauf
Voraussetzung: störungsfreier Raum / Ruhe Störende Momente vorab benennen und möglichst beseitigen Angemessene Gesprächsatmosphäre (z.B. Wasser, Tee, Kaffee ) Teilnehmende: LiV, Ausbilderin / Ausbilder, Mentor, Schulleiterin / Schulleiter, ggf. Mit-LiV Zunächst: Festlegung des zeitlichen Rahmens (60 Min. > Festlegung eines Zeitwächters) und der Organisation
15
Strukturierte Beratungsgespräche / Strukturiertes Vorgehen / Ablauf
Ablaufplan zur Unterstützung eines strukturierten Vorgehens
16
Strukturierte Beratungsgespräche / Strukturiertes Vorgehen / Ablauf
Weitere Materialien: Karteikarten in zwei verschiedenen Farben Stifte zum Beschriften kleiner Verlaufsstein (Visualisierung der jeweiligen Gesprächsphase) kleiner Zeitstein (Visualisierung der festgelegten Besprechungszeit / Zeitleiste) weiterer Besprechungsstein (der zum „Störstein“ werden kann… – Störungen haben Vorrang)
17
Strukturierte Beratungsgespräche / Strukturiertes Vorgehen / Ablauf
18
Strukturierte Beratungsgespräche / Strukturiertes Vorgehen / Ablauf
Phase: „Was ich zunächst einmal sagen möchte…“ (LiV) LiV hat allein das Wort LiV darf nicht unterbrochen werden (es sein denn: Nachfragen zur Verständnisklärung sind von der LiV erlaubt worden) keine Kommentierungen keine Diskussion der Aussagen der LiV
19
Strukturierte Beratungsgespräche / Strukturiertes Vorgehen / Ablauf
Phase: „Das hat mir gut gefallen…“ (alle) Beteiligte notieren einen Aspekt, der ihnen gut gefallen hat, auf farbiger Karteikarte Vorlesen reihum danach kann jede Person noch eine weitere – höchstens zwei – positive Aussagen nennen und notieren Sammlung der Karteikarten durch Ausbilderin / Ausbilder > Grundlage für das später zu erstellende Protokoll
20
Strukturierte Beratungsgespräche / Strukturiertes Vorgehen / Ablauf
Phase: „Darüber möchte ich sprechen…“ (alle) Beteiligte notieren Gesprächspunkte auf andersfarbige Karteikarte (bis zu drei Aspekte) Nennung der Gesprächspunkt (nicht unbedingt ausschließlich Kritische / Besprechungswürdiges im weiteren Sinne) Keine Begründung - lediglich Bekanntgabe der Aspekte Karten werden ausgelegt – ggf. Gesprächsschwerpunkte
21
Strukturierte Beratungsgespräche / Strukturiertes Vorgehen / Ablauf
Phase: „Das sind die Themen, über die ich sprechen möchte…“ (LiV) LiV entscheidet als autonome Person über Inhalte des anschl. Gesprächs Auswahl der LiV ist zu akzeptieren LiV legt Reihenfolge fest, in der die Themen besprochen werden sollen nicht gewählte Themenkarten nimmt Ausbilderin / Ausbilder an sich (Notierung im Gesprächsprotokoll)
22
Strukturierte Beratungsgespräche / Strukturiertes Vorgehen / Ablauf
Phase: Beratungsgespräch (alle) Gesprächspartner, dessen Themenkarte zum Gesprächsinhalt geworden ist, beginnt das Gespräch alle Gesprächspartner gleichberechtigt LiV entscheidet, wann Thema ausdiskutiert ist Wahl des nächsten Themas (von zuvor festgelegten Reihenfolge kann abgewichen werden / Themen können auch weggelassen werden)
23
Strukturierte Beratungsgespräche / Strukturiertes Vorgehen / Ablauf
Phase: „Daran möchte ich arbeiten…“ (LiV) LiV benennt Arbeitsschwerpunkte auf der Grundlage der gemachten Erfahrungen und der gewonnenen Erkenntnisse Erweiterung der Unterrichts- und Erziehungskompetenz
24
Strukturierte Beratungsgespräche / Strukturiertes Vorgehen / Ablauf
Phase: Einschätzung des Leistungsstandes (Ausbilderin / Ausbilder) besondere Schwierigkeit Beziehung der Gesprächsteilnehmer wieder eindeutig komplementär Einschätzung diskutierbar aber nicht verhandelbar Dilemma: Beratungs- und Bewertungssituation allerdings: Transparenz / Klarheit Ausbilderin / Ausbilder kann / muss hier Beurteilungskriterien heranziehen, die aufgrund der Themenwahl der LiV bislang nicht Gesprächsgegenstand waren
25
Strukturierte Beratungsgespräche / Strukturiertes Vorgehen / Ablauf
Phase: Metakommunikation (alle) Formulierung individueller Einschätzungen / Empfindungen mit Blick auf das abgelaufene Gespräch: „Mir geht es jetzt ...!“ / „Mich hat im Verlauf des Gesprächs gestört, dass ...!“ / „Ich fand es für mich hilfreich, dass ...!“ / „Gut gefallen hat mir ...!“ kritischer Umgang mit eigenen Gesprächsverhaltensweisen / Möglichkeit der Veränderung des Gesprächsverhaltens Bestärkung in positiven Verhaltensweisen
26
Strukturierte Beratungsgespräche / Strukturiertes Vorgehen / Ablauf
Phase: Protokoll der Unterrichtsnachbesprechung (Ausbilderin / Ausbilder) möglichst umgehend nach Unterrichtsbesuch soll wesentliche Besprechungspunkte beinhalten Name des Lehramtsanwärters: - Fach des Unterrichtsbesuchs: - Klasse, Datum und Uhrzeit des Unterrichtsbesuchs: - Anwesende Kollegen: - Thema der Unterrichtseinheit: - Inhalte der Karten ‚Das hat mir gut gefallen‘: - Inhalte der Besprechung entsprechend den Festlegungen des Lehramtsanwärters: - Nicht thematisierte Besprechungswünsche: - Aussagen des Lehramtsanwärters zu ‚Daran möchte ich arbeiten‘: - Einschätzung des Leistungsstandes durch den Fachleiter:
27
Strukturierte Beratungsgespräche /
Ähnliche Präsentationen
© 2025 SlidePlayer.org Inc.
All rights reserved.